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Über dieses Erlebnis schwieg Herta Land. Sie verscharrte es bis in den verborgensten Winkel ihres Ich. Ein Gefühl von Schwäche und Scham verfolgte sie wie eine Krankheit. Dann wieder quoll sie über in Jubel und Hingabe wie ein Bergwasser in der Schneeschmelze, begeisterte und berauschte sich an der Leidenschaft, die sie beide zusammengerannt hatte, in blinder Gedankenlosigkeit. Ein süßer Schauer der Freude über den gelungenen Betrug an Hans Welker erstickte die selbstquälerischen Zweifel, die oft in ihr hochstiegen und ihr die Luft zum Atmen nehmen wollten. Aber niemand erfuhr davon. Sie verbarg es als ein Erlebnis von tragender Bedeutung, als einen köstlichen Trumpf, den sie ausspielen wollte gegen den Mann ohne Leidenschaft, mit der abgestorbenen Seele.
Sie rannte weiter an gegen Hans Welker, mit dem ganzen Uebermaß ihrer weiblichen Künste, die sie wie sprühende Raketen gegen ihn abschoß, wie überraschende, hinterhältige Pfeile auf ihn losschnellte. Aber Hans Welker lächelte über das Feuerwerk. Er schüttelte die Pfeile ab und zertrat sie mit den Füßen.
Sie fühlte immer deutlicher, daß sie diesem Menschen nicht gewachsen war, und dieses Gefühl der Erniedrigung stachelte sie zur Gewalt auf, zum Ungewöhnlichsten und Gefährlichsten. Zum Possenspiel mit all ihrer Sinnlichkeit.
Aber sie verspielte.
Sie verspielte ihre Ruhe, verspielte ihr empfindliches Ehrgefühl.
140 Verspielte ihren Körper.
Sie verspielte alles.
Er nahm es, gleichgültig und lächelnd. Nahm es wie etwas Selbstverständliches. Er sah sie als Spiel seiner Launen, ergötzte sich an ihrer geschmeidigen Schlagfertigkeit und genoß all die schmollenden, stöhnenden, kämpfenden Erscheinungen ihres Gemütes als interessante Abwechslungen, die gleich einem Regenwind den gleichmäßig grauen Strom seiner öden Langeweile kräuselten.
Hans Welker merkte nicht, daß Herta Land verspielte, denn dazu war er doch zu wenig Psychologe. Den Grundkern ihres Wesens hatte er nie gefaßt. Er hätte sie sonst bis ins Maßlose ausgenützt und ausgebeutet.
Hans Welker dachte, wie er flog. Hans Welker dachte und handelte, wie er flog. Rein im abgegrenzten Zeitraum eines plötzlichen Gefühls, ohne Vorausberechnung und Schlußfolgerung, ganz nur aus dem gegebenen Augenblick heraus.
Hans Welker merkte nicht, wie Herta Land an ihm zerschellte.
Er sah nicht, wie sie innerlich wankte und nach einer Stütze suchte. Nach einem Halt, um sich festzuklammern und aufzurichten.
Er saß abends zu Hause, von der Langeweile geplagt, schraubte Tintenfässer auseinander, zerlegte Taschenuhren und hämmerte Nägel gerade.
Herta Land aber wühlte den Kopf in die Kissen und stöhnte wie ein wundes Tier.
Kleidete sich an, mit komödiantenhaften Vorsätzen und voll seelischer Schminke und machte sich auf den Weg zu Hans Welker.
Ging wie in eine Spielhölle. Va banque, Hans Welker. Va banque!
Und verspielte.
Wo ist die Stütze? Wer hilft mir?
Wo ist Paul Welker? – –
Sie suchte nach Paul Welker wie nach einem Ausweg 141 aus ihrer inneren Not. Wohin sollte sie ihre trivialen Niederlagen schleppen in dieser Welt der Explosionsmotoren und Stahlrohre, in diesem gierigen Rennen nach Kapital und Herrschaft? Wohin verkriechen vor dem unsauberen Handel mit Industriellen, Behörden, Piloten, Lieferanten und Hochstaplern, die ohne Unterlaß in schmutziger Flut gegen die Firma brandeten?
