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Des zweiten Buches Mose

33. Kapitel

1. Und Jehovah redete zu Mose: Gehe, ziehe hinauf von hinnen, du und das Volk, das du aus Ägyptenland heraufgeführt hast in das Land, das Ich dem Abraham, Jischak und Jakob geschworen und gesagt habe: Deinem Samen will Ich es geben.

2. Und Ich will einen Engel vor dir hersenden, und vertreiben die Kanaaniter, die Amoriter und die Hethiter und die Pheresiter, die Heviter und die Jebusiter.

3. In das Land, das von Milch und Honig fließt; denn Ich will nicht in deiner Mitte hinaufgehen, weil du ein hartnäckiges Volk bist. Ich möchte dich sonst vertilgen auf dem Wege.

4. Als das Volk diese böse Rede hörte, trauerten sie und keiner legte seinen Schmuck an.

5. Und Jehovah sprach zu Mose: Sage zu den Söhnen Israels: Ihr seid ein hartnäckiges Volk; würde Ich einen Augenblick in deiner Mitte hinaufziehen, so würde Ich dich vertilgen; und nun tue deinen Schmuck von dir, so will Ich erkennen, was Ich dir tun soll.

6. Da rissen die Söhne Israels ihren Schmuck ab vom Berg Horeb an.

7. Und Mose nahm das Zelt, und schlug es für sich auf, außerhalb des Lagers, ferne vom Lager, und nannte es das Zelt der Zusammenkunft; und es geschah, ein jeder, der Jehovah fragte, ging hinaus zum Zelt der Zusammenkunft, das außer dem Lager war.

8. Und es geschah, wenn Mose hinausging zum Zelt, stand alles Volk auf, und ein jeder stellte sich an die Tür seines Zeltes, und sie sahen Mose nach, bis er ins Zelt hineinging.

9. Und es geschah, wenn Mose in das Zelt hineinging, kam die Wolkensäule hernieder und stand an der Tür des Zeltes, und redete mit Mose.

10. Und alles Volk sah die Wolkensäule stehen an der Tür des Zeltes, und alles Volk stand auf, und sie neigten sich, ein jeder an der Tür seines Zeltes.

11. Und Jehovah redete zu Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann zu seinem Nächsten redet; und er kehrte zurück zum Lager, aber sein Diener Josua, der Sohn Nuns, der Jüngling, begab sich nicht weg aus der Mitte des Zeltes.

12. Und Mose sprach zu Jehovah: Siehe, Du sprichst zu mir: Führe dieses Volk hinauf, und Du hast mir nicht kund getan, wen Du mit mir senden willst; und Du hast doch gesagt: Ich kenne dich mit Namen und du hast auch Gnade gefunden in Meinen Augen.

13. Und nun, wenn ich Gnade gefunden habe in Deinen Augen, so tue mir doch kund Deinen Weg, daß ich Dich erkenne, weil ich Gnade gefunden in Deinen Augen, und siehe (doch), daß diese Völkerschaft Dein Volk ist.

14. Da sprach Er: Mein Angesicht soll mitgehen, und Ich will dich zur Ruhe bringen.

15. Und er sprach zu Ihm: Wenn Dein Angesicht nicht mitgeht, so führe uns nicht hinauf von dannen.

16. Und woran soll doch erkannt werden, daß ich Gnade gefunden habe in Deinen Augen, ich und Dein Volk? Nicht daran, daß Du mit uns gehst und wir ausgezeichnet werden, ich und Dein Volk, vor allen Völkern, die auf dem Erdboden sind?

17. Da sprach Jehovah zu Mose: Auch dieses Wort, das du geredet hast, will Ich tun, denn du hast Gnade gefunden in Meinen Augen, und Ich kenne dich mit Namen.

18. Und er sprach: Laß mich doch Deine Herrlichkeit sehen.

19. Und Er sprach: Ich will alle Meine Güte vorübergehen lassen vor deinem Angesicht, und will anrufen den Namen Jehovahs vor dir, und will gnädig sein, wem Ich gnädig bin, und will Mich erbarmen, wessen Ich Mich erbarme.

20. Und Er sprach: Du kannst Mein Angesicht nicht sehen; denn nicht sieht Mich ein Mensch und lebt.

21. Und Jehovah sprach: Siehe, es ist ein Ort bei Mir, und du sollst (daselbst) auf einem Felsen stehen.

22. Und es wird geschehen, wenn Meine Herrlichkeit vorübergeht, so will Ich dich in die Kluft des Felsen stellen und will Meine Hand über dich decken, bis Ich vorübergegangen sein werde.

23. Und (dann) will Ich Meine Hand wegtun, daß du Mich von hinten sehest, aber Mein Angesicht kann man nicht sehen.

 

Inhalt

10523. In diesem Kapitel ist im inneren Sinn noch weiter von der israelitischen Völkerschaft die Rede, aber hier von ihrer Beschaffenheit in Ansehung des Gottesdienstes, somit von ihrer Beschaffenheit in Ansehung der Dinge, die der Kirche angehören.

Von Vers 1-6 ist enthalten, daß obwohl sie in den Vorbildern, die das Äußere des Gottesdienstes und der Kirche sind, sein konnten, doch nichts Göttliches, weil nichts Inneres, bei ihnen war; von Vers 7-17, daß im Gottesdienst selbst an sich betrachtet, somit abgesehen von ihnen, (dennoch) das Göttliche sein konnte; von Vers 18-23, daß dieses jedoch von ihnen nicht gesehen, noch vernommen wurde.

 

Innerer Sinn

10524. Vers 1-3: Und Jehovah redete zu Mose: Gehe, ziehe hinauf von hinnen, du und das Volk, das du aus Ägyptenland heraufgeführt hast in das Land, das Ich dem Abraham, Jischak und Jakob geschworen und gesagt habe: Deinem Samen will Ich es geben. Und Ich will einen Engel vor dir hersenden, und vertreiben die Kanaaniter, die Amoriter und die Hethiter und die Pheresiter, die Heviter und die Jebusiter. In das Land, das von Milch und Honig fließt; denn Ich will nicht in deiner Mitte hinaufgehen, weil du ein hartnäckiges Volk bist. Ich möchte dich sonst vertilgen auf dem Wege.

"Und Jehovah redete zu Mose" bedeutet die Belehrung über die Beschaffenheit des Gottesdienstes und der Kirche bei der israelitischen Völkerschaft;

"gehe, ziehe hinauf von hinnen, du und das Volk, das du aus Ägyptenland heraufgeführt hast in das Land" bedeutet, daß jene Völkerschaft zwar die Kirche vorbilden, daß aber die Kirche nicht bei ihr sein werde, weil sie nicht über das Äußere erhoben werden könne;

"das Ich dem Abraham, Jischak und Jakob geschworen und gesagt habe: Deinem Samen will Ich es geben" bedeutet, das verheißen ist denen, die vom Herrn im Guten der Liebe und den Wahrheiten des Glaubens sind;

"und Ich will einen Engel vor dir hersenden" bedeutet das Göttliche des Herrn, aus dem das Äußere der Kirche und ihres Gottesdienstes stammt;

"und vertreiben die Kanaaniter, die Amoriter und die Hethiter und die Pheresiter, die Heviter und die Jebusiter" bedeutet die Ausstoßung alles Falschen und Bösen daraus;

"in das Land, das von Milch und Honig fließt" bedeutet das Liebliche und Angenehme aus dem Guten des Glaubens und der Liebe;

"denn Ich will nicht in deiner Mitte hinaufgehen" bedeutet, dennoch sei das Göttliche nicht bei jener Völkerschaft;

"weil du ein hartnäckiges Volk bist" bedeutet, es nehme keinen Einfluß vom Göttlichen auf;

"Ich möchte dich sonst vertilgen auf dem Wege" bedeutet, jene Völkerschaft würde, wenn das Göttliche bei ihr einflöße, zugrunde gehen.

10525. "Und Jehovah redete zu Mose", 2. Mose 33/1, bedeutet die Belehrung über die Beschaffenheit des Gottesdienstes und der Kirche bei der israelitischen Völkerschaft.

Dies erhellt aus der Bedeutung von reden, wenn von Jehovah gesprochen wird, sofern es eine Belehrung bezeichnet, wovon in den Nr. 10280 angeführten Stellen. Daß es eine Belehrung über die Beschaffenheit des Gottesdienstes und der Kirche bei der israelitischen Völkerschaft bedeutet, kommt daher, weil dieses Kapitel davon handelt, wie aus der Inhaltsangabe dieses Kapitels Nr. 10523 erhellen kann.

10526. "Gehe, ziehe hinauf von hinnen, du und das Volk, das du aus Ägyptenland heraufgeführt hast in das Land", 2. Mose 33/1, bedeutet, daß jene Völkerschaft zwar die Kirche vorbilden, aber die Kirche werde nicht bei ihr sein, weil sie nicht über das Äußere erhoben werden können.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hinaufziehen ins Land, sofern es heißt, zur Errichtung einer Kirche; denn durch das Land wird im Wort die Kirche bezeichnet, wovon in den Nr. 9325 angeführten Stellen; und durch hinaufziehen in dasselbe wird bezeichnet, dieselbe errichten, weil sie ebendarum dahin geführt wurden oder hinaufzogen. Hier aber bedeutet es nicht, dieselbe errichten, sondern bloß, dieselbe vorbilden, weil jene Völkerschaft im Äußeren ohne das Innere war, und die Kirche beim Menschen in seinem Inneren ist.

Weil hier nicht bezeichnet wird, die Kirche errichten, sondern bloß das Kirchliche vorbilden, darum wird gesagt: "gehe, ziehe hinauf von hinnen", wie auch: "du und das Volk, das du hinaufgeführt hast aus Ägyptenland", das somit Mose heraufgeführt hat, und nicht Jehovah; und im später folgenden Vers: "Ich will nicht in deiner Mitte hinaufgehen, weil du ein hartnäckiges Volk bist", wodurch bezeichnet wird, das Göttliche sei nicht bei ihnen, und wo das Göttliche nicht im Inneren aufgenommen wird, da ist auch keine Kirche, sondern nur das vorbildliche Äußere der Kirche.

Ferner aus der Bedeutung von heraufführen aus Ägyptenland, sofern es heißt, vom Äußeren zum Inneren erhoben werden: hier aber, nicht erhoben werden, weil gesagt wird, Mose habe sie heraufgeführt, aber nicht Jehovah. Daß dieses durch heraufführen aus Ägyptenland bezeichnet wird, sehe man Nr. 10421.

Daß bei der israelitischen Völkerschaft die Kirche nicht war, sondern nur das Vorbild der Kirche, sehe man Nr. 4281, 4288, 4311, 4500, 4899, 4912, 6304, 6704, 9320, und überall im vorigen Kapitel.

10527. "Das Ich dem Abraham, Jischak und Jakob geschworen und gesagt habe: Deinem Samen will Ich es geben", 2. Mose 33/1, bedeutet, das verheißen ist denen, die vom Herrn im Guten der Liebe und den Wahrheiten des Glaubens sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schwören, wenn es von Jehovah (geschieht), sofern es die Bekräftigung vom Göttlichen bezeichnet im inwendigen Menschen, wovon Nr. 2842, 3375, 9166, somit auch die Verheißung vom Göttlichen; denn was vom Göttlichen verheißen ist, das ist auch bekräftigt. Aus der vorbildlichen Bedeutung Abrahams, Jischaks und Jakobs, sofern sie im höchsten Sinn den Herrn in Ansehung des Göttlichen Selbst und des Göttlich-Menschlichen, und im bezüglichen Sinn den Himmel und die Kirche vorbilden, wovon Nr. 3245, 3251, 3305E, 4615, 6098, 6185, 6276, 6804, 10445. Ferner aus der Bedeutung ihres Samens, sofern er die bezeichnet, die im Guten der Liebe und in den Wahrheiten des Glaubens vom Herrn sind, somit im abgezogenen Sinn das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens, wovon Nr. 3373, 10445.

10528. "Und Ich will einen Engel vor dir hersenden", 2. Mose 33/2, bedeutet das Göttliche des Herrn, aus dem das Äußere der Kirche und ihres Gottesdienstes kommt.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Engels, sofern er im höchsten Sinn der Herr ist in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, und im bezüglichen Sinn das Göttliche des Herrn im Himmel bei den Engeln, auch in der Kirche bei den Menschen worüber folgt. Und aus der Bedeutung von "vor dir hersenden", sofern es heißt vorbereiten.

Daß der Engel im höchsten Sinn der Herr ist in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, sehe man Nr. 1925, 3039, 6280, 6831, 9303, und im bezüglichen Sinn das Göttliche des Herrn im Himmel bei den Engeln: Nr. 1925, 2821, 4085, 6831, 8192; hieraus folgt, daß der Engel das Göttliche des Herrn auch bei den Menschen ist, die es aufnehmen; denn die Menschen, die im Guten der Liebe und in den Wahrheiten des Glaubens an den Herrn vom Herrn sind, werden Engel nach dem Tod, und die, welche es werden, sind es schon in Ansehung ihres Inneren, während sie in der Welt leben.

Daher kommt es, daß Johannes der Täufer im Wort ein Engel genannt wird, wie Luk.7/27: "Dieser ist es, von dem geschrieben steht: Siehe, Ich sende Meinen Engel vor Deinem Angesicht her, der Deinen Weg vor Dir bereiten wird".

Und daß der Engel hier das Göttliche des Herrn bei ihm bezeichnet, bei Mal.3/1: "Siehe, Ich sende Meinen Engel, der den Weg bereiten wird vor Mir; und eilends wird kommen zu Seinem Tempel der Herr, Den ihr suchet, und der Engel des Bundes, nach dem ihr verlanget".

Daß das Göttliche des Herrn hier unter dem Engel verstanden wird, beruht darauf, daß Johannes der Täufer den Herrn in Ansehung des Wortes vorbildete, wie Elias, und das Wort ist das göttlich Wahre, das vom Herrn (ausgeht). Daß Elias dieses vorbildete, sehe man in den Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18, und Nr. 2762, 5247E, und auch Johannes der Täufer: Nr. 9372; und weil der Engel im höchsten Sinn der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen ist, darum wird gesagt: "Kommen wird zu Seinem Tempel der Herr und der Engel des Bundes". Der Tempel ist Sein Göttlich-Menschliches, wie erhellt bei Joh.2/18-23.

Daß sowohl Herr, als Engel gesagt wird, kommt daher, weil Er Herr heißt wegen des göttlich Guten und Engel wegen des göttlich Wahren; und weil Jehovah im Wort der Herr selbst ist, darum wird gesagt: "Ich sende Meinen Engel, der den Weg bereiten wird vor Mir"; dies sagt Jehovah.

10529. "Und vertreiben die Kanaaniter, die Amoriter und die Hethiter und die Pheresiter, die Heviter und die Jebusiter", 2. Mose 33/2, bedeutet die Ausstoßung alles Falschen und Bösen daraus.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Völkerschaften im Lande Kanaan, sofern sie das Böse und Falsche der Kirche und des Gottesdienstes bezeichnen, wovon Nr. 9320, und in den Nr. 9327 angeführten Stellen. Aber welches Böse und Falsche durch eine jede Völkerschaft bezeichnet wird, sehe man in den Erklärungen, wo von denselben gehandelt wird, nämlich von den Kanaanitern: Nr. 1573, 1574, 4818; von den Amoritern: Nr. 1857, 6306, 6859; von den Hethitern Nr. 2913, 6858; von den Pheresitern Nr. 1573, 1574, 6859; von den Hevitern und von den Jebusitern Nr. 6860.

10530. "In das Land, das von Milch und Honig fließt", 2. Mose 33/3, bedeutet das Liebliche und Angenehme aus dem Guten des Glaubens und der Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Landes, sofern es die Kirche bezeichnet, wovon in den Nr. 9325 angeführten Stellen. Aus der Bedeutung der Milch, sofern sie das geistig Gute bezeichnet, welches das Gute des Glaubens ist, wovon Nr. 2184; und aus der Bedeutung des Honigs, sofern er das himmlisch Gute bezeichnet, welches das Gute der Liebe ist. Ferner aus der Bedeutung von fließen, sofern es soviel ist, als voll sein; und weil dieses durch das von Milch und Honig fließende Land bezeichnet wird, so wird auch das Liebliche und Angenehme aus dem Guten des Glaubens und der Liebe bezeichnet; man sehe Nr. 5620.

Es wird gesagt das Liebliche und Angenehme aus diesem, weil im Guten des Glaubens und der Liebe das himmlisch Liebliche und Angenehme selbst liegt; denn alles Gute hat sein Angenehmes; gut heißt nämlich, was man liebt, und alles angenehme ist Sache der Liebe. Das Angenehme, das durch die himmlische Freude und ewige Seligkeit bezeichnet wird, kommt nirgend anders woher, als aus der Liebe des Wahren und Guten. Daß diese Lust alle Lust irgendeiner Liebe in der Welt übertrifft, wissen diejenigen gar nicht, die alle Lust in weltliche, leibliche und irdische Dinge setzen.

10531. "Denn Ich will nicht in deiner Mitte hinaufgehen", 2. Mose 33/3, bedeutet, dennoch sei das Göttliche nicht bei jener Völkerschaft.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "nicht hinaufgehen in der Mitte des Volkes", wenn dieses Jehovah sagt, sofern es heißt, das Göttliche sei nicht in der Völkerschaft selbst, somit nicht die Kirche; denn bei wem die Kirche ist, bei dem ist das Göttliche; denn "hinaufgehen ins Land" heißt, die Kirche errichten, wie Nr. 10526; und "in deiner Mitte" heißt, in ihrem Inneren.

10532. "Weil du ein hartnäckiges Volk bist", 2. Mose 33/3, bedeutet, es nehme keinen Einfluß vom Göttlichen auf.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 10429 gezeigt wurde, wo die gleichen Worte.

10533. "Ich möchte dich sonst vertilgen auf dem Wege", 2. Mose 33/3, bedeutet, jene Völkerschaft würde, wenn das Göttliche bei ihr einflöße, zugrunde gehen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von vertilgen, sofern es heißt, zugrunde gehen. Daß jene Völkerschaft zugrunde gehen würde, wenn das Göttliche bei ihr einflöße ist klar, denn es wird gesagt: "Ich will nicht hinaufgehen in deiner Mitte, Ich möchte dich sonst vertilgen auf dem Wege". Damit verhält es sich in folgender Weise:

Die, welche im Äußeren ohne das Innere sind, somit in den Trieben der Selbst- und Weltliebe, können gar nichts Göttliches aufnehmen; deshalb wird das Innere bei ihnen verschlossen gehalten. Wenn bei ihnen das Innere geöffnet und das Göttliche einfließen würde, so würden sie ganz zugrunde gehen; denn ihr Leben kommt aus den Trieben der Selbst- und Weltliebe, und es ist ein fortwährender Gegensatz und Widerspruch zwischen diesen Liebestrieben und den himmlischen Liebestrieben, und himmlische Liebestriebe sind das Göttliche. Deshalb würde durch den Einfluß des Göttlichen ihr Leben ausgelöscht.

