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Ein Blick auf das Leben der Gesamtheit

Die Fische sind Wirbeltiere, die stets und meist ausschließlich durch Kiemen atmen. Diese wenigen Worte bezeichnen die letzte Klasse des ersten Tierkreises mit weit größerer Schärfe und Bestimmtheit, als es eine umständliche und genaue Beschreibung des Baues ihrer inneren und äußeren Organe immer tun könnte.

Der Binnenländer, der nur Flußfische kennt, gewinnt, ungeachtet der Verschiedenheit dieser, keinen Begriff von der Verschiedenartigkeit der Gestalt der flossentragenden, schuppenbekleideten Wirbeltiere. Sie stehen hierin keiner anderen Wirbeltierklasse nach, können vielmehr mit jeder wetteifern. Allerdings sind die meisten, wie unsere gewöhnlichen Süßwasserfische, spindelförmig gestaltet; diese Grundgestalt aber ändert in der mannigfaltigsten Weise ab und geht in die sonderbarsten Formen über, auch in solche, die uns als häßliche Verzerrungen erscheinen wollen. Der Leib streckt sich zur Schlangen- oder Wurmgestalt, plattet sich seitlich ab, daß er bandförmig wird, oder zieht sich gleichzeitig auch in der Längsausdehnung zusammen und rundet sich zur senkrecht stehenden Scheibe, drückt sich von oben nach unten nieder, verbreitert sich in wagerechter Richtung und setzt seitlich noch flügelartige Anhänge an; einzelne Teile verlängern sich, sozusagen, maßlos, wandeln sich unförmlich um, verdrehen und verzerren sich, andere verschmelzen miteinander, andere verschwinden gänzlich. Keine Wirbeltierklasse weiter zeigt so sonderbare, so unverständliche Anhängsel, ich möchte sagen, Zutaten zu dem regelmäßigen Baue, als die der Fische, keine eine ähnliche Vielseitigkeit in Anordnung der Gliedmaßen und Sinneswerkzeuge. Als bezeichnend für die Fischgestalt mag gelten, daß man an dem Leibe kaum die einzelnen Teile erkennen und unterscheiden kann. Niemals ist der Kopf durch den Hals vom Rumpfe getrennt, nur ausnahmsweise ein von letzterem bestimmt abgesetzter Schwanz zu bemerken, in der Regel vielmehr der Schwanzteil ebensogut wie der Kopf mit dem Rumpfteile verschmolzen. Von einer Gliederung, wie sie die große Mehrzahl der übrigen Wirbeltiere besitzt, kann man bei den Fischen kaum sprechen, obwohl die Flossen eben nur als die Vertreter der Gliedmaßen jener aufgefaßt werden dürfen.

Diese den Fischen fast ausschließlich eigentümlichen, durch knorpelige oder knochige Strahlen gestützten und von ihnen bewegten Hautgebilde werden am besten nach ihrer Stellung und Anordnung in paarige und unpaarige eingeteilt. Die ersteren, die den Gliedmaßen der übrigen Wirbeltiere entsprechen, haben eine von den letzteren durchaus verschiedene Beschaffenheit, obgleich die Strahlenbildung übereinstimmt. Die Brustflossen, die fast immer vorhanden und regelmäßig hinter den Kiemen an den Rumpfseiten eingelenkt sind, bestehen ursprünglich aus drei Teilen: dem Schultergürtel, einem verschieden in zwei Reihen geordneten mittleren Teile und einem Kranze kleiner, walzenförmiger Stücke, auf denen sich die Strahlen gelenken; die Bauchflossen dagegen ruhen auf einem einzigen Knorpel- oder Knochenstücke, das einfach in den Bauchmuskeln steckt. Sie stehen bei den meisten Fischen unter dem Bauche, etwa in der Mitte der Leibeslänge, dem After ziemlich nahegerückt, ausnahmsweise aber noch vor den Brustflossen, namentlich an der Kehle, weshalb man denn auch gewisse Fische als Brust- und Kehlflosser unterscheidet. Die unpaaren Flossen erheben sich auf der Mittellinie des Leibes als Rückenflosse, Schwanzflosse und Afterflosse. Erstere kann zwei- und dreifach, letztere wenigstens doppelt auftreten, da gerade im Vorhandensein, in der Stellung, Gestalt, Bildung und Ausdehnung der unpaaren Flossen die größte Mannigfaltigkeit herrscht. Die Strahlen selbst, nicht minder verschieden als die Flossen, sind bei einigen Fischen hornig, ungegliedert, weich und biegsam, bei anderen stachelig, knochig, gegliedert, hart und spröde, zerteilt, zerfasert usw. Alle gelenken sich auf besonderen Knochen, die in der Mittellinie des Leibes zwischen den großen Muskelmassen stecken und von schwachen Muskeln bewegt werden.

Die gewöhnliche Bekleidung der Fische besteht aus Schuppen der verschiedenartigsten Gestalt und Bildung. Diese merkwürdigen Gebilde sind in regelmäßigen und geraden, längs, quer oder schief vom Rücken zum Bauche verlaufenden Reihen geordnet, bedecken sich oft teilweise wie Dachziegel, stoßen aber auch nicht selten mit ihren Rändern aneinander, dehnen sich zu großen Schienen, Schildern und Platten aus oder trennen sich voneinander oder lassen einzelne Stellen unbedeckt, werden verschwindend klein und fehlen gänzlich. Hinsichtlich der Form und Zusammensetzung unterscheidet man Rund-, Kamm- und Schmelzschuppen. Erstere, die gewöhnlichsten, zeigen auf ihrer Oberfläche eine große Anzahl ineinander verlaufender Linien, die mehr oder minder vollständige Kreise um einen in der Mitte nach hinten liegenden Punkt bilden, und lassen neben diesen strahlige Streifen erkennen; die Kammschuppen unterscheiden sich von ihnen dadurch, daß der hintere Rand mit Stacheln besetzt ist, die bald ausgesägte Zacken, bald aufgesetzte Spitzen bilden; die Schmelzschuppen endlich sind dick, hart und haben deutlich ausgebildete Knochenkörperchen, über denen eine Schicht durchsichtigen Schmelzes liegt. Wenn diese letztgenannten Schuppen sich vergrößern, zusammenstoßen und einen Panzer bilden, nennt man sie Knochen- oder Panzerschuppen. Die Haut besteht aus einer festen Lederschicht und einer meist an der Außenfläche in zähen Schleim aufgelösten Oberhautschicht. Die Farbstoffe liegen teils in jener, teils zwischen ihr und der Oberhautschicht; nur die Silberfarbe wird von eigentümlichen dünnen Plättchen hervorgebracht, über die Färbung selbst läßt sich im allgemeinen so viel sagen, daß sie an Pracht, Schönheit, Vielseitigkeit und Wechsel kaum von der irgendeines anderen Tieres übertroffen werden kann. Aller Glanz der Edelsteine und Metalle, alle Farben des Regenbogens scheinen auf den Fischen widergespiegelt zu sein. Und zu der Pracht der Färbung gesellt sich die Schönheit und Mannigfaltigkeit der Zeichnung, bei nicht wenigen auch noch das Vermögen des Wechsels der Farbe, wie es Kriechtiere und Lurche kaum in demselben Grade besitzen.

