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1.Und Jehovah sprach zu Mose: Siehe, Ich habe dich dem Pharao zum Gott gesetzt, und Aharon, dein Bruder, soll dein Prophet sein.
2. Du sollst reden alles, was Ich dir gebieten werde, und Aharon, dein Bruder, soll zu Pharao reden, daß er die Söhne Israels entlasse aus seinem Lande.
3. Aber Ich werde das Herz Pharaos verhärten, und Meiner Zeichen und Meiner Wunder viel machen in Ägyptenland.
4. Und Pharao wird nicht auf euch hören; aber Ich werde Meine Hand legen auf die Ägypter, und Meine Heere, Mein Volk, die Söhne Israels herausführen aus Ägyptenland, durch große Gerichte.
5. Und die Ägypter sollen erkennen, daß Ich Jehovah bin, wenn Ich Meine Hand ausstrecke über die Ägypter, und die Söhne Israels wegführe aus ihrer Mitte.
6. Und Mose und Aharon taten also, wie Jehovah ihnen geboten hatte, so taten sie.
7. Und Mose war achtzig Jahre alt, und Aharon dreiundachtzig Jahre alt, als sie zu Pharao redeten.
8. Und Jehovah redete zu Mose und zu Aharon, und sprach:
9. Wenn Pharao zu euch redet und spricht: Gebt ein Wunderzeichen für euch, so sprich zu Aharon: Nimm deinen Stab und wirf ihn vor Pharao hin, so wird er zu einer Wasserschlange werden.
10. Da gingen Mose und Aharon zu Pharao, und taten so, wie Jehovah geboten hatte, und Aharon warf seinen Stab hin vor Pharao und vor seinen Knechten, und er ward zu einer Wasserschlange.
11. Aber auch Pharao berief Weise und Zauberer, und auch sie, die Wahrsager Ägyptens, taten also mit ihren Beschwörungen.
12. Und sie warfen, ein jeder seinen Stab hin, und sie wurden zu Wasserschlangen; aber der Stab Aharons verschlang ihre Stäbe.
13. Und das Herz Pharaos wurde verhärtet, und er hörte nicht auf sie, wie Jehovah geredet hatte.
14. Und Jehovah sprach zu Mose: Verstockt ist das Herz Pharaos, er weigert sich, das Volk zu entlassen.
15. Gehe hin zu Pharao am Morgen; siehe, er geht hinaus an das Wasser, und stelle dich ihm entgegen am Ufer des Stroms, und den Stab, der in eine Schlange verwandelt worden, nimm in deine Hand.
16. Und sollst zu ihm sagen: Jehovah, der Gott der Hebräer, hat mich zu dir gesandt und gesprochen: Entlasse Mein Volk, daß sie Mir dienen in der Wüste, und siehe, du hast nicht gehört bisher.
17. So spricht Jehovah: Daran wirst du erkennen, daß Ich Jehovah bin; siehe, Ich schlage mit dem Stab, der in Meiner Hand, auf das Wasser, das im Strom, und es wird in Blut verwandelt werden.
18. Und die Fische, die im Strom, werden sterben, und der Strom wird stinken, und den Ägyptern wird ekeln, Wasser zu trinken aus dem Strom.
19. Und Jehovah sprach zu Mose: Sage zu Aharon: Nimm deinen Stab und strecke deine Hand aus über die Wasser Ägyptens, über ihre Flüsse, über ihre Ströme und über ihre Seen und über alle Sammlung ihrer Wasser, und sie sollen zu Blut werden, und es wird Blut sein in ganz Ägyptenland, sowohl in Holz- als in Stein- (Gefäßen).
20. Da taten Mose und Aharon also, wie Jehovah geboten hatte, und er erhob seinen Stab und schlug die Wasser, die im Strom, vor den Augen Pharaos, und vor den Augen seiner Knechte, und alle Wasser, die im Strom, wurden in Blut verwandelt.
21. Und die Fische im Strom starben, und der Strom stank, und die Ägypter konnten kein Wasser aus dem Strom trinken; und das Blut war in ganz Ägyptenland.
22. Aber die Wahrsager Ägyptens taten auch also mit ihren Beschwörungen; und das Herz Pharaos wurde verhärtet, und er hörte nicht auf sie, wie Jehovah geredet hatte.
23. Und Pharao wandte sich zurück und kam in sein Haus, und nahm auch dies nicht zu Herzen.
24. Und alle Ägypter gruben um den Strom her nach Wasser zum Trinken, denn sie konnten von den Wassern des Stroms nicht trinken.
25. Und sieben Tage wurden erfüllt, seitdem Jehovah den Strom geschlagen hatte.
26. Und Jehovah sprach zu Mose: Gehe zu Pharao, und sage zu ihm: So spricht Jehovah: Entlaß Mein Volk, daß sie Mir dienen.
27. Und wenn du dich weigerst, (es) zu entlassen, siehe, so werde Ich dein ganzes Gebiet mit Fröschen schlagen.
28. Und der Strom wird von Fröschen wimmeln, und sie werden heraufsteigen und in dein Haus kommen, und in das Gemach deines Lagers, und auf dein Bett, und in das Haus deiner Knechte, und in das Haus deines Volks, und in deine Öfen und in deine Backtröge.
29. Und an dich und an dein Volk und an alle deine Knechte werden die Frösche heraufkommen.
7264. Im inneren Sinn wird im Folgenden gehandelt von der Verwüstung und zuletzt von der Verdammnis derjenigen, die im Falschen und Bösen sind. Der Verlauf ihrer Verwüstung wird durch elf Plagen beschrieben, die den Ägyptern und ihrem Land angetan wurden.
7265. In diesem Kapitel wird im inneren Sinn von den drei ersten Graden der Verwüstung gehandelt:
Der erste, der darin besteht, daß bei ihnen lauter Täuschungen zu herrschen anfingen, und infolge davon Falschheiten, wird beschrieben durch die Schlange, in die der Stab Aharons verwandelt wurde.
Der zweite, der darin besteht, daß die Wahrheiten selbst bei ihnen zu Falschheiten und die Falschheiten zu Wahrheiten wurden, wird beschrieben durch das Blut, in das die Wasser verwandelt wurden.
Der dritte Grad, der darin besteht, daß sie aus Falschem wider Wahres und Gutes der Kirche vernünftelten, wird beschrieben durch die Frösche aus dem Strom.
7266. Vers 1-7: Und Jehovah sprach zu Mose: Siehe, Ich habe dich dem Pharao zum Gott gesetzt, und Aharon, dein Bruder, soll dein Prophet sein. Du sollst reden alles, was Ich dir gebieten werde, und Aharon, dein Bruder, soll zu Pharao reden, daß er die Söhne Israels entlasse aus seinem Lande. Aber Ich werde das Herz Pharaos verhärten, und Meiner Zeichen und Meiner Wunder viel machen in Ägyptenland. Und Pharao wird nicht auf euch hören; aber Ich werde Meine Hand legen auf die Ägypter, und Meine Heere, Mein Volk, die Söhne Israels herausführen aus Ägyptenland, durch große Gerichte. Und die Ägypter sollen erkennen, daß Ich Jehovah bin, wenn Ich Meine Hand ausstrecke über die Ägypter, und die Söhne Israels wegführe aus ihrer Mitte. Und Mose und Aharon taten also, wie Jehovah ihnen geboten hatte, so taten sie. Und Mose war achtzig Jahre alt, und Aharon dreiundachtzig Jahre alt, als sie zu Pharao redeten.
"Und Jehovah sprach zu Mose" bedeutet die Belehrung;
"siehe, Ich habe dich dem Pharao zum Gott gesetzt" bedeutet das göttliche Gesetz und seine Macht über die, welche im Falschen;
"und Aharon, dein Bruder, soll dein Prophet sein" bedeutet die Lehre daher;
"du sollst reden alles, was Ich dir gebieten werde" bedeutet die Aufnahme des göttlichen Einflusses und die Mitteilung;
"und Aharon, dein Bruder, soll zu Pharao reden" bedeutet die Aufnahme des Einflusses daher, und die Mitteilung an die, welche im Falschen;
"daß er die Söhne Israels entlasse" bedeutet, daß sie die Anfechtung unterlassen sollen,
"aber Ich werde das Herz Pharaos verhärten" bedeutet die Verstockung durch das Böse des Falschen;
"und Meiner Zeichen und Meiner Wunder viel machen" bedeutet die Ermahnungen aller Art, an denen es nicht fehlen solle;
"in Ägyptenland" bedeutet, wo diejenigen sind, die anfechten;
"und Pharao wird nicht auf euch hören" bedeutet die, welche im Falschen, werden sie nicht annehmen;
"aber Ich werde Meine Hand legen auf die Ägypter" bedeutet, darum werden sie durch die göttliche Macht genötigt werden;
"und Meine Heere, Mein Volk, die Söhne Israels herausführen" bedeutet die im Guten und Wahren sollen befreit werden;
"aus Ägyptenland" bedeutet von den Anfechtungen;
"durch große Gerichte" bedeutet nach den Gesetzen der Ordnung;
"und die Ägypter sollen erkennen, daß Ich Jehovah bin" bedeutet, sie werden Furcht bekommen vor dem Göttlichen;
"wenn Ich Meine Hand ausstrecke über die Ägypter" bedeutet, wenn sie die göttliche Macht an ihnen wahrnehmen;
"und die Söhne Israels wegführe aus ihrer Mitte" bedeutet, wenn sie sehen werden, daß die Angehörigen der geistigen Kirche befreit werden;
"und Mose und Aharon taten also, wie Jehovah ihnen geboten hatte, so taten sie" bedeutet wie gesagt, so getan;
"und Mose war achtzig Jahre alt" bedeutet den Zustand und die Beschaffenheit des Gesetzes vom Göttlichen her;
"und Aharon dreiundachtzig Jahre alt" bedeutet den Zustand und die Beschaffenheit der Lehre;
"als sie zu Pharao redeten" bedeutet, als dieses befohlen wurde.
HG 7267
7267. "Und Jehovah sprach zu Mose", 2. Mose 7/1, bedeutet Belehrung, hier, wie verfahren werden soll mit denjenigen, die im Falschen sind und anfechten.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "Jehovah sprach", sofern es eine Belehrung bezeichnet.
7268. "Siehe, Ich habe dich dem Pharao zum Gott gesetzt", 2. Mose 7/1, bedeutet das göttliche Gesetz und seine Macht über die, welche im Falschen.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "dich zum Gott setzen", sofern es das göttlich Wahre oder, was dasselbe, das göttliche Gesetz, wie auch seine Macht bezeichnet; denn wo im Wort die Rede ist vom Wahren, wie auch von der Macht des Wahren, wird gesagt Gott; wo aber vom Guten, wird gesagt Jehovah; man sehe Nr. 300, 2586, 2769, 2807, 2822, 3910, 3921 E, 4287, 4295, 4402, 7010; und aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, sofern er die bezeichnet, die im Falschen sind und anfechten, wovon Nr. 6651, 6679, 6683.
Was die Bedeutung von Gott weiter betrifft, so merke man, daß Gott im höchsten Sinn das Göttliche bezeichnet, das über den Himmeln ist, im inneren Sinn aber das Göttliche, das in den Himmeln. Das Göttliche, das über den Himmeln, ist das göttlich Gute, aber das Göttliche in den Himmeln, ist das göttlich Wahre; denn aus dem göttlich Guten geht das göttlich Wahre hervor und macht den Himmel und ordnet ihn. Was nämlich eigentlich Himmel heißt, ist nichts anderes, als das daselbst gestaltete Göttliche; denn die Engel, die im Himmel, sind menschliche Gestalten, die das Göttliche in sich aufnehmen, und miteinander eine gemeinsame Gestalt bilden, welche die eines Menschen ist. Und weil das göttlich Wahre in den Himmeln es ist, was im Wort des Alten Testaments unter Gott verstanden wird, so kommt es daher, daß in der Grundsprache Gott Elohim in der Mehrzahl heißt, wie auch, daß die Engel in den Himmeln, weil sie die das göttlich Wahre in sich aufnehmende Wesen sind, Götter heißen wie
Ps.89/7-9: "Wer im Himmel mag sich vergleichen dem Jehovah, und ähnlich gemacht werden dem Jehovah unter den Söhnen der Götter".
Ps.29/1: "Gebt dem Jehovah, ihr Söhne der Götter, gebt dem Jehovah Herrlichkeit und Stärke".
Ps.82/6: "Ich habe gesagt: Götter seid ihr, und Söhne des Höchsten ihr alle".
Joh.10/34,35: "Jesus sprach: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Götter seid ihr; so hat Er diejenigen Götter genannt, zu denen das Wort geschah".
Außerdem in den Stellen, wo der Herr heißt der Gott der Götter, und der Herr der Herren, wie: 1. Mose 46/2,3; 5. Mose 10/17; 4. Mose 16/22; Dan.11/36; Ps.136/2,3.
Aus diesen Worten kann man sehen, in welchem Sinn Mose Gott genannt wird, hier der Gott für Pharao, und 2. Mose 4/16 der Gott für Aharon; nämlich weil Mose das göttliche Gesetz, welches das göttlich Wahre ist, und das Wort genannt wird, vorbildete. Daher kommt es auch, daß Aharon hier sein Prophet heißt, und in der vorhin angeführten Stelle sein Mund, d.h., der dem Verständnis angemessen das göttlich Wahre verkündigt, das vom Herrn unmittelbar ausgeht, und alles Verständnis übersteigt. Und weil ein Prophet derjenige ist, der das göttlich Wahre dem Verständnis angemessen lehrt und verkündigt, so bezeichnet der Prophet auch die Lehre der Kirche. Hiervon im gleich Folgenden.
7269. "Und Aharon, dein Bruder, soll dein Prophet sein", 2. Mose 7/1, bedeutet die Lehre daher.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Propheten, sofern er das Wahre der Lehre bezeichnet, somit die Lehre aus dem Wort, wovon Nr. 2534. Daß Aharon die Lehre der Kirche oder die Lehre des Guten und Wahren, die aus dem Wort ist, vorbildet, sehe man Nr. 6998, 7009, 7089. Weil der Prophet die Lehre bedeutet, daher bezeichnet er im eingeschränkten Sinn einen Lehrenden, gemäß dem, was Nr. 7268 am Ende gesagt wurde.
7270. "Du sollst reden alles, was Ich dir gebieten werde, und Aharon, dein Bruder, soll zu Pharao reden", 2. Mose 7/2, bedeutet die Aufnahme des göttlichen Einflusses und die Mitteilung.
Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, der reden soll, sofern er das göttlich Wahre bezeichnet; und aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er die daher stammende Lehre ist, wovon Nr. 7089; aus der Bedeutung von reden, sofern es der Einfluß und die Aufnahme desselben ist, wovon Nr. 5797; und aus der Bedeutung von gebieten, sofern es ebenfalls den Einfluß bezeichnet, wovon Nr. 5486, 5732, hier die Aufnahme des Einflusses.
Hieraus wird klar, daß durch "reden" der mittelbare Einfluß des göttlichen Wahren in die Lehre, d.h. bei dem Lehrenden bezeichnet wird, denn es wird darunter verstanden, daß Mose, der das göttlich Wahre, reden sollte, was Jehovah gebieten würde, zu Aharon, der die Lehre oder der Lehrende ist, somit zu demjenigen, der es mitteilen sollte; und daß durch "gebieten" der unmittelbare göttliche Einfluß in das göttliche Gesetz bezeichnet wird, das vorgebildet wird durch Mose.
Wie dieses zu verstehen sei, kann aus dem erhellen, was Nr. 7009, 7010 gesagt wurde, daß nämlich Mose das Wahre vorbildet, das unmittelbar vom Göttlichen, und daß Aharon das Wahre vorbildet, das mittelbar ausgeht. Wer nicht weiß, wie es sich mit der Ordnung in aufeinanderfolgenden Dingen verhält, der weiß auch nicht, wie es sich mit dem Einfluß verhält, deshalb soll es mit wenigem gesagt werden:
Das Wahre, das unmittelbar vom Herrn ausgeht, kann, weil es aus dem Göttlich-unendlichen Selbst kommt, durchaus nicht von irgendeinem lebendigen Wesen, das endlich ist, aufgenommen werden, somit auch nicht von irgendeinem Engel. Deshalb hat der Herr nacheinanderfolgende Sphären (oder Substanzen) (successiva) geschaffen, als Mittel, durch die das unmittelbar ausgehende göttlich Wahre mitgeteilt werden könnte. Aber das erste aus diesem Hervorgehende ist vom Göttlichen noch zu voll, als daß es schon von irgendeinem lebendigen Wesen, das endlich ist, somit von einem Engel aufgenommen werden könnte. Deswegen schuf Er noch ein weiter Folgendes, mittels dessen das unmittelbar ausgehende göttlich Wahre einigermaßen aufnahmsfähig wurde; dieses weiter Folgende ist das göttlich Wahre, das im Himmel ist. Die beiden ersten sind über den Himmeln, und sind gleichsam aus einem Flammenmeer hervorstrahlende Gürtel, welche die Sonne umgeben, die der Herr ist. So beschaffen ist die aufeinanderfolgende Ordnung bis zu dem Himmel, der dem Herrn am nächsten und der dritte Himmel ist, wo die Unschuldigen und die Weisen sich befinden. Von da aus setzt sich (die Ordnung) allmählich fort, bis zum letzten Himmel, und vom letzten Himmel bis zum Sinnlichen und Leiblichen des Menschen, das den Einfluß zuletzt aufnimmt.