Daß die israelitische Völkerschaft im Äußeren ohne das Innere war, somit in jenen Liebestrieben, wurde oben öfters gezeigt.

10534. Vers 4-6: Als das Volk diese böse Rede hörte, trauerten sie und keiner legte seinen Schmuck an. Und Jehovah sprach zu Mose: Sage zu den Söhnen Israels: Ihr seid ein hartnäckiges Volk; würde Ich einen Augenblick in deiner Mitte hinaufziehen, so würde Ich dich vertilgen; und nun tue deinen Schmuck von dir, so will Ich erkennen, was Ich dir tun soll. Da rissen die Söhne Israels ihren Schmuck ab vom Berg Horeb an.

"Als das Volk diese böse Rede hörte, trauerten sie" bedeutet ihren Schmerz, daß sie nicht über andere hervorragen sollten;

"und keiner legte seinen Schmuck an" bedeutet die Beschaffenheit ihres Äußeren, das ohne das Göttliche war;

"und Jehovah sprach zu Mose" bedeutet die Belehrung;

"sage zu den Söhnen Israels: Ihr seid ein hartnäckiges Volk" bedeutet, jene Völkerschaft werde den Einfluß vom Göttlichen nicht aufnehmen;

"würde Ich einen Augenblick in deiner Mitte hinaufziehen, so würde Ich dich vertilgen" bedeutet, sie würden zugrunde gehen, wenn das Göttliche bei ihnen einfließen würde;

"und nun tue deinen Schmuck von dir" bedeutet die Beschaffenheit ihres Äußeren, das ohne das Göttliche war;

"so will Ich erkennen, was Ich dir tun soll" bedeutet, so könne etwas bei ihnen existieren;

"da rissen die Söhne Israels ihren Schmuck ab" bedeutet die Beraubung des göttlich Wahren im Äußeren bei ihnen;

"vom Berg Horeb an" bedeutet im Äußeren des Gottesdienstes, der Kirche und des Wortes.

10535. "Als das Volk diese böse Rede hörte, trauerten sie", 2. Mose 33/4, bedeutet ihren Schmerz, daß sie nicht über andere hervorragen sollten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "diese böse Rede hören und trauern". Daß es der Schmerz darüber ist, daß sie nicht über andere hervorragen sollten, wird aus dem klar, was früher über jenes Volk gezeigt wurde; daß sie nämlich darauf bestanden, daß die Kirche bei ihnen errichtet werden sollte, aber zu keinem anderen Zweck, als um über alle Nationen in der ganzen Welt hervorzuragen, denn sie waren mehr als diese in der Selbstliebe, und zu einer über sie hervorragenden Stellung konnten sie durch nichts anderes erhoben werden, als dadurch, daß Jehovah bei ihnen war, und somit auch die Kirche. Denn wo Jehovah, d.h. wo der Herr ist, da ist auch die Kirche. Daß dieses der Zweck war, erhellt aus mehreren Stellen im Wort, wie auch aus folgenden Worten in diesem Kapitel: "Mose sprach: Woran soll doch erkannt werden, daß ich Gnade gefunden habe in Deinen Augen, ich und Dein Volk? Nicht daran, daß Du mit uns gehst und wir ausgezeichnet werden, ich und Dein Volk, vor allen Völkern die auf dem Erdboden sind?", Vers 16.

Daß es keine Erwählung war, sondern Zulassung, daß die Kirche bei ihnen errichtet wurde, daß aber dennoch in der Völkerschaft die Kirche nicht war, sondern nur ein Vorbild der Kirche, sehe man in den Nr. 10396E angeführten Stellen.

10536. "Und keiner legte seinen Schmuck an", 2. Mose 33/4, bedeutet die Beschaffenheit ihres Äußeren, das ohne das Göttliche war.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Schmuckes, sofern er das Göttliche im Äußeren bezeichnet. Daß dieses durch den Schmuck bezeichnet wird, beruht darauf, daß der Schmuck zu den Kleidern gehört, und durch Kleider im allgemeinen göttliche Wahrheiten bezeichnet werden. Daß aber durch Kleider im allgemeinen göttliche Wahrheiten bezeichnet werden, hat seinen Grund in den Vorbildern im anderen Leben; dort erscheinen alle, sowohl Engel, als Geister, mit Kleidern angetan, und zwar jeder seinen Wahrheiten gemäß. Die, welche in den echten göttlichen Wahrheiten sind, erscheinen angetan mit weiß glänzenden Kleidern, und andere mit anderen. Die Geister wissen zwar nicht, woher ihnen die Kleider kommen, aber sie werden damit angetan, ohne daß sie es wissen; und es wechseln auch ihre Kleider gemäß den Veränderungen ihres Zustandes in Ansehung der Wahrheiten. Mit einem Wort, ihre Verstandesbildung ist es, was durch die Kleider dargestellt und vorgebildet wird, denn der Verstand eines jeden ist gebildet durch Wahrheiten, und wird gerade so, wie die Wahrheiten beschaffen sind, durch die es geschieht. Die Verstandesbildung bei den Engeln des Himmels ist in ihrem Inneren, daher haben sie weiß glänzende Kleider. Der Glanz kommt vom göttlich Guten, und die Weiße kommt vom Himmelslicht, welches das göttlich Wahre ist. Aber die Kleider derjenigen, die im Äußeren sind ohne das Innere, sind trübschwarz und zerrissen, wie bei den Bettlern auf den Gassen und bei den Räubern in den Wäldern.

Hieraus kann man erkennen, was durch den Schmuck bezeichnet wird, nämlich die heiligen Wahrheiten der Kirche, und daher durch "nicht anlegen den Schmuck", ohne die heiligen Wahrheiten der Kirche sein, und angewandt auf die israelitische Völkerschaft, die im Äußeren ohne das Innere war, die Beschaffenheit des Äußeren ohne Wahrheiten vom Göttlichen.

Daß die Kleider Wahrheiten bedeuten, sehe man Nr. 2132, 2576, 4545, 4763, 5248, 5319, 5954, 6378, 6914, 6917, 6918, 9093, 9158, 9212, 9216, 9814, 9827, 9952; was die Kleider Aharons und seiner Söhne bedeuten: Nr. 9814, 10068.

Daß der Schmuck im Wort die heiligen Wahrheiten der Kirche bezeichnet, wird man im folgenden Abschnitt: Nr. 10540 sehen.

10537. "Und Jehovah sprach zu Mose", 2. Mose 33/5, bedeutet die Belehrung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn es von Jehovah gesagt wird, sofern es eine Belehrung bezeichnet, wovon in den Nr. 10280 angeführten Stellen; hier die Belehrung, daß das göttlich Wahre bei jener Völkerschaft nicht war, was dadurch bezeichnet wird, daß sie ihren Schmuck von sich wegtun sollten, worüber folgt.

10538. "Sage zu den Söhnen Israels: Ihr seid ein hartnäckiges Volk", 2. Mose 33/5, bedeutet, jene Völkerschaft werde den Einfluß vom Göttlichen nicht aufnehmen.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 10429 gezeigt wurde, wo das gleiche.

10539. "Würde Ich einen Augenblick in deiner Mitte hinaufziehen, so würde Ich dich vertilgen", 2. Mose 33/5, bedeutet, sie würden zugrunde gehen, wenn das Göttliche bei ihnen einfließen würde, wie aus dem erhellt, was Nr. 10531, 10532 gezeigt wurde, wo ebenfalls das gleiche.

10540. "Und nun tue deinen Schmuck von dir", 2. Mose 33/5, bedeutet die Beschaffenheit ihres Äußeren, das ohne das Göttliche.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Schmuckes, wenn von der Kirche die Rede ist, sofern er das heilige Wahre oder das Göttliche im Äußeren bezeichnet, wovon Nr. 10536, und aus der Bedeutung von "den Schmuck abtun von sich", sofern es heißt, ihn ablegen, somit ohne ihn sein. Daß das Göttliche im Äußeren oder das heilige Wahre durch Schmuck bezeichnet wird, erhellt aus folgenden Stellen:

Hes.16/10-14: "Ich bekleidete dich mit Stickerei, und beschuhte dich mit Tachasch (Seehundsfell), und gürtete dich mit Byssus, und bedeckte dich mit Seide, und schmückte dich mit Schmuck und legte Spangen an deine Hände, und eine Kette an deinen Hals, und legte einen Reif an deine Nase, und Ringe in deine Ohren, und eine Krone der Zierde auf dein Haupt, und deine Kleider waren Byssus und Seide und Stickerei. Dadurch wurdest du überaus schön und gelangtest zum Königreich, daher ging dein Name aus unter die Völkerschaften von deiner Schönheit, denn diese war vollkommen in Meinem Schmuck, den Ich auf dich gelegt hatte". Hier ist die Rede von Jerusalem, durch das die Kirche bezeichnet wird, die vom Herrn nach der Sündflut errichtet wurde, und auf welche die israelitische und jüdische folgte. Wie beschaffen diese war, wird auch in ebendemselben Kapitel beschrieben; aber wie beschaffen jene alte war, wird hier beschrieben und ihre heiligen Wahrheiten durch jene Schmucksachen.

Ein jeder kann sehen, daß kirchliche Dinge durch jene Ausdrücke bezeichnet werden, und durch einen jeden etwas Besonderes; was für einen anderen Zweck sollte eine solche Beschreibung Jerusalems haben. Welches Kirchliche aber ein jeder Ausdruck bezeichnet, kann aus nichts anderem erkannt werden, als aus dem inneren Sinn; denn dieser Sinn lehrt, was in der geistigen Welt dem Einzelnen entspricht.

Aus diesem kann man erkennen, daß Stickerei das wißtümlich Wahre bedeutet: Nr. 9688; Byssus das verständig Wahre aus dem Göttlichen: Nr. 5319, 9469, 9596, 9744; Spangen die Wahrheiten in Ansehung der Macht: Nr. 3103, 3105; Ketten das Wahre aus dem Guten in Ansehung des Einflusses und daher die Verbindung des Inneren und Äußeren: Nr. 5320; der Reif das Wahre in Ansehung des Innewerdens, und die Ringe in den Ohren die Wahrheiten in Ansehung des Gehorsams: Nr. 4551, 10402; die Krone der Zierde das geistig Gute, welches das Gute des Wahren ist, die Krone das Gute: Nr. 9930; die Zierde das Geistige: Nr. 9815; Gold und Silber das Gute und Wahre im allgemeinen: Nr. 113, 1551, 1552, 5658, 6914, 6917, 9874; Semmelmehl, Honig und Öl bezeichnen das äußere und innere Wahre und Gute; Semmelmehl das Wahre aus dem Guten: Nr. 9995; Honig das äußere Gute: Nr. 10530, Öl das innere Gute: Nr. 886, 4582, 4638, 9474, 9780, 10254, 10261; Schönheit bedeutet die Form des Wahren aus dem Guten: Nr. 3080, 3821, 4985, 5199. Daß Jerusalem, von dem dieses gesagt wird, die Kirche bedeutet, sehe man Nr. 402, 2117, 3654. Hieraus wird klar, was der Schmuck bedeutet, nämlich das heilige Wahre in seinem ganzen Inbegriff.

Gleiches wird bezeichnet durch die Schmucksachen der Töchter Zions, die bei Jesajas aufgezählt werden:

Jes.3/18-25: "An jenem Tage wird der Herr entfernen den Schmuck der Fußspangen, und der Netzchen, und der kleinen Monde, und der Balsambüchschen, und der Kettchen, und der Armringchen, und die Kopfbünde, und die Fußkettchen, und die Binden, und die Riechfläschchen, und die Amulette, die Ringe und den Schmuck der Nase, die Feierkleider, und die Mäntel, und die Gewänder, und die Taschen, die Spiegel, und die Hemden, und die Kopfbinden, und die Überwürfe; und es wird geschehen, statt des Wohlgeruchs wird Moder sein, und statt des Gürtels Zerschneidung, statt des Flechtwerks Kahlheit, und statt des weiten Mantels die Umgürtung mit dem Sack, Brandmal statt der Schönheit. Deine Männer werden durch das Schwert fallen, und deine Starken im Krieg".

Die, welche nicht über den Buchstabensinn hinaus denken, wissen nicht anders, als daß alles das, wovon gesagt wird, die Töchter Zions seien damit geschmückt, nach dem Buchstaben zu verstehen sei; und daß wegen ihres Schmuckes und der damit getriebenen Hoffart und Eitelkeit die Leute jenes Königsreichs zugrunde gehen sollten; denn es wird gesagt, die Männer werden durch das Schwert fallen und die Starken im Krieg. Daß aber solches nicht verstanden wird, können diejenigen erkennen, welche die Gedanken ein wenig über den Buchstaben erheben. Diese wissen aus verschiedenen Stellen im Wort, daß unter den Töchtern Zions nicht die Töchter Zions verstanden werden, sondern kirchliche Dinge, wie auch unter den Töchtern Jerusalems, den Töchtern Israels, den Töchtern Judas und anderen mehr. Daß unter diesen die Kirche verstanden wird und Kirchliches, sehe man Nr. 6729, 9055E.

Wenn nun die Kirche und Kirchliches durch die Töchter Zions bezeichnet wird, so folgt, daß durch ihre hier aufgezählten Schmucksachen Wahres und Gutes der Kirche bezeichnet wird, und durch jede etwas Wahres und Gutes im besonderen; denn im Wort wird nichts ohne Bedeutung gesagt, nicht einmal ein einziges Wörtchen; und weil jene Kirche ihres Wahren und Guten, das durch jene Schmuckgegenstände bezeichnet wird, beraubt werden sollte, darum wird gesagt: "statt des Wohlgeruchs (der Spezerei) werde Moder sein, statt des Gürtels Zerschneidung, statt des Flechtwerks Kahlheit, statt des weiten Mantels die Umgürtung mit dem Sack; Brandmal statt Schönheit"; wie auch, "daß die Menschen werden durchs Schwert fallen und die Starken im Krieg"; denn durch Wohlgeruch (Spezerei) wird das göttlich Wahre in Ansehung des Gefühls für dasselbe: Nr. 10199, 10291, durch Moder die Beraubung desselben, durch Gürtel das Band bezeichnet, das Wahres und Gutes in seinem Zusammenhang erhält: Nr. 9341E, 9828, 9837; Zerschneidung anstatt desselben bedeutet seine Auflösung und Zerstreuung; durch das Flechtwerk das wißtümlich Wahre: Nr. 2831; durch Kahlheit die Beraubung der Einsicht des Wahren und der Weisheit des Guten: Nr. 9960; durch Brandmal die Verzehrung desselben durch Böses der Selbstliebe: Nr. 1297, 2446, 7852, 9055, 9141; durch Schönheit die Form des Wahren aus dem Guten in der Kirche, somit seine Vollkommenheit: Nr. 3080, 3821, 4985, 5199; und durch Schwert, durch das die Menschen fallen werden, das Falsche, welches das Wahre und Gute zerstört: Nr. 2799, 4499, 6353, 7102, 8294; durch Nichtstärke im Krieg wird bezeichnet, kein Widerstand gegen das Böse und Falsche; denn Krieg bedeutet geistigen Kampf und Versuchung: Nr. 1659, 1664, 2686, 8273, 8295, 10455. Hieraus erhellt nun, daß durch den Schmuck im allgemeinen das göttlich Wahre der Kirche bezeichnet wird.

2.Sam.1/24: "Ihr Töchter Israels, weinet über Saul, der euch kleidete in Scharlach mit Lieblichkeit, der goldenen Schmuck gab auf euer Kleid": dies steht im Klagelied Davids über Saul, das er überschrieb: "die Söhne Judas den Bogen zu lehren": 2.Sam.1/18. Durch den Bogen wird hier bezeichnet die Lehre des Wahren, die gegen das Falsche des Bösen kämpft: Nr. 2686, 2709, 6402; daher werden durch die Töchter Israels bezeichnet die Neigungen zum Wahren, die der Kirche angehören: Nr. 2362, 3963, 6729, 6775, 6788, 8994; in Scharlach gekleidet werden mit Lieblichkeit heißt, begabt werden mit inneren Wahrheiten der Kirche, die aus dem Guten sind: Nr. 4922, 9468, goldenen Schmuck auf das Kleid geben heißt, machen, daß die Wahrheiten aus dem Guten schön sind; daß Gold das Gute bezeichnet, sehe man in den Nr. 9874 angeführten Stellen, und daß Kleid das Wahre im allgemeinen bedeutet, in den Nr. 10536E angeführten Stellen.

Daß die Wehklage Davids über Saul von der Lehre des gegen das Falsche des Bösen kämpfenden Wahren handelt, die durch den Bogen bezeichnet wird, hatte den Grund, weil durch den König oder durch die königliche Würde, die Saul hatte, das göttlich Wahre in Ansehung des Schutzes und in Ansehung des Gerichtes bezeichnet wird: Nr. 1672, 2015, 2069, 3009, 4575, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148. Das gleiche wird durch Schmuck anderwärts bei David bezeichnet:

Ps.29/2: "Gebt dem Jehovah die Herrlichkeit Seines Namens, betet an vor Jehovah im Schmuck der Heiligkeit": im heiligen Schmuck, bedeutet in den echten Wahrheiten der Kirche.

Jes.49/17,18: "Deine Söhne werden eilen; hebe deine Augen auf ringsumher, und siehe, alle versammeln sich, so wahr Ich lebe, spricht Jehovah, du wirst alle anziehen wie ein Schmuck, und sie umbinden wie eine Braut": dies ebenfalls von Zion, durch das die himmlische Kirche bezeichnet wird. Die Söhne, die eilen werden, bedeuten die Wahrheiten jener Kirche. Daß die Söhne Wahrheiten bedeuten, sehe man Nr. 489, 491, 2623, 2803, 2813, 3373, 3704, 4257, 9807; daher kommt es, daß gesagt wird: "Sie alle wirst du anziehen wie einen Schmuck, und umbinden wie eine Braut", was von den Wahrheiten der Kirche gesagt werden kann, nicht aber von den Söhnen Zions.

Weil beinahe alles im Wort auch einen entgegengesetzten Sinn hat, so auch das, was zum Schmuck gehört, wodurch dann verfälschte Wahrheiten bezeichnet werden:

Jerem.4/30: "Du Verwüstete, was wirst du tun? Wenn du dich kleidest in Scharlach, wenn du dich schmückst mit Goldschmuck, wenn du deine Augen mit Schminke reibst, wirst du dich vergeblich schön machen".

Hos.2/13: "Heimsuchen werde Ich über sie die Tage der Baalim, denen sie Rauchwerk angezündet hat, und ihren Ring angetan, und ihren Schmuck, und ist ihren Buhlen nachgegangen, und hat Meiner vergessen". Und anderwärts.

