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Die Bühne gehört – durch ein Plakat mit der Aufschrift ›Weinterrasse‹ gekennzeichnet – zum Zuschauerraum. Sie ist rosa tapeziert und zeigt im Hintergrund gemaltes Publikum, das an kleinen Tischen sitzt. Im Vordergrund sind drei Tische weiß gedeckt, darauf stehen Zahnstocher in Ständern, die Spitzen nach oben, und als Tafelschmuck Tannenzweige in Vasen. Eine Anrichte trägt Sektkübel, Zigarettenschachteln, Teller, Salzstreuer, Gläser, Strohhalme, Bestecke und bunte Zigarrenkisten. Zur Einleitung geht die Musik in ›Schön ist die Jugend bei frohen Zeiten‹ über. Karl Valentin spielt den Vater.
Beide kommen vom Publikumseingang her durchs Lokal und suchen einen Platz, finden ihn aber nach vielem Anstoßen unter Assistenz des dicken, beschürzten Oberkellners in weißem Sakko erst auf der als Weinterrasse hergerichteten Bühne. Pepperl (Liesl Karlstadt) hat viel zu große weiße Handschuhe an den Händen und trägt darin eine lange Kommunionkerze mit einer riesigen weißen Seidenschleife. Damit bleibt er auf dem Podium gleich am ersten Stuhl hängen, der krachend umfällt.
Vater: No, Depp . . .
Pepperl rennt den zweiten Sessel um und lacht. Vater wirft Tisch und Stuhl um, verwickelt sich mit Schirm, Stuhl und Tisch, ein fürchterliches Durcheinander entsteht. Pepperl lacht.
Vater: Lach net so saudumm, dummer Bua.
Beide setzen sich nieder, schauen sich nach dem Kellner um und pfeifen.
Vater: He, Kellnerin, zwei Halbe!
Kellner kommt auf die Bühne: Was wünschen die Herrschaften?
Vater: Zwoa Halbe Bier und etliche Brot.
Kellner: Bedaure, Bier wird bei uns nicht verschenkt.
Vater: Mir wollns ja net gschenkt, mir zahlen ja.
Kellner: Ich meine, wir führen kein Bier, hier gibts nur Wein – wir haben Weinzwang.
Vater: Na bringst halt zwoa Halbe Weinzwang.
Kellner: Ich bringe Ihnen die Weinkarte.
Pepperl lacht und schaut immer auf seine Uhr.
Kellner: Bitte, hier ist die Wein- und die Speisekarte. Er geht ab.
Vater: Was magstn Pepperl, weilst dich heute so schön firmen hast lassen, derfst du dir heut was Feines raussuchen. Was magst denn? Red – oder red' – was magst denn?
Pepperl: An Emmentaler – 33
Vater: Ja hast du Hunger?
Pepperl: Ja.
Vater: An Emmentaler werns da herin net ham. Er schaut in die Weinkarte. Ja, hams scho oan, aber da hoaßt er anders, da hoaßt er Affenthaler. Er pfeift.
Kellner: Bitte, haben die Herrschaften schon gewählt?
Vater: Bringst an Pepperl a Stück Affenthaler und Pfeffer und Salz.
Pepperl: Ja, und zwoa Bretzn.
Kellner: Sie meinen eine Flasche Affenthaler?
Pepperl: Na, a Trumm Affenthaler.
Kellner: Es gibt doch nur eine Flasche Affenthaler.
Vater: Wieso? Habts denn Ihr an Kas in der Flaschn drin?
Kellner: Affenthaler ist immer in der Flasche.
Vater: Seit wann denn?
Kellner: Seit es einen Affenthaler gibt.
Vater: Ja, wia bringa mir denn den raus? Mir können doch net an Kas mitm Stopselzieher rausziehen!
Pepperl lacht.
Vater: Jetzt hörst amal dei saudumms Gelächter auf! – Er haut ihm erbost eine runter.
Pepperl weint.
Vater: So macht er mirs heut scho den ganzn Tag, in einer Tour grinst er, der dumme Bua.
Pepperl lacht wieder.
Kellner: Mein Gott, er freut sich halt, weil er jung ist!
Vater: Ich war doch aa amal jung, vielleicht jünger wie der.
Kellner: Also wollen Sie dann einen Affenthaler trinken?
