Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Eine dramatisirte Posse in zween Akten. Mit Gesängen.
Vorsaal beim Herodes.
(Der Knecht des Herodes mit einem Spießstecken steht Schildwach, zu ihm kömmt der Bediente der heiligen drei Könige.)
Knecht: Halt! Wer do? Wer bist?
Bedienter: Der Leibkurier vom Antichrist.
Knecht: Wit mi du foppa, oifältiger Limmel?
I zoig dir gau glei d'Extrapost in Himmel.
Kerle! Du muast wissa,
Däs ist koi Hüattahäusle von
Dissa,
Do woahnat a vierfacher Füst,
Der sauft us em Schwenkkessel, wenn es ihn düst;
Herodes ist a König, a G'salbter, a Kröanter,
Und i sei General und fürnehmster Bedienter.
Mir haud lauter Räusch von Schampaninger und Mallaga,
Allo! Duzwit d'Kappa ra. –
Bedienter: 's ist viel, was du saist, und doch no z'wenig,
Du bist no der Narr voma goziga König;
I bi der Hofmoister von drei,
Zuih du da Kopf mit sammt der Kappa ra, und däs nu glei.
Laß deine Gspäß und Possa sey;
I muaß zu deim Herra nei.
Knecht: Wead noiz druß, Brüaderle!
Du siehst mir gar so verdächtig aus und liaderle,
Du zuihst mir da Buckel ällaweil a so in d'Haih,
Beißt di no der letzt Buachstab vom glühiga Abazai? –
Bedienter: Was? Du greifst mi a am Pontonier,
Allo raus, uf d'Fuchtel mit mir! –
Knecht: O Mändle, du bist it am reachta –
Narr! I ka bigott it feachta.
Sag du mir lieber, mo hear und mo na,
Daß i di a Gottsnama amealda ka. –
Du schwätzst mir so g'spässig, um's Leaberle rum,
I bi, schla mi 's Weatter! frauh, wenn i von dir komm.
Bedienter: So ist's reacht. Respekt muast vor mir traga,
Noch will i dir gau oadele saga,
Wear meine drei Herra seand,
Wie sie hoißet, und mo na daß sie weand.
Arie.
Drei König sind's vom Morgaland,
Die i do mealda muaß,
Zwea sind schnaiweiß, as ist bekannt,
Und Oiner volla Ruaß.
Sie kommet heut von
Papalau,
Sind dur und dur pätschnaß,
Sind brav, und hoilig sind sie au,
Und haud en guata Paß.
Sie haud en Steara, heall und freach
Dea treibet si rundum,
Und reutet uf der Beattelzeach
Im Schwobaländle rum.
Sie suachet, wia i hair, a Kind,
Däs schoa a König sey,
Und
Casper,
Melcher,
Baltes sind
Die Näma von äll drei.
So, jetz kast eus amelda bei deim Herra,
Und sag ihm nu, mer kommet mit drei Mähra
Und mit drei bucklige Kameel,
Die seyet b'lada mit Wanzapulver und Buachelesöl;
Jetz mach nu g'schwind, denn in meim Maga
Hot's au schoa Druiviatel uf Zwölfa g'schlaga.
Knecht: Weat it so Nauth hau, beim Strohl!
Freasset ihr denn nu all Vierfest amol?
's weat gau bei meiner Königi a reachts Weatter gea,
Sind aist gestert so zwoi durstige Kapuziner do gwea –
Und jetz scho wieder so drei hungrige Exalenza!
Jo, jo, dui weat d'Nasa it übel aufschwänza! –
Wohnzimmer des Herodes.
(König Herodes mit einem blumenreichen atlaß'nen Schlafrocke angethan, und seine Krone auf dem Haupte, sitzt im Ofensessel, und hat eine Krautkachel vor sich in dem Schoos, aus der er eben den letzten Schub Kraut zum Munde geführt.)
Herodes: Was ma halt nu sait und saga ma –
Was ma halt nu protestirt und protestira ka –
Und wenn es seall mei Frau, meine Minister und Räth,
Und älle Jurista und g'studirte Leut no a so g'räth,
So sag i's und verdefladir 's halt überlaut:
Es geit halt noiz über a g'wärmts Kraut!
Und wenn i amol stirb, und 's ist mir no so waih und warm,
B'halt i uf einer Seita 's Kreuz, und in der andera d'Krautkachel im Arm.
Arie.
Wenn die andere Potetata
Schwere Krieg und Händel haud,
Länder steahlet und um d'Staata
D'Schellasau rumschlaga laud,
Bin i oadela, brav und aihrle,
Und guck in mei Ofaraihrle
Zua meim g'wärmta Kächele Kraut.
Es ist zwor a prächtigs Eassa
Um en guata Speacksallot,
Aber 's Kraut ist 's rärest Freassa,
Wenn's a reachte Schuopet hot.
O! was für a G'rüchle hot es!
Ah! ma moit, es sey a Brotes
D'ruf, und ist doch niena kois.