10541. "So will Ich erkennen, was Ich dir tun soll", 2. Mose 33/5, bedeutet, so könne etwas (Heiliges) bei ihnen existieren.

Dies erhellt aus dem Zusammenhang der Sachen im inneren Sinn; denn jene Völkerschaft konnte im äußeren Heiligen sein, und (doch) nicht zugleich im inneren Heiligen; und weil so bei ihr das Äußere der Kirche sein konnte, obwohl nicht das Innere, darum wird durch "so will Ich erkennen, was Ich tun soll" bezeichnet, so könne etwas bei ihnen existieren.

10542. "Da rissen die Söhne Israels ihren Schmuck ab", 2. Mose 3/6, bedeutet die Beraubung des göttlich Wahren im Äußeren bei ihnen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von abreißen, sofern es heißt beraubt werden; und aus der Bedeutung des Schmuckes, sofern er das heilige Wahre, oder das Göttliche bezeichnet, wovon Nr. 10536, 10540.

10543. "Vom Berg Horeb an", 2. Mose 3/6, bedeutet im Äußeren des Gottesdienstes, der Kirche und des Wortes.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Berges Horeb, sofern er das göttlich Wahre im Äußeren bezeichnet; denn Horeb war das Gebirge um den Berg Sinai her, und durch den Berg Sinai wird das göttlich Wahre bezeichnet. Daher wird durch Horeb, der das Gebirge umher war, das göttlich Wahre im Äußeren bezeichnet, denn was in der Mitte ist, und was höher ist als die Umgebung, bezeichnet das Innere. Daß der Berg Sinai das göttlich Wahre bezeichnet, sehe man Nr. 8805, 9420; daß das Mittlere das Innere ist: Nr. 1074, 2940, 2973, 5897, 6084, 6103, 9164; ebenso das Hohe: Nr. 2148, 4210, 4599, 9489, 9773, 10181; daß, was umherliegt, das Äußere ist: Nr. 2973; ebenso, was unten ist.

Weil das Volk im Äußeren war, und nicht im Inneren, darum stand es, als das Gesetz vom Berg Sinai herab verkündigt wurde, auf dem Horeb, unten am Berg, und der Berg wurde umzäunt, damit er nicht vom Volk berührt werden möchte: 2. Mose 19/12,13,21,23,24; 20/18; 5. Mose 4/10-12.

Es wird gesagt das Äußere des Gottesdienstes, der Kirche und des Wortes, weil das Äußere des einen auch das Äußere des anderen ist; denn der Gottesdienst gehört der Kirche an, und das Wahre und Gute der Kirche und ihres Gottesdienstes stammen aus dem Wort, daher sind die, welche im Äußeren des Gottesdienstes und der Kirche sind, im Äußeren des Wortes.

10544. Vers 7-11: Und Mose nahm das Zelt, und schlug es für sich auf, außerhalb des Lagers, ferne vom Lager, und nannte es das Zelt der Zusammenkunft; und es geschah, ein jeder, der Jehovah fragte, ging hinaus zum Zelt der Zusammenkunft, das außer dem Lager war. Und es geschah, wenn Mose hinausging zum Zelt, stand alles Volk auf, und ein jeder stellte sich an die Tür seines Zeltes, und sie sahen Mose nach, bis er ins Zelt hineinging. Und es geschah, wenn Mose in das Zelt hineinging, kam die Wolkensäule hernieder und stand an der Tür des Zeltes, und redete mit Mose. Und alles Volk sah die Wolkensäule stehen an der Tür des Zeltes, und alles Volk stand auf, und sie neigten sich, ein jeder an der Tür seines Zeltes. Und Jehovah redete zu Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann zu seinem Nächsten redet; und er kehrte zurück zum Lager, aber sein Diener Josua, der Sohn Nuns, der Jüngling, begab sich nicht weg aus der Mitte des Zeltes.

"Und Mose nahm das Zelt" bedeutet das Heilige des Gottesdienstes, der Kirche und des Wortes;

"und schlug es für sich auf, außerhalb des Lagers, ferne vom Lager" bedeutet entfernt vom Äußeren, worin die Völkerschaft selbst war;

"und nannte es das Zelt der Zusammenkunft" bedeutet das Äußere des Gottesdienstes, der Kirche und des Wortes;

"und es geschah, ein jeder, der Jehovah fragte, ging hinaus zum Zelt der Zusammenkunft, das außer dem Lager war" bedeutet, alle Belehrungen über Wahres und Gutes der Kirche und des Gottesdienstes sollten einem jeden gegeben werden durch das Äußere des Wortes, fern von dem Äußeren, worin jene Völkerschaft war;

"und es geschah, wenn Mose hinausging zum Zelt, stand alles Volk auf, und ein jeder stellte sich an die Tür seines Zeltes" bedeutet, jene Völkerschaft war nicht im Äußeren des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes, sondern außerhalb desselben;

"und sie sahen Mose nach, bis er ins Zelt hineinging" bedeutet, daß sie zwar das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes sahen, daß es aber ihrer Fassungskraft entschwand;

"und es geschah, wenn Mose in das Zelt hineinging, kam die Wolkensäule hernieder und stand an der Tür des Zeltes, und redete mit Mose" bedeutet, nachdem das Wort ihrer Fassungskraft entschwunden war, nahm sie ein dichtes Dunkel ein nach außen, und doch wurde es klar vernommen von innen;

"und alles Volk sah die Wolkensäule stehen an der Tür des Zeltes" bedeutet das dichte Dunkel, das sie nach außen einnahm;

"und alles Volk stand auf, und sie neigten sich, ein jeder an der Tür seines Zeltes" bedeutet, jene Völkerschaft betete ihr Äußeres heilig an;

"und Jehovah redete zu Mose von Angesicht zu Angesicht" bedeutet die göttlichen Dinge, die im Wort verbunden sind;

"wie ein Mann zu seinem Nächsten redet" bedeutet die Verbindung des Wahren und Guten;

"und er kehrte zurück zum Lager" bedeutet zum Äußeren, worin jene Völkerschaft war;

"aber sein Diener Josua, der Sohn Nuns, der Jüngling, begab sich nicht weg aus der Mitte des Zeltes" bedeutet das göttlich Wahre in den heiligen Dingen der Kirche und des Gottesdienstes, das an Moses Statt unterdessen diente.

10545. "Und Mose nahm das Zelt", 2. Mose 33/7, bedeutet das Heilige des Gottesdienstes, der Kirche und des Wortes.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Zeltes, sofern es im höchsten Sinn den Herrn bezeichnet, und auch den Himmel und die Kirche, und im bezüglichen Sinn alles Heilige des Himmels und der Kirche, daher auch das Heilige des Gottesdienstes und das Heilige des Wortes; denn diese Dinge gehören der Kirche an und dem Herrn, weil es von Ihm (kommt).

Daß das Zelt dieses bedeutet, beruht darauf, daß die Uralten in Zelten wohnten, und in ihnen auch ihren heiligen Gottesdienst hatten. Bei den Uralten war die himmlische Kirche, welche die heiligste von allen folgenden Kirchen war, denn sie beteten den Herrn an; dieser war ihnen Jehovah. Und weil Er sie führte, hatten sie Umgang mit den Engeln des Himmels; und daher waren sie vom Herrn in himmlischer Weisheit. Die Errichtung dieser Kirche ist es, was durch die Schöpfung des Himmels und der Erde im 1. Kapitel der Genesis beschrieben wird, und ihre Weisheit durch das Paradies; denn durch den Himmel und die Erde im Wort wird die Kirche bezeichnet, durch das Paradies die Einsicht und Weisheit, und durch den Menschen die Kirche selbst, ebenso durch den Boden, von dem er Adam genannt wurde.

Daß der Himmel und die Erde im Wort die Kirche ist, der Himmel die innere Kirche, und Erde die äußere Kirche, sehe man Nr. 1733, 1850, 2117, 2118, 3355E, 4535, 10373, daß die Einsicht und Weisheit durch Paradiese und Gärten beschrieben wird: Nr. 100, 108, 2702, 3220; daß der Mensch die Kirche bedeutet: Nr. 478, 768, 4287, 9276; wie auch der Boden: Nr. 566, 1068; und daß den Menschen schaffen heißt, die Kirche herstellen: Nr. 16, 88, 10373; man sehe außerdem Nr. 8891, 9942.

Weil nun jene Kirche eine vor den übrigen geliebte war, und der Herr bei ihnen in Zelten wohnte (denn es wird gesagt, der Herr wohne bei dem Menschen, der in der Liebe zu Ihm ist: Joh.14/23,24), darum wurde zu ihrem Gedächtnis die Stiftshütte oder das Zelt der Zusammenkunft bei der israelitischen Völkerschaft errichtet, in dem das Heilige des Gottesdienstes begangen wurde; und darum wurde das Fest der Laubhütten oder der Zelte eingesetzt. Daß durch das Zelt jene heiligen Dinge, und insbesondere das Heilige des Gottesdienstes bezeichnet wird, erhellt aus folgenden Stellen:

Jes.54/1,2: "Juble, du Unfruchtbare, die nicht geboren hat; erweitere den Ort deines Zeltes, die Teppiche deiner Wohnungen soll man ausdehnen": erweitern den Ort des Zeltes heißt, das (erweitern), was der Kirche, und daher was dem Gottesdienst angehört. Ausdehnen die Teppiche der Wohnungen heißt, die Wahrheiten vermehren. Daß die Teppiche die Wahrheiten der Kirche bezeichnen, sehe man Nr. 9595, 9596, 9606, 9756; unfruchtbar bedeutet den, der vorher nicht im Wahren und Guten der Kirche war: Nr. 3908, 9325.

Jerem.4/20: "Verwüstet ist das ganze Land, plötzlich sind verwüstet worden meine Zelte, in einem Augenblick meine Teppiche": daß das Land die Kirche ist, sehe man in den Nr. 9325 angeführten Stellen; und weil die Kirche eine Kirche ist vermöge des Guten der Liebe und des Wahren des Glaubens, darum wird gesagt "verwüstet sind die Zelte und die Teppiche". Zelte bedeuten das Gute der Kirche, und Teppiche ihre Wahrheiten.

Jerem.10/20,21: "Mein Zelt ist verwüstet, und alle meine Seile sind ausgerissen, meine Söhne sind fortgegangen von mir, und sind nicht mehr; es ist niemand da, der noch mein Zelt aufspannt, oder meine Teppiche aufrichtet, denn die Hirten sind zu Toren geworden": hier wird durch Zelt und Teppiche das gleiche bezeichnet. Die Seile sind ausgerissen bedeutet, es bestehe keine Verbindung des Guten und Wahren mehr, sowie der Wahrheiten untereinander; darum wird auch gesagt "meine Söhne sind fortgegangen", weil durch Söhne die Wahrheiten bezeichnet werden. Daß die Söhne Wahrheiten bedeuten, sehe man Nr. 489, 491, 533, 2623, 2803, 2813, 3373, 3704, 4257, 9807.

Ps.15/1,2: "Jehovah, wer wird weilen in meinem Zelt; wer wird wohnen auf Deinem heiligen Berge? Wer untadelig wandelt und Gerechtigkeit tut und Wahrheit redet in seinem Herzen": im Zelt Jehovahs weilen heißt, im Himmel (weilen), und daselbst im Guten der Liebe.

Ps.61/5: "Bleiben werde ich in Deinem Zelt in Ewigkeit".

Amos 9/11: "An jenem Tage will Ich aufrichten das zerfallene Zelt Davids, und verzäunen die Risse, und das Zerstörte wieder herstellen": das Zelt Davids bedeutet die Kirche des Herrn und das Heilige der Verehrung desselben; verzäunen die Risse und das Zerstörte wieder herstellen, bedeutet, dasselbe erneuern durch Beseitigung des Falschen. Daß David im Wort den Herrn vorbildet, sehe man Nr. 1888, 9954; daher kommt es, daß das Zelt Davids die Kirche des Herrn und das Heilige des Gottesdienstes bedeutet.

Jerem.30/18: "Siehe, Ich will wiederbringen die Gefangenschaft der Zelte Jakobs, und seiner Wohnungen Mich erbarmen": die Zelte Jakobs und seine Wohnungen bedeuten das Gute und Wahre der Kirche.

Weil durch die Zelte das Gute der Kirche und des Gottesdienstes bezeichnet wird, darum wird durch Zelte im entgegengesetzten Sinn das Böse der Kirche und des Gottesdienstes bezeichnet, wie aus folgenden Stellen erhellen kann:

Jerem.6/2,3: "Einer Schönen will Ich vergleichen die Tochter Zions; aber zu ihr werden kommen die Hirten und ihre Herden, und werden Zelte aufschlagen gegen sie ringsumher".

Jerem.49/28,29: "Ziehet hinauf gegen Arabien, und verwüstet die Söhne des Aufganges, ihre Zelte, und ihre Herden werden sie nehmen, ihre Teppiche und alle ihre Geräte".

Hos.9/5,6: "Was werdet ihr tun am Tage der Feier, und am Tage des Festes Jehovahs? Denn siehe, sie sind weggegangen wegen der Verwüstung; die Köstlichkeiten ihres Silbers wird die Distel einnehmen, und die Dornen sind in ihren Zelten".

Ps.78/51: "Er schlug alle Erstgeburt Ägyptens, die Erstlinge der Kräfte in den Zelten Hams".

10546. "Und schlug es für sich auf, außerhalb des Lagers, ferne vom Lager", 2. Mose 33/7, bedeutet, entfernt vom Äußeren, worin die Völkerschaft selbst war.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "ein Zelt aufschlagen", sofern es heißt, das Kirchliche und Gottesdienstliche vorsehen, einrichten und ordnen; denn durch Zelt wird das Heilige der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes bezeichnet, wovon Nr. 10545; daher wird durch das Aufschlagen desselben bezeichnet, jenes vorsehen, einrichten und ordnen. Ferner aus der Bedeutung des Lagers, sofern es die himmlische Ordnung bezeichnet, aus der und nach welcher der Himmel und die Kirche (gebildet ist); und weil alles Wahre und Gute des Himmels und der Kirche jener Ordnung angehört, daher wird auch das, was dasselbe enthält, bezeichnet. Daß dieses durch das Lager bezeichnet wird, beruht darauf, daß durch die Söhne Israels, die das Lager bildeten, alles Wahre und Gute im Inbegriff bezeichnet wird. Als aber die Söhne Israels ein Kalb als Jehovah verehrten, dann wurde durch ihr Lager das Gegenteil bezeichnet, somit die höllische Ordnung, wie auch das, was das Falsche und Böse enthält, das die Hölle macht. Ob man sagt, das Äußere des Gottesdienstes und der Kirche ohne das Innere oder die Hölle, ist gleich, denn die, welche im Äußeren des Gottesdienstes sind ohne das Innere, sind in den Trieben der Selbst- und Weltliebe, und die Triebe der Selbst- und Weltliche sind aus der Hölle.

Hieraus wird klar, warum Mose sein Zelt nahm, und es außerhalb des Lagers aufschlug, ferne vom Lager; denn durch das Zelt wurde, wie oben bemerkt, das Heilige des Gottesdienstes, der Kirche und des Wortes bezeichnet; und auch, warum durch jene Worte bezeichnet wird das Entfernte von dem Äußeren, worin die israelitische Völkerschaft war.

Daß durch das Lager die himmlische Ordnung bezeichnet wird, und durch die Lagerung die Einrichtung des Guten und Wahren nach der himmlischen Ordnung, sehe man Nr. 4236, 8103E, 8130, 8131, 8155, 8193, 8196;

und daß daher durch das Lager der Himmel und die Kirche bezeichnet wird, als das Enthaltende: Nr. 10038,

und im entgegengesetzten Sinn die Hölle: Nr. 10458;

daß auch das Äußere des Gottesdienstes und der Kirche, das getrennt ist vom Inneren, die Hölle ist: Nr. 10483, 10489; aus dem Grund, weil die, welche in dem vom Inneren getrennten Äußeren sind, gar keinen göttlichen Einfluß aufnehmen: Nr. 10429, 10472; und daher keinen Glauben und keine Liebe zum Herrn haben können: Nr. 10396, 10400, 10411;

daß sie nur auf ihre Liebestriebe, somit auf die Hölle sehen: Nr. 10422; und daß sie daher sich selbst als Gott verehren: Nr. 10407, 10412;

daß die israelitische Völkerschaft in dem vom Inneren getrennten Äußeren war, in den Nr. 9380 angeführten Stellen; und Nr. 9373, 9381, 10396, 10401, 10407, 10492, 10498, 10500, 10533.

10547. "Und nannte es das Zelt der Zusammenkunft", 2. Mose 33/7, bedeutet das Äußere des Gottesdienstes, der Kirche und des Wortes, in dem ein Inneres ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Zeltes der Zusammenkunft, sofern es das Äußere des Gottesdienstes, der Kirche und des Wortes bezeichnet, worin ein Inneres ist; denn durch das Zelt wird das Heilige des Gottesdienstes, der Kirche und des Wortes bezeichnet: Nr. 10545, und durch die Zusammenkunft wird bezeichnet, worin ein Inneres ist, denn alles Innere ist beisammen im Äußeren; man sehe Nr. 6451, 9216, 9828, 9836.

Durch Zusammenkunft wird im Buchstabensinn verstanden die Zusammenkunft der Söhne Israels; aber im inneren Sinn wird bezeichnet die Zusammenkunft des Wahren und Guten der Kirche, weil durch die Söhne Israels im guten Sinn das Wahre und Gute der Kirche im Inbegriff bezeichnet wird; man sehe Nr. 5414, 5879, 5951, 7957; ebenso durch die Versammlung und Gemeinde der Söhne Israels: Nr. 7830, 7843. Das Wahre und Gute des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes ist aber in ihrem Inneren; denn im Inneren des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes sind himmlische und geistige Dinge, im Äußeren aber natürliche und weltliche; und alles Himmlische und Geistige fließt in Natürliches und Weltliches ein, und läuft darin aus und bildet und bestimmt es; daher kommt es, daß das Äußere durch Zusammenkunft bezeichnet wird.

So verhält es sich mit dem äußeren Sinn des Wortes, der sein Buchstabensinn genannt wird; so auch mit den äußeren Dingen der Kirche und des Gottesdienstes, denn diese sind aus dem Wort.

10548. "Und es geschah, ein jeder, der Jehovah fragte, ging hinaus zum Zelt der Zusammenkunft, das außer dem Lager war", 2. Mose 33/7, bedeutet, alle Belehrungen über Wahres und Gutes der Kirche und des Gottesdienstes sollten einem jeden gegeben werden durch das Äußere des Wortes, fern von dem Äußeren, worin jene Völkerschaft war.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Jehovah fragen, sofern es heißt, belehrt werden über Wahres und Gutes der Kirche und des Gottesdienstes; denn alle Befragung Jehovahs hat die Belehrung über jenes zum Zweck. Aus der Bedeutung des Zeltes der Zusammenkunft, sofern es das Äußere der Kirche und des Gottesdienstes bezeichnet, wovon Nr. 10547; und aus der Bedeutung von "außerhalb des Lagers", sofern es heißt, entfernt von dem Äußeren, worin jene Völkerschaft war, wovon Nr. 10546.

