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Am Abhang des einsamen Flusses,
im hohen Gras sprach ich zu ihr: »Mädchen,
wo gehst du hin, mit dem Mantel
die Lampe beschattend? – Mein Haus
ist dunkel und einsam – leih mir dein
Licht!« Sie schlug einen Augenblick
das dunkle Auge empor und schaut mir
durchs Dämmern ins Antlitz: »Ich kam
an den Fluß« so sprach sie, »die Lampe
aufs Wasser zu setzen, wenn im Westen
der Tag geht.« Ich stand allein in dem
hohen Gras und gab acht auf das schüchterne
Licht ihrer Lampe, das nutzlos
trieb mit der Strömung.

Im Schweigen der steigenden Nacht
sprach ich zu ihr: »Mädchen, die Lichter
sind alle entzündet – wohin trägst du die
Lampe? Mein Haus ist dunkel und
einsam, – leih mir dein Licht! «Sie schlug
ihre dunklen Augen ins Antlitz mir auf
und stand zweifelnd ein Weilchen. »Ich
kam,« sprach sie endlich, »dem Himmel
die Lampe zu leihn.« Ich stand und gab
acht auf ihr Licht, das nutzlos im Leeren
verbrannte.

Im mondlosen Dunkel der Mitternacht
sprach ich zu ihr: »Mädchen, was ist deine
Absicht, die Lampe ans Herz dir zu
drücken? Mein Haus ist dunkel und einsam,
– leih mir dein Licht!« – Sie hielt
einen Augenblick an und sann und schaut
mir ins Antlitz im Dunkel. »Ich bracht
mein Licht,« sprach sie, »es einzureihen
dem Festzug der Lampen.« Ich stand und
gab acht auf die kleine Lampe, nutzlos
verloren unter den Lichtern.

 


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