Hans Welker verstand es, im geeigneten Zeitpunkt die rechten Register zu ziehen. Er war ganz Kälte, Berechnung und Spekulation. Alle Einwände von außen schwatzte er über den Haufen, die Hände in den Hosentuschen, mit zusammengekniffenen Augen und hervorstehenden Zähnen. Herta Land war nur ein Spielzeug für ihn, eine mechanische Gliederpuppe. Konnte er nicht mit dem Schraubenzieher an ihr herumbasteln? Schade! Jammerschade!
Was? Die Firma sollte diskreditiert werden? Von außen her? Vielleicht von der Konkurrenz? Da setzte sich Hans Welker in eine Maschine und flog. Rauschte über die Köpfe der Intriganten und Flaumacher, warf sich wie eine Möwe in die Kurve, stieß wie ein Habicht auf einen Stapel von Offizieren und donnerte im Triumph durch das Brausen des stärksten Sturmes. Da duckten sich die Intriganten. Die Flaumacher rissen die Mäuler auf, und der gewohnte Beifallsorkan schallte aus hundert begeisterten Kehlen über den Flugplatz. Hans Welker stieg aus der Maschine. Wühlte die Hände in die Hosentaschen und trat mit seinen eckigen Schritten mitten unter seine Feinde. Alle sahen seine gelben Zähne. Was ist denn nun?
Natürlich war es jetzt Zeit, Reklame zu machen. In drei Monaten stieg das große Rennen. Hans Welker warf mit Geld um sich wie ein Gärtner mit Grassamen. Und es fiel auf fetten Ackerboden. Wann hat jemals Hans Welker unnötig Geld ausgegeben?
Kurt Seeberger lief in Berlin in den schreiendsten Farben herum. Er schillerte wie ein Papagei und hatte 142 die Zigarette zwischen den Zähnen. Er war ein echter Kavalier. Seht doch nur seine manikürten Fingernägel und die baumelnden Ohrringe! Er war ein Gentleman. Was war er? Ein Gentleman!
Er log, daß sich die Sonne verdunkelte. »Meine Herren, darf ich Sie in die Königin-Bar einladen? Wollen einen Film drehen!« Jawohl, er sagte: »Film drehen.« Und Weiber! . . . na! Er trug einen zotteligen Zwergpudel mit rosa Augen unterm Arm. Der Zwergpudel schleckte mit der Zunge und schmatzte Schokolade. »Haben Sie schon gehört, Hans Welker fliegt unter der Kölner Rheinbrücke durch?«
Zwei Tage darauf erschien ein Bild in der Zeitung, mit einem schwungvollen Bericht. »Hans Welker fliegt unter der Kölner Rheinbrücke hindurch.« War das etwa gelogen? Weiß der Teufel!
»Guten Abend, Herr Kapellmeister.« Wer stieß ihn denn da in die Seite? »Pardon, Herr Musikdirektor! Wir wollten doch heute einen Abend schmeißen, hää?« Jawohl, er sprach »Abend schmeißen«, und er schmiß ihn, den Abend. »Wie ist die Geschichte mit dem Hans-Welker-Marsch? Dreitausend Mark? Kleinigkeit! Sehen Sie zu, daß die Kerle bald in ihre Blechtrichter blasen, daß ihnen die Backen knallen.«
Kurt Seeberger erfand neue Hutmoden, machte Hemden aus Welker-Flugzeugleinen und warf mit silbernen Feuerzeugen um sich. Verschenkte goldene Krawattennadeln mit Hans Welkers Fabrikmarke wie ein Warenhaus die Wandkalender. Aber keine zu viel, keine einzige zu viel.
Natürlich war es jetzt Zeit, Reklame zu machen.
