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Ein Hahn versuchte laut krähend über den Zaun des Hofes aufs freie Feld zu flattern. Das beobachtete ein Falke, der auf einem Pfahl saß.
»Du undankbares Vieh!« schalt dieser. »Warum magst du die Menschen nicht, die alles für dich tun, um dir dein Leben angenehm und leicht zu machen? Sie ernähren dich reichlich mit den besten Körnern; sie wählen für dich die hübscheste und gesündeste Henne zur Gemahlin aus; und sie sorgen für dich und deine große Familie und pflegen euch, wenn ihr krank seid.
Anstatt dich darüber zu freuen und dich dankbar zu erweisen, versuchst du immer wieder zu entkommen, bist unzufrieden und böse, springst auf den Zaun, schreist und zeterst und willst nicht in das Haus zurück, in dem du mit viel Liebe aufgezogen wurdest. Ich hingegen benehme mich ganz anders.«
»Dummkopf!« prustete der Hahn aufgebracht und wollte noch etwas hinzufügen. Aber der stolze Falke sprach weiter.
»Ja, ich benehme mich viel besser! Obgleich es mir in den ersten Tagen bei den Menschen gar nicht gutging! Als sie mich aus dem Nest holten, haben sie mir die Augen verdeckt, mich nicht schlafen lassen und mit Hunger gepeinigt, bis ich mich an sie gewöhnt hatte und verstand, was sie von mir wollten und daß sie es nur gut mit mir meinten. Da durfte ich wieder frei fliegen. Sie sorgten rührend für mich und nahmen mich mit auf die Jagd. Wenn ich wollte, so könnte ich leicht fliehen und brauchte nie mehr zu den Menschen zurückzukehren. Aber ich bin nicht so undankbar wie du.«
»Du sprichst von Dingen, die du nicht verstehst«, schalt der Hahn. »Hättest du nur einen einzigen gebratenen Falken auf dem Tisch deines Herrn erblickt, du würdest niemals zu ihm zurückkommen, wenn du einmal davongeflogen wärest.«