Hieraus wird klar, daß durch "ein jeder, der den Jehovah fragte, ging hinaus zum Zelt der Zusammenkunft, das außer dem Lager war" bezeichnet wird, jede Belehrung über Wahres und Gutes der Kirche und des Gottesdienstes sollte durch das Äußere des Wortes gegeben werden, fern von dem Äußeren, worin jene Völkerschaft war.

Es wird gesagt, "durch das Äußere des Wortes", weil alle Belehrung über Wahres und Gutes des Glaubens und der Liebe, das die Kirche macht und in den Gottesdienst eingeht, von daher kommt; und weil den Herrn fragen heißt, sich beim Wort Rat holen, denn im Wort ist der Herr gegenwärtig. Das Wort ist nämlich das göttlich Wahre, das von Ihm kommt, und bei den Engeln ist Er in Seinem göttlich Wahren, wie auch bei den Menschen der Kirche, die Ihn aufnehmen. Es wird gesagt "durch das Äußere des Wortes", weil im Äußeren des Wortes alles Innere beisammen ist, somit alles Wahre und Gute des Himmels und der Kirche, gemäß dem, was Nr. 10547 gezeigt wurde, daher kommt es, daß im Letzten die Antworten und Offenbarungen erfolgten: Nr. 9905. Alle Lehren der Kirche, die dem Gottesdienst dienen, werden auch wirklich durch das Äußere des Wortes gegeben, aber sie werden bloß denen gegeben, die in der Erleuchtung vom Herrn sind, wenn sie das Wort lesen, denn alsdann fließt Licht aus dem Himmel in sie ein durch den inneren Sinn; man sehe Nr. 9025, 9382, 9409, 9424, 9430, 10105, 10324, 10402, 10431.

Daß es geschehen soll fern von dem Äußeren, worin die israelitische Völkerschaft war, kommt daher, weil das Äußere des Wortes bei jener Völkerschaft ganz anders erscheint, und daher anders erklärt wird, wie daraus erhellen kann, daß sie in demselben nichts sehen vom Glauben und der Liebe zum Herrn, nicht einmal vom Herrn und vom Himmel aus Ihm; sondern was sie sehen, betrifft bloß weltliche und irdische Dinge, und hauptsächlich ihr Hervorragen über andere. Der Grund ist, weil sie im Äußeren sind ohne das Innere; und die, welche von solcher Art sind, können nichts sehen vom Inneren aus. Vom Inwendigen aus sehen heißt nämlich sehen aus dem Himmel vom Herrn.

Hieraus wird klar, daß das Äußere des Wortes, und daher der Kirche und des Gottesdienstes bei jener Völkerschaft entfernt ist vom Äußeren des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes an sich betrachtet.

Der äußere Gottesdienst jener Völkerschaft wird jetzt im inneren Sinn beschrieben bis zum 11. Vers.

10549. "Und es geschah, wenn Mose hinausging zum Zelt, stand alles Volk auf, und ein jeder stellte sich an die Tür seines Zeltes", 2. Mose 33/8, bedeutet, daß jene Völkerschaft nicht im Äußeren des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes war, sondern außerhalb desselben.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Wort darstellt, wovon in den Nr. 9372 angeführten Stellen; aus der Bedeutung des Zeltes, sofern es das Heilige des Gottesdienstes, der Kirche und des Wortes bezeichnet, wovon Nr. 10545; und aus der Bedeutung von aufstehen und sich stellen vor die Tür des Zeltes, sofern es heißt, außerhalb desselben; denn die Tür bedeutet den Eingang, die Einführung und Gemeinschaft: Nr. 2145, 2152, 8989; vor ihr stehen heißt daher, nicht hineingehen, nicht hineingeführt werden, und keine Gemeinschaft haben.

10550. "Und sie sahen Mose nach, bis er ins Zelt hineinging", 2. Mose 33/8, bedeutet, daß sie zwar das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes sahen, daß es aber ihrer Fassungskraft entschwand.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Mose nachsehen", sofern es heißt, das Äußere des Wortes sehen. Durch Mose wird das Wort bezeichnet, wie Nr. 10549; und durch "ihm nachsehen" wird bezeichnet, das Äußere desselben sehen; denn was vorne ist, bedeutet das, was inwendig ist, und was hinten ist, bedeutet, was außen ist. Die hintere Seite Jehovahs sehen, und nicht Sein Angesicht, heißt daher, das Äußere und nicht das Innere sehen, worüber 2. Mose 33/23; ferner aus der Bedeutung von "bis er hineinging in das Zelt", sofern es heißt, es entziehe sich ihrer Fassungskraft, denn wenn er hineinging, wurde er nicht mehr gesehen.

10551. "Und es geschah, wenn Mose in das Zelt hineinging, kam die Wolkensäule hernieder und stand an der Tür des Zeltes, und redete mit Mose", 2. Mose 33/9, bedeutet, nachdem das Wort ihrer Fassungskraft entschwunden war, nahm sie ein dichtes Dunkel ein nach außen, und doch wurde es klar vernommen von innen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "wenn Mose ins Zelt hineinging", sofern es heißt, sobald das Wort ihrer Fassungskraft entschwunden war, wovon Nr. 10550; aus der Bedeutung der Wolkensäule, sofern sie ein dichtes Dunkel bezeichnet in Beziehung auf jene Völkerschaft, denn durch Wolke wird das Äußere des Wortes bezeichnet: Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und Nr. 4060, 4391, 5922, 6343E, 6752, 8443, 8781; wie auch die Dunkelheit des Wortes für die, welche nicht in der Erleuchtung sind, und das dichte Dunkel bei denen, die in dem vom Inneren getrennten Äußeren des Wortes sind: Nr. 8106, 8814, 8819, 8832, 9430.

Aus der Bedeutung von "stehen an der Türe", sofern es heißt, nach außen, wovon Nr. 10549; aus der Bedeutung von "reden mit Mose", sofern es heißt klar vernehmen von innen. Denn durch Mose wird das Wort bezeichnet, wie es an sich betrachtet erscheint; man sehe Nr. 9372; und reden bedeutet vernehmen, man sehe in den Nr. 10290 angeführten Stellen. Daß es von innen geschieht, hat den Grund, weil Mose, mit dem die Wolkensäule redete, inwendig im Zelt war. Was es heißt, sehen von außen und vernehmen von innen, soll nun gesagt werden:

Die, welche in der Erleuchtung sind, sehen das Wort, wenn sie es lesen von innen, denn ihr Inneres ist geöffnet; und wenn das Innere geöffnet ist, dann ist es im Licht des Himmels. Dieses Licht fließt ein und erleuchtet, obwohl es der Mensch nicht weiß. Der Grund, warum er es nicht weiß, ist, weil jenes Licht in die Erkenntnisse einfließt, die im Gedächtnis des Menschen liegen, und diese Erkenntnisse sind im natürlichen Licht. Und weil der Mensch aus ihnen denkt, wie aus sich, kann er den Einfluß nicht wahrnehmen, gleichwohl aber kann er aus verschiedenen Anzeigen wissen, daß er in der Erleuchtung war. Allein dennoch ist ein jeder im Irrtum, der glaubt, er sei in der Erleuchtung, wenn er nicht liebt das Wahre zu wissen um des Wahren willen und um des Guten des Lebens willen, somit, wer nicht das göttlich Wahre liebt um des Lebens willen; denn leben nach den göttlichen Wahrheiten aus dem Wort, heißt den Herrn lieben; und vom Herrn, wenn Er geliebt wird, kommt alle Erleuchtung.

Die aber, die nicht das Leben nach den göttlichen Wahrheiten aus dem Wort, sondern Ehre, Einkommen und Ruhm zum Zweck, und somit die göttlichen Wahrheiten nur als Mittel haben, können durchaus in keiner Erleuchtung sein, denn dieser Zweck ist weltlich und leiblich, aber nicht geistig und himmlisch. Und darum verschließt er den inwendigen Menschen, und wenn dieser verschlossen ist, kann kein Licht aus dem Himmel einfließen und erleuchten. Wenn solche glauben, sie seien in der Erleuchtung, während sie das Wort lesen, sind sie ganz im Irrtum; denn sie denken nicht aus dem Himmel, sondern aus der Welt, somit nicht vom Herrn, sondern von sich selbst aus. Und inwieweit von sich und von der Welt aus, insoweit aus dem natürlichen Licht, das getrennt ist vom himmlischen Licht, und das vom himmlischen Licht getrennte natürliche Licht ist lauter Finsternis in geistigen Dingen.

Wenn solche sich einreden, sie hätten etwas aus der Erleuchtung gesehen, so ist es Täuschung, denn sie werden nirgend anderswoher inne, ob etwas wahr ist, als aus anderen durch Begründungen, und das heißt das Wahre sehen von außen, und nicht von innen, oder aus einem Beredungsglauben; wie dieser beschaffen ist sehe man Nr. 9363-9369. Solche können das Falsche als wahr, und das Wahre als falsch sehen, wie auch das Böse als gut, und das Gute als böse.

Aus diesem erhellt, was es heißt, das Wort von außen ansehen, und es von innen vernehmen. Es von außen ansehen wird dadurch bezeichnet, daß das Volk sich an die Tür des Zeltes stellte und dem Mose nachsah; ferner dadurch, daß es die Wolkensäule an der Tür des Zeltes stehen sah, und sich an der Tür des Zeltes neigte. Hingegen das Wort von innen vernehmen wird dadurch bezeichnet, daß Mose in das Zelt hineinging, und daß die Wolkensäule, die an der Tür des Zeltes stand, mit Mose redete.

Mit wenigen Worten soll noch gesagt werden, wie der Einfluß, der Erleuchtung zur Folge hat, geschieht: Die Engel vernehmen ebenso wie die Menschen das Wort, wenn es gelesen wird, aber die Engel geistig, hingegen die Menschen natürlich. Der Mensch, dem das Inwendige geöffnet ist, vernimmt das Wort zwar auch geistig, aber er weiß es nicht, solange er in der Welt lebt, weil sein geistiges Denken in das natürliche im äußeren Menschen einfließt und hier sich sichtbar darstellt, aber dennoch ist es jenes innere Denken, das erleuchtet, und durch das der Einfluß vom Herrn geschieht. Einige Gelehrte haben auch wirklich durch den Einblick in ihre Gedanken und durch die Reflexionen darüber beobachtet, daß beim Menschen ein inneres Denken stattfindet, das nicht zur Erscheinung kommt; daher haben sie die Vorstellungen desselben immaterielle und intellektuelle Ideen genannt, die sie unterschieden von den Vorstellungen des äußeren Denkens, die zur Erscheinung kommen und die sie natürliche und materielle nannten. Aber sie wußten nicht, daß die Vorstellungen des inwendigen Denkens geistig sind, und diese, wenn sie herabkommen, in natürliche verwandelt werden, und daß sie unter einer anderen Gestalt und in einem anderen Gewand zur Erscheinung kommen.

Hieraus kann einigermaßen erhellen, wie der Einfluß geschieht, der Erleuchtung zur Folge hat.

10552. "Und alles Volk sah die Wolkensäule stehen an der Tür des Zeltes", 2. Mose 33/10, bedeutet, das dichte Dunkel, das sie nach außen einnahm, wie aus dem erhellt, was Nr. 10551 erklärt wurde.

10553. "Und alles Volk stand auf, und sie neigten sich, ein jeder an der Tür seines Zeltes", 2. Mose 33/10, bedeutet, jene Völkerschaft betete ihr Äußeres heilig an.

Dies erhellt aus der Bedeutung von aufstehen und sich neigen, sofern es heißt, heilig anbeten; und aus der Bedeutung von "an der Tür des Zeltes", sofern es das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes bezeichnet, wovon Nr. 10549. Mit diesen Worten wird die Sinnesart dieser Völkerschaft beschrieben, sofern (die Juden), obwohl sie nicht im echten Sinn des Wortes, und in so dichter Dunkelheit über denselben sind, dennoch es heilig anbeteten. Aber dieses Heilige ist ein götzendienerisches Heiliges, das aus der Selbstliebe entspringt und ganz getrennt ist vom göttlich Heiligen. Daß jene Völkerschaft in diesem Heiligen ist, wenn im Gottesdienst, sehe man Nr. 3479, 4281, 6588, 9377, 10430, 10500.

10554. "Und Jehovah redete zu Mose von Angesicht zu Angesicht", 2. Mose 33/11, bedeutet die göttlichen Dinge, wie sie im Wort verbunden sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "reden von Angesicht zu Angesicht", sofern es heißt sich verbinden; denn durch Angesicht wird das Innere bezeichnet, und wenn das Innere (zweier) sich gegenseitig anschaut und das gleiche sieht, dann verbindet es sich. Dies wird bezeichnet durch "reden von Angesicht zu Angesicht", wenn von Jehovah zu Mose (geredet wird), unter dem das Wort verstanden wird, denn durch reden wird das Innewerden bezeichnet, und durch von Angesicht zu Angesicht wird ausgedrückt "wechselseitig", daher das wechselseitige Innewerden des einen in dem des anderen, das eine Verbindung ist.

Dies wird verstanden in betreff des Wortes, daß es so beschaffen sei, weil Mose hier das Wort darstellt; denn das Wort ist so beschaffen in seinem Inneren und in seinem Äußeren. Im Inneren ist das Ganze und Einzelne verbunden, und auch im Äußeren. So auch das, was im Inneren ist mit dem, was im Äußeren ist, (nämlich) durch Entsprechungen. Diese Verbindungen können nicht beschrieben werden, und wenn sie beschrieben würden, so könnte es mit keiner Denkvorstellung begriffen werden. Es sind himmlische und geistige Dinge, die daselbst so unter sich verbunden sind, und zwar durch Entsprechungen mit natürlichen und weltlichen Dingen, die den Buchstabensinn machen. Wie diese Verbindungen beschaffen sind, kann einigermaßen vorstellig gemacht werden durch die Verbindungen der Engelsgesellschaften in den Himmeln, die zusammengenommen eins sind, geradeso wie die Glieder, Eingeweide und Organe beim Menschen, die, obwohl sie verschieden sind, und ein jedes derselben inwendig aus unzähligen verschiedenen Dingen besteht, dennoch eins ausmachen. So beschaffen ist auch das Wort in Ansehung seines Wahren und Guten. Daß das Wort so beschaffen ist, weiß der Mensch gar nicht; aber die Engel wissen es, denn diese werden den Zusammenhang der inneren Teile des Wortes inne.

Hieraus kann man erkennen, daß durch "Jehovah redete zu Mose von Angesicht zu Angesicht" die göttlichen Dinge bezeichnet werden, die im Wort verbunden sind. Daß etwas anderes bezeichnet wird durch "reden von Angesicht zu Angesicht", und etwas anderes durch "Jehovah sehen von Angesicht zu Angesicht", erhellt im Folgenden:

2. Mose 33/20,22,23: "Du kannst Mein Angesicht nicht sehen, denn nicht sieht Mich ein Mensch und lebt; aber Ich will dich in die Kluft des Felsen stellen und Meine Hand über dich decken, bis Ich vorübergegangen bin, und dann will Ich Meine Hand wegtun, und du wirst Mich von hinten sehen, aber Mein Angesicht wird nicht gesehen werden".

Daß Mose das Wort darstellt, sehe man in den Nr. 10549 angeführten Stellen; und daß Angesicht das Innere bedeutet, in den Nr. 9546 angeführten Stellen; ferner daß durch reden das Innewerden bezeichnet wird, in den Nr. 10290 angeführten Stellen.

10555. "Wie ein Mann zu seinem Nächsten redet", 2. Mose 33/11, bedeutet die Verbindung des Wahren und Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von reden, sofern es ein wechselseitiges Innewerden, und daher eine Verbindung bezeichnet, wie Nr. 10554; aus der Bedeutung des Mannes, sofern er das Wahre bezeichnet, wovon Nr. 3134, 3459, 4823, 7716, 9007; und aus der Bedeutung des Nächsten, sofern er das Gute bezeichnet, mit dem das Wahre verbunden wird.

Im Wort wird hie und da gesagt "der Mann und der Nächste", oder "der Mann und der Genosse", und dadurch wird bezeichnet "wechselseitig", wie auch durch "Mann und Bruder"; und wenn "wechselseitig", dann wird auch eine wechselseitige Verbindung bezeichnet, wie sie zwischen dem Wahren und Guten besteht; denn das Wahre verbindet sich wechselseitig mit dem Guten, aus dem Grund, weil das Wahre sein Sein hat vom Guten, und das Gute seine Beschaffenheit im Wahren.

Im Himmel gibt es nichts Wahres, das nicht verbunden ist mit dem Guten, aus dem Grund, weil das Wahre nichts ist ohne das Gute, und auch das Gute nichts ist ohne das Wahre, denn das Wahre ohne das Gute ist wie ein Dasein ohne Sein, und das Gute ohne das Wahre ist wie ein Sein ohne Dasein; d.h., das Wahre ohne das Gute ist wie ein Leib ohne Leben, und das Gute ohne das Wahre wie ein Leben ohne Leib. Wenn sie daher nicht verbunden sind, so sind sie kein Etwas, aus dem etwas wird, d.h., sie sind nichts, von dem etwas zum Himmel und zur Kirche Gehöriges gesagt werden könnte. Es verhält sich damit ebenso, wie beim Menschen mit dem Verstehen ohne zu wollen, und mit dem Wollen ohne zu verstehen. Es kommt zwar das eine vom anderen getrennt vor, wie das Wahre und Gute verstehen und es nicht wollen; aber dann hat das Verstehen sein Wollen anderswoher als aus dem Guten, nämlich vom Wollen für sich selber, oder um des Ichs willen, dem das Verstehen des Wahren und Guten nur zum Mittel dient.

Wer auf die rechte Weise nachdenkt, kann erkennen, daß das Verstehen beim Menschen sein Leben hat aus seinem Wollen, und daß es ohne das Wollen nichts ist. Sodann, daß das Verstehen und das Wollen aufeinander sich beziehen und miteinander verbunden sind. Ebenso verhält es sich mit dem Wahren und Guten, folglich mit dem Glauben und der Liebe. Wenn das Wahre nicht verbunden ist mit dem Guten, oder der Glaube mit der Liebe, dann ist es nicht wahr oder gut, und nicht Glaube oder Liebe.

Dies wurde gesagt, damit man wisse, was durch die wechselseitige Verbindung verstanden wird, die im geistigen Sinn bezeichnet wird durch Mann und Genosse, oder durch Mann und Nächsten, wie auch durch Mann und Bruder.