Wenn i us meim Ministere
Z'Obed um a Feufa gang,
Und beim Aihstands-Miserere
Trüabsal blos' und Grilla fang,
Schleich i in mei Ofasitzle,
Lupf da Deckel auf a bizle,
Und schmeck an meim g'wärmta Kraut.
I ka's halt it g'nuag saga, und sag's überlaut:
Es geit halt noiz über a g'wärmt's Kraut! –
(Stellt die Krautkachel in's Ofenrohr, und geht pathetisch umher.
Der Knecht tritt hastig herein.)
Knecht: Herr! Verschreacket it,
I bring do a trauriga Botschaft mit! –
Herodes: Jeses Marie! Was isch g'schea?
Ist gau gwies d'Katz an der Krautstanda gwea!
Knecht: Noi, noi! Theand it so b'seassa;
Es kostet ui nu a Nachteassa.
I woiß nimma, sind's Koiser, König oder Exallenza,
Oder gar drei arabische Beattelprinza –
Sie handlet mit Wanzapulver und Buachelaöl,
Und reitet uf drei Gäul und drei Cameel,
Und däs darzua uf reachte dürre,
Und kommet us em Mohraland bei Schiltzburg dot hinta fürre.
Herodes: Drei Beattelprinza? Koz Kreuzsteara!
Do moin i grad, i müaß au selig weara!
Gang nu g'schwind zu meiner Königi nei,
Und bringer's für, aber au a bizle fei,
Weil sie si grad astreicht und muslat,
Daß si mi it gar so fürchtig verdußlat. –
O Jeses! Do kommt si grad seall.
Und sie lauft darzua wieder reacht schneall.
(Die Frau des Königs Herodes, mit einem Diadem auf ihrer impertinent blonden Haartour, und mit silberreichem Stoff altmodisch bekleidet, tritt mit großen Schritten eilig auf. Ihr Gesicht ist derb geschminkt und hie und da mit Schönpflästerchen verpappt.)
Frau: Gang, Schätzle! heft mir dui Wuckel –
Und knüpf mir dia Masche dohinta am Buckel –
Der Baro
Tipel waatet schoa uf der Atana;
I will g'schwind a Visit macha bei meiner Nahna.
Herodes: O Heazkäferle! Schicka hoi dein Waga,
G'rad laud si drei arabische Koiser asaga,
Die über da Mittag dobleibet;
Oh, däs ist a Aihr, dui ist it z'bschreibet!
Frau: Daß di 's Weatter in Grundsboda verschla!
Du Krautfreasser, du Aushauser, du Lumpapapa!
Ja wohl, drei arabische Koiser?
Worum weast uf der Stell it kreuzlahm und hoiser!
Däs wearet arabische Koiser sey,
Die wie d'Böck stinket vom Bräntawei.
Bist a Esel? Bist narrig? Bist blind?
Host koi Weib? Koi Familli? Koi G'sind?
Wit dei Zuig ällz zum Feanster naus keia?
O Jeses! I moi, i müaß Fuiriau schreia!
Herodes: Engele! was nützt di das Schreia und Dichta?
Thuar a Gottsnama a Eassele z'sämarichta,
Was host von dem Fluacha, dem Jomera und Schwätza?
Do lieget drei Batza, holl a Kalbfloisch beim Beza,
Nimm a Lung und a Leaber und epa a Paar Würst,
Und glei a Halbs Bier
mit, weil's mi au so dürst.
Heazigs Weible! Du siehst jetz schoa,
Wenn Koiser kommet, deaf ma it so hungerleidig thoa,
Sie thätet eus im ganza Land verschimpfira,
I muaß mi schoa weaga meim Kroprinza geniera.
Duett.
Herodes: Gealt, Schätzle! gealt, i bi a König?
So geit's koin König, as wie i!
Es ist mir Aelles unterthänig,
Sogar as auvernünftig Vieh.
Frau: Deast it nu vom a König schwätza,
Bist Koiser, wenn ma's reacht bedenkt,
Der bei de Ellaboga d'Fetza,
Und 's Hemmet bei der Hos' naushenkt.
Herodes: Oft z'Nacht beim Mau und Obedsteara
Kaihr i im Kopf d'Gedanka um,
Und denk: Was bist? Was kast no weara?
Stand auf und tanz im Hemmet rum.
Frau: O Mändle! O, däs glaub i geara,
Was heut it ist, g'schieht moara no;
Du kast uf d'Letzt a Beattler weara,
A Esel und a Narr bist so.
Beide zusammen.
Gealt, i bi dei? Gelt, du bist mei?
Ma müasset Boide euser sey!
(Sie küssen sich und hüpfen Arm in Arm ein Paarmal im Kreise herum.)
Frau: Ei! Ei! Ja wohl drei Koiser vom arabischa Land!
I woiß it, bist du narrig, oder hau i koin Verstand.
Ei! Ei! Drei arabische Koiser! – Meitweaga,
I will gau derweil d'Sallotschüssel feaga. –
(Geht geschäftig ab.)
Herodes
(allein): Gottlobadank! Däsmol ist's gwonna.
I bi doch glückli em Auhrfeigareaga vertronna.