Vater: Wieso trinken?
Kellner: Affenthaler ist nur zu trinken.
Vater: So weich ist der?
Kellner: Will der Kleine vielleicht eine Limonade?
Pepperl: Ja.
Vater: Eine rote – a recht süße bringst ihm.
Kellner: Und Sie auch eine Limonade?
Vater: Mir wars ja gnua, mir bringst an Schnaps!
Kellner: Was für einen darf ich bringen? Er liest die Likörkarte ab. Allasch, Kirschwasser, Zwetschgenwasser, Rum, Kognak, Magenbitter, Kräuter . . .
Vater: Net so viel, einen nur!
Kellner: Goldwasser, Macholl, St. Emmeram . . .
Vater: An Macholl habts aa, ja, den mag i. 34
Kellner: Also eine Limonade und ein Gläschen Macholl.
Vater: Was, a Gläschen? A Flaschn möcht i, a Glasl is bei mir scho leer, wenn i's anschaug. Bring a Flaschn.
Kellner: Eine ganze Flasche wird Ihnen wahrscheinlich zu teuer sein.
Vater: Dös geht Ihna an Dreck o.
Kellner: Und was speisen die Herrschaften? Er liest die Speisekarte ab. Makkaroni mit Schinken ist noch da.
Vater: Magst solche – zum Kellner – na bringst oa.
Kellner: Bitte sehr – also zweimal Makkaroni mit Schinken.
Vater: Naa, oamal.
Kellner: So, nur einmal.
Pepperl: Ja, für an jeden – eine –
Kellner: Also dann doch zwei Portionen.
Vater: Nein, nein – eine – aber für zwei.
Kellner: Ja, wollen Sie jetzt eine oder zwei?
Pepperl: Nein, ich möcht nur eine.
Kellner: Ja, dann wollen Sie doch zwei?
Vater: Nein, eine für uns zwei.
Kellner: Sie meinen eine Doppelportion.
Vater: Ja, eine einfache Doppelportion.
Kellner: Zum Donnerwetter, soll ich jetzt eine oder zwei Portionen bringen?
Vater: Jetzt bringst oane und schwingst dich, sonst kann sein . . .
Kellner: Ich bringe Ihnen jetzt eine Portion. Geht schimpfend ab. Das ist eine nette Bagage, die wissen nicht, was sie wollen, die sollen doch woanders hingehen, in eine Bauernwirtschaft, das ist ja furchtbar.
Vater: Nur net nachbrumma dahinten. Tua fei ja net launenhaft sei, sonst ziag i di raus aus deim Cheviot. – Ja mei, Pepperl, was sagst denn, habn die an Kas in der Flaschn drin, drum soll ma so wo net reingehn, in eine Tiele. Tiele hoaßn sies jetzt, früher hat ma Weinbeizen gsagt. – Lauter so moderne Krampf hams da. Er will schnupfen.
Pepperl stößt ihm den Tabak herunter.
Vater: Net steßn – Aff – überall bauns jetzt eine Tiele hinein, i bin nur neugierig, wie in zehn Jahren 's Hofbräuhaus ausschaugt. Er will wieder schnupfen.
Pepperl: Jetzt wird er glei wieda reinkomma! Er stößt den Vater wieder.
Vater: Jetzt haut er mir schon die zwoate Pyramidn runter, glei schlag i di aa runter. Er schnupft sehr laut. 35
Kellner: Hier bitte die Limonade für den Kleinen, hier Ihr Likör, wohl bekomms.
Vater: Bist da, Herzerl! Er haut den Kellner hinten hinauf.
Kellner: Was erlauben Sie sich?
Vater: Oha, jetzt hab i glaubt, i bin im Hofbräuhaus bei der Marie.
Kellner ab.
Vater: So, Pepperl, jetzt laß dirs recht schmecken, heut ham mir so schon so viel herumgsoffn.
Pepperl: Prost, Vata – ah, heut is zünfti – da schau her, Vata – ah, des is a Gaudi.
Vater: Ja was tuast denn!
Pepperl: Seifenblasen.
Vater: Dir tua i dann glei Seifenblasen mit der teuren Limonad – des Steckerl ghört doch zum Umrührn. Er rührt um, bricht aber das Röhrl ab.