 

Die Bewegungsfähigkeit der Fische beschränkt sich, streng genommen, auf das Schwimmen, ist also eine sehr einseitige. Mehrere Arten der Seefische können sich über das Wasser erheben und eine Strecke gleichsam im Fluge zurücklegen; ihr Fliegen ist jedoch eigentlich nichts anderes als ein durch die großen Brustflossen unterstütztes Springen, zu dem der im Schwimmen genommene Anlauf den Anstoß gab. Ebenso kennt man mehrere Arten, die imstande sind, auf flüssigem Schlamme vorwärts zu kriechen oder sich in ihm einzubohren, ebenso einzelne, die in ähnlicher Weise und unter besondere Mithilfe ihrer Flossen auf trockenem Lande sich zu bewegen, sogar schiefe Flächen zu erklimmen vermögen; allein dieses Kriechen kann ebensowenig mit dem zierlichen Fortgleiten einer Schlange verglichen werden wie das Schwirren durch die Luft mit dem Fluge der Vögel. Bewegungsfähig erscheinen uns die Fische nur, solange sie im Wasser sind, nur, wenn sie schwimmen. Hierin legen sie allerdings eine sehr hohe Meisterschaft an den Tag. Man sagt, daß der Lachs in der Sekunde acht, in der Stunde über fünfundzwanzigtausend Meter zurücklegen könne, und hat, soweit es die erste Angabe betrifft, wahrscheinlich nicht übertrieben; denn in der Tat durchschneidet dieser Fisch die Wellen fast mit der Schnelligkeit eines Pfeiles. Die gewaltigen Muskeln zu beiden Seiten, die sich an das mächtige Ruder, die Schwanzflosse, ansetzen und sine so nachdrückliche Wirkung äußern, befähigen zu einem erstaunlichen Kraftaufwande und ermöglichen sogar Luftsprünge von beträchtlicher Höhe, während die übrigen Flossen die Richtung regeln. In derselben Weise wie er, obschon größtenteils minder rasch, schwimmen die meisten Fische, solange es sich um Fortbewegen in annähernd denselben Wasserschichten handelt, wogegen das Senken in tiefere Schichten und Aufsteigen zu höheren wahrscheinlich durch Zusammenpressen und Ausdehnen der Schwimmblase geregelt wird. Mehrere Fische aber, insbesondere diejenigen mit spindelförmigem Leibe und kleinen Flossen, schwimmen gänzlich abweichend durch schlängelnde Bewegungen ihres Leibes oder wellenförmige Biegungen ihrer langen niederen Rückenflossen, so wie die von oben nach unten zusammengedrückten, scheibenartigen auch, nur daß diese, anstatt der seitlichen Wellenlinien, solche von oben nach unten ausführen. An Ausdauer der Bewegung übertreffen die Fische vielleicht jedes andere Tier, obgleich sie weit weniger atmen, d. h. weniger Sauerstoff verbrauchen als diese, und der Kreislauf ihres Blutes langsamer vor sich geht.

Notwendige Folge der Kiemenatmung ist, daß kein Fisch eine Stimme hervorzubringen vermag. Von mehreren Arten vernimmt man allerdings Töne, richtiger Geräusche, ein Knurren oder Brummen nämlich; das eine wie das andere kann jedoch gewiß nicht mit den Stimmlauten der höheren Wirbeltiere verglichen werden, da es nur durch Aneinanderreiben der harten Kiemendeckel oder vielleicht der Flossen und Schuppen entsteht, gewissermaßen also an das Schwirren der heuschreckenartigen Kerbtiere erinnert. Das Sprichwort: »Stumm wie ein Fisch« drückt in der Tat die volle Wahrheit aus.

Die Fähigkeiten des Gehirnes entsprechen der geringen Größe desselben. Doch läßt sich eine Tätigkeit aller Sinne wahrnehmen; ja, die Schärfe oder Feinheit derselben ist wahrscheinlich größer, als man gewöhnlich annimmt. Obgleich das im allgemeinen umfangreiche und weitsternige Auge nur bei wenigen Fischen, beispielsweise bei den Schollen, sich beweglich zeigt, sehen sie sehr gut, und zwar auch in den tieferen Schichten des Wassers, weil die hier geschwächten Lichtstrahlen, dank dem erweiterten Sterne, doch noch zur Geltung kommen. Daß die Fische hören, Später hat man auf Grund von anatomischen Untersuchungen der Gehörorgane den Fischen jede Hörempfindung abgesprochen. Allein in dieser Ausschließlichkeit ist das nicht richtig. Erst kürzlich noch konnte ein so hervorragender Beobachter und kritischer Forscher wie v. Frisch von einem Wels berichten, »der kommt, wenn man ihm pfeift«. Herausgeber. trotzdem sie weder ein Trommelfell noch Gehörknöchelchen besitzen, unterliegt keinem Zweifel, da man gezähmte durch den Laut einer Glocke herbeilocken oder bemerken kann, daß scheuere bei lautem Geräusche entfliehen; schwerlich jedoch ist man zu der Annahme berechtigt, daß sie verschiedene Töne unterscheiden. Geruch und Geschmack stehen wahrscheinlich auf sehr niederer Stufe, ohne indes eigentlich verkümmert zu sein. Wie es sich mit dem Geschmack verhält, wissen wir nicht.

An ein Auflösen oder chemisches Zersetzen der Nahrungsstoffe kann bei Tieren, die alle Beute unzerstückelt verschlingen, kaum gedacht werden, und eher noch darf man annehmen, daß der Sinn des Gefühls den eigentlichen Geschmack ersetzt. Jenes scheint bei den Fischen weit mehr begünstigt zu sein als die übrigen Sinne, mit Ausnahme des Gesichtes, und zwar ebensowohl was Empfindungsvermögen als die Tastfähigkeit anlangt. Daß den Fischen jede äußere Berührung zum Bewußtfein gelangt, läßt sich bestimmt behaupten; das Empfindungsvermögen zeigt sich jedoch nicht bloß so groben, sondern weit feineren Einflüssen zugänglich. Die allbekannte Fähigkeit der Fische, ihre Färbung zu verändern, beweist dies zur Genüge. Schollen und andere Grundfische z. B., die eine Zeitlang auf sandigem Grunde gelegen haben, nehmen eine gewisse, der des Sandes täuschend ähnliche Färbung an, verändern diese aber überraschend schnell, wenn sie auf einen andersfarbigen Grund, beispielsweise auf lichtgrauen Granitkies, gelangen oder gebracht werden. Zum Tasten benutzen unsere Tiere ihre Lippen, fadenförmige Anhänge, die bei sehr vielen sich finden, und die Flossen.

Die Fische vermögen ihre Feinde von den ihnen unschädlichen Wesen zu unterscheiden, gewöhnen sich an den Pfleger, an eine gewisse Futterzeit, an den Ton einer Glocke, der sie zum Füttern herbeiruft, verstehen geeignete Plätze, die ihnen Nahrung versprechen, mit Geschick auszuwählen, legen sich hier auf die Lauer, um ihre Beute zu überlisten, lernen es, Hindernisse zu überwinden und Gefahren sich zu entziehen, bilden einen mehr oder weniger innigen Verband mit ihresgleichen, jagen gemeinschaftlich und unterstützen sich dabei, zeigen endlich, wenigstens teilweise, eine gewisse Fürsorge, Anhänglichkeit und Liebe zu ihrer Brut, kurz, bekunden alle Fähigkeiten, die sie zu ihrem Leben nötig haben, aufs beste.