I hau epas haira von era Sallotschüssel brumma,
Und uf em Sallot muaß doch bigott au a Brotas komma. –
Mit meim Weible ist es drum doch it so leaz,
Sie ist freile a baiser Kog, hot aber doch a guats Heaz.
Und a Köche ist sie! Die Koiser wearet gucka,
Und sürfla und schmatzga und wie d'Thalrappa schlucka.
Uf's Confect thuat's mi seall scho kindisch freua,
I iß noiz liebers as Hutzla und pflämmte Doaraschleia,
Und Kalmusstengel, so grauß, wie d'Eisscholla,
Und 's Bier laß i bei de Franziskaner holla;
Noch geit däs a Eassele uf anander nei,
So muaß kois bei era Prälatawahl sey. –
(Der Knecht kömmt eilig.)
Knecht: Herr! Theand da Sonntigkittel und 's Manschethemmet a,
Sie reitet scho äll drei gegem Thoarstüble na;
I bi aber verschrocka – bi völlig no überricht,
O 's ist Oiner derbei, dear hot a G'sicht;
Wenn er zwoi Hoara hätt zwischa de Auhra,
Wäremer Aelle mit Leib und Sail verlaura –
Und Oiner trait en Steara, fürchtig glitzig und theuer,
Sie saget, er sey vom räresta blumeta Goldpapeier.
Die Kerle glitzet, daß i's it gnuag versaga ka;
Theand um der Taused Gottswilla da Festkittel a! –
I will gau derweil zur Königi nei, daß sie it so verschrickt,
Und au bald epas z'eassat us der Kuche rei schickt.
Herod.: Jo, gang doch naus, und hilf ihr 's Fuir aufmacha,
Und sie soll nu reacht sieda und brota und bacha,
Soll 's Kraut au reacht eischmälza mit Goißaschmear,
Und in der Speiskammer lieg no a Gansviertele vom Matistag hear;
Kuzaweak! Sui soll noiz spara,
Denn euserm Haus sey Heil widerfahra!
Knecht: Ja, däs ist a Aihr, koz Tausedstrohl!
Und ka sey, sie bringet däs Geald amol,
Däs ihr scho so lang suacha laud,
Und bei de Hoiligapfleaga hinterfür am Zeis liega haud.
Herodes: Sey stilla! I hair epas d'Stiag rauf tappa,
Wenn's gau die Koiser sind, ruck au dei Kappa,
Deine lange Auhra und dei kuz Hiera
Weat au it glei verfriera.
( Caspar, Melchior und Balthasar, mit einem an einer kleinen Stange beweglich angebrachten flittergoldenen Sterne, treten herein, und jeder reicht dem Herodes die Hand zum Gruße. Caspar hat während folgenden Gesprächs sich entfernt.)
Balthasar: Gelobt sey Jesus Christus, Herr Vetter!
Herodes: In Ewigkoit. – Mohear bei deam staubiga Wetter? –
Balthasar: Do könnet ihr d'Maschruath seah:
Heut Nacht simma z'Papalau gwea,
Gestert z'Venedig am Bodasai,
Und haud a Pflaster g'hollat für's Magawaih,
Voargestert sind mer z'Humlanga g'seassa,
Haud mit em schwaza
Peter a Hingelamuas geassa,
Noch simma von Frankreich raus dur d'Türkei,
An Bokigofa und Langanäßlinga vorbei,
Haud da Passauer-Tölpel und da Baßler-Lalle gseah.
Sind z'Rom beim hoiliga Grab und z'Tuttlinga uf der Metzgersuppa g'wea,
Haud da Weag ganz natürle über Oisigla g'nomma,
Und sind bei der Heckamühl dot hinta fürre komma;
Jetz simmer halt do, wie mer gauhd und stauhd,
Und wenn ihr eapa so a alts Brotas haud,
Oder eapa a guats alts Gläsle Wei,
So laud eus fei arekommandirt sey.
Herodes: Mit em Wei kan i oimol it aufwaata,
's wachset koine Trauba in meim Krautgata,
Und 's Weatter hot mi aist a so beim Säckel g'nomma,
Noch kan i mit em Dauma it so reacht noche komma;
Aber 's Eassa muaß bei mir der Moister sey,
I hätt en Tuifel voma so a Sauerämpfelwei.
Ihr könnet aber au a reachts guats Bierle bei mir hau.
Ei! Mo haud ihr au da dritta Hoiligadreikönig glau?
Melchior: Ma müasset eus ällaweil mit deam Narra scheara,
Er sitzt dot dunda uf der Miste und putzat da Steara,
As krümmta no a so vom Papelauer Wei. –
He
Caspar! Wo fehlts denn? Gang rei!
Caspar (kömmt): Nu? Do bin i jetz – was
Stoht d'Suppa eapa scho uf em Tisch? –
Herodes (ihn schnell in's Gesicht fassend, erschrickt):
Koz Heuloitera und koi End!
Wie hot dear Kerle sei Goscha verbrennt! –
Dunderschla! Ist däs Karrasalba oder Ruaß!