Pepperl: So, jetzt hast es brochen, uh, der wenn reinkommt!
Vater: Lauter Glump hams scho a da herin, mir sagn einfach, des war scho.
Pepperl: Ja, des sagn ma, na spannt ers net. Prost Vata, ah, heut is zünfti.
Vater: Prost Pepperl – so, jetzt derfst dei erste Zigarrn rauchen. Er pfeift.
Kellner kommt: Bitte sehr?
Vater: A Zigarrn fürn Buam, a ganz leichte weil er noch nie graucht hat.
Kellner: Bitte sofort. Geht ab.
Vater: Die Mutter wenn uns jetzt seng kannt, dö hätt a Freud. Hats allwei gsagt, den Tag möcht i noch erleben, aber leider is sie heimgegangen in den großen Heimgarten.
Kellner bringt eine Zigarre: Bitte sehr.
Vater: Zünds an Buam glei o! So, Pepperl, ziag nur fest – zum Ober – Moanst net, daßn zreißt?
Kellner: Na, wir werden ja sehen.
Vater: Ja, wenn mirs scho amal seng, na is 's schon zspät.
Kellner ab.
Vater: Inhalier nur fest, daßd a guate Farb kriagst. Du mußt dir denken: Heut ist der schönste Tag in deinem Leben – die Jugendzeit kommt nur einmal, des derfst mir glaubn – er singt.
»Schön ist die Jugend, bei frohen Zeiten, schön ist die Jugend, sie kommt nicht mehr.« 36
Pepperl: Ja, des kenn ich auch, den alten Schmarrn. Er singt mit. Prost, Vata, heut is 's zünfti.
Vater: Das mußt du dir merken, die Jugendzeit kommt nur einmal im Leben . . .
Pepperl singt: »Drum sag ichs noch einmal . . .«
Vater: Was sagst, Pepperl?
Pepperl: Naa, i hab bloß gsunga, »Drum sag ichs noch einmal . . .«
Vater: Da hast du recht, des kann ma net oft gnua sagn. Er stößt mit der Nase in die Zahnstocher. Au – au.
Pepperl zieht sie ihm heraus.
Vater: Wie kannst denn du die Zahnstocher da herstelln; wenn i Bluatvergiftung kriag und wird mir die Nasn weggschnittn, mit was schneuz i mi dann?
Pepperl: Da kann i nix dafür, für was muaßt du dei Nasn überall drin habn.
Vater reibt die Nase mit Schnaps ein: Jessas, brennt dös.
Pepperl: Ja eben – drum sag i 's noch einmal2. . .
Vater wirft ihn über den Stuhl hinunter: Fangt er immer wieder an mit seiner saudummen Jugendzeit.
Pepperl: Ah geh, bis i amal windi wer!
Vater: Setz di her da! Setzt di glei her? – Du Hundling!
Pepperl: Tua fei net köppeln.
Vater: Halts Maul!
Pepperl: Brauchst mi a net glei nunterwerfa, i hab di a net nuntergschmissn.
Vater: Des kommt scho noch – setz di her!
Pepperl: Ja gell, wenn die neue Uhr bricht, dann ham mas – i glaub, i hab so schon die Feder abdraht.
Vater: Dei Gurgl drah i dir no ab – daß dus woaßt. – Denk liaba an dei Zukunft, woaßt heut no net, was du amal werdn willst.
Pepperl: Dös wern mir nachher scho seng.
Vater: Heut woaßt no net, was du amal wirst. Pepperl, Pepperl, denke dran, was aus dir noch werden kann.
Pepperl: Ja, da bin i selber neugierig.
Vater: Aber siehgst, des gfreut mi heut no, daß es mir gelungen ist, den heutigen Tag zu erleben.
Pepperl: Ja, mi a, wär schad, wenn ihn mir zwei nimmer erlebt hätten.
Vater: Niemand auf der Welt hätt dir dein Firmpat gemacht, wenn ich mich nicht deiner erbarmt hätt.