Hieraus ergibt sich, daß ununterbrochene Aufeinanderfolgen stattfinden vom Ersten, d.h. vom Herrn, bis zum Letzten, das beim Menschen ist, ja sogar zum Letzten, das in der Natur ist. Das Letzte, das beim Menschen, wie auch in der Natur, ist beziehungsweise träg und daher kalt, und verhältnismäßig allgemein, und daher dunkel. Hieraus geht auch hervor, daß durch jenes Aufeinanderfolgen ein ununterbrochener Zusammenhang aller Dinge mit dem Ur-Sein stattfindet.
Diesem Aufeinanderfolgen gemäß verhält sich der Einfluß; denn das göttlich Wahre, das unmittelbar vom göttlich Guten ausgeht, fließt allmählich ein, und auf seinem Wege, d.h., bei jeder neuen Stufe wird es allgemeiner, somit gröber und dunkler, auch wird es langsamer, somit träger und kälter. Hieraus erhellt, wie beschaffen die göttliche Ordnung der aufeinanderfolgenden (Sphären) und der aus ihnen herkommenden Einflüsse ist. Es ist aber wohl zu merken, daß das göttlich Wahre, das in den dritten Himmel, der dem Herrn am nächsten ist, einfließt, zugleich auch ohne eine aufeinanderfolgende Gestaltung bis in das Letzte der Ordnung einfließt, und hier vom Ersten aus unmittelbar auch das Ganze und Einzelne regiert und besorgt. Dadurch werden die aufeinanderfolgenden Sphären in ihrer Ordnung und in ihrem Zusammenhang erhalten.
Daß es sich so verhält, kann man auch einigermaßen ersehen aus dem den Gelehrten in der Welt nicht unbekannten Grundsatze, daß es nur eine einzige Substanz gibt, welche (die wesentliche) Substanz ist, und daß die übrigen Dinge nur Formationen aus dieser Substanz sind, und daß in den Formationen jene einzige Substanz regiert, nicht nur als Form, sondern auch als Nicht-Form (oder Wesen) wie in ihrem Ursprung. Wenn es nicht so wäre, so könnte das Formierte durchaus nicht bestehen und wirken. Doch dieses soll nur für den Einsichtsvolleren gesagt sein.
7271. "Daß er die Söhne Israels entlasse aus seinem Lande", 2. Mose 7/2, bedeutet, sie sollen die Anfechtung aufgeben.
Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, zu dem dieses gesagt werden sollte, sofern er diejenigen bezeichnet, die durch Falsches anfechten, wovon Nr. 7107, 7110, 7126, 7142; aus der Bedeutung von entlassen, sofern es heißt, sie sollen es aufgeben; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, sofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche darstellen, wie Nr. 6426, 6637, 6862, 6868, 7035, 7062, 7198.
7272. "Aber Ich werde das Herz Pharaos verhärten", 2. Mose 7/3, bedeutet die Verstockung durch das Böse des Falschen.
Dies erhellt aus der Bedeutung von verhärten, sofern es Verstockung bezeichnet. Daß diese durch das Böse des Falschen entsteht, wird durch das Herz Pharaos bezeichnet; denn durch Herz wird im echten Sinn das Gute bezeichnet, das der himmlischen Liebe angehört: Nr. 3313, 3887, 3889; daher ist es im entgegengesetzten Sinn das höllische Böse. Hier ist es das Böse des Falschen, weil durch Pharao diejenigen vorgebildet werden, die im Falschen sind. Das Böse des Falschen ist es, das seinen Ursprung in den Grundsätzen des Falschen hat, wie
zum Beispiel: daß man geheiligt werde durch äußere Dinge, wie bei den Israeliten und Juden, durch Opfer, durch Waschungen, durch Besprengung mit Blut, und daß man nicht geheiligt werde durch Liebtätigkeit und Glauben. Ferner daß man auf diese Weise heilig sei, wenn man auch im Haß, in der Rache, in Räubereien, in Grausamkeit und dergleichen lebe. Dieses Böse ist es, welches das Böse des Falschen genannt wird, weil es seinen Ursprung in den Grundsätzen des Falschen hat.
Ein zweites Beispiel: wer da glaubt, daß der Glaube allein selig mache, und daß zur Seligkeit die Werke der Liebtätigkeit nichts beitragen, dann auch, wer glaubt, daß er noch in der letzten Todesstunde selig werde, möge er auch während des ganzen Verlaufs seines Lebens gelebt haben, wie er wolle, und diesen Grundsätzen gemäß lebt ohne alle Liebtätigkeit, in der Verachtung anderer, in der Feindschaft und im Haß gegen einen jeden, der ihn nicht verehrt, in der Rachgier, in der Sucht, andere ihrer Güter zu berauben, in der Unbarmherzigkeit, in der Bosheit, im Betrug: (bei einem solchen) ist dieses Böse auch Böses des Falschen, weil er aus dem Falschen sich beredet hat: entweder daß es nichts Böses sei, oder wenn es auch Böses wäre, daß es dennoch abgewaschen werde, wenn er nur vor dem letzten Atemzug aus scheinbarem Vertrauen das Mittleramt des Herrn und die Abwaschung der Sünden durch Sein Leiden am Kreuz bekenne.
Ein weiteres Beispiel: Wenn man tote Menschen als Heilige anfleht, und somit sie, wie auch ihre Bilder anbetet, so ist das Böse dieses Gottesdienstes das Böse des Falschen.
Die, welche das Böse des Falschen tun, glauben alle, das Falsche sei wahr, und folglich das Böse sei entweder nicht bös, oder nicht verdammlich. Ebenso auch diejenigen, die glauben, die Sünden könnten von Menschen vergeben werden. Ferner die glauben, sie könnten in den Himmel eingeführt werden, in was immer für Sünden sie gewesen sein mögen, d.h. in welcherlei geistigem Gestank und Moderdunst. Mit einem Wort: Böses des Falschen gibt es ebensoviel wie Falsches des Glaubens und des Gottesdienstes. Dieses Böse verdammt, jedoch nicht in dem Grad, wie Böses aus dem Ursprung des Bösen: Böses aus dem Ursprung des Bösen ist das, welches aus der Begierde kommt, die aus der Selbst- und Weltliebe aufsteigt.
7273. "Und Meiner Zeichen und Meiner Wunder viel machen", 2. Mose 7/3, bedeutet, Ermahnungen aller Art, und es werde nicht fehlen.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Zeichen und Wunder, sofern es Bestätigungen der Wahrheit sind, wovon Nr. 3900, 6870, 7012, wie auch Mittel der göttlichen Macht: Nr. 6910; hier Ermahnungen, denn auf diese Weise sahen sie nicht nur, daß sie im Falschen seien, sondern sie sahen auch die göttliche Macht und wurden dadurch erinnert (gewarnt).
Es wird gesagt, daß an diejenigen, die im Falschen sind, Ermahnungen aller Art ergehen, und es werde nichts fehlen, aus dem Grund, weil die Verdammnis derjenigen, die im Bösen sind, nicht in einem Augenblick geschieht, wenn sie ins andere Leben kommen, sondern erst nachdem sie untersucht, d.h. ausgeforscht worden sind. Die Erforschungen geschehen deswegen, damit sie selber wahrnehmen sollen, daß sie notwendig verdammt werden müssen, weil sie nicht anders gelebt haben; sodann auch, auf daß die Geister und Engel wissen, jene seien solcherart gewesen. Somit können sie nicht mehr bei sich selbst noch bei anderen entschuldigt werden.
Die Ordnung, nach der sie erforscht werden, ist die Ordnung des göttlich Wahren, die so beschaffen ist, daß gar nichts fehlt. Die Ordnung des göttlich Wahren, die für die Bösen ist, die verdammt werden, ist verschieden von der Ordnung des göttlich Wahren, die für die Guten ist, die selig werden; der Unterschied ist folgender: die Ordnung für die Bösen, die verdammt werden, gehört dem vom göttlich Guten, somit von der Barmherzigkeit getrennten göttlich Wahren an, aus dem Grund, weil sie das göttlich Gute nicht angenommen, und so die Barmherzigkeit verworfen haben. Diese Ordnung aber, die für die Guten ist, die selig werden, gehört dem mit dem göttlich Guten, also mit der Barmherzigkeit verbundenen göttlich Wahren an, aus dem Grund, weil diese das göttlich Gute, somit die Barmherzigkeit des Herrn angenommen haben. Wie die Bösen der Ordnung gemäß stufenweise erforscht werden, so werden sie auch gerichtet und verdammt.
Hieraus kann man erkennen, daß alle möglichen Ermahnungen stattfinden, so daß gar nichts fehlt, ehe sie zur Hölle verdammt werden. Dieses ist es, was auch durch die Zeichen und Wunder bezeichnet wird, die in Ägypten geschehen sind, ehe die Erstgeburten umgebracht wurden, und die Ägypter im Meer Suph untergingen; denn das Meer Suph bezeichnet die Hölle.
7274. "In Ägyptenland", 2. Mose 7/3, bedeutet, da wo die sind, die anfechten.
Dies erhellt aus der Bedeutung von Ägyptenland, sofern es (den Ort) bezeichnet, wo die sich befinden, die im Falschen sind und anfechten, wovon Nr. 7240.
7275. "Und Pharao wird nicht auf euch hören", 2. Mose 7/4, bedeutet, die im Falschen sind, werden es nicht annehmen, wie aus Nr. 7224 erhellt, wo die gleichen Worte.
7276. "Aber Ich werde Meine Hand legen auf die Ägypter", 2. Mose 7/4, bedeutet, darum werden sie durch göttliche Macht gezwungen werden.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Hand, sofern sie die Macht bezeichnet, wovon Nr. 878, 4931-4937, 5327, 5328, 7011, 7188, 7189, und, wenn Jehovah von sich redet und sagt "Seine Hand", die göttliche Macht. Ferner aus der Bedeutung der Ägypter, sofern sie diejenigen bezeichnen, die im Falschen sind und anfechten, wovon früher.
Hieraus wird klar, daß durch "Ich werde Meine Hand legen auf die Ägypter", bezeichnet wird, die, welche im Falschen sind, werden durch göttliche Macht gezwungen werden.
7277. "Und werde Meine Heere, Mein Volk, die Söhne Israels herausführen", 2. Mose 7/4, bedeutet, die im Guten und Wahren sollen befreit werden.
Dies erhellt aus der Bedeutung von herausführen, sofern es soviel ist als befreien; aus der Bedeutung des Heeres, sofern es alle Gattungen des Guten in den Wahrheiten bezeichnet; aus der Bedeutung des Volkes, sofern es von denjenigen gesagt wird, die im geistig Wahren und Guten sind, wovon Nr. 1259, 1260, 3295, 3581, 4619, somit die Angehörigen der geistigen Kirche: Nr. 2928, 7207; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, sofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche darstellen, wovon Nr. 7271, somit die, welche im Guten und Wahren sind.
7278. "Aus Ägyptenland", 2. Mose 7/4, bedeutet von den Anfechtungen.
Dies erhellt aus der Bedeutung von Ägyptenland, sofern es (den Ort) bezeichnet, wo die im Falschen sind und anfechten, wovon Nr. 7240, 7274, somit auch die Anfechtungen, denn durch Land wird auch die dortige Völkerschaft bezeichnet, und durch die Völkerschaft im inneren Sinn das, was der Völkerschaft eigentümlich ist, darum hier die Anfechtung.
7279. "Durch große Gerichte", 2. Mose 7/4, bedeutet gemäß den Gesetzen der Ordnung, was aus Nr. 7206 erhellt.
7280. "Und die Ägypter sollen erkennen, daß Ich Jehovah bin", 2. Mose 7/5, bedeutet, sie werden Furcht vor dem Göttlichen haben.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "erkennen, daß Ich Jehovah", sofern es heißt Furcht vor dem Göttlichen haben, worüber folgt; und aus der Bedeutung der Ägypter, sofern sie diejenigen bezeichnen, die im Falschen sind und anfechten.
Was die Furcht betrifft, welche diejenigen, die im Falschen sind und anfechten, vor dem Göttlichen haben werden, so merke man, daß die Furcht das einzige Mittel ist, was die Höllengeister zügelt und in Banden hält; denn die Furcht ist das allgemeine Band, sowohl für die, welche fromm sind, als für die, welche böse. Aber diejenigen, die fromm sind, haben eine inwendige Furcht, nämlich für ihre Seligkeit, daß sie nämlich nicht verloren gehen in betreff ihrer Seelen, und deshalb auch, daß sie nichts gegen ihr Gewissen tun, d.h. gegen das Wahre und Gute, das Sache des Gewissens ist. Infolgedessen fürchten sie sich, etwas gegen Gerechtigkeit und Billigkeit, somit gegen den Nächsten zu tun. Aber diese Furcht wird eine heilige Furcht in dem Maß, als sie sich mit der Regung der Liebtätigkeit verbindet und noch mehr, insoweit sie sich mit der Liebe zum Herrn verbindet, dann wird es eine Furcht, wie sie die (kleinen) Kinder gegen die Eltern haben, die sie lieben. In dem Maß, als sie im Guten der Liebe sind, erscheint dann die Furcht nicht; aber in dem Maß, als sie nicht im Guten sind, kommt sie zum Vorschein und wird zur Angst. Von solcher Art ist die Furcht Gottes, von der im Wort so oft die Rede ist.
Hingegen die Furcht, welche die Bösen haben, ist keine innerliche Furcht, nämlich für die Seligkeit, und daher dem Gewissen eigen, denn eine solche Furcht haben sie in der Welt, sowohl durch ihr Leben, als durch die falschen Grundsätze, die für ihr Leben günstig und passend waren, ganz von sich geworfen; sondern statt der innerlichen Furcht haben sie eine äußere, nämlich sie möchten ihrer Ehrenstellen, ihres Einkommens, ihres guten Namens beraubt werden, (oder auch) sie möchten nach den Gesetzen bestraft werden, oder um das Leben kommen. Vor solchen Dingen haben die, welche im Bösen sind, Furcht, solange sie in der Welt sind. Kommen sie aber ins andere Leben, so werden sie, weil sie durch inwendige Furcht nicht in Schranken und Banden gehalten werden können, durch äußere Furcht darin gehalten, die ihnen durch Strafen eingeprägt wird; dadurch bekommen sie Furcht, Böses zu tun, und zuletzt kriegen sie Furcht vor dem Göttlichen, aber wie gesagt eine äußere Furcht, die ohne allen Willen ist, vom Bösestun abzulassen aus Neigung zum Guten, sondern aus der Scheu vor Strafen, vor denen sie zuletzt ein Grauen haben.
Hieraus kann nun erhellen, daß die Furcht das einzige Mittel ist, sie in Banden zu halten, und daß die äußere Furcht, welche die Furcht vor Strafen ist, das einzige Mittel ist, die Bösen im Zaum zu halten, und daß dieses die Ursache der Qual der Bösen in der Hölle ist. Denn wenn die Bösen ins andere Leben kommen, wo ihnen die äußeren Bande weggenommen werden, die sie in der Welt gehabt hatten, und sie ihrer Begierden gelassen werden, dann sind sie wie die wilden Tiere, und begehren nichts weiter als zu herrschen, und alle, die ihnen nicht günstig sind, wer sie auch sein mögen, zu verderben, das ist ihre größte Lebenslust; denn in dem Maß, als einer sich selbst liebt, haßt er die anderen, die ihm nicht günstig sind, und in dem Maß, als einer im Haß ist, hat er auch Lust zu verderben, aber in der Welt wird diese geheim gehalten.
7281. "Wenn Ich Meine Hand ausstrecke über die Ägypter", 2. Mose 7/5, bedeutet, wenn sie die göttliche Macht an sich erfahren.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Hand, wenn sie vom Göttlichen gesagt wird, sofern es die göttliche Macht ist, wovon Nr. 7276; hieraus wird auch klar, was es heißt, zur Rechten Gottes sitzen, daß es nämlich die Allmacht bezeichnet. Ferner aus der Bedeutung der Ägypter, sofern sie diejenigen bezeichnen, die im Falschen sind und anfechten, wovon früher.
HG 7282
7282. "Und die Söhne Israels wegführe aus ihrer Mitte", 2. Mose 7/5, bedeutet, und wenn sie sehen werden, daß die Angehörigen der geistigen Kirche befreit werden.
Dies erhellt aus der Bedeutung von herausführen, sofern es soviel ist als befreien, wie Nr. 7277, und aus der Bedeutung der Söhne Israels, sofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, wovon Nr. 7271.
7283. "Und Mose und Aharon taten es, wie Jehovah geboten hatte, so taten sie", 2. Mose 7/6, bedeutet, was (ihnen) gesagt wurde, sei auch geschehen.
Dies kann erhellen ohne Erklärung.
7284. "Und Mose war achtzig Jahre alt", 2. Mose 7/7, bedeutet den Zustand und die Beschaffenheit des Gesetzes vom Göttlichen her.
Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Gesetz vom Göttlichen her bezeichnet, wovon Nr. 6771, 6827; und aus der Bedeutung von achtzig Jahren, sofern durch sie die Zustände und die Beschaffenheit des Gesetzes vom Göttlichen her bezeichnet werden, nämlich bei den Angehörigen der geistigen Kirche, zur ersten Zeit ihrer Heimsuchung.
Was achtzig insbesondere bedeutet, kann nicht gesagt werden, weil es den ganzen Zustand und die ganze Beschaffenheit des Gesetzes vom Göttlichen her bei ihnen in sich schließt. Daß achtzig den Zustand der Versuchungen bezeichnet, sehe man Nr. 1963; aber dann schließt achtzig das gleiche in sich, was vierzig, weil diese Zahl auch zusammengesetzt ist aus zehn und acht, miteinander multipliziert, so ist auch hieraus die Bedeutung dieser Zahl zu entnehmen. Was zehn, sehe man Nr. 576, 1906, 1988, 2284, 3107, 4638; und was acht: Nr. 2044, 2866.
