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Seit ich Dich ließ mein Aug' im Innern weilt,
Das was mir leuchtet, meine Schritte lenkt,
Nun, fast erblindend, Licht und Sehkraft theilt,
Scheint es auch sehend, ist's in Nacht versenkt;

Denn keine Form führt's in die Seele ein.
Vorbei ziehn Vogel, Blum und Menschgestalten,
Von keinem Ding fällt in das Herz ein Schein,
Und was es sah, das kann es nimmer halten.

Denn ob's das rauh'st' und zart'st' erblicken mag
Die Mißgestalt, die Anmuth rein und mild,
Den Lenz, das weite Meer, Nacht oder Tag,
Kräh' oder Taub', aus allem formt's Dein Bild.

Weil, wo Du wohnst nicht Raum noch hat daneben,
Muß sich mein treues Herz der Lüg' ergeben.

*


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