Däs sind koine G'späß, wenn i's saga muaß,
Mi, da König
Herodes, a so verschrecka!
I sot dir nu reacht Humsa stecka.
Caspar: Ei, was geit's doch für oifältige Leut!
Wisset ihr denn it, daß es Mohra geit?
Es ist koi Ruaß, koi Dinta, koi Dreack,
's ist a Mohrafarb, i bring's nimma aweak.
Herodes (indem er ihm schüchtern die Wange streichelt):
Jo, Mändle! as ist bigott wohr,
Du host a schwaz G'sicht, grad wie a Mohr.
Jetz saget mir aber nu, morum ihr doraus komma seand,
Und morum ihr mir d'Aufwating machet und so Aihra atheand?
Balthasar: Mir möchtet ui halt gern 's Nuijohr agwinna
Und rumsinga und beatla deaf ma it bei eus dot dinna;
Denn mir haud gar a scharpfa Polizei,
Und weil mir ghairt haud, daß do hussa a blinder Beattelvogt sey,
So wemma do hussa euser Stückle Braud verdiena,
Und mir könnet en Nuijohrswunsch, und zwor en reachta schöana;
Mir weanda nu gau glei singa,
Derweil wead ma doch au d'Suppa bringa.
(Sie stellen sich alle Drei so, daß Jeder dem Andern in's Gesicht sieht; Caspar treibt während folgenden Gesanges seinen Stern um. Die Melodie ist trivial und monoton.)
Lied der heiligen drei Könige.
Die hoilige drei König mit ihrem Steara,
Die weuschet ui 's Haus und da Stadel voll Keara,
Sie weuschet ui Kinder, wie d'Engel so hold,
Und äll Täg en Reaga von Silber und Gold.
Juhe! Juhe! Juhe!
Sie weuschet ui Freuda, en gschocheta Waga,
Zum Freassa und Saufa en doppelta Maga,
A G'wissa darzua, wie a Pfaffasack weit,
Und lustige Sünda, mo koina ui reut.
Juhe! Juhe! Juhe!
Und mo si der König
Herodes thuat zoiga,
Do sollet si d'Steara am Himmel vernoiga,
Denn Ear ist der König, der 's Judaland b'schützt,
Und wie der Karfunkel am Ofaloch glitzt.
Juhe! Juhe! Juhe!
Au soll dui Frau Könige blüah und floriera,
Denn Sui hot a Maul und a Schneid zum Regiera!
Theand's loba und preisa und fallet uf d'Knui;
Hoch
vivat der König
Herodes und Sui!!! –
Juhe! Juhe! Juhe!
Herodes: Däs hoißt jetz aber au g'sunga! –
I hau's dreißig Johr gleanat, und doch it verzwunga,
Mir hot mei Laihrmoister glei in meine aiste Taga
Da Stimmsack mit sammt em Ghair verschlaga;
Jetz hair i fast noiz mai seit sealler Zeit,
As wenn ma mir zum Kaffee oder zum Eassa schreit.
(Der Knecht kommt mit einer Suppenschüssel.)
Knecht: D'Frau Königi lot ui en schöana Befealch saga,
Und do häbet ihr jetz a Pflaster für uiern Maga.
Melchior: Jetz,
Caspar! putz dein schwaza Rüssel,
Do bringt ma scho die aist Schüssel. –
Herodes: Ja, ihr verdienet aber au ällz,
I versprich ui extra no en Bräntawei und a Gsälz.
Caspar: Koz Bierablitz! Haud ihr heut en Fasttag dohie?
Däs ist jo bigott a Millsuppa, so viel i sieh. –
Herodes: Weatterschla! Däs Weib weat jo it narrig woara sey?
Glei schear di naus, und hol d'Floischsuppa rei.
A Floischsuppa muaß hear, und do ist's aus.
Knecht: Ei jo! Ei jo! Gaud no ihr – i trau mir it naus.
Herodes: As könnt doch epa so a Quatemberle sey!
So gang nu naus und holl d'Küachla rei.
(Der Knecht geht, kommt aber schnell wieder.)
Herodes: Nu, Michel, was hot sie g'sait?
Knecht: Sui hot g'sait: Ihr sollet ihr Aell – O, i deafs it saga!
Sui hot mir älle Schüßla und Häfa um da Grind rumgschlaga,
Und sui hot gsait: Ihr sollet nu in da Kalender seah,
As sey no äll Johr an deam Tag a Fasttag gwea.
Herodes: Und – ah – was ist's mit de Küachla?
I hair's, glaub i, grad bacha.
Knecht: O bei Leib it, nu 's Reis thuat so kracha –
Sui hot g'sait : Ma müaß ui oine – Koz Tausednei!
Do kommt si grad seall rei.
(Die Frau kommt mit einer Salatplatte.)
Frau
(mürrisch): Was geit's gau? Muaß ma ui mit em Holzschlegel deuta?
Haud ihr it haira in d'Vigili läuta?
Do haud ihr jetz en warma Sallot,
Weil's mit der Millsuppa so schleacht goht.