Daß überhaupt alle Zahlen Sachen bedeuten, und zwar die Zustände und die Beschaffenheit der Sachen, sehe man Nr. 482, 487, 575, 647, 648, 755, 813, 1963, 1988, 2075, 2252, 3252, 4264, 4495, 4670, 5265, 5291, 5335, 5708, 6175.
7285. "Und Aharon dreiundachtzig Jahre alt", 2. Mose 7/7, bedeutet den Zustand und die Beschaffenheit der Lehre.
Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er die Lehre der Kirche bezeichnet, wovon Nr. 6998, 7009, 7089, und aus der Bedeutung der Zahl Dreiundachtzig, sofern sie den Zustand und die Beschaffenheit bezeichnet, nämlich jener Lehre. Aber den Zustand und die Beschaffenheit im besonderen kann man nur wissen aus der Zerlegung dieser Zahl in ihre Einheiten, und nachher aus der Anwendung auf diejenigen, bei denen die Lehre ist.
Außerdem sehe man über die Zahlen im Wort gleich oben Nr. 7284.
7286. "Als sie zu Pharao redeten", 2. Mose 7/7, bedeutet, als dieses befohlen wurde.
Dies erhellt aus der Bedeutung von reden, sofern es einen Befehl ausdrückt, wovon Nr. 7240, und aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, sofern er die bezeichnet, die im Falschen sind und anfechten, wovon Nr. 7107, 7110, 7126, 7142.
7287. Vers 8-13: Und Jehovah redete zu Mose und zu Aharon, und sprach: Wenn Pharao zu euch redet und spricht: Gebt ein Wunderzeichen für euch, so sprich zu Aharon: Nimm deinen Stab und wirf ihn vor Pharao hin, so wird er zu einer Wasserschlange werden. Da gingen Mose und Aharon zu Pharao, und taten so, wie Jehovah geboten hatte, und Aharon warf seinen Stab hin vor Pharao und vor seinen Knechten, und er ward zu einer Wasserschlange. Aber auch Pharao berief Weise und Zauberer, und auch sie, die Wahrsager Ägyptens, taten also mit ihren Beschwörungen. Und sie warfen, ein jeder seinen Stab hin, und sie wurden zu Wasserschlangen; aber der Stab Aharons verschlang ihre Stäbe. Und das Herz Pharaos wurde verhärtet, und er hörte nicht auf sie, wie Jehovah geredet hatte.
"Und Jehovah redete zu Mose und zu Aharon, und sprach" bedeutet Belehrung;
"wenn Pharao zu euch redet" bedeutet, wenn sie Zweifel hegten in betreff des Göttlichen;
"und spricht: Gebt ein Wunderzeichen" bedeutet, und es deswegen bekräftigt wissen wollen;
"so sprich zu Aharon" bedeutet Einfluß und Mitteilung;
"nimm deinen Stab und wirf ihn vor Pharao hin" bedeutet die Macht, die gezeigt wird;
"so wird er zu einer Wasserschlange werden" bedeutet, dadurch, daß lauter Täuschungen und daher Falsches bei ihnen herrschen werden;
"da gingen Mose und Aharon zu Pharao, und taten so, wie Jehovah geboten hatte" bedeutet die Wirkung;
"und Aharon warf seinen Stab hin vor Pharao und vor seinen Knechten, und er ward zu einer Wasserschlange" bedeutet, daß lauter Täuschungen und daher Falsches bei ihnen herrschten;
"aber auch Pharao berief Weise und Zauberer" bedeutet den Mißbrauch der göttlichen Ordnung;
"und auch sie, die Wahrsager Ägyptens, taten also mit ihren Beschwörungen" bedeutet, auf solche Weise scheinbar das gleiche durch Verkehrung der Zwecke der Ordnung;
"und sie warfen, ein jeder seinen Stab hin, und sie wurden zu Wasserschlangen" bedeutet die Macht vermöge der Ordnung, wonach sie für das Vernehmen des Wahren stumpf wurden;
"aber der Stab Aharons verschlang ihre Stäbe" bedeutet, diese Macht sei ihnen genommen worden;
"und das Herz Pharaos wurde verhärtet" bedeutet die Verstockung;
"und er hörte nicht auf sie" bedeutet, daß, wer im Bösen aus Falschem war, es nicht annahm;
"wie Jehovah geredet hatte" bedeutet die Vorhersage.
7288. "Und Jehovah redete zu Mose und zu Aharon, und sprach", 2. Mose 7/8, bedeutet Belehrung.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "Jehovah sprach", sofern es eine Belehrung bezeichnet, wovon Nr. 6879, 6881, 6883, 6891.
7289. "Wenn Pharao zu euch redet", 2. Mose 7/9, bedeutet, wenn sie Zweifel hegten in betreff des Göttlichen.
Dies erhellt aus dem gleich Folgenden, nämlich: "wenn Pharao sagt, gebt ein Wunderzeichen", was offenbar Zweifel in betreff des Göttlichen in sich schließt; denn ein Wunderzeichen wollen, heißt (an etwas) zweifeln, ehe es durch Sinneswahrnehmung bestätigt ist.
7290. "Und spricht: Gebt ein Wunderzeichen für euch", 2. Mose 7/9, bedeutet, und es deswegen bekräftigt wissen wollen.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Wunder und Zeichen, sofern es Bekräftigungen der Wahrheiten sind, wovon Nr. 3900, 6870.
Was die Wunder und Zeichen betrifft, die im Folgenden vorkommen, so ist zu merken, daß sie bei solchen geschehen, die in einem äußeren Gottesdienst waren, und vom inwendigen nichts wissen wollten, denn die in einem solchen Gottesdienst waren, mußten durch äußere Mittel genötigt werden. Daher kommt es, daß beim israelitischen und jüdischen Volk Wunder geschahen; denn sie waren in einem bloß äußeren Gottesdienst, und in keinem inwendigen. Auch mußten sie, da sie in einem inwendigen nicht sein wollten, auch deshalb in einem äußeren Gottesdienst sein, damit sie im Äußeren Heiliges vorbilden konnten, und dadurch eine Gemeinschaft mit dem Himmel möglich war, wie durch eine Art von Kirche; denn Entsprechungen, vorbildliche und bezeichnende Dinge verbinden die natürliche Welt mit der geistigen. Das war der Grund, warum bei jener Völkerschaft so viele Wunder geschahen.
Aber bei denjenigen, die in einem inwendigen Gottesdienst, d.h. in der Liebtätigkeit und im Glauben sind, geschehen keine Wunder, denn sie sind ihnen schädlich. Die Wunder nötigen nämlich zum Glauben, und das Erzwungene bleibt nicht, sondern es wird zerstreut. Die inwendigen Dinge des Gottesdienstes, nämlich der Glaube und die Liebtätigkeit, müssen in der Freiheit eingepflanzt werden, denn alsdann werden sie angeeignet, und was so angeeignet wird, das bleibt. Was aber im Zwang angeeignet wird, bleibt außerhalb des inwendigen Menschen im Äußeren; denn in den inwendigen Menschen geht nichts ein, außer durch verständige Vorstellungen, die Vernunftgründe sind, denn der Boden, der es aufnimmt, ist in demselben die erleuchtete Vernunft. Daher kommt es, daß heutzutage keine Wunder geschehen. Daß sie auch schädlich sind, kann eben hieraus erhellen; denn sie nötigen zum Glauben und drängen dem äußeren Menschen Vorstellungen auf, daß es so sei. Wenn der innere Mensch nachher das leugnet, was die Wunder bestätigt haben, dann entsteht ein Gegensatz und Zusammenstoß des inwendigen und äußeren Menschen, und endlich, wenn die Vorstellungen aus den Wundern zerstoben sind, entsteht eine Verbindung des Falschen und Wahren, somit Entweihung.
Hieraus wird klar, wie schädlich die Wunder heutzutage in der Kirche sind, in der die inwendigen Dinge des Gottesdienstes aufgedeckt sind. Dies wird auch durch die Worte des Herrn zu Thomas bezeichnet, Joh.20/29: "weil du Mich gesehen hast, Thomas, hast du geglaubt; selig sind, die nicht sehen und (doch) glauben"; somit auch selig, die nicht durch Wunder glauben. Die Wunder sind aber denjenigen nicht schädlich, die in einem äußeren Gottesdienst ohne den inwendigen sind, denn bei diesen kann kein Gegensatz des inwendigen und äußeren Menschen stattfinden, somit auch kein Zusammenstoß; mithin keine Entweihung.
Daß die Wunder auch nichts zum Glauben beitragen, kann genugsam daraus erhellen, daß die Wunder beim israelitischen Volk in Ägypten und in der Wüste gar nichts ausgerichtet haben. Obwohl jenes Volk kurze Zeit vorher so viele Wunder in Ägypten gesehen hatte, und nachher das Meer Suph zerteilt, und die Ägypter in demselben untergegangen sah. (Wiewohl sie ferner) die Wolkensäule bei Tag und die Feuersäule bei Nacht vor sich hergehen, das Manna täglich vom Himmel herabregnen sahen, den Berg Sinai rauchen sahen und hörten, daß Jehovah von demselben herabredete, außer mehreren anderen, fielen sie doch trotz allem gänzlich vom Glauben ab, und (wendeten sich) von der Verehrung Jehovahs zur Verehrung des Kalbes: 2. Mose Kapitel 32. Hieraus wird klar, was die Wunder bewirken.
Noch weniger würden sie heutzutage ausrichten, wo man nichts aus der geistigen Welt als etwas Wirkliches anerkennt und das Dasein von allem leugnet, wenn man es nicht der Natur zuschreiben kann; denn überall herrscht der Unglaube, der dem göttlichen Einfluß und Walten auf Erden widerspricht. Deshalb würde heutzutage der Mensch der Kirche, auch wenn er die wahrhaftigsten göttlichen Wunder sähe, diese zuerst in die Natur herunterziehen, und sie hier verunreinigen und nachher als Hirngespinste verwerfen, und zuletzt alle diejenigen verspotten, die sie dem Göttlichen und nicht der Natur zuschreiben würden.
Daß die Wunder nichts ausrichten, erhellt auch aus den Worten des Herrn Luk.16/31: "Wenn sie Mose und die Propheten nicht hören, so werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn einer von den Toten auferstehen würde".
7291. "So sprich zu Aharon", 2. Mose 7/9, bedeutet Einfluß und Mitteilung; nämlich des göttlichen Gesetzes, das Moses vorbildet, in und an die Lehre, die Aharon (vorbildet).
Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn es von Mose zu Aharon geschieht, sofern es einen Einfluß und eine Mitteilung bezeichnet, wie Nr. 6291. Hier bedeutet sagen das gleiche was reden; nämlich sowohl den Einfluß als die Mitteilung. Daß das Reden diese Bedeutung hat, sehe man Nr. 7270.
Dieser Einfluß und diese Mitteilung kann in den historischen Teilen des Wortes nicht anders ausgedrückt werden, als durch sprechen und reden: das göttliche Gesetz, das Mose vorbildet, floß in die Lehre ein, die Aharon vorbildet, weil das göttliche Gesetz das inwendig Wahre ist, und die Lehre das auswendige. Und es ist allgemeine Regel, daß das Inwendige in das Auswendige einfließt, nicht aber umgekehrt, aus dem Grund, weil Inwendiges beziehungsweise reiner ist und einfach, aber Auswendiges gröber, denn es ist das Allgemeine des Inwendigen.
7292. "Nimm deinen Stab und wirf ihn vor Pharao hin", 2. Mose 7/9, bedeutet die Macht, die gezeigt wird.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Stabes, sofern er eine Macht bezeichnet, wovon Nr. 4013, 4015, 4876, 4936, 6947, 7011, 7026; und aus der Bedeutung von hinwerfen vor Pharao, sofern es heißt zeigen; denn was vor Augen hingeworfen wird, das wird gezeigt.
7293. "So wird er zu einer Wasserschlange werden", 2. Mose 7/9, bedeutet, dadurch, daß lauter Täuschungen und das daher stammende Falsche bei ihnen herrschen werden.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Schlange, sofern sie das Sinnliche und Leibliche bezeichnet, wovon Nr. 6949, daher auch die Täuschungen; denn das Sinnliche und Leibliche, das vom Vernünftigen getrennt, d.h. diesem nicht untergeordnet ist, ist voll von Täuschungen, in dem Grad, daß sie fast nichts anderes sind als Täuschungen; man sehe Nr. 6948, 6949.
Es ist eine Wasserschlange, die hier bezeichnet wird, denn in der Grundsprache wird diese Schlange durch das gleiche Wort ausgedrückt, wie der Walfisch, welcher der größte Fisch des Meeres ist, und der Walfisch bedeutet das Wißtümliche im allgemeinen. Wenn daher durch die Ägypter Falsches aus Täuschungen bezeichnet werden, so bedeutet jenes Wort eine Schlange, nämlich eine Wasserschlange, weil sie für den Walfisch steht, der in den Wassern ist, und weil die Wasser Ägyptens Falsches bezeichnen.
Daß Pharao oder Ägypten ein Walfisch genannt wird, erhellt bei
Hes.29/3: "Rede und sprich: So sprach der Herr Jehovih: siehe, Ich bin wider dich, Pharao, König Ägyptens, du großer Walfisch, der da liegt in der Mitte seiner Ströme".
Hes.32/2: "Du Menschenkind, erhebe eine Wehklage über Pharao, den König Ägyptens, und sprich zu ihm, einem jungen Löwen der Völkerschaften bist du gleich geworden; und du bist wie die Walfische in den Meeren, und bist herausgekommen mit deinen Flüssen, hast trübe gemacht deine Flüsse": hier wird durch Walfisch das Wißtümliche im allgemeinen bezeichnet, durch das, weil es aus dem sinnlichen Menschen herkommt, das, was dem Glauben angehört, verkehrt wird. Daß der Walfisch das Wißtümliche im allgemeinen bedeutet, hat den Grund, weil der Fisch das Wißtümliche im besonderen bezeichnet: Nr. 40, 991; und weil die Walfische Wißtümliches bedeuten, das die Wahrheiten des Glaubens verkehrt, so werden durch sie auch bezeichnet Vernunftschlüsse aus Täuschungen, woher Falsches (stammt). Dies wird durch Walfische bezeichnet
Ps.74/13: "Du hast durchbrochen mit deiner Stärke das Meer, gebrochen hast du die Köpfe der Walfische auf den Wassern"; ebenso auch durch Leviathan bei
Jes.27/1: "An jenem Tage wird Jehovah mit seinem harten, und großen, und starken Schwert Heimsuchung halten über Leviathan, die gerade Schlange, und über Leviathan, die gewundene Schlange, und wird erwürgen die Walfische, die im Meere sind".
Ps.74/14: "Zerbrochen hast du die Köpfe Leviathans, gegeben hast du ihn zur Speise dem Volke der Steppen".
Leviathan im guten Sinn, bedeutet Vernunftgründe aus Wahrheiten; bei Hiob 40/25-32 und 41/1-26; Vernunftgründe aus Wahrheiten bilden den Gegensatz zu den Vernünfteleien aus Falschem. Und weil durch die Walfische die Vernünfteleien aus Täuschungen bezeichnet werden, welche die Wahrheiten verkehren, so wird durch die Wasserschlangen, die durch das gleiche Wort in der Grundsprache ausgedrückt werden, das aus den Täuschungen stammende Falsche selbst bezeichnet, aus dem Vernünfteleien und Verkehrungen hervorgehen. Falsches wird durch jene Schlangen in folgenden Stellen bezeichnet:
Jes.13/22: "Es werden Jim (Schakale) antworten in seinen Palästen, und Schlangen (Drachen) in den Palästen der Wonne".
Jes.34/13: "Es werden Dornen wachsen in ihren Palästen, Disteln und Nesseln in ihren Festungen, auf daß es sei die Wohnung der Schlangen, ein Vorhof für die Töchter der Nachteulen".
Jes.35/7: "In der Wohnung der Schlangen ist ihre Lagerstätte, Gras statt Rohr und Binse".
Jerem.9/10: "Ich will Jerusalem machen zu (Stein-) Haufen, zur Wohnung von Schlangen".
Mal.1/3: "Die Berge Esaus habe Ich gemacht zur Wüste, und sein Erbe (gegeben) den Schlangen der Wüste".
In diesen Stellen (stehen) Schlangen für Falsches, aus dem Vernünfteleien hervorgehen. Ebendasselbe wird auch durch Drachen bezeichnet; aber die Drachen bedeuten Vernünfteleien aus der Selbst- und Weltliebe, somit aus den Begierden des Bösen, die nicht bloß das Wahre verkehren, sondern auch das Gute. Diese Vernünfteleien gehen von denen aus, die im Herzen das Wahre und Gute des Glaubens leugnen, aber mit dem Munde aus Herrsch- und Habsucht es bekennen. Somit auch von denen, die Wahres und Gutes entweihen. Diese und jene werden verstanden unter "dem Drachen, der alten Schlange, die genannt wird Teufel und Satan, die den ganzen Weltkreis verführt": Joh.Offenb.12/9; und auch unter demselben Drachen, der "das Weib verfolgte, die den Sohn gebar, der entrissen ward zu Gott und zu Seinem Thron": Joh.Offenb.12/5, und der aus seinem Mund Wasser warf wie einen Strom, um das Weib zu ersäufen": Joh.Offenb.12/13,15. Der Sohn, den das Weib gebar, ist das göttlich Wahre, das heutzutage aufgedeckt worden. Das Weib ist die Kirche; die Drachenschlange bezeichnet die, welche verfolgen werden; das Wasser gleich einem Strom, das der Drache auswerfen wird, bedeutet das Falsche aus dem Bösen und die daher stammenden Vernünfteleien, durch die sie das Weib, d.h. die Kirche, zu zerstören suchen. Daß sie aber gar nichts bewirken werden, wird dadurch beschrieben, daß "die Erde dem Weibe half, und die Erde ihren Mund öffnete, und den Strom verschlang, den der Drache auswarf": Joh.Offenb.12/16.