Pepperl: Ja, wennstn du net gmacht hättst, dann könnt i heut mit meiner Kerzn alloa rumharpfn. 37
Vater: Alle hams dir versprochen, a jeder hat gsagt, dein Buam mach i an Firmpat, und wies dann drum und drauf ankomma is, hat sich a jeder druckt. Merk dir das – Pepperl – Freunde in der Not gehen zehne auf ein Butterbrot. Gell, der Onkel hat dirs so sicher versprochen, und jetzt hat er dir was ghustet. Warum hat er dir denn dein Firmpat net gmacht? – Weil er kein Flins drauf hat, weil er dir koa Uhr hätt kaufen können. Ich hab dein Firmpat gmacht, ich hab mei Wort ghaltn. I war da wia da Zoaga.
Pepperl: Ja, des is wahr.
Vater: Was hast denn ghabt vor der Firmung?
Pepperl: Nix.
Vater: Net amal an Anzug hast ghabt, nackert hättst gehn müssen.
Pepperl: Na hätt i halt mei Badehosn anzogn.
Vater: Koan Anzug hast ghabt, koa Hemdknöpferl, koane Socken, koa Hemad, koan Charakter, nix hast ghabt wia dein saudumma Kopf.
Pepperl: Ja, und den hab i von dir kriagt.
Vater: Ich kann mich noch gut erinnern, wia i rumglaufen bin um an Anzug für den Buam. Was i da für a Lauferei ghabt hab, das is der Bua gar net wert. In sämtlichen Kleidererziehungsanstalten war ich in München, beim Isidor Bach, beim Knagge & Peitz, beim Isidor Kustermann, beim Heilmann & Littmann, nirgends hab ich einen Kommunionanzug auftrieben.
Pepperl raucht die Zigarre, es wird ihm schlecht, er nimmt seinen Hut und geht ab. Kellner kommt herein und serviert die Getränke ab.
Vater allein: Und da wo ich ein auftriebn hätt, kostet ein Kommunionanzug heute fünfundsechzig Mark, ja, ja, mir wars ja gnua, des kann i mir als Mittelstandler net erlaubn, daß ich für den Buam fünfundsechzig Mark am Tisch hinleg – ich bin koaner von der Burschoisie, i muaß mir mei Geld mit der Hände Fleiß verdienen, na hab i mir denkt, koan neuen konnst net kaffa, kaff dir halt oan von Herrschaften abgelegten Kommunionanzug, zua alle Dandler bin i, in meine sämtlichen Stammkneipen ha i 's rumerzählt, nichts wars, die ganze Hoffnung hab i schon aufgebn. Derweil schleicht sich ein Zufall ein. Kommt der Erlacher Franzl zu mir, a alter Spezi, ein Kriegskamerad von mir, mir san anno Siebazg mitanand z' Deisenhofen gstandn, Mann an Mann, Brust an Brust, direkt am Isarufer, wos so feucht war, der hat es erfahrn, daß i an 38 Kommunionanzug kaufen will. Des gfreut mi, Franzl, hab i gsagt, sag i, aber es is net gsagt, daß des, wo dein Hundsbuam paßt, mein Knaben aa paßt – kurze Rede langer Sinn, der Erlacher Franzl bringt den Anzug, der Pepperl ziagtn o und – paßt hat er! Er haut auf den Tisch. Hätt ja i im Leben net denkt, daß dem Pepperl der Anzug paßt, wo er an Buam gar net kennt – kennt an Buam gar net – aber wia gsagt, der Erlacher bringt den Anzug, der Pepperl ziagtn o, und – paßt hat er. Er haut auf den Tisch. No ja, die Ärmel warn zlang, des stimmt, de hat d' Muada dahoam abgschnittn, und de Sach war erledigt, aber so is doch die ganze Sache furchtbar interessant. Und noch dazu will er mir den Anzug schenken – naa, sag i, Franzl, des gibts net, es gfreut mi ja über alle Maßen, daß du mir den Anzug kredenzt – aber so sehr mich dein Antrag würdigt, so hat die Sache einen ganz anderen Haken, denn du bist selber ein armer Teufl, und wenn du mir schon den Anzug gibst, dann wollen wir die Sache finanziell regln. In dieser Beziehung bin ich ein Ehrenmann, da laß i mir nichts nachsagen. Aber wie gsagt, er bringt den Anzug, der Pepperl zieht ihn an und – paßt hat er, das is ja das Horrende an der Angelegenheit. Man muß doch bedenken, daß er mein Buam noch mit keinem Auge erspähet hat. Kennt der an Buam net, sei Bua is vielleicht a Mißgeburt, aber mei Bua is gwachsn wie eine Hyazinthe. Aber wie gsagt, der Erlacher Franzl bringt den Anzug, der Pepperl ziagtn an und – paßt hat er! Er haut auf den Tisch und fällt damit zu Boden. Oha, jetzt hats mi abidraht – wo er an Buam gar net kennt – das ist ja das Frappante – ja was is denn des? Er rutscht beim Aufstehen immer mit den beiden Füßen aus. Muaß i in meine alten Tag noch 's Radlfahrn lerna.