Herodes: Gäb's denn it epa au a Paar Entaoier?
Ma geit jo uf em Markt viera um en Zwoier.
Frau: Ja wohl Oier! I schla dir gau oine in d'Kuahflada nei,
Noch schluckst du glei d'Pfanna mit sammt em Küachle nei.
Herodes: Ist däs jetz au verlaubt,
So wüast schwätza mit ema g'salbta Haupt? –
Thua doch au a Gottsnama wie d'Leut,
Und mach deana Herra dei Buckerle, 's ist amol Zeit.
Die 3 Könige: Gelobt sey's Christes, gstrenga Frau.
Frau: Gott dankena! I hair, ihr kommet von Papelau.
Roiset ihr jetz ällaweil so rum uf der Kapuzinersuppa,
Und theand de reiche Leut ihre Geldsäckel kluppa?
Und der Schwaz dot? – I ka niena reacht na bringa –
Ist däs jetz it
Poppelaschmids Denysis Bua von Munderkinga?
Caspar: Ei, bhüt mi Gott! was schwätzeter narrigs do?
I bi us em Mohraland, däs seahater jo.
Frau: So, so. Was weander denn aber dohie?
Ihr gauhd doch glei wieder moara in der Früah? –
Balthasar: O von Heaza geara!
Von uirer Millsuppa weand mer it gmästet weara;
Geand eus uf heut Nacht nu a guats Bett,
Wenn ihr no zu eus kommet, macha mer's wett.
Frau: Morum däs it? Aber zum Kneacht wearet ihr it liega möga,
Und d'Magd hot a Bettschetle, sie ka si seall kaum rega.
Deßzweaga deafet ihr aber ohne Sorga sey,
Ma schüttlat ui a frisch Strauh in d'Dungtrucha nei,
Do könnet ihr reacht neischlaka mit uire Ranza,
Und haud de ganz Nacht Ruah vor de Flaih und Wanza. –
Jetz aber no ois: Saget doch au gschwind,
Worum ihr aus dem Mohraland do raus komma sind?
Herodes: Host Reacht, Weible! Jetz wemma aber voar an Sallot,
Weil no der Rauch us em goht –
No machet eus mit uirer Verzähling a Vergnüaga,
Ihr müasset aber it gar so fürchtig lüaga.
(Alle sitzen noch bei gedecktem Tische.)
Herodes
(wischt sich den Mund): Gottlobadank!
Wieder amol geassa, und doch it krank!
's hot mir g'schmeckt – der Sallot ist doschig, mürb und schöa,
Aber, aber, 's ist halt doch koi g'wärmt's Kräutle gwea!
Jetz, meine Herra! rucket mit der Verzähling raus,
Und wenn ihr eapa vor meim Kneacht scheuet, so laichen i naus.
Balthasar: O lauda nu hinna; 's deaf's Jederma wissa:
As Kiaschawasser hot eus eusre Häuser weakgrissa,
D'Hungersnauth hot eus eusre Unterthana gnomma,
Und dur's Küachlabacha simma um eusere Königreichla komma;
Und weil jetz der
Boanapatle äll vier Wealta
Verschneidt und verthoilt wie an Huzlazealta,
So möchtemer halt au so a Ländle mit a Paar Städtla,
Oder a Duzet aufg'hobene Klösterla z'sämmabettla.
Herodes: Koz Kreuzsteara! Do will i mi au it verspäta,
Ka sey, 's treafet mi au no a Paar Krautgäta,
Was saist denn du darzua, lieber Schatz?
Frau: Ah, halt's Maul mit deim Lumpag'schwatz!
Laß da Riegel an der Stubathür a,
Und schick eusern General zum Bittel na,
Er soll Jedem Fufzig uf d'Hosa beuga;
Was gilt's, sie wearat von der Wohrat geiga?
Balth.: Wie? Was saget er? Fufzig? Sind ihr gscheid?
Koz Judablitz! Dui Frau hot a Schneid!
I sieh wohl, do nützt koi Läugna und koi Lüaga,
Uf d'Letzt gings nu hinterfür na über d'Stiaga.
Mer weand ui lieber gau d'Wohrat brichta,
Weil ihr so verfahra seand in de biblische Gschichta.
Arie.
Amol, as ist grad Sonntig gwea,
Moi no, müaß narrig weara,
Do haun i halt en Steara gseah,
En wunderschöana Steara,
Und in dem Steara dinna sitzt
A Bua, der wie Carfunkel glitzt,
Und Bäckla hot wie Rausa.
I bsieh däs Büable auf und a,
Bitt um Bato und Gnada,
Und pfeif em schwaza
Caspar ra,
Der grad da Mist hot glada;
Mei
Caspar kommt, und wie der Wind
Springt mit de Hosa in de Händ
Der
Melcher us em Winkel.
Mir schreiet Aell: Was soll der Stear
Am Fermament bedeuta?
Mo kommt däs heazig Büable hear
Bei deaue baise Zeita?
Wer lait eus däs Mirakel aus?