7294. "Da gingen Mose und Aharon zu Pharao, und taten so, wie Jehovah geboten hatte", 2. Mose 7/10, bedeutet die Wirkung; dies kann ohne Erklärung deutlich sein.
7295. "Und Aharon warf seinen Stab hin vor Pharao und vor seinen Knechten, und er ward zu einer Wasserschlange", 2. Mose 7/10, bedeutet, daß lauter Täuschungen und daher Falsches bei ihnen im Schwange gingen.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "den Stab hinwerfen", sofern es soviel ist, als Macht zeigen, wovon Nr. 7292; aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos und seiner Knechte, sofern sie diejenigen bezeichnen, die durch Falsches anfechten; und aus der Bedeutung der Wasserschlange, sofern sie die Täuschungen und das daher stammende Falsche bezeichnet, wovon Nr. 7293.
Dieses Wunder bedeutet die erste Weisung (oder Mahnung) an diejenigen, die anfechten, daß sie aufhören sollen; denn mit den Bösen, die im anderen Leben die Frommen anfechten, verhält es sich auf folgende Weise:
Zuerst, wenn sie aus der Welt dorthin kommen, haben sie gute Geister und Engel bei sich, wie während sie als Menschen im Leibe lebten; denn auch die bösen Menschen haben Engel bei sich, (und zwar) aus dem Grund, damit sie, wenn sie wollen, sich zum Himmel wenden, den Einfluß von daher aufnehmen und gebessert werden können. Deshalb und weil nun das Ganze des Lebens ihnen folgt, werden sie zuerst den Engeln beigesellt. Sind sie aber infolge ihres Lebens in der Welt von der Art, daß sie den Einfluß des Wahren und Guten aus dem Himmel nicht aufnehmen können, dann ziehen sich die Engel und guten Geister nach und nach von ihnen zurück, und so wie sich diese von ihnen zurückziehen, werden sie selbst immer unvernünftiger; denn das Vernünftigsein kommt durch den Himmel vom Herrn. Es ist der erste Grad der Wegnahme und Entziehung des Einflusses des Wahren und Guten, der hier beschrieben wird durch die Verwandlung des Stabes Aharons in eine Schlange, wodurch bezeichnet wird, daß lauter Täuschungen bei ihnen herrschten, und daher Falsches.
Der zweite Grad wird beschrieben durch die Verwandlung der Wasser Ägyptens in Blut, wodurch bezeichnet wird, die Wahrheiten selbst seien verfälscht worden; der dritte Grad wird bezeichnet durch das Hervorwimmeln von Fröschen aus den Wassern, wodurch die Vernünfteleien aus lauter Falschem bezeichnet werden, usf. Durch solche Grade werden auch wirklich die Bösen im anderen Leben des Verständnisses des Wahren und Guten beraubt.
7296. "Aber auch Pharao berief Weise und Zauberer", 2. Mose 7/11, bedeutet den Mißbrauch der göttlichen Ordnung.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Weisen, sofern es die sind, welche die Kenntnis geistiger Dinge und ihrer Entsprechung mit den natürlichen besitzen. Die, welche solche Dinge erforschten und lehrten, hießen bei ihnen Weise, denn es waren geheime Dinge (mystica); und weil die Ägypter sich auf solche Sachen legten, nannten sie sich Söhne der Weisen und der Könige des Altertums, wie erhellt bei
Jes.19/11: "Wie saget ihr zu Pharao: ein Sohn der Weisen bin ich, ein Sohn der Könige des Altertums".
Die Ägypter nannten die Kenntnisse der Dinge Weisheit, wie auch die Chaldäer: Jerem.50/35;
und aus der Bedeutung der Zauberer, sofern es solche sind, welche die göttliche Ordnung, somit die Gesetze der Ordnung verkehren.
Daß Zaubereien und magische Künste nichts anderes sind, kann man an den Zauberern und Magiern im andern Leben sehen, wo es deren in Menge gibt; denn diejenigen, die im Leben des Leibes List brauchten, und viele Künste ersannen, um andere zu betrügen, und zuletzt infolge des Gelingens alles der eigenen Klugheit zuschrieben, erlernen im anderen Leben Zauberkünste, die nichts anderes sind als Mißbräuche der göttlichen Ordnung, hauptsächlich der Entsprechungen; denn es ist der göttlichen Ordnung gemäß, daß alles und jedes in Entsprechung steht, z.B. die Hände, Arme, Schultern entsprechen der Macht, und daher auch der Stab. Deswegen bilden sie sich Stäbe; sodann stellen sie auch Schultern, Arme und Hände vorbildlich dar, und üben so eine zauberische Macht aus; so in tausend und abertausend anderen Dingen.
Ein Mißbrauch der Ordnung und der Entsprechungen ist es, wenn das, was der Ordnung angehört, nicht zu guten Zwecken angewendet wird, sondern zu bösen Zwecken, wie z.B. zum Zweck des Herrschens über andere, und zum Zweck, sie zu verderben, denn der Zweck der Ordnung ist die Seligmachung, somit allen Gutes tun. Hieraus wird nun klar, was unter dem Mißbrauch der Ordnung verstanden wird, der durch die Zauberer bezeichnet wird.
7297. "Und auch sie, die Wahrsager (magi) Ägyptens, taten also mit ihren Beschwörungen", 2. Mose 7/11, bedeutet, (sie taten) scheinbar das gleiche durch Verkehrung der Zwecke der Ordnung.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "auch sie taten", wenn es von den Wahrsagern Ägyptens gesagt wird, sofern es heißt, scheinbar das gleiche darstellen; denn was der Ordnung gemäß erfolgt, wird durch Mißbrauch nicht verändert, sondern es erscheint der äußeren Form nach als das gleiche, nicht aber der inwendigen Form nach, denn es ist gegen die Zwecke der Ordnung. Und aus der Bedeutung der Beschwörungen, sofern durch sie die eigentlichen Künste, die Ordnung zu verkehren, bezeichnet werden.
Durch Zaubereien und Beschwörungen wird im Wort, wo sie erwähnt werden, bezeichnet die Kunst, Falsches so darzustellen, daß es als wahr erscheint, und Wahres so darzustellen, daß es als falsch erscheint, was hauptsächlich durch Täuschungen geschieht. Dies wird durch Zaubereien und Beschwörungen in folgenden Stellen bezeichnet:
Jes.47/9,12: "Nun aber werden dir kommen diese zwei im Augenblick, an einem Tag, Kinderlosigkeit und Witwenschaft; in ihrer Vollendung werden sie über dich kommen, wegen der Menge deiner Zaubereien, ob der außerordentlichen Größe deiner Beschwörungen; verharre in deinen Beschwörungen, und in der Menge deiner Zaubereien, in denen du dich bemüht hast von deiner Jugend an": hier von Babel und den Chaldäern.
Jes.57/3: "Tretet her, ihr Söhne der Zauberin, Same des Ehebrechers, und derer, die gehuret hat".
Nahum 3/4: "Wehe der Stadt des Blutes, vor der Menge der Hurereien der Hure, um des Guten willen, der Meisterin in Zaubereien, welche die Völkerschaften verkauft durch ihre Hurereien, und die Familien durch ihre Zaubereien": Stadt des Blutes bedeutet die Verfälschung des Wahren; Hurereien das verfälschte Gute des Wahren; Zaubereien die Künste Falsches als wahr und Wahres als falsch darzustellen.
Mal.3/5: "Treten will Ich zu euch ins Gericht, und werde ein eilender Zeuge sein wider die Zauberer, und wider die Ehebrecher und wider die, welche falsch schwören".
Joh.Offenb.18/23: "Durch deine Beschwörung sind verführt worden alle Völkerschaften": hier von Babylon.
Micha 5/9-11: "Ausrotten werde Ich deine Rosse aus deiner Mitte, und verderben deine Wagen, und ausrotten die Städte deines Landes, und zerstören alle deine Festungen, und ausrotten die Zaubereien aus deiner Hand": hieraus erhellt, daß durch Zaubereien bezeichnet werden die Künste, Wahres als falsch, und Falsches als wahr darzustellen, denn durch die Rosse, die ausgerottet werden sollen, wird das Verständnis bezeichnet: Nr. 2761, 2762, 3217, 5321, 6125, 6534; durch die Wagen, die verdorben werden sollen, werden die Lehren des Wahren bezeichnet: Nr. 2760, 5321; durch die Städte des Landes, die auch ausgerottet werden sollen, werden die Wahrheiten der Kirche bezeichnet; daß Städte Wahrheiten bedeuten: Nr. 2268, 2451, 2712, 2943, 4492, 4493, und daß das Land die Kirche bezeichnet: Nr. 662, 1067, 1262, 1733, 1850, 2117, 2118, 3355, 4447, 4535, 5577; durch Festungen werden bezeichnet die Wahrheiten, insofern sie das Gute verteidigen.
Hieraus kann man merken, was durch die Zaubereien, die aus der Hand ausgerottet werden sollen, bezeichnet wird, nämlich die Künste, Wahres als falsch und Falsches als wahr darzustellen. Diese Künste entsprechen auch den Phantasien, durch welche die Bösen im anderen Leben das Schöne als häßlich und das Häßliche als schön vor Augen stellen, und diese Phantasien sind ebenfalls Arten von Zauberei, denn sie sind auch Mißbräuche und Verkehrungen der göttlichen Ordnung.
7298. "Und sie warfen ein jeder seinen Stab hin, und sie wurden zu Wasserschlangen", 2. Mose 7/12, bedeutet die Macht vermöge der Ordnung, wonach sie für das Vernehmen des Wahren stumpf wurden.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "den Stab hinwerfen", sofern es die Erweisung der Macht bezeichnet, wovon Nr. 7292; und aus der Bedeutung der Wasserschlangen, sofern sie das Falsche aus Täuschungen bezeichnen, wovon Nr. 7293, hier Abstumpfung für das Vernehmen des Wahren, denn wie die Täuschungen machen, daß die Wahrheiten nicht vernommen werden, so auch die herbeigeführte Stumpfheit.
Solche Stumpfheit wird auch von den Magiern im anderen Leben herbeigeführt, und zwar durch Mißbrauch und Verkehrung der Ordnung; denn sie wissen den Einfluß aus dem Himmel wegzunehmen, und ist dieser weggenommen, so tritt Abstumpfung für das Vernehmen des Wahren ein; und sie wissen auch Täuschungen beizubringen und dieselben lichtvoll darzustellen wie im Licht des Wahren, und dann zugleich die eigentlichen Wahrheiten zu verdunkeln. Auch wissen sie, eine Beredung einzuflößen, und so das Gefühl für das Wahre abzustumpfen. Abgesehen von anderen Verfahrensweisen. Wenn solche Stumpfheit da ist, so erscheint das Falsche als wahr, was durch die Zaubereien und Beschwörungen bezeichnet wird. Aus diesem wird klar, wie die Magier das gleiche scheinbar darstellen können.
Außerdem ist zu merken, daß es den Gesetzen der Ordnung gemäß ist, daß niemand augenblicklich vom Wahren überzeugt werden soll, d.h., daß die Wahrheit in einem Augenblick so bestätigt werde, daß keinerlei Zweifel übrig bliebe. Der Grund ist, weil das Wahre, das so eingeprägt wird, nur eine Beredungswahrheit wird, und ohne alle Ausdehnung, wie auch ohne alle Nachgiebigkeit ist. Ein solches Wahres wird im anderen Leben als etwas Hartes vorgebildet, und als etwas, was das Gute nicht bei sich zuläßt, so daß es anwendbar würde. Daher kommt es, daß, sobald irgendeine Wahrheit durch eine deutliche Erfahrung im anderen Leben den guten Geistern vorgestellt wird, gleich darauf irgendein Gegensatz sich einstellt, der einen Zweifel erregt; so werden sie veranlaßt zu denken und zu erwägen, ob es so sei, und sich nach Vernunftgründen umzusehen, und so jene Wahrheit in vernünftiger Weise in ihr Gemüt einzuführen. Dadurch bekommt der geistige Blick in Beziehung auf jene Wahrheit eine Ausdehnung, auch bis zu den Gegensätzen. Infolgedessen sieht und vernimmt man mit dem Verstand die ganze Beschaffenheit des Wahren, und kann sofort aus dem Himmel einen Einfluß empfangen den Zuständen der Dinge gemäß; denn die Wahrheiten nehmen verschiedene Formen an, den Umständen gemäß.
Dies ist auch der Grund, warum die Magier das gleiche tun durften, wie das, was Aharon getan hat; denn so wurde bei den Söhnen Israels das Wunder in Zweifel gezogen, ob es göttlich wäre, und dadurch wurde ihnen Anlaß gegeben zu denken und zu erwägen, ob es ein göttliches gewesen sei, und schließlich sich zu versichern, daß es ein solches gewesen sei.
7299. "Aber der Stab Aharons verschlang ihre Stäbe", 2. Mose 7/12, bedeutet, diese Macht sei ihnen genommen worden.
Dies erhellt aus der Bedeutung von verschlingen, sofern es heißt wegnehmen; und aus der Bedeutung des Stabes, sofern er die Macht bezeichnet, wovon Nr. 7292.
Den Magiern wird auch wirklich im anderen Leben die Macht genommen, die Ordnung zu mißbrauchen und ihre Gesetze zu verkehren, auf zweierlei Weise: einmal dadurch, daß die Engel aus göttlicher Macht des Herrn ihre Zauberstücke zunichte machen, und zwar (geschieht dieses), wenn sie dieselben ausüben, um den Frommen Böses zu tun; die Macht der Engel vom Herrn ist so groß, daß sie solches alles in einem Augenblick zerstibten. Zweitens dadurch, daß ihnen die Zauberei ganz genommen wird, so daß sie nichts mehr derart darstellen können.
7300. "Und das Herz Pharaos wurde verhärtet", 2. Mose 7/13, bedeutet die Verstockung.
Dies erhellt aus der Bedeutung von verhärtet werden in Ansehung des Herzens, sofern es die Verstockung bezeichnet, wie Nr. 7272.
7301. "Und er hörte nicht auf sie", 2. Mose 7/13, bedeutet, die, welche im Bösen aus Falschem waren, nahmen es nicht an.
Dies erhellt aus Nr. 7224, 7275; denn durch Pharao, von dem es hier heißt, er habe nicht gehört, werden die vorgebildet, die im Falschen sind und anfechten, und insofern sie anfechten, sind sie im Bösen aus Falschem; denn die Anfechtung ist aus dem Bösen und geschieht durch Falsches.
7302. "Wie Jehovah geredet hatte", 2. Mose 7/13, bedeutet der Vorhersage gemäß; dies erhellt ohne Erklärung.
7303. Vers 14-24: Und Jehovah sprach zu Mose: Verstockt ist das Herz Pharaos, er weigert sich, das Volk zu entlassen. Gehe hin zu Pharao am Morgen; siehe, er geht hinaus an das Wasser, und stelle dich ihm entgegen am Ufer des Stroms, und den Stab, der in eine Schlange verwandelt worden, nimm in deine Hand. Und sollst zu ihm sagen: Jehovah, der Gott der Hebräer, hat mich zu dir gesandt und gesprochen: Entlaß Mein Volk, daß sie Mir dienen in der Wüste, und siehe, du hast nicht gehört bisher. So spricht Jehovah: Daran wirst du erkennen, daß Ich Jehovah bin; siehe, Ich schlage mit dem Stab, der in Meiner Hand, auf das Wasser, das im Strom, und es wird in Blut verwandelt werden. Und die Fische, die im Strom, werden sterben, und der Strom wird stinken, und den Ägyptern wird ekeln, Wasser zu trinken aus dem Strom. Und Jehovah sprach zu Mose: Sage zu Aharon: Nimm deinen Stab und strecke deine Hand aus über die Wasser Ägyptens, über ihre Flüsse, über ihre Ströme und über ihre Seen und über alle Sammlung ihrer Wasser, und sie sollen zu Blut werden, und es wird Blut sein in ganz Ägyptenland, sowohl in Holz- als in Stein- (Gefäßen). Da taten Mose und Aharon also, wie Jehovah geboten hatte, und er erhob seinen Stab und schlug die Wasser, die im Strom, vor den Augen Pharaos, und vor den Augen seiner Knechte, und alle Wasser, die im Strom, wurden in Blut verwandelt. Und die Fische im Strom starben, und der Strom stank, und die Ägypter konnten kein Wasser aus dem Strom trinken; und das Blut war in ganz Ägyptenland. Aber die Wahrsager Ägyptens taten auch also mit ihren Beschwörungen; und das Herz Pharaos wurde verhärtet, und er hörte nicht auf sie, wie Jehovah geredet hatte. Und Pharao wandte sich zurück und kam in sein Haus, und nahm auch dies nicht zu Herzen. Und alle Ägypter gruben um den Strom her nach Wasser zum Trinken, denn sie konnten von den Wassern des Stroms nicht trinken.