Alle Fische verbringen ihr Leben nur oder doch fast ausschließlich im Wasser. Jene, die befähigt sind, ihr Element auf kürzere oder längere Zeit zu verlassen, sei es, indem sie wirkliche Wanderungen über Land antreten, sei es, indem sie sich in den Schlamm einwühlen oder in eine aus Schlamm zusammengesetzte Kapsel einhüllen und hier, auch wenn die Trockenheit den Schlamm dörrte und erhärtete, in einem dem Winterschlafe der höheren Wirbeltiere ähnelnden Zustande verharren, können kaum in Betracht kommen; ihre Anzahl ist auch außerordentlich gering im Vergleiche zu der jener Arten, die beständig im Wasser verweilen müssen oder desselben doch nur auf kurze Zeit entbehren können. Die wahre Heimat unserer Tiere ist das Meer, vom hohen Norden an bis zum Gletscher herab, das Weltmeer und alle Verzweigungen und Ausbuchtungen desselben. Damit soll nicht gesagt sein, daß die süßen Gewässer der Erde der Fische ermangeln, sondern nur so viel, daß die Anzahl der Arten und Einzelwesen der stehenden und fließenden Binnengewässer mit dem Reichtume des Meeres kaum verglichen werden kann.

Die Fähigkeit der Fische, in den verschiedenartigsten Gewässern, unter den verschiedenartigsten Verhältnissen und Umständen zu leben, ist ebenso außerordentlich wie die Schmiegsamkeit der Vögel äußeren Einflüssen gegenüber. Es gibt äußerst wenige Gewässer, in denen man keine Fische findet. Sie steigen von der Niederung aus, Flüssen entgegenschwimmend, bis zu fünftaufend Meter unbedingter Höhe empor und versenken sich im Meere bis in alle Tiefen. Einzelne von ihnen bevorzugen die oberen Wasserschichten, andere halten sich im Gegenteil in den niedersten auf und leben hier unter dem Druck einer Wassersäule, deren Gewicht wir wohl berechnen, uns aber kaum vorstellen können. Auch die höheren Breitegrade setzen der Verbreitung der Fische kein Ziel. Allerdings sind die Meere des heißen und gemäßigten Gürtels reichhaltiger an ihnen als die der beiden kalten; aber auch hier wohnen unschätzbare Massen von ihnen, auch hier beleben sie alle Teile des Meeres in unendlicher Menge.

Die Verbreitung einer und derselben Art erscheint geringer, als man glauben möchte, wenn man bedenkt, daß das Wasser so bewegungsfähigen Geschöpfen das Reisen im hohen Grade erleichtert und jeder Fisch immer mehr oder weniger die Gabe besitzt, in verschiedenen Gewässern oder doch Teilen eines solchen zu leben. Aber Grenzen gibt es auch auf dem unendlichen Meere. Ganz allmählich wird die eine Art durch eine verwandte ersetzt, weiterhin diese wiederum durch eine zweite, dritte, vierte, so wie auch zu der einen Form bald eine neue tritt. Wenige Fische finden sich an allen Küsten eines und desselben Weltmeeres, oder, was dasselbe sagen will, wenige von ihnen überschwimmen eines dieser Wasserbecken, obgleich sie dazu unzweifelhaft befähigt sind. Auch sie halten an gewissen Wohnkreisen fest, scheinen an der Stätte ihrer Geburt mit einer Innigkeit zu hangen, für die wir noch keine Erklärung gefunden haben. Kaum Zweifeln ist es unterworfen, daß die Lachse, die in einem Flusse geboren wurden, später, wenn sie sich fortpflanzen wollen, auch wieder zu diesem Flusse zurückkehren, immer zu ihm, nicht zu einem andern, wenn auch ein solcher unweit ihres heimatlichen münden sollte. Dies läßt sich nur erklären, wenn man annimmt, daß die jungen Lachse nach ihrem Eintritte in das Meer in der Nähe der Mündung ihres Heimatflusses sich aufhalten, also ein in Beziehung aus ihre Bewegungsfähigkeit außerordentlich kleines Gebiet abgrenzen und dasselbe in der Regel nicht überschreiten. Ausnahmsweise freilich nimmt man auch bei den Fischen weitere Reisen wahr. Haifische z. B. folgen Schiffen, andere treibenden Schiffsplanken durch Hunderte von Seemeilen, von südlichen Meeren bis in nördliche und umgekehrt; andere erscheinen als verschlagene oder verirrte an ihnen fremden Küsten, Mittelmeerfische z. B. in den britischen Gewässern. Aber sie bilden Ausnahmen; denn im allgemeinen beschränken sich die Meerfische auf bestimmte Gürtel, ja selbst Teile von solchen, wie einzelne Süßwasserfische auf gewisse Flüsse und Seen, und die Wanderungen, die von ihnen aus unternommen werden, sind sicherlich viel geringer, als wir glauben. Viele Fische können an Bewegungsfähigkeit mit den Vögeln wetteifern; keiner von ihnen aber unternimmt regelmäßige Wanderungen, deren Ausdehnung verglichen werden darf mit den Strecken, wie sie Vögel durchmessen. Das ist in dieser Ausschließlichkeit heute nicht mehr richtig. Unsere Aale z. B. unternehmen riesige Wanderungen. Ihr Laichplatz liegt in den Tiefen des Golfs von Mexiko. Hierhin wandern alle laichreifen Tiere, und von hier kommen alle unsere jungen Glasaale, die daher stets schon eine gewisse Größe erreicht haben, wenn sie an unsern Küsten auftauchen. Aallaich hat man bei uns in der Natur nie gefunden. Herausgeber.

Der Aufenthaltsort der Fische steht mit deren Gestalt stets im Einklang. Die in den Meeren der Gleicherländer lebenden Fische sind anders gestaltet als die, deren Heimat in der Nähe der Pole liegt, die Meerfische im allgemeinen verschieden von denen, die in Süßgewässern herbergen. Allerdings gibt es viele von ihnen, bei denen diese Beziehungen weniger sich bemerklich machen, viele, die ebensowohl im Meere wie in Flüssen oder in Landseen sich aufhalten können, aber kaum einen einzigen von diesen Wechselfischen, wie wir sie nennen könnten, der sein ganzes Leben im Meere oder im Süßwasser verbrächte. Vom Meere aus steigen Fische in die Flüsse empor, um zu laichen, von den Flüssen aus andere, des gleichen Zweckes halber, zum Meere hinab. Werden sie verhindert an solcher Wanderung, so erfüllen sie nicht ihren Lebenslauf. Eine bestimmte Heimat haben also auch sie, möge man nun das Meer oder die süßen Gewässer als solche bezeichnen. Wie abhängig ein Fisch von seinem Wohngewässer ist, zeigen uns diejenigen Arten, die in unseren Flüssen und Landseen herbergen, unseren Beobachtungen also am meisten zugänglich sind. Als selbstverständlich nehmen wir es an, daß die Forelle nur in reinen Gewässern, der Wels nur in schlammigen Teichen, die Groppe bloß auf steinigem Grunde gedeiht, der Schlammbeißer nicht umsonst seinen Namen führt; und nicht minder begreiflich wird es dem, der vergleicht, daß der eine Fisch, wenn nicht ausschließlich, so doch vorzugsweise auf dem Boden des Meeres sich tummelt, während der andere die höheren Wasserschichten bevorzugt, daß die Scholle auch wirklich hängt an der Scholle des Meeres, der Flugfisch hingegen die Tiefe meidet. Genauere Beobachtung, zumal an gefangenen Fischen, lehrt, daß jeder einzelne nach und nach sogar an bestimmte Aufenthaltsorte sich gewöhnt und hier Ruhe- und Versteckplätze wählt, zu denen er stets wieder zurückkehrt.