Pepperl kommt weinend: Vata, mir is so schlecht.
Vater: Mir auch.
Pepperl: Vata, i möcht hoamgeh.
Vater: Ich auch.
Pepperl: Mach, steh halt auf.
Vater: Wenn i könna tat, scho.
Pepperl: Was hast denn?
Vater: A Hepfa.
Pepperl: Der legt si glei am Boden hin, der faule Kerl! Er hängt seinen Hut an den Kleiderständer und hebt den Vater auf. Der Vater fällt immer wieder hin. Pepperl hebt ihn immer wieder auf.
Pepperl: Mach, steh doch auf, mir is ja selber so schlecht.
Vater singt: »Auf der schönen grünen Wiese, da spielt . . .« 39
Pepperl: Halt doch dei Mäu!
Vater fällt wieder hin.
Pepperl schimpft: Geh, sei doch net so ekelhaft!
Vater: Ich hab gekämpft für König und Vaterland!
Pepperl: Ja, des is ja jetzt wurscht . . .
Vater fällt hin.
Pepperl: Jetzt wirds mir bald z' dumm wern, 's nächstemal konnst alloa in d' Firmung geh . . .
Vaterfällt hin.
Pepperl: Dann setz di halt auf an Stuhl, wannst nimmer steh konnst.
Vaterfällt mit dem Stuhl um.
Pepperl: Jetzt werd i bald narrisch wern.
Kellner kommt mit den Speisen herein: Ja, um Gotteswillen, wie sieht es denn hier aus, was ist denn das für ein Benehmen!
Pepperl: Ich bins ja net, das war ja er.
Kellner: Das ist ganz egal. Sie gehören beide nicht in dieses feine Lokal, das ist ja furchtbar.
Pepperl: Weil er immer so viel sauft, der alte Aff.
Vater zum Kellner: Ich bin ein Ehrenmann, das merkst dir!
Kellner hebt alles auf und stellt die Speisen auf den Tisch: So, jetzt essen Sie Ihre Makkaroni und dann machen Sie so schnell wie möglich, daß Sie fortkommen. Das geht doch nicht, wie Sie sich hier aufführen. Zum Vater. Nicht wahr, das müssen Sie doch selbst einsehen, daß das hier nicht geht.
Pepperl: Ja, des hört der nimmer.
Vater: singt.
Kellner, nachdem er den Tisch in Ordnung gebracht hat: Also bleiben Sie endlich sitzen und verhalten Sie sich ruhig, sonst lasse ich Sie rauswerfen. Kellner ab.
Pepperl: So, jetzt hast es, jetzt werden wir noch rausgeschmissen aa, grad heut an mein Firmungstag. Jetzt bleibst amal sitzn, du bsuffana Uhu. Beide fangen zu essen an. Pepperl haut mit der Kerze Vaters Nudeln hinunter.
Vater: Mußt denn du immer beim Fressen die damische Kerzn ham. Er nimmt sie ihm aus der Hand, ißt jetzt mit der Kerze, wickelt Nudeln darüber, steckt die Kerze in die Westentasche, holt sie wieder heraus und fährt Pepperl damit beim Essen in den Mund hinein. Pepperl schreit. Vater wirft Nudeln hinunter, der Tisch fällt um, er steckt alle Nudeln in die Tasche. Pepperl hat eine Nudel im Mund. Vater zieht sie heraus. 40
Pepperl: Wo is mei Huat, komm lauf ma davon.
Vater: Ja, dann brauch ma nix zahln.
Beide nehmen ihre Hüte vom Kleiderständer, werfen ihn um, und Pepperl trägt Vater huckepack hinaus.
Kellner kommt: Halt, zahlen, zahlen!
Vorhang