Im Tagesbericht der Kinotheater flimmerten Hans Welkers Filme über die Leinwand. Man sah ihn, dürr, schmächtig und eckig wie ein Polygon. Stand er da nicht beim Reichspräsidenten? Natürlich! Er gab ihm sogar die Hand. Der Reichspräsident schreitet eine Front von Flugzeugen mit ihm ab. Wie eine Kompanie Soldaten 143 stehen die Kisten da. Der Präsident interessiert sich, neigt den Kopf, nickt, staunt, lächelt, kratzt sich am Ohr. Potzdonner, und Hans Welker hat dabei die Hände in den Taschen der karrierten Breeches. Nun steigt er in die Maschine. Das ist es ja eben! Tausende fliegen, Abertausende, aber Hans Welker fliegt eben anders . . . fliegt . . . na, wie denn?
Im Glaspalast hängt ein Riesenölgemälde. Darunter steht: »Notlandung.« Ein Flugzeug landet am Rand eines schwarzen Tannenwaldes. Die Insassen haben es verlassen. Das linke Rad ist gebrochen. Nacht ist es, klarste Vollmondnacht. Da kommen die schlanken Elfen und Gnome aus dem Wald, die dickleibigen Wichtel und knochenfingrigen Heinzelmännchen, die langbärtigen Zwerge und hohläugigen Krähen. Sie schleichen um das Flugzeug, bestaunen es, gaffen, fürchten sich. Einer mit grünem Gesicht ist hineingeklettert und zieht am Höhensteuer. Voll glühender Phantasie und Romantik ist das Bild. Auf dem Flugzeug aber steht in großen schwarzen Buchstaben: »Welker D VII«. Wer hat nicht das Bild gesehen im Glaspalast.
Natürlich war es jetzt Zeit, Reklame zu machen.
Kurt Seeberger riß den Frack aus dem Kleiderschrank, stülpte ein brettsteifes Hemd über den Kopf, salbte den kantigen Schädel und erschien wie eine Programmnummer bei den vornehmen Fünfuhrtees. Mitten unter den Finanzgrößen saß er, unter Zeitungsschreibern, Delegierten, Offizieren und Würdenträgern. Hans Welker! tutete er und fand ein dissonanzloses Echo. Hans Welker! predigte er und lud zu einer Runde Benediktiner ein. Was konnte der Mann erzählen! Er war die Nährmutter der Fliegerei, der Gedankenschwangere, der Urgroßvater aller großen Ideen und das Wahrzeichen der Waghalsigkeit. Der Mann hatte ja mit dem Tode verkehrt wie ein pensionierter Oberrechnungsrat mit seinen Stammtischkollegen. Hört nur, wie er aus den früheren Zeiten der Fliegerei erzählt! Wie ein Märchen 144 klingt das, oder nicht? Hatte er denn überhaupt Nerven? Nein, er hatte keine Nerven. Schiffstaue hatte er, Glockenseile! Und erst Hans Welker! Haben Sie schon gehört, Hans Welkers neue Jagdmaschine überbietet den amerikanischen Rekord! Wirft ihn glatt über den Haufen!
Kurt Seebergers Stimme klang wie ein Holzxylophon, und er goß den Sekt durch seine Kehle.
Der Graf Scanzoni tauchte aus der Versenkung. Wie ein Verschütteter, wie ein Urbild vergangener Glanzzeiten erschien er im Trubel der Gesellschaft. Kennt ihr ihn? Hans Welkers rechte Hand. Der Mann mit der interessantesten Vergangenheit. Der Kalte, Nüchterne, Programmlose! Der Mensch, der seine Gefühle abgelegt hat. Er sprach nur wenig, aber treffend. Beizend und weltverneinend. Die Schlaglichter der Hans Welkerschen Persönlichkeit zuckten über die Köpfe, und die Reklametrommel polterte.
Scanzoni ist zwölfmal abgestürzt, trompetete Kurt Seeberger, und das verschrumpfte Gesicht glänzte. Stimmt es nicht, oder war es gar dreizehnmal? Er ist der erste, der ohne Sauerstoff auf achttausend stieg, mitten im Schneegestöber. Er fliegt wendig wie ein Zaunkönig und fast so gut wie Hans Welker.