"Und Jehovah sprach zu Mose" bedeutet die göttliche Belehrung;
"verstockt ist das Herz Pharaos, er weigert sich, das Volk zu entlassen" bedeutet, daß sie hartnäckig darauf bestanden, diejenigen nicht zu verlassen, die sie anfochten;
"gehe hin zu Pharao am Morgen" bedeutet die Erhebung zu stärkeren Beweisgründen;
"siehe, er geht hinaus an das Wasser" bedeutet, daß alsdann diejenigen, die anfochten, in Falschem aus Täuschungen waren;
"und stelle dich ihm entgegen am Ufer des Stroms" bedeutet den Einfluß dem Zustand gemäß;
"und den Stab, der in eine Schlange verwandelt worden, nimm in deine Hand" bedeutet eine der früheren gleiche Macht;
"und sollst zu ihm sagen" bedeutet den Befehl;
"Jehovah, der Gott der Hebräer, hat mich zu dir gesandt und gesprochen" bedeutet (Mitteilung) vom Göttlichen der Kirche an diejenigen, die anfochten;
"entlaß Mein Volk" bedeutet, sie sollen sie freilassen;
"daß sie Mir dienen in der Wüste" bedeutet die Gottesverehrung im Dunkeln;
"und siehe, du hast nicht gehört bisher" bedeutet den Ungehorsam;
"so spricht Jehovah: Daran wirst du erkennen, daß Ich Jehovah bin" bedeutet, sie sollen Furcht haben vor dem Göttlichen;
"siehe, Ich schlage mit dem Stab, der in Meiner Hand, auf das Wasser, das im Strom" bedeutet die Macht über das Falsche, das aus Täuschungen kommt;
"und es wird in Blut verwandelt werden" bedeutet, sie werden die Wahrheiten verfälschen;
"und die Fische, die im Strom, werden sterben" bedeutet das Wißtümliche des Wahren werde ausgelöscht werden;
"und der Strom wird stinken" bedeutet den Widerwillen dagegen;
"und den Ägyptern wird ekeln, Wasser zu trinken aus dem Strom" bedeutet, so daß sie kaum etwas davon wissen wollten;
"und Jehovah sprach zu Mose" bedeutet die Vollstreckung;
"sage zu Aharon: Nimm deinen Stab und strecke deine Hand aus über die Wasser Ägyptens" bedeutet die Macht über das Falsche, das bei den Anfechtenden war;
"über ihre Flüsse, über ihre Ströme" bedeutet, über die Lehren;
"und über ihre Seen" bedeutet, über das Wißtümliche, das ihnen diente;
"und über alle Sammlung ihrer Wasser" bedeutet, wo nur etwas Falsches war;
"und sie sollen zu Blut werden" bedeutet, sie werden die Wahrheiten verfälschen;
"und es wird Blut sein in ganz Ägyptenland" bedeutet die gänzliche Verfälschung;
"sowohl in Holz- als in Stein- (Gefäßen)" bedeutet des Guten, das der Liebtätigkeit, und des Wahren, das dem Glauben angehört;
"da taten Mose und Aharon also, wie Jehovah geboten hatte" bedeutet die Verwirklichung;
"und er erhob seinen Stab und schlug die Wasser, die im Strom" bedeutet die gewaltige Macht über das Falsche;
"vor den Augen Pharaos, und vor den Augen seiner Knechte" bedeutet wahrnehmbar für alle, die anfochten;
"und alle Wasser, die im Strom, wurden in Blut verwandelt" bedeutet, daher Verfälschung alles Wahren;
"und die Fische im Strom starben" bedeutet, das Wißtümliche des Wahren sei auch ausgelöscht worden;
"und der Strom stank" bedeutet den Widerwillen;
"und die Ägypter konnten kein Wasser aus dem Strom trinken" bedeutet, sie wollten kaum etwas davon wissen;
"und das Blut war in ganz Ägyptenland" bedeutet die gänzliche Verfälschung;
"aber die Wahrsager Ägyptens taten auch also mit ihren Beschwörungen" bedeutet, ihre Verfälscher hätten das gleiche nachgebildet durch Mißbrauch der Ordnung;
"und das Herz Pharaos wurde verhärtet" bedeutet die Hartnäckigkeit;
"und er hörte nicht auf sie" bedeutet die Nichtannahme und den Ungehorsam;
"wie Jehovah geredet hatte" bedeutet der Vorhersage gemäß;
"und Pharao wandte sich zurück und kam in sein Haus" bedeutet das Denken und die Reflexion aus dem Falschen;
"und nahm auch dies nicht zu Herzen" bedeutet das Widerstreben aus dem Willen heraus, und daher Hartnäckigkeit;
"und alle Ägypter gruben um den Strom her nach Wasser zum Trinken" bedeutet das Forschen nach dem Wahren, um es auf Falsches anzuwenden;
"denn sie konnten von den Wassern des Stroms nicht trinken" bedeutet Nichtanwendung, weil es aus lauter Falschem bestand.
7304. "Und Jehovah sprach zu Mose", 2. Mose 7/14, bedeutet die göttliche Belehrung.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "er sprach", wenn von neuem etwas befohlen wird, sofern es eine Belehrung ist, wovon Nr. 7186, 7267, 7288, hier göttliche Belehrung, weil Jehovah sprach, nämlich Belehrung, wie weiter zu verfahren sei.
7305. "Verstockt ist das Herz Pharaos, er weigert sich, das Volk zu entlassen", 2. Mose 7/14, bedeutet, daß sie hartnäckig darauf bestanden, diejenigen nicht zu verlassen, die sie anfochten.
Dies erhellt aus der Bedeutung von der Verstockung, sodann Bestärkung und Verhärtung des Herzens, sofern es Hartnäckigkeit (obstinatio) ist, wie Nr. 7272, 7300; und aus der Bedeutung von sich weigern zu entlassen, sofern es ausdrückt nicht verlassen; und aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, von dem dies gesagt wird, sofern er die bezeichnet, die anfochten, wovon früher.
7306. "Gehe hin zu Pharao am Morgen", 2. Mose 7/15, bedeutet die Erhebung zu stärkeren Beweisgründen.
Dies erhellt aus der Bedeutung von hingehen oder hineingehen zu Pharao, sofern es eine Mitteilung ist, wovon Nr. 7000, hier Mitteilung von Beweisgründen, daß es das Göttliche sei, das sie ermahne, von den Anfechtungen abzustehen; und aus der Bedeutung der Frühe oder des Morgens, sofern es der Zustand der Erleuchtung und Offenbarung ist, wovon Nr. 3458, 3723, 5097, 5740, hier Erhebung, weil es von denen gesagt wird, die im Falschen sind, die zwar nicht erleuchtet, wohl aber erhoben werden können in Ansehung des Aufmerkens. Die, welche im Falschen sind, können nicht erleuchtet werden, aus dem Grund, weil das Falsche alles Licht, das erleuchtet, abweist und auslöscht; denn dieses Licht wird nur vom Wahren aufgenommen.
7307. "Siehe, er geht hinaus an das Wasser", 2. Mose 7/15, bedeutet, daß alsdann diejenigen, die anfochten, in Falschem aus Täuschungen waren.
Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, sofern er die bezeichnet, die anfechten, wovon früher; und aus der Bedeutung des Wassers, hier des Wassers Ägyptens, sofern es das aus Täuschungen hervorgehende Falsche bezeichnet. Dieses Falsche oder das Falsche von daher wird hier bezeichnet aus dem Grunde, weil durch die Schlange, in die der Stab Aharons verwandelt worden, jenes Falsche bezeichnet wird: Nr. 7293; daß die Wasser Wahrheiten bedeuten und im entgegengesetzten Sinn Falsches, sehe man Nr. 739, 790, 2702, 3058, 3424, 4976, 5668; daß der Strom Ägyptens das Falsche bezeichnet: Nr. 6693.
7308. "Und stelle dich ihm entgegen am Ufer des Stroms", 2. Mose 7/15, bedeutet den Einfluß, dem Zustand gemäß.
Dies erhellt aus der Bedeutung von sich entgegenstellen, sofern es einen Einfluß bezeichnet; denn wenn es vom göttlichen Gesetz, das durch Mose vorgebildet wird, gesagt wird, daß es sich denen entgegenstellen solle, die im Falschen sind und anfechten (die durch Pharao vorgebildet werden), so kann durch sich entgegenstellen nichts anderes bezeichnet werden, als der Einfluß und infolgedessen die Aufnahme und dadurch die Wahrnehmung.
Und aus der Bedeutung des Ufers des Stroms, sofern es den Einfluß des Falschen bezeichnet, in dem die waren, die anfochten. Daß der Strom Ägyptens das Falsche bedeute, sehe man Nr. 6693, hier das Falsche aus Täuschungen: Nr. 7307. Das Ufer aber, das wie das feste Land ist, sofern es umgibt und einschließt, bezeichnet den Zustand jenes Falschen; denn ein jedes Ding hat seinen Zustand, in dem und dem gemäß es ist.
7309. "Und den Stab, der in eine Schlange verwandelt worden, nimm in deine Hand", 2. Mose 7/15, bedeutet eine der früheren gleiche Macht.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Stabes, sofern er die Macht bezeichnet, wovon Nr. 4013, 4015, 4876, 4936, 7026; daß es eine der früheren gleiche Macht sei, wird dadurch bezeichnet, daß er den Stab nehmen sollte, der in eine Schlange verwandelt worden. Und aus der Bedeutung der Hand, sofern sie ebenfalls Macht bezeichnet, aber die geistige Macht, aus der die natürliche Macht stammt, die der Stab ist, wovon Nr. 6947, 7011.
7310. "Und sollst zu ihm sagen", 2. Mose 7/16, bedeutet den Befehl.
Dies erhellt aus der Bedeutung von sagen, wenn es vom göttlichen Gesetz, das durch Mose vorgebildet wird, geschieht zu denjenigen, die im Falschen sind, und durch Pharao vorgebildet werden, sofern es einen Befehl bezeichnet.
7311. "Jehovah, der Gott der Hebräer, hat mich zu dir gesandt und gesprochen", 2. Mose 7/16, bedeutet (Mitteilung) vom Göttlichen der Kirche an die, welche anfochten.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Hebräer, sofern sie das bezeichnen, was der Kirche angehört, wovon Nr. 5136, 6675, 6684, 6738. Das Göttliche der Kirche ist Jehovah, der Gott der Hebräer; und Jehovah Gott ist der Herr: Jehovah in Ansehung des göttlich Guten und Gott in Ansehung des göttlich Wahren. Und aus der Bedeutung von "er hat mich zu dir gesandt", sofern es heißt an die, welche anfechten. Daß durch Pharao, zu dem Jehovah gesandt hat, die vorgebildet werden, die anfechten, wurde öfters gezeigt.
7312. "Entlasse Mein Volk", 2. Mose 7/16, bedeutet, sie sollen sie frei lassen; dies erhellt ohne Erklärung.
7313. "Daß sie Mir dienen in der Wüste", 2. Mose 7/16, bedeutet die Gottesverehrung im Dunkeln.
Dies erhellt aus der Bedeutung von dienen dem Jehovah, sofern es die Gottesverehrung bezeichnet; und aus der Bedeutung der Wüste, sofern sie das bezeichnet, was nicht bewohnt und nicht angebaut ist, wovon Nr. 2708, 3900; im geistigen Sinn das Dunkle in Ansehung des Guten und Wahren des Glaubens.
Daß hier die Wüste ein solches Dunkel bezeichnet, weil im allgemeinen die Angehörigen der geistigen Kirche, die durch die Söhne Israels vorgebildet werden, im Dunkeln sind in Ansehung der Wahrheiten des Glaubens, sehe man Nr. 2715, 2716, 2718, 2831 2849, 2935, 2937, 3833, 4402, 6289, 6500, 6865, 6945, 7233; insbesondere, weil sie im Dunkeln sind, wenn sie aus dem Zustand der Anfechtungen und der Versuchungen herauskommen; denn die, welche in Anfechtungen sind, werden von Falschem umwogt, und werden wie ein Rohr vom Winde hin- und hergetrieben, somit vom Zweifel in die Bejahung und von der Bejahung in den Zweifel. Daher sind sie, wenn sie eben erst aus jenem Zustand herauskommen, im Dunkeln; doch wird dieses Dunkel nach und nach erleuchtet.
Weil bei denjenigen, die angefochten werden, ein solcher Zustand stattfindet, deswegen wurden die Söhne Israels in die Wüste geführt, um denjenigen Zustand vorzubilden, in dem die Angehörigen der geistigen Kirche vor dem Kommen des Herrn waren; wie auch denjenigen, in dem die Angehörigen jener Kirche heutzutage sind und in Ansehung des Falschen abgeödet werden.
7314. "Und siehe, du hast nicht gehört bisher", 2. Mose 7/16, bedeutet den Ungehorsam.
Dies erhellt aus der Bedeutung von hören, sofern es den Gehorsam ausdrückt, wovon Nr. 2542, 3869, 5017, 5216, 5471, 5475, somit bedeutet nicht hören den Ungehorsam.
7315. "So spricht Jehovah: Daran wirst du erkennen, daß Ich Jehovah bin", 2. Mose 7/17, bedeutet, sie sollen Furcht haben vor dem Göttlichen.
Dies erhellt aus Nr. 7280, wo die gleichen Worte.
7316. "Siehe, Ich schlage mit dem Stab, der in Meiner Hand, auf das Wasser, das im Strom", 2. Mose 7/17, bedeutet, die Macht über das Falsche, das aus Täuschungen kommt.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Stabes, sofern er eine Macht bezeichnet, wovon Nr. 7309; und aus der Bedeutung der Wasser, die im Strom, sofern sie das Falsche bezeichnen, das aus Täuschungen kommt, wovon Nr. 7307.
7317. "Und es wird in Blut verwandelt werden", 2. Mose 7/17, bedeutet, sie werden die Wahrheiten verfälschen.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes, sofern es das verfälschte Wahre bezeichnet, wovon Nr. 4735, 6978; denn Blut im echten Sinn bedeutet das vom Herrn ausgehende Wahre, somit das Heilige des Glaubens; dieses wird durch das Blut im heiligen Abendmahl bezeichnet. Im entgegengesetzten Sinn aber bedeutet Blut die dem göttlich Wahren angetane Gewalt, und weil dies durch Verfälschungen geschieht, so bezeichnet Blut die Verfälschung des Wahren.
Aus diesem und aus dem Folgenden kann erhellen, welches insbesondere die sind, die durch Pharao vorgebildet werden, oder die besonders unter denen verstanden werden, die anfechten, daß es nämlich diejenigen innerhalb der Kirche sind, die den Glauben bekannt und auch sich eingeredet haben, daß der Glaube selig mache, und doch den Geboten des Glaubens zuwider lebten. Mit einem Wort die, welche im Beredungsglauben waren, und doch im Leben des Bösen. Wenn diese ins andere Leben kommen, bringen sie die Grundsätze mit, daß sie in den Himmel eingeführt werden müssen, weil sie innerhalb der Kirche geboren und getauft worden seien, und das Wort und die Lehre daraus gehabt haben, die sie bekannten, und hauptsächlich, weil sie den Herrn bekannten, und daß Dieser für ihre Sünden gelitten, und so diejenigen, die innerhalb der Kirche der Lehre gemäß Ihn bekannten, selig gemacht habe. Wenn solche ins andere Leben aus der Welt eben erst kommen, wollen sie nichts von einem Leben des Glaubens und der Liebtätigkeit wissen, dieses achten sie für nichts; sie sagen, weil sie den Glauben gehabt hätten, so sei alles Böse des Lebens abgewaschen und getilgt durch das Blut des Lammes.
Wenn ihnen gesagt wird, das sei gegen die Worte des Herrn Matth.7/22-24,26, wo es heißt: "Viele werden zu Mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht durch Deinen Namen geweissagt und durch Deinen Namen Dämonen ausgetrieben und in Deinem Namen viele Kräfte gewirkt; aber dann werde Ich erklären: Ich kenne euch nicht, weichet von Mir, ihr Übeltäter; einen jeden, der Meine Worte hört und sie tut, vergleiche Ich einem klugen Mann; hingegen einen jeden, der Meine Worte hört, aber sie nicht tut, vergleiche Ich einem törichten Mann".
Luk.13/25-27: "Dann werdet ihr anfangen draußen zu stehen und an die Türe zu klopfen, und sagen: Herr, Herr, tue uns auf, aber Er wird antworten und sagen: Ich weiß nicht woher ihr seid. Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor Dir gegessen und getrunken, und auf unseren Gassen hast Du gelehrt; aber Er wird sagen: Ich sage euch, Ich weiß nicht, woher ihr seid, weichet von Mir, all ihr Übeltäter", aber darauf antworten sie, daß durch jene nur die verstanden würden, die im Glauben Wunder getan haben, nicht aber im Glauben der Kirche. Doch nach einiger Zeit fangen sie an einzusehen, daß keine anderen in den Himmel eingelassen werden, als die ein Leben des Glaubens lebten und Liebtätigkeit gegen den Nächsten hatten; und wenn sie das einzusehen beginnen, so fangen sie an, die Lehren ihres Glaubens gering zu schätzen, wie auch den Glauben selbst; denn ihr Glaube war kein Glaube, sondern bloß ein Wissen von Glaubenssachen, und hatte nicht das Leben zum Zweck, sondern nur das Einkommen und Ehrenstellen. Daher kommt es, daß sie alsdann das, was zu ihrer Glaubenswissenschaft gehört hatte, gering schätzen und auch verwerfen; und bald werfen sie sich auf Falsches wider die Wahrheiten des Glaubens.
In diesen Zustand verwandelt sich das Leben derer, die den Glauben bekannt, und ein dem Glauben entgegengesetztes Leben gelebt haben. Diese sind es, die im anderen Leben durch Falsches die Frommen anfechten, somit unter Pharao insbesondere verstanden werden.