10556. "Und er kehrte zurück zum Lager", 2. Mose 33/11, bedeutet zum Äußeren, worin jene Völkerschaft war.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Lagers, sofern es das Äußere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes bezeichnet, worin die israelitische Völkerschaft war, wovon Nr. 10546. Insofern nun Mose zum Lager zurückgekehrt ist, bildet er nicht mehr das Wort vor, sondern das Haupt der israelitischen Völkerschaft; denn im Lager sein bei denen, die in dem vom Inneren getrennten Äußeren waren heißt, im gleichen Zustand sein; anders, wenn er außerhalb jenes Lagers war, und dort sein Zelt aufschlug, fern vom Lager.

Wie Mose das Haupt jener Völkerschaft vorbildet, kann daher aus dem Folgenden dieses Kapitels bis zum Ende im inneren Sinn erhellen. Weil Mose diese vorbildliche Bedeutung annimmt, darum wird gesagt, sein Diener Josua, der Sohn Nuns, der Jüngling, habe sich nicht aus der Mitte des Zeltes wegbegeben, wodurch bezeichnet wird, daß das Vorbildliche sich dennoch fortsetzte im Zelt, das außerhalb des Lagers war.

10557. "Aber sein Diener Josua, der Sohn Nuns, der Jüngling, begab sich nicht weg aus der Mitte des Zeltes", 2. Mose 33/11, bedeutet das göttlich Wahre in den heiligen Dingen der Kirche und des Gottesdienstes, das an Moses Statt unterdessen diente.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Josuas, des Dieners Moses, sofern er das göttlich Wahre darstellt, das an Moses Statt diente. Derselbe heißt der Sohn Nuns wegen des Wahren und Jüngling wegen des Guten; und aus der Bedeutung von: "er begab sich nicht weg aus der Mitte des Zeltes", sofern es heißt, es (das Wahre) höre unterdessen nicht auf, in den heiligen Dingen der Kirche und des Gottesdienstes zu sein. Durch "sich nicht wegbegeben" wird bezeichnet, unterdessen nicht aufhören, und durch das Zelt wird bezeichnet das heilige des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes, wovon Nr. 10545.

Im vorigen Abschnitt, Nr. 10556 wurde gesagt, daß Mose jetzt wieder beginne, das Haupt der israelitischen Völkerschaft vorzubilden; damit nun der Zusammenhang der Sachen im inneren Sinn nicht unterbrochen werden möchte, geschah es, daß Josua im Zelt blieb, während Mose abwesend war; denn durch Josua wird das göttlich Wahre in Ansehung einer Tätigkeit vorgebildet, z.B. das kämpfende göttlich Wahre: Nr. 8595; das musternde und wahrnehmende göttlich Wahre: Nr. 10454; hier aber das göttlich Wahre, das diente in Abwesenheit des Mose; darum heißt er ein Diener Moses.

10558. Vers 12-17: Und Mose sprach zu Jehovah: Siehe, Du sprichst zu mir: Führe dieses Volk hinauf, und Du hast mir nicht kund getan, wen Du mit mir senden willst; und Du hast doch gesagt: Ich kenne dich mit Namen und du hast auch Gnade gefunden in Meinen Augen. Und nun, wenn ich Gnade gefunden habe in Deinen Augen, so tue mir doch kund Deinen Weg, daß ich Dich erkenne, weil ich Gnade gefunden in Deinen Augen, und siehe, daß diese Völkerschaft Dein Volk ist. Da sprach Er: Mein Angesicht soll mitgehen, und Ich will dich zur Ruhe bringen. Und er sprach zu Ihm: Wenn Dein Angesicht nicht mitgeht, so führe uns nicht hinauf von dannen. Und woran soll doch erkannt werden, daß ich Gnade gefunden habe in Deinen Augen, ich und Dein Volk? Nicht daran, daß Du mit uns gehst und wir ausgezeichnet werden, ich und Dein Volk, vor allen Völkern, die auf dem Erdboden sind? Da sprach Jehovah zu Mose: Auch dieses Wort, das du geredet hast, will Ich tun, denn du hast Gnade gefunden in Meinen Augen, und Ich kenne dich mit Namen.

"Und Mose sprach zu Jehovah" bedeutet den Unwillen darüber, daß nicht das Göttliche, somit keine eigentliche Kirche bei ihnen (sein sollte);

"siehe, Du sprichst zu mir: Führe dieses Volk hinauf" bedeutet die Zusage einer Kirche bei dieser Völkerschaft;

"und Du hast mir nicht kundgetan, wen Du mit mir senden willst" bedeutet, dieses könne ohne göttliche Leitung nicht geschehen;

"und Du hast doch gesagt: Ich kenne dich mit Namen" bedeutet seine Beschaffenheit;

"und du hast auch Gnade gefunden in Meinen Augen" bedeutet, er sei angenommen worden, weil er jener Völkerschaft vorstehen konnte;

"und nun, wenn ich Gnade gefunden habe in Deinen Augen" bedeutet, wenn er deshalb angenommen worden sei;

"so tue mir doch kund Deinen Weg, daß ich Dich erkenne" bedeutet eine Belehrung darüber, wie das Göttliche bei ihnen beschaffen sein werde;

"weil ich Gnade gefunden in Deinen Augen" bedeutet, weil er angenommen worden, um dem Volk vorzustehen;

"und siehe, daß diese Völkerschaft Dein Volk ist" bedeutet, sie allein in der Welt seien es, bei denen das Göttliche sei, das über alles (herrsche);

"da sprach Er: Mein Angesicht soll mitgehen, und Ich will dich zur Ruhe bringen" bedeutet das Göttliche der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes werde bei ihm sein, aber bei jener Völkerschaft nur das Äußere ohne jenes;

"und er sprach zu Ihm: Wenn Dein Angesicht nicht mitgeht, so führe uns nicht hinauf von dannen" bedeutet, wenn das Göttliche nicht daselbst sei, so werde auch nichts Kirchliches sein;

"und woran soll doch erkannt werden, daß ich Gnade gefunden habe in Deinen Augen, ich und Dein Volk? Nicht daran, daß Du mit uns gehst" bedeutet die Annahme vor anderen (finde nur statt), wenn das Göttliche bei ihnen geoffenbart würde;

"und wir ausgezeichnet werden, ich und Dein Volk, vor allen Völkern, die auf dem Erdboden sind" bedeutet (ebenso) das Hervorragen über alle in der ganzen Welt;

"da sprach Jehovah zu Mose: Auch dieses (Wort), das du geredet hast, will Ich tun" bedeutet, das Göttliche werde im Äußeren der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes sein, das bei ihnen (gegeben werde);

"denn du hast Gnade gefunden in Meinen Augen, und Ich kenne dich mit Namen" bedeutet, er sei angenommen wegen seiner Beschaffenheit.

10559. "Und Mose sprach zu Jehovah", 2. Mose 33/12, bedeutet den Unwillen darüber, daß nicht das Göttliche, somit keine eigentliche Kirche bei ihnen (sein sollte).

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, sofern es hier Unwillen bezeichnet, denn sprechen schließt das Folgende in sich, weil dieses es ist, was er gesprochen, und das Folgende ist eine Äußerung des Unwillens darüber, daß das Göttliche nicht bei ihnen sein wollte, und daß sie somit die Kirche nicht haben sollten, wodurch sie ausgezeichnet würden vor allen, die auf dem Erdboden sind, wie aus dem folgenden 16. Vers erhellt.

Daß die Worte Moses zu Jehovah Äußerungen des Unwillens darüber waren, hatte den Grund, weil Mose hier das Haupt der israelitischen Völkerschaft darstellt; man sehe Nr. 10556; deshalb spricht er für sich und für jene Völkerschaft; denn er sagt: "Ich und das Volk": Vers 16, und weil er jene Völkerschaft hier als Haupt darstellt, darum wird durch "Mose sprach zu Jehovah" Unwillen bezeichnet; denn ein Mensch, der so beschaffen ist, wie jene Völkerschaft, wird unwillig über Gott, wenn er nicht bekommt, was er begehrt. Dies tun alle, die im Äußeren sind ohne das Innere, denn wenn sie Gott ehren und anbeten und gleichsam lieben, so geschieht es nicht um Seinetwillen, sondern um ihretwillen, denn sie wollen nichts anderes als hervorragen über andere, und größeren Reichtum als andere; das ist das Feuer, das ihre Verehrung und Anbetung und scheinbare Liebe erregt. Wenn sie aber nicht erlangen, was sie begehren, so verlassen sie Gott. Daß jene Völkerschaft so geartet war, erhellt offenbar aus den historischen Teilen des Wortes.

Das gleiche wird bezeichnet durch folgende Worte Jakobs: "Jakob tat ein Gelübde und sprach: Wird Gott mit mir sein und mir Brot zu essen geben und ein Kleid anzuziehen, und werde ich im Frieden wiederkommen zum Haus meines Vaters, so soll Jehovah mein Gott sein": 1. Mose 28/20,21; dies schließt in sich, daß, wenn er dieses empfange, er Jehovah als seinen Gott anerkennen werde, wenn er es aber nicht empfange, so werde er ihn nicht anerkennen. Von solcher Art war auch die von Ihm abstammende Völkerschaft. Daher kommt es, daß diese Völkerschaft so oft abfiel und andere Götter verehrte, bis daß sie zuletzt ebendeshalb aus dem Land Kanaan verstoßen wurde, zuerst die israelitische Völkerschaft, und nachher die jüdische.

Daß der Grund des Unwillens, wovon oben, der war, daß sie keinen Vorzug haben würden vor allen im ganzen Weltkreis, wenn Jehovah nicht mit ihnen ginge, ist offenbar. Daß aber der Grund des Unwillens auch der war, daß dann keine eigentliche Kirche bei ihnen sein würde, folgt daraus, daß "von Jehovah eingeführt werden ins Land Kanaan" bedeutet eine Kirche werden. Der Grund hiervon ist, weil die Kirche von den ältesten Zeiten her im Lande Kanaan gewesen war, und weil das Wort nirgend anders geschrieben werden konnte, als hier, somit bei der Völkerschaft, die jenes Land besaß, und, wo das Wort, da auch die Kirche ist.

Daß das Wort nicht anderswo geschrieben werden konnte, als dort, hatte den Grund, weil alle Orte, die in jenem ganzen Land und um dasselbe her waren, z.B. die Berge, Täler, Flüsse, Wälder usw., Vorbilder himmlischer und geistiger Dinge geworden waren, und der Buchstabensinn des Wortes sowohl in den historischen als in den prophetischen Schriften, notwendig aus solchem bestehen muß, denn das Innere des Wortes, das himmlische und geistige Dinge sind, muß in solches auslaufen, und gleichsam darauf stehen, wie ein Haus auf seinem Fundament. Würde nämlich das Wort in Ansehung des Buchstabensinnes, der sein Letztes ist, nicht auf solchem stehen, so wäre es gleich einem Haus ohne Fundament. Daß es so ist, erhellt aus dem Wort, sofern in diesem die Orte jenes Landes so oft erwähnt werden, die alle, weil sie vorbildlich geworden, Dinge des Himmels und der Kirche bezeichnen. Daher kommt es, daß eingeführt werden ins Land Kanaan die Errichtung der Kirche bezeichnet, und daß der Unwille Moses dieses auch in sich schließt, obwohl er nicht daran dachte.

Daß im Land Kanaan die Kirche von den ältesten Zeiten her war, und daß daher alle Orte in demselben Vorbilder geworden waren, sehe man Nr. 3686, 4447, 4454, 4516, 4517, 5136, 6306, 6516, 8317, 9320, 9325; und daß daher das Land Kanaan im Wort die Kirche bezeichnet, in den Nr. 9325 angeführten Stellen.

10560. "Siehe, Du sprichst zu mir: Führe dieses Volk hinauf", 2. Mose 33/12, bedeutet die Zusage einer Kirche bei dieser Völkerschaft.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Du sprichst zu mir", wenn von Jehovah (die Rede ist), sofern es eine Zusage (oder Versprechen) bezeichnet; und aus der Bedeutung von "hinaufführen dieses Volk", sofern es heißt, es solle bei jener Völkerschaft die Kirche errichtet werden. Das ist es, was im inneren Sinn durch jene Worte bezeichnet wird; aber im nächsten Sinn wird bezeichnet, daß sie ins Land Kanaan eingeführt werden und es besitzen sollten. Daß eingeführt werden ins Land Kanaan und es besitzen bedeutet, die Kirche errichten, sehe man Nr. 10559.

Wie es sich damit verhält, wurde im Vorhergehenden hie und da gezeigt, daß nämlich bei jener Völkerschaft keine Kirche errichtet werden konnte, sondern nur das Vorbild der Kirche, weil sie in dem vom Inneren getrennten Äußeren war; und die, welche von solcher Art sind, keinen Einfluß vom Göttlichen aufnehmen können; und doch ist die Kirche beim Menschen in seinem Inneren, nicht aber in dem davon getrennten Äußeren. Die von solcher Art sind, können zwar die Kirche vorbilden, nicht aber die Kirche sein. Die Kirche vorbilden, aber nicht die Kirche sein heißt, äußere Dinge verehren und sie heilig und göttlich nennen, sie aber nicht anerkennen und innewerden mit einem Glauben und einer Liebe aus dem Himmel.

Man sehe was über die Bedeutung von "hinaufführen das Volk ins Land", Nr. 10526 gesagt wurde.

10561. "Und Du hast mir nicht kundgetan, wen Du mit mir senden willst", 2. Mose 33/12, bedeutet, dieses könne ohne göttliche Leitung nicht geschehen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "senden mit Mose und jener Völkerschaft", wenn es von Jehovah (ausgeht), sofern es das Göttliche bezeichnet, das führen soll, worüber folgt; und (auch daraus), weil Mose wußte, daß er zwar das Volk ins Land Kanaan einführen könne, daß sie aber, wenn es ohne göttliche Führung und Leitung geschehe, nicht in den Besitz desselben kommen würden. Dies schließt in sich und bedeutet, daß bei jener Völkerschaft die Kirche nicht errichtet werden sollte, gemäß dem, was Nr. 10559, 10560 angeführt wurde.

Hieraus wird klar, daß durch "führe dieses Volk hinauf, aber du hast mir nicht kundgetan, wen du mit mir senden willst" bezeichnet wird, die Kirche könne bei jener Völkerschaft ohne göttliche Leitung nicht errichtet werden. So fassen die Engel diese Worte auf, ob auch die Menschen sie ganz anders auffassen, denn die Engel fassen alles im Wort nach seinem inneren Sinn auf, die Menschen aber nach dem äußeren Sinn, in dem jedoch der innere ist.

Daß "mit ihnen senden", wenn es von Jehovah (geschehen soll), ausdrückt, das Göttliche müsse führen, hat den Grund, weil durch "gesandt werden von Jehovah" das führende Göttliche, wie auch das ausgehende Göttliche bezeichnet wird. Darum haben die Engel in der Grundsprache ihren Namen von gesendet werden; und darum hat der Herr so häufig von sich gesagt, "Er sei gesandt vom Vater", wodurch das ausgehende Göttliche bezeichnet wird; man sehe Nr. 4710, 6831. Hieraus wird klar, was unter den Worten: (den du) "senden wirst mit mir", im inneren Sinn verstanden wird.

10562. "Und Du hast doch gesagt: Ich kenne dich mit Namen", 2. Mose 33/12, bedeutet seine Beschaffenheit.

Dies erhellt aus der Bedeutung von kennen, wenn von Jehovah (die Rede ist), sofern es heißt, wissen, und vorhersehen von Ewigkeit her, wovon Nr. 5309. Und aus der Bedeutung des Namens, sofern er die Beschaffenheit eines Zustandes, einer Sache oder eines Menschen bezeichnet, wovon Nr. 144, 145, 1754, 1896, 2009, 2724, 3004-3011, 3421, 6674, 6887, 8274, 8882, 9310; die Beschaffenheit Moses schließt das Folgende in sich.

Hieraus erhellt, daß durch "Ich kenne dich mit Namen", wenn es von Jehovah gesagt wird, bezeichnet wird, von Ewigkeit her wissen und vorhersehen, wie beschaffen einer ist.

10563. "Und du hast auch Gnade gefunden in Meinen Augen", 2. Mose 33/12, bedeutet, er sei angenommen worden, weil er jener Völkerschaft vorstehen konnte.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Gnade finden in den Augen Jehovahs", sofern es heißt, angenommen sein; hier wegen der Beschaffenheit, die bezeichnet wird durch "Ich kenne dich mit Namen". Es war seine Beschaffenheit, vermöge derer er jener Völkerschaft vorstehen konnte, denn Mose war vom Herrn vorhergesehen, daß er an der Spitze des israelitischen Volkes stehen sollte. Daß dieses aber vorhergesehen wurde, erhellt daraus, daß er am Hof des Königs Pharao erzogen wurde, wo Herrschgewalten bestanden; daher beseelte ihn der Trieb, über andere hervorzuragen, und darum wurde er auch zum Vorsteher seines Volkes angenommen. Seine Beschaffenheit war es auch, daß er die vom Göttlichen (ausgehende) Rede besser aufnehmen konnte, als andere aus jener Völkerschaft, denn er war nicht so in dem vom Inneren getrennten Äußeren, wie jene Völkerschaft.

Das ist es nun, was bezeichnet wird durch "Ich kenne dich mit Namen, und du hast auch Gnade gefunden in Meinen Augen".

10564. "Und nun, wenn ich Gnade gefunden habe in Deinen Augen", 2. Mose 33/13, bedeutet, wenn er deshalb angenommen worden sei, was aus dem erhellt, was Nr. 10562, 10563 gezeigt wurde.

10565. "So tue mir doch kund Deinen Weg, daß ich Dich erkenne", 2. Mose 33/13, bedeutet eine Belehrung darüber, wie das Göttliche bei ihnen beschaffen sein werde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Kundtun den Weg Jehovahs", sofern es die Belehrung über das Göttliche bezeichnet; denn durch kundtun wird Belehrung bezeichnet; und durch den Weg Jehovahs das führende göttlich Wahre. Ferner aus der Bedeutung von erkennen den Jehovah, sofern es heißt, wissen, wie das Göttliche bei ihnen beschaffen sei.

Daß der Weg das Wahre bedeutet, sehe man Nr. 627, 2333, 10422, hier das führende göttlich Wahre.

10565_. "Weil ich Gnade gefunden in Deinen Augen", 2. Mose 33/13, bedeutet, weil er angenommen worden sei, um dem Volk vorzustehen und es zu führen, wie Nr. 10563, 10564.

10566. "Und siehe (doch), daß diese Völkerschaft Dein Volk ist", 2. Mose 33/13, bedeutet, in der Welt seien sie es allein, bei denen das Göttliche sei, das über alles (herrsche).