Der Zigarettenrauch wurde dichter, die Augen tränten. »Herr Kapellmeister! He! Den Hans-Welker-Marsch!«
Kurt Seeberger rückte die Hosen über den Knien zurecht und gab seinem schläfrigen Zwergpudel Sekt zu schlürfen. Er renommierte mit Scanzonis silberner Hirnschale und wettete auf den Sieg der Hans Welkerschen Jagdmaschine. Der Säbelschmiß schwoll dunkelrot über das Gesicht, und er bewegte die Ohren wie ein stutziges Pferd.
Scanzoni schwieg. Er wirkte durch seine Person. Durch seine ledergelbe Haut und die etwas verschwollenen Augen. Er zog die Oberlippe hoch und spöttelte über lüsterne Frauen.
145 Potz Donner! Hans Melker!! Er erschien wie eine dickunterstrichene Glanznummer. Wie eine vignettenumrahmte Varieté-Attraktion.
Er setzte sich, drehte den Kopf wie eine Schleiereule, lächelte und redete wenig. Und was er redete, war auf den Kopf gestellt, verkehrt, verzerrt. Er bruddelte an einer Selters, schob Marzipanstücke in den Mund, machte Aufsehen durch sein groteskungehobeltes Wesen, wirkte durch seinen verblüffenden Mangel an Taktgefühl und saß hingegossen im Ledersessel, mit dem langweiligsten Gesicht von der Welt.
Nachts »drehte« er mit wenigen Auserwählten einen pompösen Film.
Und verschwand. Ohne sich zu verabschieden.
Am andern Abend saß er schon in Frankfurt. In München oder Leipzig.
Dort ging er unter seine Konkurrenten wie ein Bändiger in den Löwenkäfig. Freundlich war er, mit Arbeit überhäuft, und lächelnd. Schimpfte auf alle Einrichtungen und jammerte über sein Pech.
Er verschloß den Mund und öffnete die Ohren.
Wenn er Gefahr witterte, flog er. Absolvierte seine Akrobatennummer und hatte Oberwasser. Die ganzen übrigen Flugzeugfirmen konnten nicht mit. Wie denn auch? Sie hatten fette Prokuristen und asthmatische Direktoren. Menschen, die nie in der Luft waren, ohne Vergangenheit, ohne Nimbus und Tradition.
Da waren wohl einige, die noch einen Schimmer von der alten Tradition herüberschleppten, einen Fetzen Urzustand, der an ihnen hing wie ein letztes vergilbtes Flittergold an einem verdorrten Weihnachtsbaum. Aber sie trugen Plattfußeinlagen in den Stiefeln, verbrauchten kohlensaures Natron und mußten jedes Jahr nach Marienbad oder Nauheim. Herzverfettung. Konnten mit Müh' und Not einen »Stand« vom »Umlauf« unterscheiden und hockten mehr im Börsenkaffee als am Flugplatz.
146 Wer hatte solche Tropengewächse wie den Grafen Scanzoni, den Mann mit dem Fischblut? Das weltmännische Genie mit der silbernen Hirnschale? Er war im Gotthardtunnel auf die Welt gekommen, als Sohn eines italienischen Grafen, der gerade im Begriff war, zwei Millionen zu verpulvern, was ihm auch in kurzer Zeit gelang.
Der junge Scanzoni kam als Gipsfigurenhändler nach Deutschland, ließ seine »Stimme« entdecken und wurde Bühnentenor. Heiratete eine Ballettmeisterin und trat getreu in die Fußstapfen seines Vaters. Genoß die äußersten und pikantesten Extravaganzen des Schicksals und studierte Lebenssattheit. Dann lernte er fliegen und kam zu Hans Welker. Na also!
Wer hatte solche Tropengewächse wie Kurt Seeberger, den Homespun, den von Gott geschaffenen Impresario? Der Mann hatte etwas mitgemacht, weiß der Kuckuck! Er log sich bis in den Mond hinauf, brachte Filmschriftsteller zum Staunen und Hochstapler zum Kopfschütteln. Er schleifte Hans Welkers Namen ins Ausland und trommelte wie ein Kavallerietambour. Er gab Geld aus, schuf eine Welker-Zigarette und hatte die größten Zeitungen an der Hand.