Wir wisset it wo na, wo naus,
O hoiliger Sankt
Robbes;
I aber gschwind, zuih d'Bibel raus,
Und laß mi do it trutza,
Und legen grad da Steara aus,
Da Steara sammt em Butza.
Und
Melcher, sag i, haun i gsait:
Eus hot der Santiklos eiglait
En nagelnuia König. –
Im Judaland, so stoht es do,
Bel Hechinga dot hinda,
Dot wearet mir deam Steara no
Dea nuia König finda;
Dot eaß er grad en weißa Brei,
Und häb in seiner Staats-Canzlei
En Ochsa und en Esel.
Drum simmer hie, drum simmer do,
Und suachet halt dea König,
Und suachet halt, und laud it no,
Und bittet unterthänig,
Daß ihr eus jetz ug'schoara laud,
Denn, was mir mit deam König haud,
Däs ist a graußer Punktes.
Frau: So? Ischt's um dui Zeit? – Weat schoa reacht weara, –
Ei wie, laud men seah, uiern glumpeta Steara –
Balth.: So! so! und ischt däs as Conterfai im Steara von deam Büable!
Do gucket hear! wie oadele! wie gschmaukelet! wie liable!
Grad wie dear, so gealhorig, rauthbackig und fei,
Muaß der nui König im Judaland sey. –
Frau: So? so? Laud's Suacha nu sey: Ihr könnet jetz gruaba,
Däs ist as leibhaftig Conterfei von
meim Buaba! –
Ei! Ei! Waß ka si it ällz füaga!
Uf oimol leit jetz a graußmächtiger König in meiner Wiaga! –
Herodes: Ja, Weible! Wenn drum däs wär,
I gäb, schla mi 's Weatter! a Moos Saiwei hear.
Holl doch gschwind eusern liaba dicka
Pangraze,
Mit seine Guckäugela, mit seine runde, schwaze.
Balthas.: Das Büable im Steara hot jo bloe Auga,
Uier
Pangraze weat schwerle zu ihm tauga.
(Die Frau hat indessen das Kind geholt.)
Koz Kreuzspinnawetta! Do trait s'en schoa darhear,
Dear Bua ist jo a Kerle wie a Bäar!
Frau (tanzt herein): Singet! Ma hauda! Laud blosa und tromma!
Schreiet Furiau! Laud 's Judaland z'sämma komma,
Schicket reitige Landbota und fliegete Kurier
Noch Ichahausa, Pfürt, Laupa, Mannheim und Trier,
D'Rabiner sollet komma mit nuimodische Schabesdeckel,
Denn sie häbet jetz en nuia König, und das en Gwaltsbröckel! –
Arie.
Verspring vor Freud, o Muatterheaz!
Vergiß dein alta Zoara!
Oft haun i denkt, es wear no leaz,
Und bi a Glückskind woara.
Scho zum a König ist mei Bua
Im Muatterleib erkoahra,
Drum bin i au as wie a Kuah
So broit und doschig woara.
En nuia König hauder jetz –
Mei
Grazele! Mei Mäusle!
O Glück, laß no, sonst komm i z'letzt
No völlig us em Häusle!
O
Grazele!
Grazele! laß de vernudla!
Verküssa! verrotzla! verschüttla! verhudla!
Balthasar: Ei, ei! Wie ist d'Liebe so blind!
Dea Buaba do küssa, ist a fürchtiga Sünd. –
Melchior: Dear Kerle ist jo viel schwärzer, rauhhäriger und foister,
Und hot a Tubaknäs wie euser Pater Kuchemoister,
Hot a Haut volla Gfleachter, Grisela und Fleacka,
A Paar Sauäugla, wie zwua gschlampete Schneacka,
Und a pfausbackets Blos-Engelgsicht,
Wie a Trompeter vom jüngsta Gricht.
Caspar: Und mo hot er denn noch so a Kreuzle, wie der euser hot?
Ah! packet ei mit uirer Gatakrott!
Frau
(zum Melchior): Was? Tubaknäs? Kuchamoister? Grisela? Fleacka?
Pfausbacka und Sauäugla, wie gschlampete Schneacka?
Herodes! Do heb's Kind!
Kanama reacht verschlaga sein Büffelgrind –
(Als
Melchior entläuft, springt sie auf den
Caspar los und packt
ihn bei den Haaren.)
Was saist? Du schwazer Hotatot!
Mei
Grazele sey a Gatakrot? –
Herodes
(hält seine Frau zurück): Stilla sag i! – Däs leit koine Gspäß!
Däs geit, so viel i sieh, uf d'Letzt en Prozeß;
Däs ist a Juristazuig, ihr deafet it lacha,
Ma wead's müassa z'Wezlar beim Kammer-Gricht ausmacha.
Frau: Mei Bua ist der nui König, däs fehlt si it,
Und weaga deam Kreuzle, do bsieht ma ui it,
Und weaga der Schwäze und weaga de Auga,
Do lot ma'n nu vierzeah Täg bloicha und lauga;
Noch puderat ma'n fleißig mit Kügelameahl ei,
Noch ist däs a Engele, wie Kokes so fei.