Dies erhellt aus der Bedeutung der Völkerschaft Jehovahs, sofern sie das bezeichnet, wo das eigentlich Göttliche wohnt, und im geistigen Sinn, wo die Kirche des Herrn ist; denn alle, die den Herrn mit Glauben und Liebe anerkennen, bilden zusammengenommen die Völkerschaft Jehovahs. Allein die Söhne Israels dachten zu der Zeit gar nicht an die Kirche, sondern bloß an den Besitz des Landes Kanaan und an das Hervorragen über andere. Und weil dem Mose gesagt worden war, daß der Name ihres Gottes Jehovah sei, was sie doch vorher nicht wußten: 2. Mose 3/13,14, und weil sie so große Wunder von Ihm sahen in Ägypten, am Meer Suph und in der Wüste, darum erkannten sie Jehovah als ihren Gott an. Gleichwohl aber glaubten sie mit ihrem Herzen nicht an Ihn, denn sie glaubten, es gebe mehrere Götter, wie genugsam daraus erhellen kann, daß sie, als Moses lange ausblieb, das goldene Kalb als ihren Gott, ja als Jehovah anbeteten; und daß sie nachher oft zu (anderen) Göttern abfielen, wie aus den historischen Schriften des Wortes zu ersehen ist. Hieraus kann man erkennen, daß sie den Jehovah bloß verehrten wegen der Wunder, und nicht deswegen, weil Er der alleinige Gott war; und wer Gott bloß wegen der Wunder verehrt, der verehrt nur den Namen Gottes, und nicht Gott, und fällt von Ihm ab, sooft er nicht bekommt, was er begehrt.

Daß die israelitische Völkerschaft Jehovah bloß dem Namen nach verehrte, sehe man Nr. 3732E, 4299, 6877; und daß sie im Herzen Götzendiener waren: Nr. 4208, 4281, 4820, 5998, 6877, 7401, 8301, 8882; und daß es die schlimmste Völkerschaft war: Nr. 4314, 4316, 4317, 4444, 4503, 4750, 4751, 4815, 4820, 4832, 5057, 7248, 8819, 9320, und außerdem 10396.

Aus diesem kann nun erhellen, was bezeichnet wird durch "diese Völkerschaft ist Dein Volk", nämlich sie allein seien es, bei denen Jehovah (wohne), und daß sie vorzüglicher seien als alle anderen Völkerschaften. Aber obwohl dies im nächsten Sinn durch diese Worte bezeichnet wird, so wird doch durch ebendieselben im inneren Sinn bezeichnet, daß das Göttliche bei ihnen sein sollte, folglich die Kirche.

10567. "Da sprach Er: Mein Angesicht soll mitgehen, und Ich will dich zur Ruhe bringen", 2. Mose 33/14, bedeutet, das Göttliche der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes werde bei ihm sein, bei jener Völkerschaft aber sei nur das Äußere ohne jenes.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Angesichtes, sofern es das Innere bezeichnet, wovon in den Nr. 9546 angeführten Stellen; und wenn von Jehovah (die Rede ist), sofern es das Göttliche bezeichnet, hier die göttlichen Dinge der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes.

Aus der Bedeutung von gehen, sofern es heißt leben, wovon Nr. 3335, 4882, 5493, 5605, 8417, 8420, 9440; wenn es sich aber auf Jehovah bezieht, heißt es Leben geben, gegenwärtig sein und führen; denn daher hat der Mensch das Leben.

Und aus der Bedeutung von "zur Ruhe bringen den Mose", sofern es das Äußere der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes bezeichnet, in das die inneren göttlichen Dinge auslaufen; denn durch Mose wird jenes Äußere vorgebildet, wie Nr. 10563, und durch Ruhe wird bezeichnet zur Ruhe kommen und sich endigen; somit worin sie zur Ruhe kommen, oder worin die inneren göttlichen Dinge sich endigen. Auch bedeutet das betreffende Wort in der Grundsprache ruhen und aufhören.

Daß die inneren Dinge der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes sich endigen (oder auslaufen) in ihr Äußeres, und daß sie auf demselben ruhen wie auf ihrer Grundlage, oder wie ein Haus auf seinem Fundament, sehe man Nr. 9216. Daß dieses durch "Mose zur Ruhe bringen" bezeichnet wird, erhellt aus den gleich folgenden Worten dieses Kapitels im inneren Sinn, wo die Rede ist von den inneren Dingen des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes; und vom Äußeren, in das sie auslaufen, dieses Äußere ist es, was durch Mose vorgebildet wird.

10568. "Und er sprach zu Ihm: Wenn Dein Angesicht nicht mitgeht, so führe uns nicht hinauf von dannen", 2. Mose 33/15, bedeutet, wenn das Göttliche nicht daselbst sei, so werde auch nichts Kirchliches sein.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Angesichtes Jehovahs, sofern es die inneren göttlichen Dinge der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes bezeichnet, wovon Nr. 10567; und aus der Bedeutung von "führe uns nicht hinauf von dannen", sofern es heißt, es werde nichts Kirchliches da sein. Der Grund, warum dieses durch jene Worte bezeichnet wird, ist der, weil durch eingeführt werden ins Land Kanaan die Errichtung der Kirche bezeichnet wird; daher wird durch "führe uns nicht hinauf von dannen" bezeichnet, so werde nichts von der Kirche da sein. Daß durch eingeführt werden ins Land Kanaan die Errichtung der Kirche bezeichnet wird, sehe man Nr. 10560, 10561.

Der Grund, warum durch eingeführt werden ins Land Kanaan die Errichtung der Kirche bezeichnet wird, liegt darin, daß durch das Land Kanaan im Himmel nichts anderes verstanden wird als die Kirche, denn im Himmel wird alles im Wort geistig aufgefaßt; wenn daher im Wort irgendein Land genannt wird, dann wird an das Kirchliche in jenem Land oder bei der dortigen Völkerschaft gedacht. Die Engel des Himmels können mit ihren Gedanken sich nicht bei der Vorstellung eines Landes aufhalten, weil die Vorstellung des Landes eine materielle ist, auch nicht bei der Vorstellung einer Völkerschaft, denn diese Vorstellung ist auch eine materielle; daher schwebt ihnen sogleich eine geistige Vorstellung vor, die sich auf die Kirche bezieht. Die geistige Vorstellung betrifft im allgemeinen den Herrn, Sein Reich, den Himmel, die Kirche, die Liebe und den Glauben an den Herrn und die immateriellen Dinge, die dem Glauben und der Liebe, und somit der Kirche angehören; und wenn man es glauben will, es ist unmöglich, daß eine materielle Vorstellung in den Himmel eingeht, sie wird (vielmehr) an der ersten Schwelle ausgezogen. So geschieht es mit allen und jeden Teilen des Wortes.

Daher kommt es nun, daß durch "eingeführt werden ins Land Kanaan" die Errichtung der Kirche bezeichnet wird, und durch "nicht hineingeführt werden" wie hier, keine Errichtung.

10569. "Und woran soll doch erkannt werden, daß ich Gnade gefunden habe in Deinen Augen, ich und Dein Volk? nicht daran, daß Du mit uns gehst", 2. Mose 33/16, bedeutet, die Annahme vor anderen, wenn das Göttliche bei ihnen geoffenbart würde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von erkannt werden, wenn es sich auf das Göttliche bei ihnen bezieht, sofern es heißt, geoffenbart werden. Aus der Bedeutung von "Gnade finden in den Augen Jehovahs", sofern es heißt, angenommen sein, wovon Nr. 10563, hier vor anderen, weil folgt: "so werden wir ausgezeichnet werden, ich und Dein Volk, vor allen Völkern, die auf dem Erdboden sind"; und aus der Bedeutung von "mit uns gehen", wenn es sich auf Jehovah bezieht, sofern es das Göttliche bezeichnet, das hier ins Land Kanaan führt, wovon Nr. 10567. Hieraus wird klar, daß durch "woran soll doch erkannt werden, daß ich Gnade gefunden habe in Deinen Augen, ich und Dein Volk? nicht daran, daß du mit uns gehst?" bezeichnet wird, die Annahme vor anderen (finde nur statt), wenn das Göttliche bei ihnen geoffenbart würde.

Es wird gesagt "in den Augen Jehovahs", und dadurch bezeichnet die göttliche Gegenwart des Herrn im Wahren und Guten des Glaubens und der Liebe bei den Menschen auf Erden und bei den Engeln in den Himmeln. Daß die Gegenwart des Herrn im Wahren und Guten des Glaubens und der Liebe ist, kommt daher, weil dieses vom Herrn ist, und wenn der Herr bei den Menschen und bei den Engeln in demselben gegenwärtig ist, alsdann ist Er in dem Seinen gegenwärtig bei ihnen, und nicht in ihrem Eigenen, denn dieses ist böse. Daher kommt es auch, daß durch die Augen im Wort, wo von Menschen die Rede ist, welche die göttlichen Dinge des Herrn aufnehmen, der Glaube, wie auch der aufnehmende Verstand bezeichnet wird; denn der Verstand ist das innere Auge, und der Glaube ist das Wahre, das gesehen und vernommen wird. Daß die Augen, wenn sie sich auf den Menschen beziehen, im Wort den Glauben bezeichnen, wie auch den Verstand, sehe man Nr. 2701, 4403-4421, 4523-4534, 9051. Woher dieses Sehen kommt, soll auch gesagt werden:

Es gibt ein wirkliches (reales) Licht, das den Verstand erleuchtet, ganz unterschieden von demjenigen Licht, welches das leibliche Gesicht erleuchtet. Dasjenige Licht, das den Verstand erleuchtet, ist aus dem Himmel; dasjenige aber, welches das leibliche Gesicht (erleuchtet), ist in der Welt. Das Licht des Himmels ist vom Herrn als der Sonne daselbst, und ist in seinem Wesen das göttlich Wahre, das vom göttlich Guten des Herrn ausgeht. Hieraus wird klar, woher es kommt, daß durch die Augen, wenn von Jehovah die Rede ist, die göttliche Gegenwart des Herrn bezeichnet wird, und daß durch die Augen, wenn von den Menschen die Rede ist, die das göttlich Wahre des Herrn oder Sein Licht aufnehmen, der Glaube und der erleuchtete Verstand bezeichnet wird. Daß es ein wirkliches Licht ist, das die Gemüter erleuchtet, und den Verstand bei den Menschen bildet, weiß man in der Welt nicht, obwohl von den Menschen dem Verstand ein Sehen und ein Licht zugeschrieben wird, und obwohl der Herr im Wort so oft das Licht heißt, und erkannt wird, daß man Ihn sehe durch den Glauben und Sein Licht. Daß es ein wirkliches Licht ist, das die Gemüter erleuchtet, und daß das vom Herrn als Sonne ausgehende göttlich Wahre dieses Licht ist, und daß es das Verständnis des Wahren gibt, wo es aufgenommen wird, sehe man in den Stellen, die angeführt sind Nr. 9548, 9684; sodann Nr. 9570, 9571E, 9594. Hieraus kann erhellen, was durch die Augen Jehovahs im Wort bezeichnet wird:

Jes.37/17: "Neige, Jehovah, Dein Ohr und höre, und öffne, Jehovah, Deine Augen und siehe".

Jerem.24/6: "Ich will Mein Auge richten auf sie zum Guten, und will sie zurückführen in ihr Land, und sie bauen".

Ps.33/18: "Siehe, das Auge Jehovahs ist über denen, die Ihn fürchten".

Ps.11/4: "Jehovah ist in Seinem heiligen Tempel; Jehovah hat im Himmel Seinen Thron; Seine Augen sehen, und Seine Augenlider prüfen die Söhne des Menschen". Und anderwärts.

10570. "Und wir ausgezeichnet werden, ich und Dein Volk, vor allen Völkern, die auf dem Erdboden sind", 2. Mose 33/16, bedeutet, daher (komme) das Hervorragen über alle in der ganzen Welt, wo die Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausgezeichnet werden vor allen Völkern, die auf dem Erdboden sind, sofern es das Hervorragen über alle in der ganzen Welt bezeichnet. Daß es auch heißt, wo die Kirche ist, beruht darauf, daß durch den Erdboden die Kirche bezeichnet wird, worüber folgt.

Daß "um ausgezeichnet zu werden vor allen in der ganzen Welt", der Zweck war, um deswillen die israelitische Völkerschaft den Jehovah verehrte, und um deswillen sie im äußeren Heiligen sein konnte, erhellt aus dem, was über jene Völkerschaft früher gezeigt wurde.

Daß solche im äußeren Heiligen sein und anderen als Verehrer Gottes erscheinen können, kann man sehen an den Götzendienern, die in den geschichtlichen Büchern des Wortes vorkommen; diese konnten ebenso im Äußeren sein; daß sie aber das innere Heilige nicht hatten, kann jeder wissen, und daraus schließen, daß die göttlichen Wahrheiten, die im Wort geoffenbart sind, den Gottesdienst zu einem inneren machen, wenn man dieselben weiß und danach lebt, denn wenn der Mensch ohne dieselben Gott heilig verehren könnte, so würde man keine Kirchenlehre, und keine Predigt brauchen.

Weil jene Völkerschaft so geartet war, daß sie um des Hervorragens willen über andere als Zweck im äußeren Heiligen sein konnte und weil bei solchen die Vorbilder himmlischer und geistiger Dinge, die das Äußere des Gottesdienstes sind, den Engeln sich mitteilen können, und dadurch eine Verbindung mit dem Himmel möglich wird, darum wurde jene Völkerschaft angenommen. Wer aber glaubt, daß sie dadurch auch Verehrer Gottes waren, täuscht sich sehr, denn sie waren Verehrer ihrer selbst und der Welt, und im Herzen Götzendiener; und weil sie von solcher Art waren, wurde ihnen das Innere des Gottesdienstes nicht geoffenbart, das dem Glauben und der Liebe zum Herrn angehört, wie aus den Büchern des Alten Testaments erhellt, wie auch daraus, daß sie den Herrn nicht anerkannten als Er in die Welt kam, ja auch jetzt noch nicht anerkennen. Und wenn man sie auf die Weissagungen vom Herrn hinweist, so nehmen sie es doch nicht an. Sie wollen einen Messias, der sie über alle im ganzen Weltkreis erhebt, und keinen Messias, dessen Reich in den Himmeln ist, und von da aus für aller Heil auch auf Erden sorgt. Hieraus kann erhellen, wie jene Völkerschaft von den ersten Zeiten her beschaffen war, und warum hier gesagt wird, dadurch daß Jehovah mit ihnen ginge, würden sie ausgezeichnet sein vor allen Völkern, die auf dem Erdboden sind.

Es wird gesagt "auf dem Erdboden", und wird darunter verstanden "überall, wo die Kirche ist", denn durch Boden wird ebenso wie durch Land die Kirche bezeichnet; daß durch Land, sehe man in den Nr. 9325 angeführten Stellen. Aber der Boden bezeichnet die Kirche aus dem gleichen Grund, wie das Feld, somit vermöge der Aufnahme der verschiedenen Samen und deren Wachstum und Ertrag, wodurch Wahres und Gutes des Glaubens und der Liebe bezeichnet wird; denn der Mensch ist das Aufnahmegefäß für diesen, wie der Boden für jene. Land aber heißt die Kirche wegen des in demselben wohnenden Volkes, bei dem die Kirche ist. Weil aber der Boden die räumliche Ausdehnung bezeichnet, ebenso wie das Land, darum sagen die Übersetzer statt Boden das Land, wie hier auf dem Lande (super faciebus terrae), statt auf dem Erdboden (super feciebus humi), und auch anderwärts, und doch ist in der Grundsprache das Wort, das Boden bezeichnet, von einem ganz anderen Stamme, als das Wort, das Land (oder Erde) bezeichnet.

Daß der Boden ebenso wie das Land die Kirche bezeichnet, erhellt aus verschiedenen Stellen im Wort, von denen nur etliche angeführt werden sollen:

Jerem.14/3,4: "Die Vornehmen schickten ihre Geringen nach Wasser, sie kamen zu den Gruben und fanden kein Wasser, ihre Gefäße kamen leer zurück, darum weil der Boden zerbrochen ist, da kein Regen war im Land": hier bedeutet der Boden die Kirche, wie auch Land; denn hier ist im inneren Sinn die Rede vom Mangel des Wahren, und daher von der Verwüstung der Kirche. Wasser bedeutet Wahrheiten, Gruben bezeichnen (den Ort), wo diese sind, somit die Lehre, Gefäße bedeuten das Aufnehmende, Regen den Einfluß aus dem Himmel; Land ist, wo die Kirche ist, und der Boden ist die Kirche selbst; dieser heißt zerbrochen von der Trockenheit, somit vom Mangel des Wahren aus dem Himmel.

Jes.23/17,18: "Es wird geschehen am Ende von siebzig Jahren, da wird Jehovah Tyrus heimsuchen, und sie wird wiederkommen zu ihrem Hurenlohn, und huren mit allen Königreichen der Erde auf dem (ganzen) Erdboden; zuletzt aber wird ihr Handel und ihr Hurenlohn dem Jehovah heilig sein": durch Tyrus wird die Kirche bezeichnet in Ansehung der Erkenntnisse des Wahren und Guten, somit im abgezogenen Sinn diese Erkenntnisse. Dieselben werden ein Hurenlohn genannt, wenn sie gelehrt werden um des Einkommens, der Ehre und deshalb um des Ruhmes willen, und so gleichsam verkauft, und nicht gelehrt werden um des Wahren selbst willen. Dies wird Buhlerei und Hurerei im Wort genannt. Huren mit allen Königreichen der Erde heißt: so tun mit allen Wahrheiten der Kirche. Auf dem Erdboden heißt: überall, wo die Kirche. Weil die Erkenntnisse des Wahren und Guten dennoch Erkenntnisse des Wahren und Guten an sich, somit göttlich bleiben, wenn sie auch dem Menschen, der sie lehrt und verkauft, ein Erwerbsmittel, und daher ein Hurenlohn sind, darum wird gesagt, ihr Handel und ihr Hurenlohn werden dem Jehovah heilig sein. Daß hier kein Hurenlohn und keine Hurerei mit allen Königreichen des Landes verstanden wird, auch nicht, daß solches dem Jehovah heilig sein werde, kann jeder sehen, der über den Buchstabensinn hinaus denkt.

Ps.104/30: "Du sendest Deinen Geist aus, so werden sie geschaffen, und erneuerst das Angesicht des Bodens": Geist Jehovahs ist das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre: Nr. 9818; geschaffen werden bedeutet von neuem geschaffen, d.h. wiedergeboren werden: Nr. 10373; das Angesicht des Bodens erneuern heißt, die Kirche umbilden und herstellen; das Angesicht des Bodens ist überall, wo etwas Kirchliches aufgenommen werden kann.

Ebenso wie anderwärts, wo gesagt wird "Angesicht des Bodens", wie 1. Mose 7/4; 8/8,13; 2. Mose 32/12; 4. Mose 12/3; 5. Mose 6/15; 7/6; 1.Sam.20/15; 2.Sam.14/7.

