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15. De witte Fru to Löbnitz.

Das Gut Löbnitz bei Barth in Vorpommern hatte Arndts Vater von 1788 bis 1805 gepachtet.

In Löbnitz ging de Red, datt eene witte Fru bi nachtslapender Tid rundging. Ehr Gang was van der Bleke Bleiche. äwer dat Steg, dat achter dem Backhuse up der Beek Bach. liggt, dörch dat Backhus üm den Schaapstall un üm de grote Schün Scheune., un denn går langsam dör den Boomgården un Blomengården, wo se oft still stund un sick bückte, as wenn se Äppel upsammelde edder Blomen plückte. Van då ging se toletzt in dat Hus, wo se üm Klock een meist ut dem Keller unner der Trepp herupsteeg mit eenem Licht in der Hand, waran blage Fünkschen stöweden, un dat hell upgnistrede. So is se oft sehen üm de Gespensterstund, un ook mine selige Moder sede, se hedd se mal schemern schimmern. sehn. Se plag jümmer an der Trepp still to stahn un sick wunnerlich ümtokiken, ook woll de Husdör to beföhlen, ob se slaten were; denn ging se langsam un potentatisch feierlich. de Trepp herup un steg to Bänen unner de Oken auf den Boden unter das Dach. to den Katten un löschte ehr Licht ut. Dat is enmal wiß, keen Minsch ging to der Tid gern up de Dele un up de Trepp; un dat was dat Besünnerlichste, datt keen Hund då je to liggen edder to rasten plegde. Un oft is't schehn, datt Mägde, de de Trepp mit Licht herupgingen edder des Nachts då wat to bestellen hedden, plötzlich as för dood henstörteden un denn elendig krank wurden; un de hebben vörtellt, de witte Fru wer en mit dem blagen, gnistrigen Licht in den Weg treden un hedd se anpust't. Van disser witten Fru vörtellde Johann Geese eenmal:

»Mit der witten Fru, de to gewissen Tiden, am meisten im Harwst un Winter to Löbnitz ümgeiht, schall man sick woll in acht nehmen un den Düwel nich im Äwermod vörsöken. Dat is een erzböses Wif, un se geiht nich vörgäws in der wilden Unrauh rund un makt ehrlichen Lüden de Nacht gruwlich. Dat's woll hundert Jåhr her un länger, datt se to Löbnitz würklich lewde un regierde. Se was een rikes un vörnehmes Eddelmannswif, un se seggen, se kam ut Polen – so schön un witt as de witte Dag, datt ehresgliken van Schönheit kum up der Welt west is. Äwerst se was eene leidige Hex un falsch un listig van Grund ut, un slimmer as Bollis Hohleis. im Winter; un de olde Fiend hedd ehr den letzten Bloodsdruppen vörgiftet, datt ook nich een god Håar mehr an ehr was. Se was grausam hoffardig un lichtfardig, solang se jung un schön was, un schall ehren olden Mann mit Gift vörgewen hebben. As et äwerst mit ehr gegen dat Older ging un se een drei Stieg eine Stiege = 20 Stück. Jåhr up dem Puckel hedd, då vörlet se de lustige Düwel, de im Blood sitt, un äwergaff se sinem slimmsten Broder, dem hungrigen un kattigen Gizdüwel bösartigen Geizteufel., dem Düwel, de nich slapen kann, dem rechten Negendöder Neuntöter. der Seelen, as de Herr Pastor seggt. Nu wurd dat olde Wif eene slimme Minschenschinnerin un Lüdplagerin un kraßte ut dem Blood und Sweet der armen Lüde Gold in Hupen tosam un vörgrof't vergrub es. an veelen Stellen. Un as se endlich van disser Welt weg müßt, is't ehr tor Straf sett't, datt se up desülwige Wis, as se annern keene Rauh un Rast günnt hett, ook im Grawe noch keene Rauh finden schull. Darüm mütt se nu ümgahn in der doistern Nacht, wenn alle frame Kreaturen un christliche Minschen slapen un de hungrigen Wülw un Vöß un Mårten un Ilken Marder und Iltisse. un anner sodhan Tüg alleen up den Beenen sünt. Denn mütt se herut in Hagel un Snei un Wind un Regen in dem witten Doodenhemd mit dem gefährlichen Licht in der Hand. Un wiel se im Keller un in der Bleke dat meiste Geld vörgrawen hett, dårüm mütt se dår am meisten ümlopen. De Herr hett woll de Löcher sehn, de de Schatzgräwers dissen Winter up der Bleke upwöhlt hebben? Äwerst de dummen Narren! Då ward keen Minsch wat finden. Denn je slimmer de Minsch is, de Geld in der Erd vörgröft, desto grötere Macht hett de Bös äwer den Schatz, un desto deeper kann he en to sick herunnertrecken herunterziehen.. Un wer seggt uns, wo veele dausend Faden deep he ehre Geldkasten in de Erd herunnerslaken heruntergeschluckt. hett? Dat is ook wåhr un is dör veele Teken bewist, datt düslike dergleichen. vördammte Seelen, de im Graw keene Rauh hebben, van Gott brukt warden, de Slimmen in Tucht to holden. Denn wer in vörbadner Tid as Sliker edder Deef herümlurt un wat söcht, wo he nicks vörlåren hett, un dem witten Wiwe in den Wurf kümmt, mit dem dörft se affåhren, as't ehr geföllt, wenn he nich noch tor rechten Tid een himmlisch Gewehr ergrippt, as een Evangelienbook edder een Gebet, dem Gott anmarkt, datt et nich tom Spaß ut der Kehle geiht. Dat hett sick vör een twintig Jähr begewen. Da was in Langenhanshagen een Snider, de het Jakobs un was as een Töwerer Zauberer. un Deef vörropen, de des Nachts selden in sinem Bedd sleep. Den funden se eenes Morgens to Löbnitz an der Eek Eiche. achter dem Backhus, wo de Steg äwer de Beek geiht. O je! Wo bummelde de grote Kramsvagel! Un wo frisch weihede dat Snidenhoiken Schneiderlein. im Wind! He was mit eener frischen grönen Wide upknüppt. Sine Fründschaft sede woll, datt he sick woll sülwst een Leed andhan hedd; äwerst wie weten dat beter: sine Uphengersche Aufhängerin. lewt noch.«



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