Kurt Seeberger »schmiß« alles.
Hans Welker brauchte solche Leute, und er hatte sie. Er selbst kam hinterher, schritt gelassen die Pfade, die man ihm geebnet hatte, und dampfte hoheitsvoll im Kielwasser seiner Trabanten wie ein Linienschiff im Schutze der Torpedoboote.
Er kam zu Geldschiebern und Hochstaplern, die ihn stets umfluteten wie ein stinkendes Wasser. Mit hängendem Kopf saß er im Sessel und hörte ihnen zu, sah, wie ihnen der Schwindel und die Gaunerei aus Mund und Augen lief, und blinzelte wie ein Affe, der Zwiebeln schält. Aber er fiel nicht darauf herein, sein sechster Sinn warnte ihn vor Torheiten, und seine rasche Entschlußkraft traf stets das Richtige.
147 Er spionierte ins Ausland, roch neue Maschinen und wußte zur rechten Zeit, wo etwas zu holen war. Erschien in Paris zum Vergleichsfliegen, stand unter den Zuschauern, harmlos und die Mütze in die Stirn gezogen. Aber er sah alles, er fraß alles Neue auf und war ein Meister der Bestechungskunst. Wen konnte Hans Welker nicht bestechen?
Mit seinem achtzigpferdigen Wagen brauste er durch die engen Straßen der Kleinstadt nach seiner Fabrik. Seine Hupe dröhnte wie ein Nebelhorn. Er lag am Steuer, hingelümmelt, mit geneigtem Kopf und vorgeschobener Zunge. Die Leute blieben stehen und drehten die Köpfe. Hans Welker kommt! Sie schauten ihm nach, bis er um die nächste Ecke verschwand, und schlurften weiter in ihrem Kleinstadtschritt.
Vor dem Direktionsgebäude sprang er aus dem Wagen, knöpfte die Lederkappe auf und stürzte ins Privatkontor. Telefonierte, rief, schrie, stampfte, rechnete und schlug die Türen zu.
Wie ein Föhn fließ er durch die lärmenden Hallen, brüllte durch das Donnern der Niethämmer und kontrollierte die Prüfstände. In der Versuchsabteilung blieb er kleben. Dort wurde er sanft, gefügig und wohlwollend. Erkundigte sich eingehend nach allen Fortschritten und prüfte jede Einzelheit, die während seiner Abwesenheit entstanden war. Dort, bei seinem Privatkonstrukteur, kramte er seine Zeichnungen und Bilder aus, die er aus allen Gegenden zusammengeschleppt hatte. Besprach alles Gute und Nachahmenswerte. Hatte augenblickliche, geistreiche Verbesserungsvorschläge und setzte Nachtschichten ein. Die Schleicher kamen, die Intriganten und Speichellecker. Sie hinterbrachten, verrieten, logen hinzu und hielten die Hände auf.
Was war mit Paul Welker? Seine neue Maschine war gut? Konkurrenzmaschine! Was wollte der Mensch eigentlich? Saß der nicht da hinten irgendwo im Walde wie ein Bettelmönch und rechnete?
148 Ein beklemmendes Gefühl schlich Hans Welker in den Magen. Er dachte an die Verbesserungen, die Paul Welker für seinen Motor erfunden hatte. Wo war Robert Sanden? In Drei-Teufels-Namen, warum brachte ihm denn der nicht endlich den ganzen Schwindel?
Er ging zurück ins Privatkontor und traf Herta Land. Bei ihrem Anblick freute er sich. Freute sich ehrlich und ohne Gefühl. Hatte sie ihm nicht die ganze Zeit gefehlt? Sie richtete die dunklen Augen auf ihn, und er war unsicher über ihre Gedanken.
Abends kam sie zu ihm, sie wußte selbst nicht, warum. Ein Verlangen nach Genugtuung und Rache trieb sie. Aber er war hart wie Granit. Alles war augenblicklich Berechnung an ihm.
Er schauspielerte mehr als sie.
Er quälte sie bis zur Raserei. 149