10571. "Da sprach Jehovah zu Mose: Auch dieses (Wort), das du geredet hast, will Ich tun", 2. Mose 33/17, bedeutet, das Göttliche werde im Äußeren der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes sein, das bei ihnen sei.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er als das Haupt jener Völkerschaft das Äußere der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes darstellt, aber nicht so getrennt vom Inneren, wie das Äußere desselben bei jener Völkerschaft selbst, wovon Nr. 10557, 10563. Und aus der Bedeutung von "das Wort tun, das Mose geredet hat", wenn es von Jehovah (gesagt wird), sofern es heißt, das Göttliche werde im Äußeren sein; denn unter "das Wort tun", wird verstanden mit ihnen gehen und sie ins Land Kanaan einführen; und durch "mit ihnen gehen und sie ins Land Kanaan einführen" wird bezeichnet, das Göttliche werde bei ihnen geoffenbart werden; man sehe Nr. 10569.

Das Geheimnis, das hierin und im Folgenden liegt, kann nicht wohl beschrieben werden, wenn man nicht eine Vorstellung vom Äußeren der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes hat, das Mose vorbildet, und vom Äußeren der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes, worin die Völkerschaft selbst war. Das eine unterscheidet sich vom anderen darin, daß das Äußere, das Mose vorbildet, ein Äußeres ist, das vom Inneren nicht so getrennt ist wie das Äußere, in dem die Völkerschaft selbst war. Daher kommt es, daß bald gesagt wird "Mose und das Volk", bald "Mose" ohne das Volk, und bald das Volk ohne Mose; und daß, wenn Mose zu Jehovah redet, er sagt: "ich und das Volk", und Jehovah, wenn Er zu Mose spricht, von Mose allein redet, wie 2. Mose 33/12,14,16-23, oder vom Volk ohne Rücksicht auf ihn, wie 2. Mose 34/2 und anderwärts.

10572. "Denn du hast Gnade gefunden in Meinen Augen, und Ich kenne dich mit Namen", 2. Mose 33/17, bedeutet, er sei angenommen wegen seiner Beschaffenheit, was aus dem erhellt, was Nr. 10562, 10563 gesagt und gezeigt wurde, wo die gleichen Worte.

10573. Vers 18-23: Und er sprach: Laß mich doch Deine Herrlichkeit sehen. Und Er sprach: Ich will alle Meine Güte vorübergehen lassen vor deinem Angesicht, und will anrufen den Namen Jehovahs vor dir, und will gnädig sein, wem Ich gnädig bin, und will Mich erbarmen, wessen Ich Mich erbarme. Und Er sprach: Du kannst Mein Angesicht nicht sehen; denn nicht sieht Mich ein Mensch und lebt. Und Jehovah sprach: Siehe, es ist ein Ort bei Mir, und du sollst (daselbst) auf einem Felsen stehen. Und es wird geschehen, wenn Meine Herrlichkeit vorübergeht, so will Ich dich in die Kluft des Felsen stellen und will Meine Hand über dich decken, bis Ich vorübergegangen sein werde. Und (dann) will Ich Meine Hand wegtun, daß du Mich von hinten sehest, aber Mein Angesicht kann man nicht sehen.

"Und er sprach: Laß mich doch Deine Herrlichkeit sehen" bedeutet die Wahrnehmung des inneren göttlich Wahren im Äußeren;

"und Er sprach: Ich will alle Meine Güte vorübergehen lassen vor deinem Angesicht" bedeutet alles Göttliche des Himmels und der Kirche vor dem Äußeren;

"und will anrufen den Namen Jehovahs vor dir" bedeutet das Heilige des Gottesdienstes in demselben;

"und will gnädig sein, wem Ich gnädig bin, und will Mich erbarmen, wessen Ich Mich erbarme" bedeutet das göttlich Wahre und Gute werde denen geoffenbart werden, die es aufnehmen;

"und Er sprach: Du kannst Mein Angesicht nicht sehen" bedeutet die inneren göttlichen Dinge der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes können der israelitischen Völkerschaft nicht erscheinen;

"denn nicht sieht Mich ein Mensch und lebt" bedeutet das Göttliche Selbst könne nicht gesehen werden, wie es an sich, sondern nur, wie es durch den Herrn im Himmel ist;

"und Jehovah sprach: Siehe, es ist ein Ort bei Mir, und du sollst (daselbst) auf einem Felsen stehen" bedeutet den Zustand des Glaubens an Gott;

"und es wird geschehen, wenn Meine Herrlichkeit vorübergeht" bedeutet die inneren Dinge des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes;

"so will Ich dich in die Kluft des Felsen stellen" bedeutet das Dunkle und Falsche des Glaubens, wie es diejenigen haben, die im Äußeren ohne das Innere sind;

"und will Meine Hand über dich decken, bis Ich vorübergegangen sein werde" bedeutet die Verschließung des Inneren;

"und (dann) will Ich Meine Hand wegtun, daß du Mich von hinten sehest, aber Mein Angesicht kann man nicht sehen" bedeutet die äußeren Dinge des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes werden sie sehen, aber nicht die inneren.

10574. "Und er sprach: Laß mich doch Deine Herrlichkeit sehen", 2. Mose 33/18, bedeutet die Wahrnehmung des inneren göttlich Wahren im Äußeren.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses hier, sofern er das Äußere der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes darstellt, das nicht so getrennt ist vom Inneren, wie bei jener Völkerschaft selbst, wovon Nr. 10563, 10571; aus der Bedeutung von sehen lassen, sofern es heißt wahrnehmen lassen, wovon Nr. 2150, 3764, 4567, 4723, 5400; und aus der Bedeutung der Herrlichkeit Jehovahs, sofern sie das Innere des Wortes bezeichnet, wovon in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und Nr. 5922, 9429.

Hieraus erhellt, daß durch "Mose sprach: Laß mich doch Deine Herrlichkeit sehen" bezeichnet wird, die Wahrnehmung des Inneren im Äußeren des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes. Daß dieses durch jene Worte bezeichnet wird, kann man auch aus dem Vorhergehenden in diesem Kapitel erkennen, denn daselbst wird im inneren Sinn von der israelitischen Völkerschaft gehandelt, und davon, daß die Kirche bei ihr nicht errichtet werden konnte aus dem Grunde, weil sie nichts Inneres aufnehmen konnten. Das Innere der Kirche aufnehmen heißt, das göttlich Wahre aus dem Himmel und durch dieses die himmlische Liebe aufnehmen. Weil hiervon im inneren Sinn gehandelt wird und dennoch Mose darauf bestand, daß Jehovah sie ins Land Kanaan einführen möchte, wodurch die Errichtung der Kirche bezeichnet wird, darum sagt jetzt Mose: "Laß mich Deine Herrlichkeit sehen", wodurch ebendeshalb die Wahrnehmung des inneren göttlich Wahren im Äußeren bezeichnet wird.

Daß unter der Herrlichkeit Jehovahs ein solches Göttliches verstanden wird, das von Mose nicht wahrgenommen werden konnte, erhellt offenbar aus dem Folgenden in diesem Kapitel, wo gesagt wird, er könne das Angesicht Jehovahs nicht sehen, denn so wird dort die Herrlichkeit genannt, aber wenn Er vorübergegangen sein werde, so dürfe er Ihm hinten nachsehen, und zwar aus einer Felsenritze, wodurch bezeichnet wird, er werde nur die äußeren Dinge der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes wahrnehmen, aber nicht die inneren.

Daß solches durch die Herrlichkeit Jehovahs bezeichnet wird, geht daraus hervor, daß einigemal gesagt wird, sie hätten die Herrlichkeit Jehovahs gesehen, aber es war eine Wolke, die so genannt wurde, wie auf dem Berg Sinai und über dem Zelte und in diesem, man sehe 2. Mose 16/10; 24/16,17; 40/34,35; 4. Mose 17/7 (oder 16/42) und anderwärts. Durch die Wolke dort, welche die Herrlichkeit Jehovahs hieß, wird bezeichnet das Äußere der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes, oder der buchstäbliche Sinn des Wortes; man sehe in der Vorrede zum 18. Kapitel der Genesis und Nr. 4060, 4061, 5922, 6343E, 6752, 8106, 8781, 9430, 10551.

Daß die Herrlichkeit Jehovahs das Innere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes bezeichnet, hat den Grund, weil das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, wie es im Himmel sich findet, die Herrlichkeit Jehovahs ist; denn das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre erscheint dort als ein Licht. Die Erscheinung des Herrn in diesem Licht ist es, was im echten Sinn unter der Herrlichkeit Jehovahs verstanden wird. Unter der Erscheinung des Herrn wird dort alles verstanden, was vom Herrn ist, das unzählig ist, und mit einem allgemeinen Ausdruck Himmlisches und Geistiges genannt wird. Der Grund, warum das Innere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes durch die Herrlichkeit Jehovahs bezeichnet wird, ist der, weil jenes in diesem Licht ist, das Äußere aber im Licht der Welt; deshalb wird dieses im Wort durch Wolke bezeichnet. Hieraus wird klar, daß der innere Sinn des Wortes die Herrlichkeit ist.

Hieraus kann nun erhellen, was durch die Herrlichkeit Jehovahs und durch sein Licht in den folgenden Stellen bezeichnet wird:

Jes.60/1-3,20: "Stehe auf, werde Licht, denn Dein Licht kommt, und die Herrlichkeit Jehovahs geht auf über Dir; siehe, Finsternis bedeckt das Land, und Dunkel die Völker, aber über Dir wird aufgehen Jehovah, und Seine Herrlichkeit über Dir gesehen werden, die Völkerschaften werden wandeln zum Licht, und die Könige zum Glanz Deines Aufgangs; es wird nicht mehr untergehen Deine Sonne, und Dein Mond wird nicht verdunkelt werden, denn Jehovah wird Dir sein zum Licht der Ewigkeit": hier wird von der Zukunft des Herrn gehandelt. Das Licht bedeutet hier das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre; und Seine Herrlichkeit und der Glanz Seines Aufgangs bezeichnet alles das, was vom Herrn und vom Glauben und der Liebe zu Ihm in diesem Licht erscheint. Finsternis und Dunkel, das Land und Völker bedeckt, sind die Dunkelheiten des Glaubens und der Liebe, denn es wird von der Kirche gesprochen, die bei den Heiden errichtet werden soll. Hieraus folgt, daß durch das Licht und die Herrlichkeit, die aufgehen und die gesehen werden soll und zu der sie wandeln werden, die göttlichen Wahrheiten in betreff des Herrn, des Glaubens und der Liebe zu Ihm von Ihm bezeichnet werden.

Jes.42/6,8: "Ich Jehovah habe Dich gerufen in Gerechtigkeit und habe Dich gesetzt zum Bund dem Volk, zum Licht der Völkerschaften. Ich Jehovah, das ist Mein Name; Meine Herrlichkeit werde Ich keinem anderen geben": auch hier wird vom Herrn gehandelt, Der das Licht der Völkerschaften genannt wird, weil von Ihm alles göttlich Wahre kommt, und Der die Herrlichkeit Jehovahs ist, weil auf Ihn das Ganze des Glaubens und der Liebe sich bezieht.

Jes.58/8: "Hervorbrechen wie die Morgenröte wird Dein Licht, wandeln wird vor Dir Meine Gerechtigkeit, die Herrlichkeit Jehovahs wird Dich sammeln": ebenso (zu verstehen).

Jes.66/10: "Freuet euch mit Jerusalem, ergötzet euch an dem Glanze Seiner Herrlichkeit": Jerusalem bedeutet hier wie anderwärts die Kirche, und der Glanz der Herrlichkeit der Liebe des Wahren vom Herrn.

Sach.2/9 (oder 2/5): "Ich werde ihnen eine feurige Mauer sein ringsumher, und zur Herrlichkeit werde Ich sein in ihrer Mitte": auch hier von Jerusalem, das die Kirche ist. Die Herrlichkeit in ihrer Mitte ist der Herr selbst in Ansehung alles Wahren und Guten des Glaubens und der Liebe. Daß unter Herrlichkeit hier das verstanden wird, was dem göttlichen Licht angehört, ist klar.

Joh.Offenb.21/11,23-25: "Das heilige Jerusalem hat die Herrlichkeit Gottes, und seine Leuchte ist gleich dem kostbarsten Stein, die Herrlichkeit Gottes wird es erleuchten und seine Leuchte ist das Lamm; die Völkerschaften, die selig werden, werden in Seinem Lichte wandeln; und die Könige des Landes werden ihre Herrlichkeit und Ehre in dasselbe bringen. Seine Tore werden nicht geschlossen werden bei Tag; denn Nacht wird dort nicht sein": das heilige Jerusalem ist hier die Kirche, die auf die heutige folgen wird. Das, was der Kirche angehört, und Sache des Glaubens und der Liebe zum Herrn vom Herrn ist, wird beschrieben durch Leuchte, durch Licht und durch Herrlichkeit. Weil unter Herrlichkeit das verstanden wird, was dem Licht angehört, darum wird gesagt: "die Herrlichkeit Gottes wird es erleuchten". Jeder, der dies recht erwägt und die Sachen selbst betrachtet, und nicht bloß bei den Worten stehenbleibt, kann sehen, daß durch das alles solches bezeichnet wird, was der Kirche angehört; was aber durch das einzelne bezeichnet wird, lehrt der innere Sinn; denn im Wort wird nichts ohne Bedeutung gesagt, nicht einmal ein Wörtchen.

Luk.2/30-32: "Meine Augen haben gesehen Dein Heil, das Du bereitet hast vor dem Angesicht aller Völker, ein Licht zur Offenbarung für die Völkerschaften, und die Herrlichkeit Deines Volkes Israels": dies steht in der Weissagung Schimeons vom Herrn, Der geboren war. Das Licht zur Offenbarung für die Völkerschaften ist das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, und die Herrlichkeit des Volkes Israel ist alles das, was vom Herrn geoffenbart wurde über Ihn selbst und über den Glauben und die Liebe zu Ihm bei denen, die Ihn aufnehmen. Das alles wird Herrlichkeit genannt, weil es im Himmel und im Lichte daselbst erscheint; das Licht ist dort das göttlich Wahre. Unter den Söhnen Israels werden die verstanden, die im Glauben und in der Liebe zum Herrn sind.

Daß das Licht der Herr in Ansehung des göttlich Wahren ist, wie auch die Herrlichkeit, die dem Licht angehört, erhellt aus den Worten des Herrn selbst:

Joh.12/43,46: "Sie liebten die Herrlichkeit der Menschen mehr, als die Herrlichkeit Gottes. Ich bin als das Licht in die Welt gekommen, auf daß jeder, der an Mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe".

Joh.1/1,9,14: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Es war das wahrhaftige Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der in die Welt kommt; und das Wort ward Fleisch, und wohnte unter uns, und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater": das Wort ist das göttliche Wahre, und auch das Licht; und Herrlichkeit ist alles den Herrn betreffende, das in jenem Licht erscheint.

Diese Stellen sind aus dem Worte angeführt worden, weil in denselben die Herrlichkeit und zugleich das Licht genannt werden, und zwar zu dem Zweck, damit man wisse, daß das Licht das göttlich Wahre vom Herrn ist, somit der Herr selbst in Ansehung des göttlich Wahren, und daß die Herrlichkeit alles ist, was dem Licht angehört, mithin alles, was aus dem göttlich Wahren herkommt, und Einsicht und Weisheit macht bei den Engeln und bei den Menschen, die den Herrn im Glauben und mit Liebe aufnehmen. Das gleiche wird durch Herrlichkeit anderwärts bezeichnet, wie

Joh.17/24: "Ich will, daß wo Ich bin, auch sie bei Mir seien, auf daß sie sehen Meine Herrlichkeit".

Luk.24/26: "Mußte nicht Christus dieses leiden, und eingehen in Seine Herrlichkeit?".

Matth.24/30: "Alsdann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes, und alsdann werden wehklagen alle Stämme des Landes, und werden sehen den Sohn des Menschen kommen in den Wolken des Himmels mit Kraft und Herrlichkeit": unter den Wolken wird verstanden das göttlich Wahre, wie es im Licht der Welt, somit wie es bei den Menschen beschaffen ist; und durch Herrlichkeit wird verstanden das göttlich Wahre, wie es im Licht des Himmels, somit wie es bei den Engeln ist. Und weil das göttlich Wahre unter der Wolke und unter der Herrlichkeit verstanden wird, darum ist es das Wort in Ansehung des äußeren Sinns und in Ansehung des inneren Sinns. In Ansehung des äußeren Sinns wird es durch Wolke und in Ansehung des inneren Sinns durch Herrlichkeit (bezeichnet). Was im Licht der Welt erscheint, ist auch wirklich eine Wolke in Beziehung auf das, was im Licht des Himmels erscheint.

Daß die Wolke dieses bedeutet, sehe man in der Vorrede zum 18. Kapitel der Genesis und Nr. 4060, 4391, 5922, 6343E, 6752, 8106, 8443, 8781, 9430, 10551. Daher kommt es, daß die Wolke auch im Wort Herrlichkeit heißt:

2. Mose 16/10: "Die Herrlichkeit Jehovahs erschien in einer Wolke".

2. Mose 24/16,17: "Es wohnte die Herrlichkeit Jehovahs auf dem Berg Sinai, und es bedeckte ihn die Wolke sechs Tage; aber das Aussehen der Herrlichkeit Jehovahs war wie ein verzehrendes Feuer auf dem Haupte (Gipfel) des Berges vor den Söhnen Israels".

2. Mose 40/35,36: "Es bedeckte eine Wolke das Zelt der Zusammenkunft, und die Herrlichkeit Jehovahs erfüllte die Wohnung; und Mose konnte nicht hineingehen darum, weil die Wolke auf ihr ruhte und die Herrlichkeit Jehovahs die Wohnung erfüllte".

4. Mose 17/7 (oder 16/42): "Als die Gemeinde sich sammelte wider Mose und wider Aharon und hinblickte auf das Zelt der Zusammenkunft, siehe, da bedeckte es eine Wolke und es erschien die Herrlichkeit Jehovahs".

1.Kön.8/11: "Eine Wolke erfüllte das Haus Jehovahs, so daß die Priester nicht stehen konnten zu dienen wegen der Wolke, denn die Herrlichkeit Jehovahs erfüllte das Haus Jehovahs".

Joh.Offenb.15/8: "Der Tempel ward voll vom Rauch und von der Herrlichkeit Gottes".

Weil das Göttliche wie eine Wolke erschien, darum wird durch Wolke die göttliche Gegenwart bezeichnet, und wo die göttliche Gegenwart, da ist auch das göttlich Wahre; denn das Göttliche erscheint nicht ohne dasselbe, weil es in demselben und es selbst ist. Daher kommt es, daß die Wolke dort Herrlichkeit heißt, und diese konnte der israelitischen Völkerschaft nicht anders erscheinen, weil sie im Äußeren ohne das Innere war; man sehe Nr. 6832, 8814, 8819, 10551. Gleichwohl aber unterscheiden sich die Wolke und die Herrlichkeit, wie das Licht der Welt und das Licht des Himmels, oder wie der Buchstabensinn des Wortes und sein innerer Sinn, und wie Menschenweisheit und Engelsweisheit.