Was für ein enges Gebiet gilt, wird bestätigt, wenn wir ein weiteres ins Auge fassen. Auch die Fische können Charaktertiere einer gewissen Gegend, eines bestimmten Meeres sein, obgleich sich bei ihnen die Abhängigkeit vom Klima und der mit ihm zusammenhängenden Pflanzenwelt minder deutlich zeigt als bei den übrigen Klassen der Wirbeltiere. Die Vielgestaltigkeit der Gleicherländer bekundet sich jedoch bei ihnen ebenfalls in ersichtlicher Weise. Aus den Meeren zwischen den Wendekreisen stammen diejenigen Fische, die von der uns gewohnten, für uns urbildlichen Gestalt am meisten abweichen. Das in seiner Zusammensetzung so gleichmäßige Wasser, dessen Wärmehaltigkeit in den verschiedenen Erdgürteln weit weniger schwankt als die Wärme der Luft, macht es erklärlich, daß es auch den nordischen Meeren an wunderbaren Fischgestalten nicht mangelt; die Vielgestaltigkeit der Klasse zeigt sich aber doch nur unter den niederen Breiten. Schon das Mittelländische Meer beherbergt sehr viele Arten, die ihm durchaus eigentümlich sind. Eine größere Selbständigkeit seiner Fischwelt lehrt uns die Erforschung des Indischen, insbesondere des Roten Meeres, des Meerbusens von Mexiko, der engen Straßen zwischen den Sundainseln, der Japanischen Gewässer usw. Eine Grenze des Verbreitungsgebietes aber läßt sich fast immer feststellen.

So einförmig und gleichartig die Lebensweise, die Gewohnheiten und Sitten der Fische zu sein scheinen, so wechselvoll und verschieden zeigt sich ihr Treiben bei genauerer Beobachtung. Von unseren Flußfischen haben wir erfahren, daß jeder einzelne mehr oder weniger eine bestimmte Lebensweise führt; daß die Verschiedenartigkeit der letzteren unter den Meerfischen noch erheblicher sein muß als unter jenen, läßt sich mit vollster Bestimmtheit annehmen, so wenig wir auch über sie, von deren Tun und Treiben, selbst deren Lebensgewohnheiten, wir nur äußerst wenig wissen, zu urteilen vermögen. Jeder einzelne Fisch wendet ebensogut wie jedes andere Tier die ihm gewordenen Begabungen seines Leibes in zweckentsprechender Weise an, und es lassen sich, von diesen Anlagen ausgehend, mehr oder weniger richtige Schlüsse auf die Lebensweise ziehen; damit aber gewinnen wir leider kein Bild der letzteren, dürfen somit nicht wagen, das uns wahrscheinlich Dünkende als Wahrheit auszugeben.

Im allgemeinen freilich ist das Leben der Fische viel einfacher und eintöniger als das der Säugetiere, Vögel, Kriechtiere und Lurche. Die Tätigkeit, die die Ernährung beansprucht, überwiegt unzweifelhaft jede andere; ihr widmen alle Fische weitaus den größten Teil ihres Lebens. Von einem regelmäßigen Tageslaufe kann man bei ihnen nicht sprechen, obgleich man erkennen muß, daß sie zu bestimmten Zeiten tätig sind und andere der Ruhe widmen oder, ebenso wie andere Wirbeltiere, jagen und schlafen. Ersteres beansprucht in der Regel mehr Zeit als letzteres: solange der Fisch umherschwimmt, solange jagt er auch; selbst während seines Spielens oder derjenigen Tätigkeit, die wir als Spiel auffassen, läßt er keine ihm sich bietende Beute vorüberschwimmen. Gesättigt oder ermüdet, gibt er sich einer Ruhe hin, die offenbar dem Schlafe höherer Wirbeltiere entspricht und Schlafen genannt werden muß, in so verschiedenartiger Weise sie auch geschieht. Weitaus die meisten Fische sind Nacht-, nicht wenige aber entschiedene Tagtiere. Jene beginnen erst mit eintretender Dunkelheit ihre Tätigkeit und ruhen tagsüber entweder auf bestimmten Plätzen, oft in Verstecken, mit dem Bauche aufliegend, selbst im Schlamme eingebettet und eingegraben, oder frei im Wasser schwimmend, beziehentlich treibend; diese verfahren umgekehrt. Die einen wie die anderen verharren stundenlang in der zum Schlafen gewählten Lage, lassen sich auch durch gewisse äußere Reize nicht aus derselben vertreiben, bekunden aber jedem achtsamen Beobachter, daß ihr lidloses Auge niemals aufhört, für die Außenwelt empfänglich zu sein.

Fast sämtliche Fische sind Raubtiere, fast alle eifrige und tüchtige Räuber. Nicht wenige Arten verzehren allerdings auch Pflanzenstoffe; kaum ein einziger aber ernährt sich ausschließlich von solchen. Die schwächlichsten lesen kleine Weichtiere von Wasserpflanzen ab oder wühlen allerlei Gewürm, ich will sagen, die verschiedenartigsten wirbellosen Tiere, aus dem Schlamme hervor; stärkere sammeln und pflücken Schnecken und Muscheln; alle übrigen rauben in des Wortes gewöhnlicher Bedeutung, wenn nicht andere Fische, so doch bewegliche wirbellose Tiere. Sie üben das Recht des Stärkeren in seiner ganzen Rücksichtslosigkeit: der Kleine verschlingt den Kleineren, der Größere den Kleinen, der Größte den Größeren; kein einziger Raubfisch verschont die eigene Brut. Viele Fische sind gepanzert und so furchtbar bewehrt, daß es für den Herrn der Schöpfung gefährlich wird, sich mit ihnen einzulassen: – und sie werden doch gefressen! Den Panzer zermalmt, die Dornen, Zacken, Spitzen zerbricht und stumpft das Gebiß des Mächtigeren; den Mitteln zur Abwehr entsprechen die Werkzeuge zum Angriffe. Ein ewiges Räubertum ohne Gnade und Barmherzigkeit ist das Leben der Fische, jeder einzelne Raubfisch, also weitaus der größte Teil der Gesamtheit, ein ebenso freßgieriges als frechdreistes Geschöpf. Denn nicht bloß der gewaltige Hai wird großen Tieren, beispielsweise den Menschen verderblich; auch zwerghafte Fische gibt es, die das Leben des Erdenbeherrschers gefährden, indem sie versuchen, ihm Fetzen auf Fetzen aus seinem Leibe zu reißen, und ihn entfleischen, wenn er sich ihrer Gewalt nicht entziehen kann. Der ewige, endlose Krieg in der Natur zeigt sich am deutlichsten, wird am ersichtlichsten im Wasser, im Meere.

