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Einmal hatten sich vier Priester verabredet, eine Nacht in tiefster Meditation zu verbringen, und nahmen sich gegenseitig das Gelübde ab, daß keiner, komme auch, was da wolle, durch ein Wort die Meditation stören dürfe. Für die Bußübung wurde der Hauptraum des Tempels ausersehen, und dort wurden vier Kerzen in Leuchtern aufgestellt. Ein junger Priesterschüler wurde beauftragt aufzupassen, daß die Kerzen hell und gleichmäßig brannten, und sie, falls sich Schuppen bilden sollten, zu putzen. Nach einiger Zeit bildeten sich auch Schuppen an den Dochten, und die Kerzen fingen an, trüber zu leuchten. Der Tempelschüler aber sah es nicht, da er vergeblich versuchte, gegen die Müdigkeit anzukämpfen. Einer der Priester suchte ihn nun durch wiederholtes Winken auf seine Pflicht aufmerksam zu machen. Als der Schüler aber seine Gesten nicht beachtete, verlor er die Geduld und schneuzte ihn an:
»He, du Bursche, siehst du denn nicht, daß die Lichter geputzt werden müssen?«
Da wandte sich der zweite Priester dem Sprecher zu: »Hast du denn vergessen, daß während der Meditation nicht gesprochen werden sollte?« Ärgerlich rief nun der dritte: »Wenn ihr beiden euch hier unterhalten wollt, kann man beim besten Willen nicht meditieren!«
Und der vierte sagte, nachdem er alle der Reihe nach angeblickt hatte, selbstgefällig:
»Ich bin der einzige, der das Gelübde nicht gebrochen hat.«