Herodes: Ah! was pudera? was bloicha? was lauga?
Wie mei
Grazele ka Koiner zuma König tauga.
Hm! hm! ja! ja! so! so! Jetz woiß i a Mittel:
He,
Michel! Schlupf in dein Amtsbotakittel,
Do, nimm da Rodel von de Schriftglaihrte ihre Näma,
Thuar da Mealkkübel a, und trommla äll z'säma,
Oder mach's küzer – woist was?
Holl mir
Schmids Jockel und die alt
Gaudenz, mei Baas,
Sie sollet mit der Bibel komma, aber au glei,
Mir häbet en Pfaffaprozeß, und der sey glei vorbei. –
(Der Knecht geht ab.)
Balthasar: I weusch ui Glück von Heaza geara,
Aber – aber – uia Bua und däs Büable im Steara.
Ischt halt a Unterschied – i sagenes keck –
Wie a Zuckerzealtle und a Häufele D–ck.
Herod.: Wa? wa? Lumpagschwatz! D'Bibel muaß 's zoiga,
Di ganz Wealt wead si vor meim
Pangazi vernoiga–
Weib! Zuih d'Hausthür auf,
D'Schriftgläihrte klimmet schoa über d'Mistlege rauf.
Frau: Jo, jo, i hair's schoa uf der Stiag dunda lacha.
Die wearet ui gau Küachla vom Saumeahl bacha.
(Die alte Gaudenz mit einem großen Buche unter dem Arm und Schmids Jockel treten ein.)
Gaudenz
(mit einem Knix): Befiehl mi, gstrenger Herr Vetter und gnädiga Frau!
Do bin i jetz, und
Schmids Jockel au. –
Uir
Michel hot Epas g'sait voma Hoiligadreikönigssteara –
Mo ist er denn? Machet nu, könnet mir bald gferket weara.
Jockel: Jo, jo, machet g'schwind – i muaß wieder in mei Schmidte na,
Und em Schultes vo Frankahofa sein Muckaschimmel bschla.
Herodes
(nachdem er sich geräuspert): Drum losat und hairet, ihr liebe Leut!
As ist jetz a wunderbarlicha gspässiga Zeit:
Do stauhd drei atliche roisige Ma,
Do seaheter's, do gucket's nu a,
Und die haud en Steara, und wisset it mit em mo na –
Und saget, z'Hechinga soll a König geboara weara,
Und dear müaß grad sey, wie des Büble in dem Steara;
Drum, weil ihr d'Gschrift auslega könnet und verstauhd,
So sottet ihr eus däs Ding verklära, wie ma's haud.
Jockel: Däs wead it viel braucha, i will's gau zaist examiliera,
Gaudenz! Theand ihr derweil im nuia Testament rumstudiera –
Mit Verlaub, ihr Herra ! Saget uier Geburts-Oat und uire Näma,
Und wenn Ihr grad von Munderkinga sind, ihr deafet ui it schäma.
(zum
Balthasar): Mo bist denn du hear mit deim Sauerämpfelgsicht? –
Balthasar: I? I ghair unter's Tuttlinger Gricht.
Mei Vater handlat mit Spindla, Hutzla und Schnitz,
Und mei Muatter hot z'Gotteszell ihren Wittwasitz.
Und mi hot sie ledig mit Schmeaza und Zoara,
Z'Stockach in der Narra-Residenz geboara,
Hot darzu gschearrat und gmäckelat wie a Goiß,
Und hot mir gsait, daß i
Balthes hoiß.
Jockel: So? so? 's wead mir scho halba klor –
(zum
Melchior): Und wie hoist denn du mit deim Spießsteackahor?
Melchior: I hoiß
Melcher, und bi von Doarabiera,
Mei Vater thuat z'Ludwigsburg an der Kunkel studiera,
Und ist in älle Schuala so hauh prakliziert,
Daß er 's ganz Abazei uf seim Buckel mitfüahrt,
Und mei Muatter, die lang Zigeuner-Baba,
Thuat z'Markgröninga Wollspinna und Hiaschhoara schaba,
Und mei Bruader ist a Laihrbua vom Vogelmändle gwea –
Traist en Gott! i muaß ihm 's Weihwasser mit der Spritza gea.
Jockel: Jo, jo! Du bist von era Familli, dui deaf nit Dautza! –
(zum
Caspar): Und wer bist denn du mit deiner verbrennta Schnautza?
Caspar: I hoiß Caspar, müasset ihr wissa,
So bin i täuft woara z'Illerdissa,
No haun i z'Dietahoim beim närriga
Beanad
's Kesselflicka und 's Wannamacha gleanat,
Hau im Goißathäle dunda
As Hiatabua oft a Stückle Geald in de Stubakästa gfunda,
Und do könneter's in meim Hoimathschei seah,
Mei Vater ist Kammermohr beim Füsta von Mörsburg gwea.
Und über mi hot mei Muatter im Ausel und Zoara
Da Dintagutter na keit, drum bin i so schwaz woara.
