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Erstes Kapitel

(Beginnt mit einer nachdenklichen Betrachtung, über die sich streiten läßt)

Nicht jeder kann ein Mensch sein. Möchte es nicht einmal. Ich selbst habe es mir nie gewünscht. Vielleicht, weil ich mein ganzes Leben mit Menschen verbracht habe. Geliebkost oder mit Füßen getreten. Unbeachtet unter Tisch oder Sofa, je nach ihrer Laune.

Nicht, daß ich sie hassen lernte. Nur bedauern. Mitleid aber führt zur Liebe.

Manches lernte ich ihnen ab. Vieles hätte ich sie zu lehren gewünscht. Ihr Hochmut verhinderte dies. Aber noch heut, grau geworden an Brust und Schnauze, bekümmert mich dies. Betrübt es mich, daß sie es nicht aufgeben, vom ersten Atemzug an nur für das Später zu sorgen, zu opfern. Alles zu erforschen suchen, nur nie die Stunde, in der sie leben. Der Sprung durch den Augenblick, verständen sie ihn noch, sie würden vor Jubelgebraus wenigstens wieder lernen, mit den Ohren zu wackeln. Da sie nicht mehr den ausdrucksvollen Körperteil zu eigen haben, der uns aller Schwierigkeiten verschiedener Sprachen enthebt, uns ohne Grammatik überall Verständigung finden läßt.

Besonders einstmals bedachte ich dies. Damals, als mein geliebter Herr vier lebendige und zwei tote Sprachen erlernen mußte. Zu einer Zeit, als sich unsre Muskeln streckten und reckten und wir beide am liebsten Tag und Nacht über Stock und Stein gesprungen wären.

Ich lag unter seinem Pult. Ein Freund genießt nicht ohne den andern.

Ich war dreiviertel Jahr alt, als wir gelernt hatten, in fünf Sprachen fehlerfrei den griechischen Satz zu übersetzen: »Arbeite, Eselchen, wie ich gearbeitet habe.« ...


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