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Wie an des Ufers Kies die Welle zieht,
So eilt auch unsre Zeit dem Ende zu.
Ein Augenblick dem andern rasch entflieht,
So vorwärts strebend ohne Rast und Ruh'.

Ist die Geburt an's Licht der Welt getreten,
Kriecht sie zur Reif, und kaum ward ihr dies Glück,
So kämpft die Finsterniß, den Glanz zu tödten,
Und Zeit, die gab, nimmt ihr Geschenk zurück.

Die Zeit zerreißt den Kranz der Jugendblüthe,
Zieht strenge Furchen in der Schönheit Wangen,
Verschlingt, was die Natur erzog mit Güte;
Der Sense Schwung kann jede Blum' erlangen.

Doch wird mein Vers sich künft'ger Zeiten freuen,
Zu Deinem Preis, trotz ihrem zorn'gen Dräuen.

*


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