Ludwig Aurbacher
Historia von den Lalenbürgern
Ludwig Aurbacher

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Dreiundzwanzigstes Abenteuer.

Wie die Lalenbürger einen Acker mit Salz gesäet, daß es wachsen sollte.

            Sie haben an allem Überfluß,
Nur eins fehlt ihnen, zu großem Verdruß,
    Das Salz.

Kein Salz! der Casus ist vertrackt!
Das Schmalz sogar schmeckt abgeschmackt
    Ohne Salz.

Gleich wird eine Grube aufgethan;
Doch war's nur Sand, was sie funden han,
    Kein Salz.

Drum haben sie Schnee gesammelt mit Fleiß,
Doch es floß zu Wasser, es fror zu Eis
    Ihr Salz.

»Es wächst doch alles, was Körnlein hat!
Drum laßt uns bestellen ein' volle Saat
    Von Salz.«

Und es sproßt und grünt zu aller Freud' –
»O kommt und seht, wie schön es gedeiht,
    Das Salz!«

Doch als sie Frucht nun wollten schneiden,
Da brannt es und stach – 's war nicht zu erleiden –
    Das Salz.

»Das sind ja nur Nesseln und Disteln und Doren!
O weh! uns bleibt auf ewig verloren
    All' Salz!«


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