7318. "Und die Fische, die im Strom, werden sterben", 2. Mose 7/18, bedeutet, das Wißtümliche des Wahren werde ausgelöscht werden.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Fisches, sofern er das Wißtümliche bezeichnet, wovon Nr. 40, 991, hier das Wißtümliche des Wahren, weil gesagt wird, sie werden sterben, und weil sie in den Wassern sind, die in Blut verwandelt wurden, wodurch bezeichnet wird, daß es durch Verfälschungen werde ausgelöscht werden. Ferner aus der Bedeutung von sterben, sofern es heißt ausgelöscht werden.
Was Verfälschung des Wahren sei, soll durch etliche Beispiele erläutert werden:
Das Wahre wird verfälscht, wenn man aus Vernünfteleien schließt und sagt: weil niemand das Gute aus sich tun könne, darum helfe das Gute nichts zur Seligkeit.
Das Wahre wird auch verfälscht, wenn man sagt, alles Gute, das der Mensch tut, beziele ihn selbst und geschehe der Wiedervergeltung wegen, und weil es sich so verhalte, brauche man die Werke der Liebtätigkeit nicht zu tun.
Das Wahre wird verfälscht, wenn man sagt, weil alles Gute vom Herrn sei, so müsse der Mensch nichts Gutes tun, sondern den Einfluß abwarten.
Das Wahre wird verfälscht, wenn man sagt, das Wahre könne beim Menschen vorhanden sein ohne das Gute, das der Liebtätigkeit angehört, somit der Glaube ohne Liebtätigkeit.
Das Wahre wird verfälscht, wenn man sagt, es könne niemand in den Himmel kommen, als wer elend sei und arm; auch wenn man sagt, nur wer alle seine Habe den Armen gebe, und so sich selbst in Not und Elend bringe, (komme in den Himmel).
Das Wahre wird verfälscht, wenn man sagt, ein jeder, möge er gelebt haben wie er wolle, könne in den Himmel gelassen werden aus Barmherzigkeit.
Noch mehr wird das Wahre verfälscht, wenn man sagt, einem Menschen sei Gewalt gegeben, jeden Beliebigen in den Himmel hineinzulassen.
Das Wahre wird verfälscht, wenn man sagt, die Sünden werden getilgt und abgewaschen wie Schmutz vom Wasser, und noch mehr wird das Wahre verfälscht, wenn man sagt, ein Mensch habe Macht, Sünden zu vergeben, und wenn sie vergeben seien, so seien sie ganz getilgt, und der Mensch sei rein.
Das Wahre wird verfälscht, wenn man sagt, der Herr habe alle Sünden auf sich übergeleitet und so sie weggenommen, und so könne der Mensch selig werden, möge sein Leben beschaffen sein, wie es wolle.
Das Wahre wird verfälscht, wenn man sagt, niemand werde selig, als wer innerhalb der Kirche sei.
Die Scheingründe, durch welche die Verfälschung geschieht, sind folgende: Die Angehörigen der Kirche sind getauft, sie haben das Wort, wissen vom Herrn, von der Auferstehung, vom ewigen Leben, vom Himmel und von der Hölle, und so wissen sie, was der Glaube ist, durch den sie gerechtfertigt werden können.
Dergleichen (Vernünfteleien) gibt es unzählige, denn es gibt auch nicht eine einzige Wahrheit, die nicht verfälscht werden, und keine Verfälschung, die nicht durch Vernünfteleien aus Täuschungen begründet werden könnte.
7319. "Und der Strom wird stinken", 2. Mose 7/18, bedeutet den Widerwillen dagegen.
Dies erhellt aus der Bedeutung von stinken, sofern es Widerwillen (oder Abscheu) bezeichnet, wovon Nr. 7161; und aus der Bedeutung des Stroms, hier des Stroms von Ägypten, der in Blut verwandelt wurde, sofern er das verfälschte Wahre bezeichnet.
Man merke, daß es im anderen Leben nichts Abscheulicheres gibt und folglich nichts einen ärgeren Gestank verursacht, als das entweihte Wahre. Es verhält sich damit wie mit dem häßlichen Aasgeruch, der entsteht, wenn das lebendige Fleisch abstirbt; denn das Falsche riecht nur übel, wenn es neben das Wahre gestellt wird, und das Böse nur dann, wenn es neben das Gute gestellt wird. Die Beschaffenheit eines jeden Dinges wird nicht von ihm selber, sondern von seinem Gegensatz wahrgenommen. Hieraus kann erhellen, welch üblen Geruch das entweihte Wahre verbreitet.
Entweihtes Wahres ist das mit dem Wahren verbundene Falsche, und verfälschtes Wahres ist das Falsche, das mit dem Wahren nicht verbunden, sondern ihm beigesellt ist und über das Wahre herrscht.
7320. "Und den Ägyptern wird ekeln, Wasser zu trinken aus dem Strom", 2. Mose 7/18, bedeutet, so daß sie davon kaum etwas wissen möchten.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Ägypter, sofern sie diejenigen vorbilden, welche die Wahrheiten verfälschen; aus der Bedeutung von trinken, sofern es soviel ist als in Wahrheiten unterrichtet werden, wovon Nr. 3069, 3772, 4017, 4018. Widerwillen haben zu trinken heißt daher, nicht belehrt werden wollen, somit kaum etwas davon wissen mögen, nämlich von den Wahrheiten. Und aus der Bedeutung der Wasser des Stromes, sofern sie das Falsche bezeichnen, wovon Nr. 7307, hier die verfälschten Wahrheiten.
Hieraus wird klar, daß durch "den Ägypter wird ekeln, Wasser zu trinken aus dem Strom", bezeichnet wird, daß die, welche im Falschen aus Täuschungen sind, kaum etwas von den Wahrheiten wissen wollen, somit daß sie gegen dieselben einen Widerwillen haben. Die Ursache des Widerwillens ist, weil die Wahrheiten, die durch Falsches verkehrt werden, dennoch das Falsche insgeheim und im Stillen bekämpfen, und sich desselben zu entledigen bemühen, und dadurch Schmerz verursachen; denn wenn das Falsche nur ein wenig entfernt wird, nebst dem Glauben daran, so verwerfen (es) die Wahrheiten.
7321. "Und Jehovah sprach zu Mose", 2. Mose 7/19, bedeutet die Vollstreckung. Dies erhellt aus dem, was nun folgt, denn "Jehovah sprach" schließt das in sich.
7322. "Sage zu Aharon: Nimm deinen Stab und strecke deine Hand aus über die Wasser Ägyptens", 2. Mose 7/19, bedeutet die Macht über das Falsche, das bei den Anfechtenden ist.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Stabes, sofern er die natürliche Macht bezeichnet; und aus der Bedeutung der Hand, sofern sie die geistige Macht bezeichnet, wovon Nr. 7309. Den Stab nehmen und die Hand ausstrecken, bedeutet daher geistige Macht ausüben durch das Natürliche. Und aus der Bedeutung der Wasser Ägyptens, sofern sie das Falsche bezeichnen, das anficht, wovon ebenfalls Nr. 7307.
7323. "Über ihre Flüsse, über ihre Ströme", 2. Mose 7/19, bedeutet, über die Lehren des Falschen.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Flüsse und Ströme, sofern sie die Lehren bezeichnen, denn die Wasser bedeuten Falsches; man sehe Nr. 7307; daher bedeuten die Flüsse und Ströme, die Ansammlungen desselben sind, Lehren, hier die Lehren des Falschen.
Daß die Flüsse das bezeichnen, was der Einsicht, hier was dem Wahren angehört, sehe man Nr. 2702, 3051; daher bezeichnen sie im entgegengesetzten Sinn das, was das Gegenteil der Einsicht ist, somit was dem Falschen angehört.
7324. "Und über ihre Seen", 2. Mose 7/19, bedeutet, über ihr Wißtümliches, das ihnen dient.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Seen, sofern sie das Wißtümliche bezeichnen, das den Wahrheiten dient, die den Lehren angehören, und im entgegengesetzten Sinn Wißtümliches, das dem Falschen der Lehren dient.
Die Seen bedeuten im Wort, wo sie genannt werden, im geistigen Sinn die Einsicht aus den Erkenntnissen des Guten und Wahren, denn Seen werden in demselben als angesammelte Gewässer oder Teiche aufgefaßt, und angesammelte Gewässer und Teiche bezeichnen einen Inbegriff von Erkenntnissen, durch die Einsicht (kommt); wie
Jes.35/6,7: "Aus der Wüste werden Wasser hervorbrechen, und Ströme in der Fläche der Wüste, und der dürre Ort wird zum See werden und der Durstige zu Wasserquellen".
Jes.41/18: "Ich will Flüsse errichten auf den Höhen, und in die Mitte der Täler Quellen setzen, die Wüste (will Ich machen) zum Wassersee, und das dürre Land zu Wasserquellen": die Wüste zu einem Wassersee machen, bedeutet hier, Erkenntnisse des Guten und Wahren und daher Einsicht geben, wo früher keine waren.
Jes.42/15: "Verwüsten werde Ich Berge und Hügel, und alles Kraut verdorren lassen, und die Ströme werde Ich zu Inseln machen und die Seen (oder Teiche) austrocknen": Teiche bedeuten dasselbe.
Ps.107/33,35: "Jehovah macht die Flüsse zur Wüste, und die Ausflüsse der Wasser zum trockenen Land, Er macht die Wüste zu einem Wassersee und das trockene Land zu Ausflüssen von Wassern (d.i. Quellen)".
Ps.114/7,8: "Vor dem Herrn kreißest du, o Land, vor dem Gott Jakobs, Der die Felsen verwandelt in einen Wassersee, die Kiesel in eine Wasserquelle".
Jes.19/6,8,10: "Gemindert und ausgetrocknet sollen die Flüsse Ägyptens werden; darum werden die Fischer trauern und alle, die in den Fluß eine Angel werfen, darum werden ihre Grundfesten zerschlagen sein; alle, die einen Lohn (oder Erwerb) machen aus den Seen der Seele (d.i. aus den Seen voll lebendiger Wesen)": Seen der Seele bedeuten das, was der Einsicht aus Erkenntnissen angehört; weil aber von Ägypten die Rede ist, so bezeichnen die Seen der Seele das, was der Einsicht aus dem Wißtümlichen der Kirche angehört, denn Ägypten bedeutet dieses Wißtümliche. Wißtümliches sind Erkenntnisse, aber auf einer niedrigeren Stufe.
Daß die Wasserseen im entgegengesetzten Sinn Böses aus Falschem und daher Unsinnigkeit bezeichnen, erhellt
Jes.14/22,23: "Ausrotten werde Ich an Babel Namen und Übriges und Sohn und Enkel, und es machen zum Erbe für den Entenadler, und zu Wasserseen".
Und weil Seen oder Teiche im entgegengesetzten Sinn Böses aus Falschem und daher Unsinnigkeiten bezeichnen, so bedeuten sie auch die Hölle, wo solches herrscht, dann aber wird der See Feuerpfuhl genannt, und ein Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt, wie Joh.Offenb.19/20; 20/10,14,15; 21/8. Feuer und Schwefel bedeuten die Selbstliebe und die daher stammenden Begierden; denn die Selbstliebe und ihre Begierden sind nichts anderes als Feuer, kein materielles Feuer, sondern Feuer aus dem geistigen Feuer, welches Feuer (nämlich das geistige) dem Menschen Leben gibt. Daß die Liebestriebe das Feuer bilden, leuchtet jedem ein, der es erwägt; diese Feuer sind es, die verstanden werden unter den heiligen Feuern in den Himmeln, und durch die Feuer der Hölle; denn dort gibt es kein materielles Feuer.
7325. "Und über alle Sammlung ihrer Wasser", 2. Mose 7/19, bedeutet, (überall) wo Falsches ist.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Wasser, sofern sie das Falsche bezeichnen, wovon Nr. 7307; daher bedeutet Sammlung der Wasser (den Ort), wo Falsches beisammen ist.
7326. "Und sie sollen zu Blut werden", 2. Mose 7/19, bedeutet, daß sie die Wahrheiten verfälschen.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes, sofern es die Verfälschung des Wahren bezeichnet, wovon Nr. 7317.
Blut im echten Sinn bedeutet das Heilige der Liebe, somit Liebtätigkeit und Glauben; denn diese sind das Heilige der Liebe; somit bedeutet Blut das heilige Wahre, das vom Herrn ausgeht: Nr. 1001, 4735, 6978.
Im entgegengesetzten Sinn aber bedeutet Blut die Gewalt, die der Liebtätigkeit angetan wird, wie auch die, welche dem Glauben, somit dem vom Herrn ausgehenden heiligen Wahren angetan wird. Und weil Gewalt angetan wird, wenn man verfälscht, deshalb wird durch Blut die Verfälschung des Wahren bezeichnet, und in höherem Grad die Entweihung des Wahren: diese wurde durch das Essen des Blutes bezeichnet, deshalb wurde dasselbe so streng verboten: Nr. 1003.
7327. "Und es wird Blut sein in ganz Ägyptenland", 2. Mose 7/19, bedeutet die gänzliche Verfälschung.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes, sofern es die Verfälschung des Wahren bezeichnet, wovon Nr. 7326; und aus der Bedeutung von "in ganz Ägyptenland", sofern es soviel ist, als überall. Eine gänzliche Verfälschung findet statt, wenn das Falsche zu regieren anfängt, denn der Mensch lebt alsdann dem angeborenen und wirklich erworbenen Bösen gemäß und empfindet Lust daran. Und weil die Wahrheiten des Glaubens solches verbieten, so hat er einen Widerwillen gegen sie, und wenn er diesen Widerwillen hat, so stößt er die Wahrheiten überall, wo sie sind, von sich zurück, und wenn er sie nicht zurückstoßen kann, so verfälscht er sie.
7328. "Sowohl in Holz- als in Stein- (Gefäßen)", 2. Mose 7/19, bedeutet des Guten das der Liebtätigkeit, und des Wahren das dem Glauben angehört, nämlich die gänzliche Verfälschung desselben.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Holzes, sofern es das Gute bezeichnet das der Liebtätigkeit angehört, wovon Nr. 2784, 2812, 3720; und aus der Bedeutung der Steine, sofern sie die Wahrheiten bezeichnen die dem Glauben angehören, wovon Nr. 1298, 3720, 6426.
7329. "Da taten Mose und Aharon also, wie Jehovah geboten hatte", 2. Mose 7/20, bedeutet die Verwirklichung. Dies erhellt ohne Erklärung.
7330. "Und er erhob seinen Stab und schlug die Wasser, die im Strom", 2. Mose 7/20, bedeutet die gewaltige Macht über das Falsche.
Dies erhellt aus Nr. 7316. Das Gewaltige wird dadurch bezeichnet, daß er den Stab erhob, und so schlug.
7331. "Vor den Augen Pharaos und vor den Augen seiner Knechte", 2. Mose 7/20, bedeutet, wahrnehmbar für alle diejenigen, die anfochten.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Augen, sofern sie die Wahrnehmung bezeichnen, wovon Nr. 4083, 4339; und aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, sofern er die darstellt, die durch Falsches anfechten, wovon früher. Alle diese werden bezeichnet, wenn gesagt wird: "Vor den Augen Pharaos und vor den Augen seiner Knechte".
7332. "Und alle Wasser, die im Strom, wurden in Blut verwandelt", 2. Mose 7/20, bedeutet die dadurch (sich offenbarende) Verfälschung alles Wahren.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Wasser, die im Strom, sofern sie das Falsche bezeichnen, wovon Nr. 7307; und aus der Bedeutung des Blutes, sofern es die Verfälschung des Wahren bezeichnet, wovon Nr. 7317, 7326.
Der Grund, weshalb zugelassen wird, daß die, welche im Falschen sind und anfechten, im anderen Leben die Wahrheiten verfälschen, ist der, damit sie nicht durch die Wahrheiten, die dem Glauben angehören, Gemeinschaft haben mit denen, die im Himmel sind und durch das Böse, das dem Leben angehört, Gemeinschaft haben mit denen, die in der Hölle sind; und somit durch die Wahrheiten sich einiges Licht aus dem Himmel und einige Einsicht verschaffen und bewirken, daß solches dem Bösen dient, das dem Leben angehört, denn sie würden das, was der Einsicht angehört, zugunsten des Bösen anwenden, und so das, was dem Himmel angehört, bei sich dem unterwerfen, was der Hölle angehört. Ferner auch deshalb, damit sie nicht einfältige, redliche Geister verführen, mit denen sie durch die Wahrheiten Gemeinschaft haben. Die Bösen im anderen Leben, bei denen die Wahrheiten noch nicht verfälscht sind, wissen auch wirklich durch diese sich eine Herrschaft zu verschaffen; denn in dem Wahren liegt eine solche Macht, daß man nicht widerstehen kann: Nr. 3091, 6344, 6423, 6948; daher würden sie auch die Wahrheiten mißbrauchen. Übrigens wirken die Wahrheiten bei den Bösen gar nichts zur Besserung ihres Lebens, sondern die Bösen brauchen sie nur als Mittel, Böses zu tun. Abgesehen von diesem Gebrauch sind den Bösen die Wahrheiten ganz verächtlich; sie gleichen schlechten Geistlichen, welche die Wahrheiten der Lehre verspotten würden, wofern sie ihnen nicht als Mittel dienten, sich Einkommen zu verschaffen. Das sind die Gründe, warum den Bösen zugelassen wird, die Wahrheiten bei sich zu verfälschen.
