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Als um die Mitte des 14. Jahrhunderts das Bergwerk zu Freiberg im höchsten Flor war, trug es sich zu, daß, indem es gewöhnlich war, daß an Feiertagen gewisse Zusammenkünfte und gemeine Tänze bei Zechenhäusern gehalten wurden, auch in einer sehr berühmten Bergzeche zwischen Bertelsdorf und Erbißdorf ein solcher öffentlicher Reigentanz gehalten ward (1360). Da ist gerade ein katholischer Priester mit einer Monstranz vorübergegangen, um einen Kranken zu beichten, und der Glöckner hat nun zwar das gewöhnliche Zeichen mit dem Glöcklein gegeben, allein keiner der Tanzenden oder Zuschauer hat darauf geachtet, mit Ausnahme des Fiedlers, der zum Tanze aufspielte, welcher sich auf die Knie niederließ, um dem heiligen Sakrament die Ehre zu erweisen. Da hat sich alsbald die Erde aufgetan, und die ganze anwesende Gesellschaft lebendig verschlungen, mit Ausnahme des Fiedlers, der sich auf einem kleinen Hügel so lange erhielt, bis man ihm zu Hilfe kam: dann ist aber der Hügel auch eingesunken, also daß man weder Tänzer noch Tänzerinnen wieder gesehen hat. Seit dieser Zeit hat sich aber an diesem Orte nie wieder irgendein nützlicher Bau vornehmen lassen, man hat auch weder die Verfallenen, noch den Schmuck und das Geschmeide, so sie an und bei sich gehabt, wieder erlangen und retten können, denn ob man wohl oft geräumet und sonst viele Mühe deswegen angewendet, ist doch alles, was man des Tages über bewältigt, des Nachts wieder eingegangen und hat daher diese Zeche noch bis heute den Namen Mordgrube behalten. Vor Zeiten ist die ganze Geschichte zu Erbißdorf in der dasigen Kirche abgemalt gewesen und im Jahre 1490 hat man an der Stelle jenes Ereignisses noch ein gewaltig rundes Loch, so groß wie der halbe Markt zu Freiberg sehen können.