Ludwig Aurbacher
Historia von den Lalenbürgern
Ludwig Aurbacher

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Neunzehntes Abenteuer.

Wie ein Lalenbürger seinen Esel sucht, und ihn nicht findet.

            Es weiden drei Esel wohl auf dem Plan,
Der Bauer, er führet sie selber an;
Der Morgen ist kühl, und fett die Weid' –
Die Esel, sie han ihre große Freud'.

Sie gampen und gumpen den Tag entlang,
Da wird's doch dem Bauern zu heiß und bang.
Er schnauft und lauft in die Kreuz und quer –
Ach, Esel hüten macht große Beschwer!

Als endlich verkommen des Tages Frist,
Verfallt er zuletzt auf diese List:
Er hocket selbselbst einem Esel auf,
Und treibt mit dem Esel die Esel zu Hauf.

So bringt er sie wohlbehalten gen Stall;
Hier überzählt er in Ruh' sie noch all';
»Potz Sixt! es fehlt mir ein Stück auf der Bahn –?
Wo hab ich Esel den Esel gelan?

Und er lenket um, und er reitet fort,
Und luget und lustert an jedem Ort,
Und er reitet die ganze Nacht fürbaß,
Den Esel zu suchen, auf dem er saß.

Und als er am Morgen den Esel fund,
So kehrt er freudig zurück zur Stund';
Indessen waren die andern entflohn –
»Der Teufel hüt' Esel, und hab seinen Lohn.«


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