7333. "Und die Fische im Strom starben", 2. Mose 7/21, bedeutet, das Wißtümliche des Wahren sei auch ausgelöscht worden. Dies erhellt aus Nr. 7318, wo die gleichen Worte.
7334. "Und der Strom stank", 2. Mose 7/21, bedeutet den Widerwillen. Dies erhellt aus Nr. 7319.
7335. "Und die Ägypter konnten kein Wasser aus dem Strom trinken", 2. Mose 7/21, bedeutet, sie wollten fast gar nichts davon wissen. Dies erhellt Nr. 7320.
7336. "Und das Blut war in ganz Ägyptenland", 2. Mose 7/21, bedeutet die gänzliche Verfälschung, man sehe Nr. 7327.
7337. "Und die Wahrsager Ägyptens taten auch also mit ihren Beschwörungen", 2. Mose 7/22, bedeutet, ihre Verfälscher hätten das gleiche nachgebildet.
Dies erhellt aus der Bedeutung der ägyptischen Magie und der Beschwörungen, sofern sie den Mißbrauch der göttlichen Ordnung bezeichnen, wovon Nr. 5223, 6052, 7296.
Was die Wunder betrifft, so merke man, daß die göttlichen Wunder von den magischen Wundern sich unterscheiden, wie der Himmel von der Hölle:
Die göttlichen Wunder gehen vom göttlich Wahren aus und schreiten der Ordnung gemäß fort. Die Wirkungen im Letzten sind Wunder, wenn es dem Herrn gefällt, daß sie in dieser Form dargestellt werden. Daher kommt es, daß alle göttlichen Wunder Zustände des Reiches des Herrn in den Himmeln und des Reiches des Herrn auf Erden oder der Kirche vorbilden; das ist die inwendige Form der göttlichen Wunder. So verhält es sich mit allen Wundern in Ägypten, und auch mit den übrigen, die im Wort vorkommen.
Auch bezeichneten alle Wunder, die der Herr selbst, als Er in der Welt war, verrichtete, den kommenden Zustand der Kirche, zum Beispiel:
Daß die Augen der Blinden, die Ohren der Tauben, die Zungen der Stummen geöffnet wurden, daß die Lahmen gingen, die Krüppel, wie auch die Aussätzigen geheilt wurden, bedeutete, daß solche, die durch Blinde, Taube, Stumme, Lahme, Krüppel, Aussätzige bezeichnet werden, das Evangelium annehmen und geistig geheilt werden sollten; und zwar durch das Kommen des Herrn in die Welt. Von solcher Art sind die göttlichen Wunder in ihrer inwendigen Form.
Aber die magischen Wunder schließen gar nichts in sich; sie geschehen von den Bösen, um sich Macht über andere zu verschaffen; und erscheinen in der äußeren Form den göttlichen Wundern ähnlich. Der Grund, warum sie ähnlich erscheinen ist, weil sie aus der Ordnung fließen, und die Ordnung im Letzten, wo die Wunder dargestellt werden, ähnlich erscheint, wie zum Beispiel:
Das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre hat alle Macht in sich; daher kommt es, daß auch den Wahrheiten im Letzten der Ordnung Macht innewohnt. Darum verschaffen sich die Bösen durch die Wahrheiten Macht und herrschen über andere.
Als ferneres Beispiel (diene folgendes): Der Ordnung gemäß ist es, daß die Zustände der Neigung und des Denkens die Vorstellung des Ortes und der Entfernung im anderen Leben machen, und daß man dort so weit voneinander entfernt zu sein scheint, als man in einem verschiedenen Zustand ist. Dieses Ordnungsgesetz bringt es mit sich, daß alle, die im Größten Menschen (sich befinden), voneinander unterschieden sind. Die Magier im andern Leben mißbrauchen dieses Ordnungsgesetz, denn sie bringen bei anderen Zustandsveränderungen hervor, und dadurch versetzen sie dieselben bald in die Höhe, bald in die Tiefe, und bringen sie auch in Gesellschaften, damit sie ihnen als Träger (pro subjectis) dienen. So in unzählig anderen Fällen.
Aus diesem erhellt, daß die magischen Wunder, obwohl sie der äußeren Form nach den göttlichen Wundern ähnlich scheinen, dennoch inwendig in sich einen entgegengesetzten Zweck haben, nämlich das, was der Kirche angehört, zu zerstören. Die göttlichen Wunder aber haben in sich den Zweck, das, was der Kirche angehört, zu bauen. Es verhält sich damit, wie mit zwei schönen Weibern, von denen die eine infolge der Unzucht inwendig ganz und gar unrein und faul, die andere aber infolge der Keuschheit oder infolge der echten ehelichen Liebe inwendig durchaus rein ist. Ihre äußeren Formen sind gleich, aber die inwendigen Formen sind verschieden wie Himmel und Hölle.
7338. "Und das Herz Pharaos wurde verhärtet", 2. Mose 7/22, bedeutet die Hartnäckigkeit; man sehe Nr. 7272, 7300.
7339. "Und er hörte nicht auf sie", 2. Mose 7/22, bedeutet die Nichtannahme und den Ungehorsam; man sehe Nr. 7224, 7275, 7301.
7340. "Wie Jehovah geredet hatte", 2. Mose 7/22, bedeutet der Vorhersage gemäß, wie oben, Nr. 7302.
7341. "Und Pharao wandte sich zurück, und kam in sein Haus", 2. Mose 7/23, bedeutet das Denken und die Reflexion aus dem Falschen.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "sich zurückwenden", sofern es das Denken und die Reflexion bezeichnet, denn sich zurückwenden im geistigen Sinn heißt nicht, mit den Augen auf etwas hinsehen, sondern mit dem Gemüt sehen, somit denken und reflektieren. Und aus der Bedeutung des Hauses Pharaos, sofern es das Falsche bezeichnet; denn wenn Pharao das Falsche vorbildet, so hat auch sein Haus dieselbe Bedeutung.
In sein Haus kommen, bedeutet daher zum Falschen, und weil durch jene Worte das Denken und die Reflexion aus Falschem bezeichnet wird, so ergibt sich daraus, daß er (die Weisung) nicht zu Herzen nahm, denn wer aus Falschem denkt, nimmt das Göttliche nicht zu Herzen, das die Ermahnungen gibt.
7342. "Und nahm auch dies nicht zu Herzen", 2. Mose 7/23, bedeutet das Widerstreben aus dem Willen heraus, und daher Hartnäckigkeit.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "etwas nicht zu Herzen nehmen", sofern es soviel ist als nicht darauf merken. Und weil das Nichtmerken auf göttliche Dinge bei den Bösen vom Widerstreben aus dem Willen herkommt, deswegen wird es durch ebendieselben Worte bezeichnet. Und weil nicht zu Herzen nehmen das gleiche in sich schließt wie verstockt sein, deswegen wird hier auch die Hartnäckigkeit bezeichnet, wie Nr. 7272, 7300, 7338.
Was das Widerstreben aus dem Willen betrifft, so wisse man, daß der Wille es ist, was den Menschen regiert. Von einigen wird geglaubt, daß der Verstand regiere, aber der Verstand regiert nur, wenn der Wille sich hinneigt; denn der Verstand begünstigt den Willen. Der Verstand an sich betrachtet ist nämlich im Grunde nichts anderes als die Form des Willens.
Wenn gesagt wird der Wille, so wird die Neigung, die Sache der Liebe ist, verstanden, denn der Wille des Menschen ist nichts anderes. Diese Neigung ist es, die den Menschen regiert, denn die Neigung seiner Liebe ist sein Leben. Hat der Mensch Neigung zu sich selbst und zur Welt, dann ist sein ganzes Leben nichts anderes, und er kann ihr nicht widerstreben; denn das hieße, seinem eigentlichen Leben widerstreben; die Grundsätze des Wahren helfen nichts. Wenn die Neigung jener Liebestriebe herrscht, so zieht sie das Wahre auf ihre Seite herüber und verfälscht es dadurch, und wenn es nicht völlig zustimmt, so verwirft sie es. Daher kommt es, daß die Grundsätze des Glaubenswahren gar nichts beim Menschen bewirken, wenn der Herr nicht die Neigung der geistigen Liebe, d.h. der Liebe gegen den Nächsten einflößt. Und in dem Maß als der Mensch diese Neigung aufnimmt, nimmt er auch die Glaubenswahrheiten auf. Die Neigung dieser Liebe ist es, was den neuen Willen macht.
Aus diesem kann nun erhellen, daß der Mensch gar kein Wahres zu Herzen nimmt, wenn der Wille widerstrebt. Daher kommt es, daß die Höllischen, weil sie in der Neigung oder Begierde des Bösen sind, die Wahrheiten des Glaubens nicht aufnehmen, folglich nicht gebessert werden können, daher kommt es auch, daß die Bösen, soweit es ihnen möglich ist, die Wahrheiten, die dem Glauben angehören, verfälschen.
7343. "Und alle Ägypter gruben um den Strom her nach Wasser zum Trinken", 2. Mose 7/24, bedeutet das Forschen nach dem Wahren, um es auf Falsches anzuwenden.
Dies erhellt aus der Bedeutung von graben, sofern es die Forschung bezeichnet, worüber im Folgenden; aus der Bedeutung der Wasser um den Strom her, sofern sie die Wahrheiten bezeichnen.
Daß die Wasser um den Strom her Wahrheiten bezeichnen, hat den Grund, weil dieselben außerhalb des Stroms und nicht zu Blut geworden waren. Daß die Wasser Wahrheiten bedeuten, sehe man Nr. 739, 790, 2702, 3058, 3424, 4976, 5668; und aus der Bedeutung von trinken, sofern es heißt, auf Falsches anwenden, man sehe Nr. 5709; denn wer trinkt, der wendet es auf sich an.
Man muß aber wissen, daß die Anwendung sich nach der Beschaffenheit und dem Zustand dessen richtet, der es anwendet: wer in der Neigung zum Wahren ist, der wendet die Wahrheiten auf sich an nach dem Zustand und der Beschaffenheit seiner Neigungen. Wer in der Neigung zum Falschen ist, der verkehrt und verfälscht die Wahrheiten, wenn er sie auf sich anwendet. Dies kann daraus erhellen, daß das göttlich Wahre bei allen einfließt, daß es sich aber bei einem jeden nach dem Zustand und der Beschaffenheit seines Lebens gestaltet, und daß daher die Höllischen es in Falsches verwandeln, gleich wie sie das göttlich Gute in Böses, himmlische Liebestriebe in teuflische Liebestriebe, Barmherzigkeit in Haß und in Grausamkeit, eheliche Liebe in Ehebrüche, somit ins Gegenteil verwandeln, aus dem Grund, weil die Beschaffenheit und der Zustand ihres Lebens das Gegenteil sind.
Daher kommt es, daß durch "alle Ägypter gruben um den Strom her nach Wasser zum Trinken", bezeichnet wird das Forschen nach dem Wahren, um es auf Falsches anzuwenden.
Daß das Wahre ins Falsche und das Gute ins Böse verwandelt wird bei denen, die in Falschem und Bösen sind, wie auch umgekehrt, ergibt sich aus der allgemeinen Regel, daß den Reinen alles rein und den Unreinen alles unrein ist. Dies kann auch aus dem Gebiet der Natur erläutert werden, wie z.B. mit dem Licht, das von der Sonne kommt. Dieses Licht ist weiß, aber doch gestaltet es sich verschieden je nach den Formen, in die es einfließt, woher auch die Farben kommen, und es wird schön in schönen Formen und unschön in unschönen. Es kann auch erläutert werden mit der Einpfropfung von Zweigen in Bäume: der in den gemeinsamen Stamm eingepfropfte Zweig trägt seine Frucht; deshalb verändert sich der Saft des Baumes, sobald er in den eingepflanzten Zweig einfließt und wird zum Saft des Zweiges, geeignet, dessen Blätter und Früchte hervorzubringen. Ebenso verhält es sich mit dem, was beim Menschen einfließt.
Graben bedeutet Forschen aus dem Grund, weil durch Wasser, die Quelle und den Brunnen, die gegraben werden, Wahrheiten bezeichnet werden, die nicht ausgegraben, sondern erforscht werden. Daher wird auch in der Grundsprache durch das gleiche Wort, wenn es auf das Wahre bezogen wird, ein Erforschen bezeichnet. In prophetischen Stellen aber wird anstatt des Wahren entweder Wasser oder Quelle gesagt, und anstatt erforschen graben; denn solcherart ist die prophetische Rede, wie bei Mose erhellt, wo von der Quelle Beer die Rede ist, von der Israel das Lied sang: "Steige auf, du Quell, singet im Wechselgesang über ihn; Quell, den gegraben die Fürsten, ausgegraben die Vornehmsten des Volkes mit dem Zepter, mit ihren Stäben": 4. Mose 21/16-18; durch den Quell wird hier die Lehre des göttlich Wahren bezeichnet, durch graben die Erforschung desselben.
7344. "Denn sie konnten von den Wassern des Stroms nicht trinken", 2. Mose 7/24, bedeutet die Nichtanwendung (oder Unbrauchbarkeit), weil es aus lauter Falschem bestand.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "nicht trinken können", sofern es die Nichtanwendung bezeichnet; daß trinken soviel ist als anwenden, sehe man Nr. 7343. Und aus der Bedeutung der Wasser des Stroms, sofern sie das Falsche bezeichnen, wovon Nr. 7307.
Daß durch "nicht trinken können von den Wassern des Stroms" bezeichnet wird, die Wahrheiten könnten nicht angewendet werden auf lauter Falsches, d.h., (sie würden) verfälscht werden durch lauter Falsches, folgt auch aus dem inneren Sinn des gleich Vorhergehenden, nämlich "nach Wasser graben zum Trinken um den Strom her", sofern es bedeutet, forschen nach Wahrheiten, um sie auf Falsches anzuwenden.
Daß die Wahrheiten nicht zum Falschen verwendet werden können durch lauter Falsches, hat den Grund, weil Wahres und Falsches ganz entgegengesetzt sind, und Gegensätze nicht zusammengepaßt werden können, wenn nicht Vermittelndes da ist, das verbindet. Das Vermittelnde, das verbindet, sind die Täuschungen der äußeren Sinne, und sind auch das, was im Wort nach dem Anschein gesprochen wird: z.B. daß nichts als Gutes vom Herrn komme, und gar nichts Böses; diese Wahrheit wird verfälscht durch die Täuschung, daß der Herr das Böse wegnehmen könne wenn Er wolle, vermöge der Allmacht, und weil Er es nicht wegnehme, so sei Er die Ursache desselben, und somit komme auch das Böse vom Herrn. (Dies leitet man ab) aus dem, was dem Anscheine nach im Wort gesagt ist, daß nämlich Jehovah oder der Herr zürne, strafe, verdamme, in die Hölle werfe, während doch die Bösen selbst sich dieses antun, und daher sich selbst das Böse der Strafe zuziehen; denn das Böse der Strafe und das Böse der Schuld sind im anderen Leben verbunden. Ebenso in unzähligen anderen Fällen.
7345. Vers 25-29: Und sieben Tage wurden erfüllt, seitdem Jehovah den Strom geschlagen hatte. Und Jehovah sprach zu Mose: Gehe zu Pharao, und sage zu ihm: So spricht Jehovah: entlaß Mein Volk, daß sie Mir dienen. Und wenn du dich weigerst, es zu entlassen, siehe, so werde Ich dein ganzes Gebiet mit Fröschen schlagen. Und der Strom wird von Fröschen wimmeln, und sie werden heraufsteigen und in dein Haus kommen und in das Gemach deines Lagers und auf dein Bett und in das Haus deiner Knechte und in das Haus deines Volks und in deine Öfen und in deine Backtröge. Und an dich und an dein Volk und an alle deine Knechte werden die Frösche heraufkommen.
"Und sieben Tage wurden erfüllt, seitdem Jehovah den Strom geschlagen hatte" bedeutet das Ende jenes Zustandes, nachdem die Wahrheiten verfälscht worden waren;
"und Jehovah sprach zu Mose" bedeutet eine neue Belehrung;
"gehe zu Pharao, und sage zu ihm" bedeutet einen Befehl an die Anfechtenden;
"so spricht Jehovah: entlaß Mein Volk, daß sie Mir dienen" bedeutet, sie sollen die Angehörigen der Kirche in der Freiheit ihren Gott verehren lassen;
"und wenn du dich weigerst, es zu entlassen" bedeutet, wofern sie sie nicht freilassen würden;
"siehe, so werde Ich dein ganzes Gebiet mit Fröschen schlagen" bedeutet die Vernünfteleien aus lauter Falschem;
"und der Strom wird von Fröschen wimmeln" bedeutet, daß Vernünfteleien aus jenem Falschen (hervorgehen würden);
"und sie werden heraufsteigen und in dein Haus kommen und in das Gemach deines Lagers" bedeutet, sie würden das Gemüt bis zum Inwendigen desselben anfüllen;
"und auf dein Bett" bedeutet bis zum Inwendigsten;
"und in das Haus deiner Knechte und in das Haus deines Volks" bedeutet, alles, was im Natürlichen;
"und in deine Öfen und in deine Backtröge" bedeutet in die Lustreize der Begierden;
"und an dich und an dein Volk und an alle deine Knechte werden die Frösche heraufkommen" bedeutet die Vernünfteleien aus Falschem würden in allem und jedem sein.
7346. "Und sieben Tage wurden erfüllt, seitdem Jehovah den Strom geschlagen", 2. Mose 7/25, bedeutet das Ende jenes Zustands, nachdem die Wahrheiten verfälscht worden waren.
