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Tegel ist ein ehemaliges Jagdhaus des Großen Kurfürsten, das zum Unterschied vom nahe gelegenen Dorf gleichen Namens Schloß Tegel heißt. Hier war ein Poltergeist zu Hause, der Tag und Nacht lärmte und den Bewohnern keine Ruhe ließ.
Zunächst war der Geist nur durch sein Lärmen lästig, schließlich aber fing er an, die Leute mit Steinen zu bewerfen. Da diese glühend heiß waren, vermutete man, daß das Gespenst seine Wurfgeschosse direkt aus der Hölle beziehe. Manchmal knallte der Geist mit Peitschen in den Räumen des Schlosses; auch mit den Eßwaren trieb er Schindluder und machte sie häufig ungenießbar, mit dem Feuer aber ging er ganz gefährlich um. Hie und da konnte man ihn sehen. Bald zeigte er sich als kleines Männchen, dann war er wieder riesengroß, einmal sah er wie ein schwarzer Kobold aus, dann wieder wie ein weißgrauer Dunst. In ganz Berlin kannte man ihn, in allen Kreisen der Gesellschaft sprach man von diesem unheimlichen Spuk. Alle Versuche, ihn zu vertreiben, blieben lange Zeit erfolglos. Endlich verschwand er und zeigte sich nicht mehr.
Goethe erinnert im Faust spöttelnd an diesen Spuk:
Das Teufelspack, es fragt nach keiner Regel,
Wir sind so klug, und dennoch spukt's in Tegel.