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Ehlert, Rothmann.
Rothmann. Ja das ist wahr, das ist einer von den Vorzügen in solchen Städten, wie Berlin, daß man sich gar nicht zu geniren braucht.
Ehlert. Ja wohl.
Rothmann. Und hier ist der Ton darin ganz vorzüglich gut, man ist allenthalben wie zu Hause, man handelt und spricht, ohne eben sehr auf sich Acht zu geben.
Ehlert. So?
Rothmann. Bei Ahlfeld ist es sehr angenehm, es ist ein Mann ohne große Gelehrsamkeit, aber von einem sehr natürlichen hellen Verstande.
Ehlert. Das ist besser als Gelehrsamkeit.
Rothmann. Sie kennen ihn nicht persönlich? – O da werden Sie eine sehr liebe Bekanntschaft machen.
Ehlert. Ich bin aber wirklich so im Negligée, – ich werde mir wenigstens diese Sporen anlegen, damit ich mich doch um so eher entschuldigen kann.
Er macht sich Sporen an, die auf einem Tische liegen.
Rothmann. Sie hätten es wirklich nicht nöthig, denn es wird auf so etwas gar nicht mehr gesehn. Herr Werner geht oft hin, ohne angezogen zu sein. Das ist ein ganz charmanter Mann, ein wahres Original.
Ehlert. Ja. – Sagen Sie mir doch, kommen die Schnallen in- oder auswendig?
Rothmann. Auswendig, Lieber!
Ehlert. Ich reite eben nicht viel, und da –
Rothmann. Es giebt sehr wenige eigentliche Originale in Berlin, Leute von Humor und Geist; – der Herr Werner gehört zu diesen, und da halte ich mich besonders an ihn.
Ehlert. So?
Rothmann. Wenn man Menschen studiren will, muß man solche ganz vorzüglich aufsuchen.
Ehlert. Sie sind, wenn ich fragen darf, ein Schriftsteller?
Rothmann. So ein wenig, – unbedeutend, wenn ich so sagen darf; – man ist in einigen Blättern sehr gütig und nachsichtsvoll gegen mich verfahren, und daher meinen einige Menschen, ich wäre stolz.
Ehlert. Man wird verkannt.
Rothmann. Ich suche mich auf manche Zweige der Dichtkunst zu appliciren, die noch wenig bearbeitet sind; man kann dort noch am ersten Original sein.
Ehlert. Als ich jünger war, liebte ich auch die Poesie sehr, besonders das Trauerspiel. – Es ist doch herrlich, wenn man in einem Stücke so recht von Herzen weinen kann.