Erhebliche Änderung der Lebensweise eines Fisches ruft die Fortpflanzungszeit hervor, die auch ihn in überraschender Weise erregt, den friedfertigen streitlustig, den trägen regsam, den räuberischen gleichgültig gegen verlockende Beute werden läßt, die ihn bewegt, Wanderungen zu unternehmen, vom Meere aus in die Flüsse zu steigen oder von den Flüssen nach dem Meere sich zu begeben, die Mutterliebe und Bausinn in ihm weckt, also sein ganzes Wesen gleichsam umgestaltet, ebenso wie sie ihn oft mit einem sogenannten Hochzeitskleide begabt. In den Gleicherländern kann noch ein anderer Wechsel der Lebensweise stattfinden: der Fisch kann dort gezwungen werden, zeitweilig eine gleichsam unnatürliche Lebensweise zu führen, wie das winterschlafende Säugetier in die Tiefe der Erde sich zurückzuziehen, um hier das Leben zu fristen, das sonst gefährdet sein würde. Schon gegenwärtig kennt man eine nicht unbedeutende Anzahl von Fischen, die wirklich Winterschlaf halten, das heißt beim Vertrocknen ihrer Gewässer in den Schlamm sich einwühlen, hier in eine gewisse Erstarrung verfallen und in dieser verweilen, bis der wiederkehrende regenreiche Frühling ihre früheren Wohnplätze von neuem mit Wasser füllt und sie ins Leben zurückruft. Auch bei uns zulande kann etwas ähnliches geschehen: im Innern Afrikas und in Indien ist solches Winterschlafen der Fische durchaus nichts Ungewöhnliches; denn es findet hier in allen Binnengewässern statt, die nicht mit Flüssen zusammenhängen und zeitweilig gänzlich vertrocknen. Viele von jenen vor andern in gewisser Hinsicht bevorzugten Fischen gehören zu denen, die unter Umständen auch eine Wanderung über Land antreten, in der Absicht, ein noch wasserhaltiges Becken zu erlangen, also eine Reise ausführen, die entfernt mit dem Streichen der Vögel verglichen werden kann. An letzteres erinnern ebenso gewisse Ortsveränderungen unserer Süßwasser- und Meerfische, von denen viele je nach der Jahreszeit oder infolge gewisser Zufälle ihren Aufenthaltsort wechseln, beispielsweise aus den Seen in Flüsse emporschwimmen oder nach jenen zurückkehren usw. Dagegen lassen die sogenannten Wanderungen der Fische durchaus keinen Vergleich zu mit Zug und Wanderschaft der Vögel, weil sie einzig und allein bedingt werden durch den Fortpflanzungstrieb.

Weniger als alle übrigen Wirbeltiere hängen die Fische ab vom Wechsel des Jahres. Für Säugetiere, Vögel, Kriechtiere und Lurche ist in der Regel der Frühling die Zeit, wenn nicht der Liebe, so doch der Erzeugung, der Geburt der Jungen; nicht dasselbe kann man von den Fischen sagen. Allerdings fällt auch bei den meisten unter ihnen die Fortpflanzungszeit in den günstigeren Abschnitt des Jahres, bei uns zulande also in den Frühling und Sommer; aber schon unsere deutschen Flußfische laichen auch in fast allen übrigen Monaten des Jahres. Da nun die Wanderungen der Fische einzig und allein zu dem Zwecke unternommen werden, den Laich an geeigneten Stellen abzusetzen, ergibt sich von selbst, daß von einer allgemeinen Zeit dieser Wanderungen, wie sie der Zug der Vögel einhält, nicht gesprochen werden kann. Nicht die beginnende Verarmung einer gewissen Gegend, bedingt durch den Eintritt eines bestimmten Jahresabschnittes, ist es, die sie treibt zu wandern, sondern einzig und allein der gefüllte Eierstock des Rogeners, der von Samen strotzende Hoden des Milchners. Je nach der Zeit nun, in die ihre Fortpflanzung fällt, steigen sie aus der Tiefe des Meeres oder den kalten Gründen einzelner Binnenseen zu den höheren Wasserschichten empor, schwimmen in den Flüssen aufwärts, so weit sie können, wählen die geeigneten Plätze, um ihren Laich abzulegen, und kehren, nachdem sie dem Fortpflanzungstriebe Genüge geleistet, allgemach wieder nach dem früheren Aufenthaltsorte zurück, ihre Jungen, um mich so auszudrücken, voraussendend, mit sich nehmend oder nach sich ziehend. Daß auch das Umgekehrte geschehen kann, daß Süßwasserfische bewogen werden, ins Meer zu gehen, haben wir gesehen; die Ursache der Wanderung bleibt immer dieselbe. Wie bereits bemerkt, nahm man früher an, daß die Wanderung der Fische sich über ausgedehnte Meeresteile erstrecke, während wir gegenwärtig, abgesehen von einzelnen verschlagenen, beispielsweise von solchen, die mit dem Golfstrome ziehen, an diese großartigen Reisen nicht mehr glauben. Erst die Erkenntnis, daß einzig und allein der Fortpflanzungstrieb zum Wandern bewegt, erklärt das uns schwer verständliche Betragen, das Drängen, Eilen, das rücksichtslose Vorwärtsgehen der Fische, das uns erscheint, als wären sie mit Blindheit geschlagen. Dieser auch bei anderen Tieren so gewaltige Trieb ist es, der sie ihre bisher gewohnte Lebensweise vollständig vergessen läßt.

Minder leicht erklärt sich das Rückwandern der Jungen, die wunderbare Geselligkeit, die sie bei dieser Gelegenheit offenbaren, die Regelmäßigkeit ihrer Züge, der Eifer, jedes nur irgendwie überwindliche Hindernis auch wirklich zu überwinden. Bei Beobachtung ihrer Reisen wird man versucht, das Wort »Instinkt« auszusprechen, so oft und bestimmt man sich auch sagen muß, daß da, wo die Begriffe mangeln, zu rechter Zeit dieses Wort sich einstellt, das wohl dem Blindgläubigen, nimmermehr aber dem Forscher genügt.

Über die Art und Weise der Wanderungen selbst hat man noch keineswegs genügende Beobachtungen gesammelt; trotzdem weiß man, daß das Reisen mit einer gewissen Regelmäßigkeit vor sich geht, daß einzelne Arten in Keilform schwimmen, so wie ein Kranichheer durch die Luft zieht, daß bei andern, die in dicht gedrängten, wirren Massen einherziehen, Männchen und Weibchen sich sondern, indem die einen in den oberen, die andern in den tieferen Schichten fortschwimmen, daß bei andern die Rogener den Milchnern vorausziehen usw. Allen Wanderfischen gemein ist die Ruhe- und Rastlosigkeit: sie scheinen nicht freiwillig, sondern gezwungen zu reisen.

