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51

Die Nacht dunkelte. Unser Tagewerk
war getan. Wir glaubten den letzten
Gast gekommen zur Nacht, und die Tore
des Dorfes wurden geschlossen. Nur
einige riefen: »der König wird kommen.«
Wir aber lachten und sprachen: »Es kann
nicht sein.«

Uns schien, es klopfte am Tor, doch
wir sagten, es sei nur der Wind. Wir
löschten die Lampen und legten uns
nieder zum Schlaf. Nur einige riefen:
»Der Bote ists.« Wir aber lachten und
sprachen: »Es ist nur der Wind.«

Da kam ein Ton durch die tiefe Nacht.
Uns Schläfrigen deucht es wie Donner.
Die Erde erbebte, die Mauern wankten
und störten uns auf vom Schlaf. Nur einige
riefen: »Der Ton von Rädern wars.«
Wir aber murmelten schläfrig: »Es muß
das Krachen der Wolken sein!«

Die Nacht war noch dunkel, da klang
die Drommete. Die Stimme rief: »Wacht
auf, zögert nicht!« Wir drückten die
Hände aufs Herz und schauderten furchtsam.
Nur einige riefen: »Schaut das Banner
des Königs!« Wir sprangen auf unsre
Füße und schrien: »Dann ist keine Zeit
zum Verzug!«

Der König kam, – doch wo sind Lichter
und wo sind Kränze? Wie ist ihm der
Thron bereitet? O Schmach, o tiefe
Schmach. Wo ist die Halle, der Schmuck?
Und einer rief: »Eitel dies Schrein!
Grüßt ihn mit leeren Händen, führt
ihn zu euren nackten Stuben.«

Öffnet die Tore, blast auf die Muschel!
In der Tiefe der Nacht kam der König
zu unsern dunkeln Häusern. Der Donner
brüllt in den Himmel, das Dunkel erschauert
von Blitzen. Bring heraus den
verschlissenen Teppich und breit ihn im
Hof aus. Mit dem Wetter kam plötzlich
der König in furchtreicher Nacht.

 


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