Dies erhellt aus der Bedeutung von sieben Tagen, sofern es eine ganze Periode von Anfang bis zum Ende bezeichnet; somit einen vollen Zustand, wovon Nr. 728, 6508, das gleiche, was eine Woche: Nr. 2044, 3845. Somit sind die erfüllten sieben Tage das Ende einer Periode oder ihres Zustands.
Und aus der Bedeutung von "seitdem Jehovah den Strom geschlagen hatte", sofern es heißt, nachdem die Wahrheiten verfälscht worden waren; denn daß der Strom mit dem Stab Aharons geschlagen und die Wasser zu Blut wurden, bedeutet, die Wahrheiten seien verfälscht worden; man sehe Nr. 7316, 7317, 7330, 7332.
7347. "Und Jehovah sprach zu Mose", 2. Mose 7/26, bedeutet eine neue Belehrung.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "Jehovah sprach", wenn etwas von neuem befohlen wird, sofern es heißt eine neue Belehrung, wovon Nr. 7186, 7267, 7304.
7348. "Geh zu Pharao, und sage zu ihm", 2. Mose 7/26, bedeutet einen Befehl an die Anfechtenden.
Dies erhellt aus der Bedeutung von kommen oder hineingehen zu jemand und sagen, wenn es von Jehovah aus (geschieht), sofern es einen Befehl bezeichnet; und aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, sofern er die bezeichnet, die durch Falsches anfechten, wovon Nr. 7107, 7110, 7126, 7142.
7349. "So spricht Jehovah: Entlaß Mein Volk, daß sie Mir dienen", 2. Mose 7/26, bedeutet, sie sollen die Angehörigen der Kirche in der Freiheit ihren Gott verehren lassen.
Dies erhellt aus der Bedeutung von entlassen, sofern es soviel ist als freilassen; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, die hier sind "Mein Volk", sofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, wovon Nr. 6426, 6637, 6862, 6868, 7035, 7062, 7198, 7201, 7215, 7223; und aus der Bedeutung von Mir dienen, sofern es heißt, ihren Gott verehren.
Es wird gesagt, verehren in der Freiheit, weil kein Gottesdienst geschehen konnte, während das Falsche anfocht, und weil ein jeder Gottesdienst, wenn er ein rechter Gottesdienst sein soll, in der Freiheit geschehen muß: Nr. 1947, 2875, 2876, 2880, 2881, 3145, 3146, 3158, 4031.
7350. "Und wenn du dich weigerst, es zu entlassen", 2. Mose 7/27, bedeutet, wofern sie dieselben nicht freilassen würden.
Dies erhellt aus der Bedeutung von entlassen, sofern es heißt freilassen, wie Nr. 7349; somit bedeutet: "wenn du dich weigerst zu entlassen", wofern sie dieselben nicht freilassen würden.
7351. "Siehe, so werde Ich dein ganzes Gebiet mit Fröschen schlagen", 2. Mose 7/27, bedeutet die Vernünfteleien aus lauter Falschem.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Frösche, sofern sie die Vernünfteleien bezeichnen. "Aus lauter Falschem" wird dadurch bezeichnet, daß der Strom davon wimmelte, wie gleich folgt. Daß der Strom Ägyptens das Falsche bedeutet, sehe man Nr. 6693, 7307, und weil gesagt wird, das ganze Gebiet solle damit geschlagen werden.
Auch wird dadurch bezeichnet, daß ihre Vernünfteleien nicht aus verfälschten Wahrheiten, sondern aus lauter Falschem hervorgehen werden. Der Grund ist, weil die Vernünfteleien aus verfälschten Wahrheiten zuletzt in Lästerungen gegen das Wahre und Gute sich verwandeln. Und überdies weisen die eigentlichen Wahrheiten die Verfälschungen von sich ab, denn sie können nicht mit Falschem zusammen sein, und solang sie es sind, streiten sie mit ihm, und machen sich zuletzt davon los und trennen sich davon. Daher kommt es, daß die Bösen im anderen Leben, nachdem sie in die Hölle geworfen sind, nicht mehr aus verfälschten Wahrheiten vernünfteln dürfen, sondern aus lauter Falschem.
Daß die Frösche die Vernünfteleien aus Falschem bezeichnen erhellt bei
Joh.Offenb.16/13,14: "Ich sah aus dem Mund des Drachen, und aus dem Mund des Tieres, und aus dem Mund des falschen Propheten, drei unreine Geister, gleich Fröschen (hervorgehen); denn sie sind Geister von Dämonen und tun Zeichen, um auszugehen zu den Königen des Landes, und des ganzen Weltkreises, sie zu versammeln zum Krieg des großen Tages des allmächtigen Gottes": daß die Frösche Vernünfteleien aus dem Falschen gegen das Wahre bezeichnen, wird an dieser Stelle aus dem einzelnen klar, denn es wird gesagt, sie seien herausgekommen aus dem Mund des Drachen, aus dem Mund des Tieres, und aus dem Mund des falschen Propheten; sodann, daß sie ausgingen zu den Königen des Landes, sie zu versammeln zum Krieg. Die Könige des Landes bedeuten die Wahrheiten der Kirche. Daß die Könige Wahrheiten bezeichnen, und im entgegengesetzten Sinn Falsches, sehe man Nr. 1672, 1728, 2015, 2069, 3009, 3670, 4575, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148; und daß das Land die Kirche ist: Nr. 662, 1067, 1262, 1733, 1850, 2117, 2118, 3355, 4447, 4535, 5577; daß der Krieg ein geistiger Krieg ist: Nr. 2686, somit gegen Wahres und Gutes des Glaubens. Hieraus wird klar, daß Frösche Vernünfteleien aus Falschem gegen Wahres bedeutet.
Ps.105/29,30: "Er verwandelte ihre Wasser in Blut, und tötete ihre Fische; Er ließ in ihr Land Frösche hervorwimmeln, in den Gemächern ihrer Könige": in den Gemächern ihrer Könige wird gesagt, weil die Vernünftelei gegen Wahres aus Falschem verstanden wird, Gemächer der Könige bedeuten die inwendigeren Wahrheiten und im entgegengesetzten Sinn das inwendigere Falsche. Daß die Könige Wahrheiten bezeichnen und im entgegengesetzten Sinn Falsches, sehe man gleich oben.
7352. "Und der Strom wird von Fröschen wimmeln", 2. Mose 7/28, bedeutet, Vernünfteleien aus jenem Falschen.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Stromes Ägyptens, sofern er das Falsche bezeichnet, wovon Nr. 6693, 7307; und aus der Bedeutung der Frösche, sofern sie die Vernünfteleien bezeichnen, wovon Nr. 7351. Diese Bedeutung haben die Frösche, weil sie in den Wassern sind, und dort geschwätzig tönen und quacken und auch zu den unreinen (Tieren) gehören.
Was die Vernünftelei aus lauter Falschem sei, soll durch einige Beispiele erläutert werden:
Aus lauter Falschem vernünftelt, wer alles der Natur zuschreibt, und kaum etwas dem Göttlichen, während doch alles aus dem Göttlichen kommt, und die Natur nur das Werkzeug ist, durch das (es entsteht).
Aus lauter Falschem vernünftelt, wer glaubt, daß der Mensch wie ein Tier sei, nur ein vollkommeneres, weil er denken kann, und somit auch, daß der Mensch sterben werde wie ein Tier.
Weil ein solcher die Verbindung des Menschen mit dem Göttlichen durch das Denken, das dem Glauben angehört, und durch die Neigung, die der Liebe angehört, leugnet, und daher die Auferstehung und das ewige Leben leugnet, so redet er aus lauter Falschem.
Ebenso wer glaubt, daß es keine Hölle gebe.
Ferner auch, wer glaubt, daß der Mensch nichts weiter habe als die Lust des Lebens, während er auf der Welt ist, und daß er darum diese Lust genießen müsse, weil er, wenn er stirbt, ganz dem Tode verfalle.
Aus lauter Falschem vernünftelt, wer glaubt, daß alles Sache der eigenen Klugheit und des Glücks sei, nicht aber der göttlichen Vorsehung, außer einer ganz allgemeinen.
Dann auch, wer glaubt, daß die Religion nichts anders sei, als ein Mittel die Einfältigen in Schranken zu halten.
Hauptsächlich vernünfteln aus lauter Falschem die, welche glauben, daß das Wort nicht göttlich sei.
Überhaupt vernünfteln alle diejenigen aus lauter Falschem, welche die göttlichen Wahrheiten völlig leugnen.
7353. "Und sie werden heraufsteigen und in dein Haus kommen und in das Gemach deines Lagers", 2. Mose 7/28, bedeutet, sie werden das Gemüt erfüllen und zwar bis zu dessen Inwendigerem.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Hauses, sofern es das Gemüt des Menschen bezeichnet, wovon Nr. 3538, 4973, 5023; und aus der Bedeutung des Gemachs des Lagers, sofern es das Inwendigere des Gemüts bezeichnet. Die Gemächer des Lagers bedeuten das Inwendigere des Gemüts, weil sie das Inwendigere des Hauses sind. Durch die Gemächer wird Inwendiges bezeichnet, und durch die Gemächer des Lagers das noch Inwendigere, in folgenden Stellen:
Jes.26/20: "Gehe hin, Volk, gehe ein in deine Gemächer, und schließ die Türe hinter dir, verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis daß der Zorn vorübergeht".
Hes.8/12: "Er sprach zu mir: Hast du nicht gesehen, Sohn des Menschen, was die Ältesten der Söhne Israels tun in der Finsternis, ein jeder in den Gemächern seines Götzenbildes?".
5. Mose 32/25: "Draußen wird das Schwert sie aufreiben und in den Gemächern der Schrecken".
2.Kön.6/12: "Elisa, der Prophet in Israel, zeigt dem König Israels die Worte an, die du reden wirst im Gemach deines Lagers".
Die Alten verglichen das Gemüt des Menschen mit einem Hause, und das, was inwendig im Menschen, mit den Gemächern. Das menschliche Gemüt ist auch so beschaffen, denn die darin befindlichen Dinge sind fast ebenso abgeteilt wie ein Haus in seine Gemächer; was in der Mitte ist, ist daselbst das Inwendigste, was auf den Seiten das Auswendigere; dieses wurde verglichen mit den Vorhöfen, und was von außen mit dem Inwendigeren zusammenhing, mit den Hallen (oder Säulengängen).
7354. "Und auf dein Bett", 2. Mose 7/28, bedeutet bis zum Inwendigsten.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Bettes, sofern es das Inwendigste bezeichnet; denn wenn die Gemächer des Lagers das Inwendigere sind, so ist das Lager oder Bett, das darin, das Inwendigste.
7355. "Und in das Haus deiner Knechte und in das Haus deines Volks", 2. Mose 7/28, bedeutet, alles, was im Natürlichen ist.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Hauses, sofern es das Gemüt des Menschen bezeichnet, und weil es von den Ägyptern und von den Knechten Pharaos gesagt wird, so ist es das natürliche Gemüt. Daß das Haus das Gemüt bezeichne, sehe man Nr. 7353. Und aus der Bedeutung der Knechte und des Volkes Pharaos, sofern sie alles bezeichnen, was im Natürlichen ist; was hier zur Begründung des Falschen dient, wird Knechte genannt. Daß das Volk von den Wahrheiten gesagt wird und im entgegengesetzten Sinn vom Falschen, sehe man Nr. 1259, 1260, 3295, 3581, 4619, 6451, 6465.
Hieraus wird klar, daß durch "in das Haus der Knechte und des Volkes Pharaos" bezeichnet wird, in alles, was im Natürlichen ist.
7356. "Und in deine Öfen und in deine Backtröge", 2. Mose 7/28, bedeutet in die Lustreize der Begierden.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Öfen, sofern sie als das, worin Brot gebacken wird, das auswendigere Gute bezeichnen, und auswendigeres Gutes ist das, welches im Natürlichen ist, und gewöhnlich Lustreiz (oder Angenehmes) genannt wird. Denn wenn das inwendigere Gute, das den Liebestrieben und daher den Neigungen angehört, in das Natürliche einfließt, so wird es dort als Lustreiz empfunden. Dies wird durch die Öfen im guten Sinn bezeichnet; aber im entgegengesetzten, wie hier, werden durch die Öfen die Lustreize der Begierden bezeichnet, d.h. die Lustreize aus den Liebesarten der Hölle, und diese Liebesarten sind Triebe der Selbst- und Weltliebe.
Ferner aus der Bedeutung der Backtröge, sofern sie ebenfalls die Lustreize der Begierden im Natürlichen bezeichnen, aber noch auswendigere, weil die Backtröge die Gefäße sind, worin der Teig für das Brot zubereitet wird.
Darunter, daß die Vernünfteleien in die Lustreize der Begierden eingehen werden, wird verstanden, es werde die Lust ihres Lebens sein, aus Falschem zu vernünfteln, und dadurch andere zu täuschen und zu verführen. Den Bösen gereicht es auch wirklich zur größten Lust, Falsches zu verbreiten, und es zu begründen, Wahrheiten zu verspotten, hauptsächlich andere zu verführen.
Daß der Ofen den Lustreiz der Neigungen bezeichnet, die der Liebtätigkeit und dem Glauben angehören, und im entgegengesetzten Sinn der Lustreiz der Begierden, die der Selbst- und Weltliebe angehören, erhellt bei
Hos.7/4,6,7: "Alle sind Ehebrecher, wie ein Ofen, der geheizt ist vom Bäcker, es ruhet der Aufreger vom Kneten des Teigs, sie füllen wie einen Ofen ihre Seele mit Hinterlist, die ganze Nacht schläft ihr Bäcker, aber des Morgens brennt er, wie eine Feuerflamme; alle erglühen wie ein Ofen, und verzehren ihre Richter, all ihre Könige fallen": Ofen für den Lustreiz der Begierden, die sich auf Böses beziehen; brennen, heiß werden, Feuerflamme für die Begierden selbst. Daß das Feuer die Begierde des Bösen bedeutet, sehe man Nr. 1297, 1861, 2446, 5071, 5215, 6314, 6832, 7324 E. Sie verzehren ihre Richter, alle Könige fallen, bedeutet, das Gute und Wahre geht zugrunde.
Jeder kann sehen, daß ohne solchen inneren Sinn man nicht erkennen kann, was es heißt: Alle sind Ehebrecher, wie ein Ofen, der geheizt ist vom Bäcker, alle werden heiß wie der Ofen, sie verzehren die Richter, und die Könige fallen.
Ofen im guten Sinn bei Jes.31/9: "So spricht Jehovah, der einen Herd hat in Zion, und einen Ofen in Jerusalem": Zion für die himmlische Kirche, somit für das Gute der Liebe, das dieser Kirche eigen ist; Jerusalem für die geistige Kirche, somit für das Gute ihrer Liebe, welches das Gute der Liebtätigkeit und daher des Glaubens ist. Hier bedeutet Ofen den inwendigeren Lustreiz der Neigungen zum Guten und Wahren.
Der Ofen hat diese Bedeutung, weil das Brot, das im Ofen gebacken wird, das Gute der himmlischen und geistigen Liebe bezeichnet. Daß das Brot dieses bedeutet, sehe man Nr. 276, 680, 2165, 2177, 3464, 3478, 3735, 3813, 4211, 4217, 4735, 4976, 5915; und weil die Bedeutung des Ofens daher kommt, darum wurde das Brot, das für die Opfer gebacken und Mincha genannt wurde, und zwar die Mincha (oder Speisopfer), die im Ofen gebacken wurde, unterschieden von der Mincha, die in der Pfanne gebacken wurde, und von der Mincha, die im Topf gebacken wurde: 3. Mose 2/4,5,7; es waren verschiedene Arten des Guten der Liebe, die durch sie bezeichnet wurden.
7357. "Und an dich und an dein Volk und an alle deine Knechte werden die Frösche heraufkommen", 2. Mose 7/29, bedeutet, die Vernünfteleien aus Falschem werden in allem und jedem sein.
Dies erhellt aus dem, was Nr. 7355 gesagt wurde. Alle und jede, die in Ägyptenland, werden bezeichnet durch Pharao, sein Volk und seine Knechte, somit Falsches in allem und jedem. Daß durch Pharao und die Ägypter Falsches bezeichnet wird, wurde oben öfters gezeigt.
Man muß wissen, daß die, welche in der Hölle sind, und denen die Wahrheiten, die sie in der Welt gewußt hatten, genommen sind, notwendig Falsches reden müssen; daher kommt es, daß, wenn irgendein solcher redet, (was geschieht, wenn sie in der Geisterwelt erscheinen), man sogleich weiß, daß es falsch ist. Das wissen die Frommen im anderen Leben aus allgemeiner Erfahrung. Daß sie nichts als Falsches reden, wird auch offenbar aus den Worten des Herrn bei
Joh.8/44: "Ihr seid von eurem Vater, dem Teufel, und das Verlangen eures Vaters wollt ihr tun; derselbe war ein Menschenmörder von Anfang an, und in der Wahrheit ist er nicht bestanden, denn die Wahrheit ist nicht in ihm; wenn er die Lüge redet, so redet er aus dem Eigenen, weil er Lügen redet, und ein Vater derselben ist".
Ein jeder redet nämlich der Neigung seiner Liebe gemäß und gegen dieselbe kann niemand reden, es geschehe denn aus Verstellung, Heuchelei, List und Trug, wie die Bösen zu tun pflegen, wenn sie Wahres reden; aber dieses Wahre, das sie so reden, ist bei ihnen dennoch falsch. Umgekehrt aber können die, welche im Wahren sind aus dem Guten, nicht anders als Wahres reden.
Nr. 7358 - 7377 abgedruckt in Band