 

Wenn die alten Morgenländer einen Begriff von der Anzahl der Eier eines einzigen Fisches gehabt hätten, würden sie die ihnen so erwünschte Fruchtbarkeit des Weibes wahrscheinlich nicht mit dem Weinstocke, sondern mit der eines Fisches verglichen oder dem Erzvater Abraham durch den Mund des Engels so viele Nachkommen, wie der Fisch erzeugt, gewünscht haben. Die Fruchtbarkeit der einzelnen Mitglieder unserer Klasse ist allerdings verschieden, immer aber unglaublich groß. Lachse und Forellen gehören zu denjenigen Arten, die wenige Eier legen; denn die Anzahl der letzteren übersteigt kaum fünfundzwanzigtausend; schon eine Schleie erzeugt etwa siebzigtausend, ein Hecht hunderttausend, ein Barsch dreihunderttausend, ein Wels, Stör oder Hausen Millionen. Das Meer würde, so hat man gesagt, nicht groß genug sein, um alle Fische zu beherbergen, kämen sämtliche Eier, die gelegt werden, aus, erreichten alle Ausgekommenen die Größe ihrer Eltern.

Während oder am Ende der Wanderung erwählen die Fische eine ihnen geeignet dünkende Stelle zur Ablage ihrer Eier aus, Lachs und Forelle z.B. kiesigen, seicht überfluteten Grund, andere schlammigen Boden, andere dicht mit Pflanzen bewachsene Teile der Gewässer und so fort, wogegen einzelne zwischen Süßwasser- oder Meerpflanzen, in Felsspalten oder an ähnlichen Orten ein förmliches Nest herrichten und andere die Eier in eigentümlichen Taschen während ihrer Entwicklung aufnehmen. Die Forelle höhlt vermittels seitlicher Bewegungen des Schwanzes eine seichte Vertiefung aus und legt in diese die Eier, worauf der Milchner erscheint, um sie zu besamen; die Renken halten sich paarweise zusammen und springen, Bauch gegen Bauch gekehrt, aus dem Wasser empor, wobei sie Laich und Milch gleichzeitig fahren lassen; die Gründlinge schwimmen rasch den Bächen entgegen, reiben sich mit der Bauchfläche auf dem Kiese und entledigen sich in dieser Weise des Samens und ihrer Eier; die Hechte reiben ihre Leiber aneinander und schlagen, während sie laichen, mit den Schwänzen; viele Meerfische laichen, indem sie im dichten Gedränge dahinstreichen, und zwar so, daß die von den höher schwimmenden Weibchen herabfallenden Eier in die von dem Samen der Männchen geschwängerte Wasserschicht gelangen müssen. Von den Millionen der gelegten Eier bleibt ein sehr großer Teil unbefruchtet; von den befruchteten gelangt ein kaum minder erheblicher Teil nicht zur Entwicklung, so groß auch die Widerstandsfähigkeit des Eies gegen äußere Einflüsse ist; tausende und andere tausende werden von den Wellen ans Ufer gespült und verdorren; andere tausende geraten in zu tiefes Wasser und gelangen ebenfalls nicht zur Fortbildung; auf die übrigen lauert ein unzählbares Heer von Feinden aller Klassen, aller Arten: von der unschätzbaren Menge von Fischeiern wird kein einziges zu viel gelegt!

Sobald das Junge seine Reife erhalten hat, durchbricht es die Eischale und zeigt sich nun in Gestalt eines lang gestreckten, durchsichtigen Tierchens, dem am untern Ende der große sogenannte Dottersack, ein Nahrungsspeicher für die nächste Zukunft, anhängt. Solange die Aufzehrung desselben währt, hält sich der junge Fisch meist unbeweglich auf dem Grunde und rührt nur die Brustflossen, um einen Wasserstrom hervorzubringen und das zur Atmung nötige Wasser zu erneuern. Bei der Forelle ist der Dottersack bereits innerhalb des ersten Monats zu drei Vierteln aufgesaugt, nach Verlauf von sechs Wochen fast gänzlich verschwunden. Erst jetzt stellt sich das Bedürfnis nach Nahrung heraus, und nunmehr beginnt das Fischlein nach Art seiner Eltern zu leben, das heißt, zunächst auf alles, was es bezwingen zu können meint, eifrig Jagd zu machen. Je reichlicher die Beute, um so schneller geht das fernere Wachstum vor sich. Nach etwa Jahresfrist, bei kleinen früher, bei größeren später, haben die jungen Fischchen auch das Kleid ihrer Eltern erlangt und sind diesen somit in allen Stücken ähnlich geworden. Nun gibt es aber auch einzelne Fische, wie z.B. einzelne Rochen und Haie, deren Junge einen durchaus verschiedenen Entwicklungsgang durchmachen. Mit demselben Rechte, mit dem man von lebendig gebärenden Kriechtieren und Lurchen spricht, kann man von lebendig gebärenden Fischen reden. Bei ihnen wird das Ei in der oben erwähnten Erweiterung des Eierganges so weit ausgetragen, daß das Junge sein Keimleben bereits vollendet hat und die Eihülle sprengen kann, wenn die Geburt stattfindet.

 

Den Fischen, dieser Räuberbrut, die sich untereinander mordet und auffrißt, tritt, wie immer, als fürchterlichster Feind der Mensch gegenüber. Er allein ist es, der unmittelbar oder mittelbar ihrer erstaunlichen Vermehrungsfähigkeit Schranken setzt. Außer ihm und den Raubfischen stellen ihnen allerdings auch Säugetiere wie Vögel, Kriechtiere wie Lurche und nicht wenige wirbellose Meertiere nach; alle nicht ihrer eigenen Klasse angehörigen Feinde aber schädigen ihren Bestand nicht entfernt in derselben Weise wie der Mensch. Flüsse und Süßwasserseen hat er da, wo er zur Herrschaft gelangte, entvölkert und muß jetzt daran denken, sie künstlich wieder zu besamen; das Meer würde er entvölkern, wenn er es vermöchte. Die Fische sind dem Menschen unentbehrlich. Ganze Völkerschaften würden nicht imstande sein, ohne sie zu leben, manche Staaten ohne sie aufhören zu sein. Und doch wird diese Bedeutung noch heutigentags in einer Weise unterschätzt, die geradezu unbegreiflich erscheinen muß. Ein vielfach überschätztes, aber doch keineswegs unwirksames Mittel, unsere Flüsse und Bäche wiederum zu bevölkern, beruht in der sogenannten künstlichen Fischzucht, die in China schon seit Jahrhunderten geübt, in Europa dagegen erst im Anfang des vorigen Jahrhunderts entdeckt wurde. Seit dem Jahre 1733 hatte sich Jakobi, ein Landwirt in Lippe-Detmold, mit der künstlichen Befruchtung des Forellenlaiches beschäftigt, dreißig Jahre später die von ihm gewonnenen Ergebnisse veröffentlicht. Seine Entdeckung geriet, obwohl sie von Buffon, Duhamel und andern Gelehrten bestätigt wurde, fast gänzlich in Vergessenheit; die durch ein Menschenalter fortgesetzten Zuchtergebnisse des Thüringer Pfarrers Armack im Westkreise Sachsen-Altenburgs wurden nicht veröffentlicht, und man erinnerte sich ihrer erst wieder, als 1837 Shaw in Schottland, 1848 Remy in Frankreich und 1850 Sandungen in Norwegen selbständig dasselbe Verfahren aufgefunden hatten. Nun war es zuerst die französische Regierung, die die erforderlichen Mittel bewilligte, um Versuche in großem Maßstabe anzustellen, und Costes Bemühungen gelang es, die erste namhafte Fischbrutanstalt zu Hüningen im Elsaß zu gründen. Gemeinden und Grundbesitzer Frankreichs beeilten sich, dem gegebenen Beispiele zu folgen; in England und Amerika nahm man sich der hochwichtigen Angelegenheit mit Eifer und Erfolg an; und nunmehr kam man auch in Deutschland und Österreich-Ungarn, woselbst gegenwärtig eine nicht unerhebliche Anzahl teilweise sehr bedeutender Fischbrutanstalten bestehen, auf die deutsche Entdeckung zurück.