Jockel: Koz Mauldäscha! – Jetz laud nu glei uiern Steara seah –
It wohr? Dea haud ihr z'Schilzburg im Mohraland gseah?
Jetz schmeck i uf oimol da Brota:
Ihr sind die hoilige drei König, haun i's it verrotha?
Gaudenz: Jo,
Jockel, eus leit noiz vergraba,
Der Oi ist von
Tharsis, der Oi von
Orbis, der Ander von
Saba.
Balth.: Jo, däs simmer, und weand um da Messias gucka,
Und sot eus as Beattelbraud d'Schnappsäck nausdrucka. –
Gaudenz: Ja, wenn däs ischt, so müasset ihr it so in d'Wealt nei renna;
»Us Egypta haun i mein Soh b'rufa,« stoht dohenna.
Drum trinket ihr a Gottsnama aus,
Noch reitet ällz gmach beim Riedlinger Thoar naus –
Oder, wie lang ischt es denn epa scho gwea,
Daß ihr haud dea goldpapierena Steara do g'seah?
Balthasar: Grad ächt Tag wead's moara.
Gaudenz: Ja, däs ist wieder a anders Koara:
Do reitet ihr von hie uf Dürrastetta,
Noch easseter z'Reutti z'Nacht bei der guata
Betha,
Fruahstucket beim Heargetle z'Billafinga,
Easset z'Mittag in Dußlinga beim
Domerdinga,
Neahmet 's Druibraud in Eaberhardtszell,
Noch kommet er z'Freiburg dur d'Höll,
Und bei Tuifahüla dot hinda
Wearet ihr en Brielhof finda,
Und en Büchsaschuß drada
Treafeter Beathlehem a,
Dot sait ma ui no scho Hot oder Hist,
Wenn er epa uf em Postwaga noch Jerusalem gfahra ist,
Oder wär er epa uf em Dampfschiff noch Egypta gfahra,
So könneters beim Posthalter z'Zwiefalta erfahra.
Balthasar: Ja, ihr haud aber a Hiera! Koz Strohl!
Vergealt's Gott truili z'tausedmol.
Frau: Spitzbuaba, Narra und Esel sind ihr Aell,
Mei Bua ist der nui König, stand g'schrieba was wöll.
Gealtet, ihr haud brav könna freassa und Bröckel eidunka?
Herr! Mach en nu d'Zeach, deane drei Halunka. –
Herodes: Ja, was für a Zeach? Sie haud noiz g'freassa,
Und der Knecht hot au 's Fuattera vergeassa.
Frau
(im höchsten Zorn): Fuiriau! Fuiriau! Bist mit Hechelisklotza bseassa?
Ist d'Suppaschüssel it verrissa? Haud sie it en Sallot gfreassa? –
Balthasar: Ei! Ei! Sind ihr a hungerleidiger König!
So machet euser Sächle z'sämma, mir bittet unterthänig;
D'Dungtrucha laud aber us der Zeach hussa,
Mir schlofet heut Nacht lieber im Wiathshaus dussa.
Herodes: Ihr zahlet halt en Batza für d'Schüssel, 's halb Bier goht drei;
Wenn ihr aber da nuia König haud, so kaihret wieder bei mir ei,
Und laud en no bei mir a Weile,
Der wead a Freud hau an mei's
Pangrazeles Hottogäule! –
Balthasar: Jo, morum däs it? – Euser Hearget laß ui derweil gsund bleiba,
Und mir weand ui glei en schöana Brief von Beathlehem schreiba.
Herodes
(reicht den 3 Königen den Bierkrug hin):
Ei wie! Trinket au no da Johannisseaga!
An deam, sait euser Capla, sey Aelles gleaga.
Die 3 Könige
(trinken, Einer nach dem Andern): Gsundhoit! Soll leaba
Der König
Herodes und sey Hausfrau darneaba!
Frau: Ist's jetz it Sünd und Schad um jeda Tropfa?
Ma sot deane Saumäga lieber d'Hosa reacht verklopfa;
Sie könnet so nix, as Freassa, Saufa und Lüaga,
Wenn sie amol wieder kommet, so kei i's grad na über d'Stiaga.
Herodes: Noi, noi! kommet ihr nu wieder, sey's heut oder moara,
Mei Weibli woißt it, was sie schwätzt, im Zoara.
Wenn ihr da nuia König bringet, weat sie scho manierlich weara. –
So, jetz machet aber, daß ihr zum Thoar nauskommet mit uirem Steara –
Laufet aber a bitzle helinga dur d'Maulschellagassa,
Der Beattelvogt thuat gwaltig uf söttige König passa,
Ear ist bigottle so kuraschiert und keak,
Und nimmt ui 's Königreich mit sammt em Beattelsack weak.
Balthasar: Lauden ihr nu brav passa und gucka,
Der
Caspar verhebt 's G'sicht, und mir Zwea theand eus ducka –
Und jetz Ades! Mir haud no en weita Masch.
Frau (schlägt die Thüre hinter ihnen zu): So! Pack di zum Tuifel, Lumpabagasch!
(Der Vorhang fällt.)