»Die künstliche Fischzucht«, berichtet Benecke, »begann ihre Wirksamkeit mit der Befruchtung des Laiches lachsartiger Fische, und noch heutigentags ist der größte Teil der Fischbrutanstalten fast ausschließlich dem Lachse und seiner Verwandtschaft gewidmet. Man hat gerade bei diesen Fischen oft Gelegenheit, ihr Verhalten auf den natürlichen, in flachem, schnell fließendem Wasser gelegenen Laichplätzen zu beobachten. Sobald ein Weibchen seine verhältnismäßig großen Eier in fortdauerndem Strahle zu entleeren beginnt, entledigt sich auch ein Männchen seines Samens, der sich in Form weißer Wolken im Wasser auflöst. In jedem Tröpfchen des Samens oder der sogenannten Milch, die in reichlicher Menge ergossen wird, finden sich zahllose äußerst kleine Samenkörperchen, die in ihrer Gestalt Kaulquappen mit dickem Kopfe und dünnem Schwanz sehr ähnlich sind, durch Schlängelung des letzteren äußerst lebhaft sich bewegen und, wenn sie in ein Ei eindringen, dasselbe befruchten. Alle nicht befruchteten Eier sterben in kürzerer oder längerer Zeit ab, ohne einen Keimling zu entwickeln. Da nun beim natürlichen Laichen der Fische Rogen und Milch vom Strome erfaßt und über den Grund verstreut werden, kommt, wie bereits bemerkt, oft nur ein sehr geringer Teil der Eier mit dem Samen in Berührung, wogegen man es bei der künstlichen Befruchtung ganz in der Hand hat, die sämtlichen Eier mit der Milch zu umspülen.«

Nicht wenige Fischzüchter scheinen noch heutigentags an der Ansicht festzuhalten, daß die künstliche Fischzucht beträchtliche Ausgaben und bedeutende Vorkenntnisse erfordere, um mit Erfolg betrieben zu werden, während die Sache an und für sich selbst sehr einfach ist und sich überall anwenden läßt, wo man einen Bach reinen Quellwassers von annähernd gleicher Wärmehaltigkeit mit starker Strömung und kiesigem Grunde zur Verfügung hat. Von diesem Bache aus speist man mehrere in einem gewissen Verhältnisse zunehmende, tiefe, auch im Winter frostfrei bleibende Teiche, die nötigenfalls angelegt oder doch von allem Schlamme gereinigt und mit schattengebenden Büschen bepflanzt, auch mit hohl liegenden Steinen, den Schlupfwinkeln für die Fische, belegt werden müssen. In diesen Teichen hält man die Laichfische, beispielsweise Forellen verschiedener Jahrgänge, derart, daß man immer die gleichgroßen in einen und denselben Teich zusammenbringt, versieht sie mit entsprechendem Futter, beaufsichtigt sie und versucht, sie nach Kräften vor allen Feinden zu schützen, damit sie zur Laichzeit vollkommen gesund und kräftig sind.

An einer günstigen Stelle, an der ein sich vorfindender oder anzulegender Arm des Baches vorüberführt und sehr rasche Strömung stattfindet oder erzielt werden kann, errichtet man ein kleines Blockhaus mit dichten, gegen den Frost schützenden Wänden und Dache, das im Innern so viel Licht erhält, als zur Untersuchung der ihm anzuvertrauenden Bruteier erforderlich ist. Im Innern dieses Blockhauses wird eine Röhrenleitung angebracht, die eine nach Bedürfnis oder Belieben geringere oder höhere Anzahl von kleinen Brutbecken ununterbrochen mit Wasser versieht. Die Brutbecken selbst können bestehen aus hölzernen Kästen mit hölzernem oder gläsernem Boden, dürfen eine handliche Größe nicht übersteigen und müssen so angeordnet sein, daß sie leicht zugänglich bleiben und ohne Schwierigkeiten versetzt werden können.

Ist die Laichzeit wirklich eingetreten, so strotzen die Geschlechtswerkzeuge der männlichen und weiblichen Fische von Milch und Rogen, und es genügt dann bei den meisten Lachsarten die leiseste Berührung der Unterseite des Leibes zur Entleerung der Zeugungsstoffe; somit bedarf es nur einer sehr einfachen Handhabung der Fische, um Milch und Rogen zu entleeren und bezüglich zu befruchten. Man nimmt ein flaches Gefäß aus Ton oder Porzellan, bringt die bis zum Gebrauche in großen Kübeln zu bewahrenden, möglichst nach dem Geschlechte zu trennenden Zuchtfische herbei, faßt einen Rogener mit der linken Hand vorsichtig am Vorderteile des Leibes, über den man ein trockenes Tuch gebreitet hat, läßt ihn durch einen Gehilfen am Schwanze halten, um das Schlagen des Fisches unmöglich zu machen, und streicht mit der rechten Hand leise längs des Bauches von vorn nach hinten, solange die in einem Strahle ausspritzenden Eier ohne Anwendung jeglicher Gewalt sich entleeren. Gleichzeitig verfahren zwei Gehilfen ebenso mit einem Milchner, und es werden somit in einem und demselben Augenblicke Eier und Samen in dem Gefäße aufgefangen. Hier nun genügt ein unbedeutendes Schütteln des Gefäßes oder vorsichtiges Umrühren des Rogens mit der Hand oder mittels einer Federfahne, um die Milch so zu verteilen, daß ein großer Teil der Eier befruchtet wird, weit besser und vollkommener, als dies bei den im Freien selbstlaichenden Fischen möglich ist. Da die Lachsfische niemals mit einem Male ihrer Zeugungsstoffe sich entledigen, hat man bei denjenigen Arten, die man ohne Schwierigkeiten halten kann, dasselbe Verfahren in Zwischenräumen von drei bis fünf Tagen zu wiederholen, die Zuchtfische also inzwischen entsprechend aufzubewahren.

»Hat man«, lehrt Benecke, »Milch und Rogen genügend vermischt, so füllt man die Schale mit Wasser von derselben Wärme wie dasjenige, in dem die Fische vorher gehalten worden sind, läßt die Samenstoffe eine Viertel- bis eine halbe Stunde in Ruhe, gießt hierauf das milchig getrübte Wasser ab und erneuert es vorsichtig so lange, bis es klar bleibt. Die Eier erscheinen nun, weil sie sich voll Wasser gesogen haben, weit größer als bei ihrem Austritte aus dem Leibe des Weibchens. Während sie vorher zwischen Dotter und Schale keinen Zwischenraum erkennen ließen, sieht man jetzt innerhalb der prall gespannten Eihaut einen weiten, mit klarem Wasser erfüllten Raum, in dem der Dotter frei schwimmt. Mit dem Wasser zugleich sind Samenkörperchen eingedrungen und haben die Befruchtung vollzogen. Nach kurzer Zeit bemerkt man Veränderungen an den Eiern und damit den Beginn der Entwicklung des Keimlings.«

Wollte man nun die künstlich befruchteten Eier auf den natürlichen Laichplätzen der Fische ihrem Elemente übergeben, so würde man allerdings schon sehr nützlich gewirkt haben, indem man ungleich mehr befruchtete Eier, als die Fische selbst erzielen können, ausgesetzt hätte; allein die bereits erwähnten Gefahren, denen die Eier ausgesetzt sind, erfordern nunmehr ihre Unterbringung in Brutbecken. Ihre Entwicklung hängt davon ab, daß man sie beständig mit frischem Wasser versieht, also einen ununterbrochenen Zufluß desselben erhält, und vor schädlichen Einwirkungen soviel als möglich sichert. Die Wärme des Brutraumes darf, obschon die Eier durch den Frost nicht leicht getötet werden, nicht bis zum Gefrierpunkte hinabsinken, sondern muß womöglich auf einer Höhe von 4 bis 6 Grad Réaumur erhalten werden, sie darf aber auch nicht höher sein, weil sonst die Entwicklung des Eies beschleunigt wird und die Jungen bei uns zulande zu frühzeitig ausschlüpfen, bezüglich vor Eintritt des Frühjahres ihren Dottersack aufgezehrt haben und sodann als vollkommene Fischchen unter der geringen Wärme leiden. Nicht minder wichtig ist die beständige Zuführung von lufthaltigem Wasser, weil auch das sich entwickelnde Ei atmet, das heißt ein Stoffwechsel in ihm stattfindet, indem es aus der dem Wasser beigemengten Luft Sauerstoff einsaugt und Kohlensäure ausscheidet. Die Versorgung des Wassers mit Luft oder Sauerstoff bewirkt man einfach dadurch, daß man dem zufließenden Wasser starkes Gefälle gibt oder es durch eine feinmündige Röhre mit einiger Gewalt in die Brutbecken einströmen läßt und so einen scharfen Strahl erzeugt, durch den Luft ins Wasser gerissen wird. Noch eins hat man zu beobachten: es gilt auch, die Feinde oder die schädlichen Einwirkungen abzuhalten. Die schlimmsten Feinde der Eier hat der Züchter in Schmarotzerpflanzen, gewissen Pilzen, zu suchen, die die Eier überziehen und abtöten. Namentlich während der ersten Tage der Entwicklung hat man alle Sorgfalt auf genaueste Durchmusterung der Bruteier zu verwenden und jedes verdorbene, durch weißliche Trübung sich auszeichnende Ei sofort zu entfernen. Dies geschieht mit einem kleinen federnden Zängelchen oder mit einem Stechheber, lernt sich sehr leicht und nimmt verhältnismäßig wenig Zeit in Anspruch, falls die Bruteinrichtung bequem genug ist. Mit der zweiten Hälfte der Entwicklung, dem Sichtbarwerden der Augen, die als zwei unverhältnismäßig große Punkte durch die Eischale schimmern, ist das Schlimmste überstanden, und geht die weitere Entwicklung nunmehr gewöhnlich regelmäßiger und minder beeinflußt vor sich. In diesem Zustande kann man die Eier, sorgfältig in feuchtes Moos gepackt, weit versenden, sogar aus einem Erdteile nach dem andern bringen.

Je nach der Wärme des Brutraumes und des Wassers, das man anwendet, schlüpft das Junge früher oder später aus, selten vor Ablauf der sechsten, zuweilen erst in der achten Woche. Solange das Fischchen noch seinen Dottersack am Bauche trägt, bedarf es keiner Nahrung; sobald dieser aber aufgezehrt und der Bauch eben geworden ist, stellt sich das Bedürfnis nach Nahrung ein. Im Freien müssen sie sich ihre Beute selbst erwerben; in dem ihnen vom Züchter angewiesenen Raume hat jener zu sorgen und, da es seine Schwierigkeit hat, ihnen das natürliche Futter zu verschaffen, sie durch ein Ersatzfutter zu ernähren. Hierzu eignet sich am besten getrocknetes und fein geraspeltes Rind-, Schaf- oder Pferdefleisch, der ebenso zu behandelnde, von den genannten Tieren herstammende Blutkuchen, das Hirn und Eidotter; nur muß der letztere stets in sehr geringer Menge gegeben werden. Von dieser Nahrung wirft man mehrmals täglich einige Messerspitzen auf das Wasser und beobachtet nun den Abgang, um die erforderliche, stetig wachsende Menge des Futters festzustellen. Sind die kleinen Lachse bereits etwas herangewachsen, so fügt man Ameisenpuppen, weiße Würmer und nach und nach alle dem Züchter bekannten oder unbekannten Würmer und Kerbtiere hinzu, soviel man deren erlangen kann. Nachdem die Fischchen endlich die geeignete Größe erlangt haben, übergibt man sie denjenigen Gewässern, in denen sie später leben sollen.

Ganz anders als für die Eier der Winterlaichfische gestaltet sich das Verfahren der künstlichen Fischzucht für die Eier der in der warmen Jahreszeit laichenden Arten, beispielsweise der Karpfen im weitesten Sinne. Sie setzen ihren Laich an den flachen Ufern der Gewässer ab und heften ihn mittels eines eigenartigen Klebstoffes an Blätter und Stengel verschiedener Wasserpflanzen. Da gedachte Eier, laut Benecke, schon in fünf bis acht Tagen ausschlüpfen und die jungen Fischchen nur einen kleinen Dottersack mitbringen, also sofort nach dem Ausschlüpfen weit beweglicher sind als die aller Lachsarten, so genügt diese Befestigung, um sie vor dem Untersinken zu bewahren. In Teichen also, die von Raubfischen frei sind und nicht von Enten besucht werden, bedarf es daher keiner weiteren Hilfsmittel, um die Entwicklung der Eier zu sichern. Wünscht man aber in größeren Gewässern, die man von Raubfischen und laichfressenden Vögeln nicht frei zu erhalten vermag, das Gedeihen der Eier karpfenartiger Fische zu befördern, so kann dies am besten dadurch geschehen, daß man vor dem Laichen auf den bekannten Laichplätzen Tannenreiser versenkt und diese nachher in kleine, leicht zu beaufsichtigende, an Nahrung für die erhoffte Brut reiche Zuchtteiche überträgt, um die kleinen Jungen hier bis zum ersten Herbste zu pflegen. Eine künstliche Befruchtung des Laiches der Karpfenarten ist aus dem Grunde nicht erforderlich, als man natürlich befruchtete Eier in Menge aufsammeln kann.


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