Aus diesem kann man erkennen, daß durch "Mose sprach: Laß mich doch Deine Herrlichkeit sehen" bezeichnet wird, es möge ihm das innere Göttliche gezeigt werden; und weil Mose das Äußere der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes vorbildete, wird (dadurch) die Wahrnehmung des inneren göttlich Wahren im Äußeren bezeichnet.

10575. "Und Er sprach: Ich will alle Meine Güte vorübergehen lassen vor deinem Angesicht", 2. Mose 33/19, bedeutet alles Göttliche des Himmels und der Kirche vor dem vom Inneren getrennten Äußeren, in dem Moses war und die Völkerschaft, der er vorstand.

Dies erhellt aus der Bedeutung von vorübergehen lassen vor seinem Angesicht, sofern es heißt, vor dem vom Inneren getrennten Äußeren, in dem Mose war und die Völkerschaft, der er vorstand, denn durch "dein Angesicht" wird bezeichnet das Äußere des Gottesdienstes, der Kirche und des Wortes, in dem das Innere ist; und durch "vorübergehen lassen" wird bezeichnet, vor demselben. Und aus der Bedeutung von "alle Güte Jehovahs", sofern sie alles Göttliche des Himmels und der Kirche bezeichnet.

Wie es sich damit verhält, kann aus dem erhellen, was oben über Mose und über die Völkerschaft, der er vorstand, gesagt und gezeigt wurde, daß sie nämlich in dem vom Inneren getrennten Äußeren waren. Darunter wird verstanden, daß sie in den heiligen äußeren Dingen ohne das Innere waren bei ihrem Gottesdienst, und daß dennoch das innere Heilige gegenwärtig war, aber nicht in ihr äußeres Heilige einging. Hieraus wird klar, was dadurch bezeichnet wird, daß Jehovah alle Güte vor seinem Angesicht vorübergehen lassen wollte.

Jene Völkerschaft hatte zwar ein Inneres, aber dieses war häßlich, voll Unreinigkeit aus der Selbst- und Weltliebe; dieses Innere war jedoch verschlossen, wenn sie im Gottesdienst waren, aus dem Grund, damit das innere Göttliche des Himmels, der Kirche und des Wortes nicht verunreinigt werden möchte; denn wenn dieses durch ihr Inneres verunreinigt worden wäre, so hätte gar keine Gemeinschaft ihres Äußeren mit dem Himmel stattgefunden, wenn sie im Gottesdienst und im Lesen des Wortes begriffen waren.

Über diesen Gegenstand sehe man was früher, Nr. 10454-10457, 10462-10466, 10492, 10498, 10500, 10533, 10549, 10550, 10551, 10570 gesagt und gezeigt wurde, wo dieses vollständiger erklärt ist.

10576. "Und will anrufen den Namen Jehovahs vor dir", 2. Mose 33/19, bedeutet das Heilige des Gottesdienstes in demselben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von anrufen den Namen Jehovahs, sofern es das Heilige des Gottesdienstes bezeichnet, wovon Nr. 440, 2724; und aus der Bedeutung von "vor dir", sofern es heißt, vor dem Äußeren, das Mose jetzt vorbildet, und wovon Nr. 10563, 10571. Wie es sich damit verhält, kann aus dem erhellen, was Nr. 10575 und in den dort angeführten Stellen gesagt wurde.

10577. "Und will gnädig sein, wem Ich gnädig bin, und will Mich erbarmen, wessen Ich Mich erbarme", 2. Mose 33/19, bedeutet das göttlich Wahre und Gute werde denen geoffenbart werden, die es aufnehmen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gnädig sein, sofern es heißt, geistig Wahres und Gutes schenken; hier dasselbe offenbaren, weil vom Inneren und Äußeren der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes gehandelt wird; und aus der Bedeutung von sich erbarmen, sofern es heißt, himmlisch Wahres und Gutes schenken, hier dasselbe offenbaren. Daß es bedeutet bei denen, die es aufnehmen, beruht darauf, daß keinen anderen die inneren Dinge des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes geoffenbart werden, als denen, die sie aufnehmen.

Gnädig sein heißt aber, geistig Wahres und Gutes schenken, und sich erbarmen heißt, himmlisch Wahres und Gutes schenken, weil Gnade gesagt wird vom Glauben, und Barmherzigkeit von der Liebe; und das Gute des Glaubens ist das geistig Gute, das Gute der Liebe aber das himmlisch Gute. Was das geistig Gute und das himmlisch Gute ist, und welcher Unterschied (zwischen ihnen), sehe man in den Nr. 9277 angeführten Stellen; und daß die, welche im geistigen Reich des Herrn sind "Gnade" sagen, und die, welche im himmlischen Reich des Herrn sind, "Barmherzigkeit": Nr. 598, 981, 5929. Wenn nicht ein solcher Unterschied wäre zwischen Gnade und Barmherzigkeit, so würde nicht gesagt werden "gnädig sein und sich erbarmen"; daher kommt es auch, daß Jehovah "gnädig" und "barmherzig" genannt wird: 2. Mose 34/6; Joel 2/13; Ps.103/8; 145/8; und

Jes.30/18: "Darum wird Jehovah harren, euch Gnade zu erzeigen, und darum wird Er Sich erheben, Sich euer zu erbarmen".

Weil es zwei Dinge sind, auf die alles Kirchliche sich bezieht, die Liebe und der Glaube, und weil die Barmherzigkeit Sache der Liebe ist, die Gnade aber, wie auch die Wahrheit Sache des Glaubens ist, darum wird im Wort gesagt Barmherzigkeit und Gnade, wenn der Herr angefleht wird, und es wird gesagt Barmherzigkeit und Wahrheit, wenn der Herr geschildert wird, wie in den folgenden Stellen:

Ps.26/3: "Deine Barmherzigkeit ist vor meinen Augen, und ich wandle in Deiner Wahrheit".

Ps.36/6: "Jehovah, bis zu den Himmeln reicht Deine Barmherzigkeit und Deine Wahrheit bis zu den Wolken".

Ps.57/4,11: "Gott wird senden aus den Himmeln Seine Barmherzigkeit und Seine Wahrheit. Groß ist bis zum Himmel Deine Barmherzigkeit und bis zu den Wolken Deine Wahrheit".

Ps.85/11: "Barmherzigkeit und Wahrheit sollen sich begegnen, und Gerechtigkeit und Friede sich küssen".

Ps.89/2,3,15: "Die Barmherzigkeit Jehovahs will ich besingen ewiglich, von Geschlecht zu Geschlecht Deine Wahrheit mit meinem Munde; denn ich spreche: Auf ewig wird Deine Barmherzigkeit gegründet werden, in den Himmeln selbst wirst Du befestigen Deine Wahrheit; Gerechtigkeit und Gericht ist die Stütze Deines Throns, Barmherzigkeit und Wahrheit werden bestehen vor Deinem Angesicht": Barmherzigkeit bedeutet hier die Liebe und Wahrheit den Glauben.

10578. "Und Er sprach: Du kannst Mein Angesicht nicht sehen", 2. Mose 33/20, bedeutet, die inneren göttlichen Dinge der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes können der israelitischen Völkerschaft nicht erscheinen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Angesichts Jehovahs, sofern es die inneren göttlichen Dinge der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes bezeichnet, wovon Nr. 10567, 10568; aus der Bedeutung von es sehen, sofern es soviel ist als erscheinen. Daß dieselben der israelitischen Völkerschaft nicht erscheinen können, erhellt daraus, daß dies zu Mose gesagt wird, und Mose hier das Haupt der israelitischen Völkerschaft vorstellt: Nr. 10556.

Daß das Angesicht Jehovahs die inneren göttlichen Dinge des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes bezeichnet, geht auch daraus hervor, daß durch das Angesicht Jehovahs das gleiche bezeichnet wird, wie durch die Herrlichkeit Jehovahs, denn Mose hatte gesagt: "Laß mich doch Deine Herrlichkeit sehen", und Jehovah erwiderte darauf: "Du kannst Mein Angesicht nicht sehen"; und durch die Herrlichkeit Jehovahs werden die inneren göttlichen Dinge des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes bezeichnet; man sehe Nr. 10574.

Wie es sich damit verhält, kann aus dem erhellen, was früher oft gesagt wurde, daß nämlich die israelitische Völkerschaft die inneren Dinge des Gottesdienstes, der Kirche und des Wortes schlechterdings nicht sehen konnte, weil sie in dem vom Inneren getrennten Äußeren war, und also auch das Angesicht Jehovahs nicht sehen konnte. Diejenigen aber, die in einem Äußeren sind, das nicht getrennt ist vom Inneren, können alle die inneren Dinge des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes, somit das Angesicht Jehovahs sehen.

Hieraus folgt, daß die, welche in der Liebe zum Herrn sind, wie auch die, welche in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind, es sehen; denn die Liebe zum Herrn und die Liebtätigkeit gegen den Nächsten öffnen den inwendigen Menschen, und wenn dieser geöffnet ist, dann ist der Mensch in betreff seines Inneren im Himmel unter den Engeln, wo der Herr ist. Es soll aber mit wenigen Worten gesagt werden, was die Liebe zum Herrn oder den Herrn lieben ist:

Wer da glaubt, er liebe den Herrn, aber nicht nach Seinen Geboten lebt, ist sehr im Irrtum; denn nach diesen leben heißt, den Herrn lieben. Diese Gebote sind die Wahrheiten, die vom Herrn stammen, und in denen somit der Herr ist. Inwieweit man daher diese liebt, d.h. in dem Maß, als man aus Liebe danach lebt, insoweit liebt man den Herrn. Der Grund ist, weil der Herr den Menschen liebt, und aus Liebe will, daß er selig werde in Ewigkeit, und der Mensch nicht selig werden kann, außer durch ein Leben nach Seinen Geboten; denn durch sie wird der Mensch wiedergeboren und geistig, und dadurch kann er in den Himmel erhoben werden. Hingegen den Herrn lieben ohne ein Leben nach Seinen Geboten, heißt nicht, Ihn lieben, denn alsdann ist nichts beim Menschen, in was der Herr einfließen und wodurch Er ihn zu Sich erheben könnte. Er ist alsdann gleich einem leeren Gefäß, weil kein Leben in seinem Glauben und kein Leben in seiner Liebe ist. Das Leben des Himmels, welches das ewige Leben heißt, wird aber niemanden unmittelbar eingegossen, sondern mittelbar. Aus diesem kann erhellen, was es heißt, den Herrn lieben, und auch was es heißt, den Herrn oder Sein Angesicht sehen, daß es nämlich nur aus einem solchen Glauben und vermöge einer solchen Liebe gesehen werden kann.

Leben nach den Geboten des Herrn heißt, leben nach der Lehre der Liebtätigkeit und des Glaubens, über die man nachsehe in dem, was den einzelnen Kapiteln des Exodus (2.Buch Mose) vorausgeht. Daß es so ist, lehrt auch der Herr:

Joh.14/21,23,24: "Wer Meine Gebote hat und sie tut, der ist es, der Mich liebt; wer Mich aber liebt, wird geliebt werden von Meinem Vater, und Ich werde ihn lieben und Mich selbst ihm offenbaren. Wer Mich liebt, wird Mein Wort halten, und Mein Vater wird ihn lieben, und Wir werden zu ihm kommen, und Wohnung bei ihm machen. Wer Mich nicht liebt, hält Meine Worte nicht".

Was noch außerdem durch das Angesicht Jehovahs bezeichnet wird, soll im gleich folgenden Abschnitt gesagt werden.

10579. "Denn nicht sieht Mich ein Mensch und lebt", 2. Mose 33/20, bedeutet das Göttliche Selbst könne nicht gesehen werden, wie es an sich, sondern nur, wie es durch den Herrn im Himmel ist.

Dies kann daraus erhellen, daß niemand jemals Jehovah den Vater gesehen hat, sondern, wenn Er gesehen wurde, so war es der Herr, Der gesehen wurde; denn der Herr ist das eigentliche Angesicht Jehovahs. Daß Jehovah, den Vater, niemand je gesehen hat, erhellt aus den Worten des Herrn selbst:

Joh.1/18: "Gott hat niemand je gesehen, der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, Der hat (Ihn) dargestellt".

Joh.5/37: "Nicht habt ihr jemals die Stimme des Vaters gehört, noch Seine Gestalt gesehen".

Matth.11/27: "Niemand kennt den Vater, denn der Sohn, und wem es der Sohn will offenbaren".

Daß, wenn Jehovah, der Vater, gesehen wurde, der Herr es war, Der gesehen wurde, lehrt der Herr ebenfalls:

Joh.14/7-9: "Jesus sprach: Wenn ihr Mich erkannt habt, so habt ihr auch Meinen Vater erkannt, und von nun an habt ihr Ihn erkannt, und Ihn gesehen. Philippus sprach: Herr, zeige uns den Vater; spricht zu ihm Jesus: So lange bin Ich bei euch, und du kennst Mich nicht? Philippus, wer Mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen; wie sagst du denn: Zeige uns den Vater".

Joh.8/56,58: "Abraham, euer Vater, frohlockte daß er Meinen Tag sah, und er sah ihn, und freute sich, wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: ehe Abraham war, bin Ich".

Hieraus kann man erkennen, daß der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen der Jehovah ist, Welcher gesehen wurde, und daß Er so das Angesicht Jehovahs ist. Daß der Herr das Angesicht Jehovahs ist, erhellt ebenfalls aus dem Wort:

Jes.63/8,9: "Er wurde ihnen zum Heiland; der Engel des Angesichts Jehovahs hat sie befreit, um Seiner Liebe und Seiner Huld willen; Dieser hat sie erlöst, und sie angenommen, und sie getragen in allen Tagen der Ewigkeit".

2. Mose 23/20: "Siehe, Ich sende Meinen Engel vor dir her, dich zu behüten auf dem Wege, und dich hinzuführen an den Ort, den Ich bereitet habe; hüte dich vor Seinem Angesicht, erbittere Ihn nicht, weil Er sonst eure Übertretung nicht tragen wird, denn Mein Name ist in Seiner Mitte".

Wenn nämlich Jehovah vor der Ankunft des Herrn in die Welt erschien, erschien Er in der Gestalt eines Engels, denn wenn Er durch den Himmel hindurchging, bekleidete Er Sich mit dieser Gestalt, welche die Menschengestalt war, denn der ganze Himmel ist vermöge des Göttlichen dort gleichsam ein Mensch, wie ausführlich gezeigt wurde, wo vom Größten Menschen, welcher der Himmel ist, die Rede war; daher war Er alsdann das Göttlich-Menschliche, und weil Jehovah in Menschengestalt als ein Engel erschien, so ist klar, daß Er dennoch Jehovah selbst war, und daß eben diese Gestalt auch die Seinige war, weil sie Sein Göttliches im Himmel war. Dieses war der Herr von Ewigkeit. Weil aber diese Menschengestalt angenommen wurde beim Hindurchgehen durch den Himmel, und es zur Rettung des Menschengeschlechts notwendig war, daß Er wirklich und wesentlich Mensch wurde, darum gefiel es Ihm, geboren zu werden und so die menschliche Gestalt tatsächlich anzunehmen, in der Jehovah selbst (erschien). Daß es so ist, lehrt der Herr:

Joh.14/11: "Glaubet Mir, daß Ich im Vater bin und der Vater in Mir".

Joh.10/30: "Ich und der Vater sind eins".

Daß der Herr von Ewigkeit war, lehrt Er ebenfalls bei Johannes:

Joh.1/1-3,14: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort, alles ist durch Ihn geworden, und ohne Ihn ist nichts geworden, was geworden ist. Und das Wort ward Fleisch, und wohnte unter uns".

Joh.16/28,29: "Ich bin vom Vater ausgegangen, und gekommen in die Welt; wiederum verlasse Ich die Welt, und gehe zum Vater".

Joh.17/5: "Jesus sprach: Verherrliche Mich, Du Vater, bei Dir selbst mit der Herrlichkeit, die Ich hatte, ehe die Welt war, bei Dir".

Joh.8/58: "Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch, ehe Abraham war, bin Ich".

Hieraus kann offenbar erkannt werden, daß der Herr auch in Ansehung Seines Menschlichen Jehovah ist, daß also Sein Menschliches göttlich ist; deswegen wird bei Johannes gesagt: "Gott war das Wort, und das Wort ward Fleisch"; und auch "ehe Abraham war, bin Ich", und nicht Ich war, denn der "Ich bin" ist Jehovah: 2. Mose 3/14.

Hieraus kann man nun erkennen, daß durch "nicht sieht Mich ein Mensch, und lebt" bezeichnet wird, das Göttliche Selbst könne nicht gesehen werden, wie es an sich, sondern wie es durch den Herrn im Himmel ist. "Durch den Herrn im Himmel" wird gesagt, weil der Herr über den Himmeln ist, denn Er ist die Sonne des Himmels, gleichwohl aber ist Er in den Himmeln gegenwärtig. Er ist daselbst das göttlich Wahre; und das vom Herrn, als der Sonne ausgehende göttlich Wahre ist der Herr im Himmel. Darum ist das göttlich Wahre daselbst Sein Angesicht.

Oben wurde gesagt, daß durch Angesicht Jehovahs die inneren göttlichen Dinge des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes bezeichnet werden: Nr. 10567, 10568, der Grund ist, weil die inneren göttlichen Dinge des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, somit der Herr im Himmel sind. Dies wird durch das Angesicht Jehovahs bezeichnet, wo es im Wort genannt wird, wie bei

Matth.18/10: "Sehet, daß ihr keinen von diesen Kleinen verachtet, denn Ich sage euch, ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht des Vaters, Der in den Himmeln ist".

Joh.Offenb.22/3,4: "Der Thron Gottes und des Lammes wird in dem heiligen Jerusalem sein, und Seine Knechte werden Ihm dienen, und werden Sein Angesicht sehen".

4. Mose 6/25: "Jehovah lasse Sein Angesicht leuchten über dir, und erbarme Sich deiner, Jehovah erhebe Sein Angesicht über dir, und gebe dir Frieden".

Ps.4/7: "Viele sagen: Wer wird uns zeigen das Gute? Erhebe über uns das Licht Deines Angesichts, Jehovah".

Ps.13/2: "Wie lange, Jehovah, verbirgst Du dein Angesicht vor mir!".

Ps.27/8: "Von Dir hat gesagt mein Herz: Suchet Mein Angesicht, Dein Angesicht, Jehovah, suche ich".

Ps.67/2: "Gott wird sich unser erbarmen, und uns segnen, leuchten lassen wird Er uns Sein Angesicht".

Ps.80/4,8,20: "Gott, bring uns zurück, und laß Dein Angesicht leuchten, daß wir gerettet werden".

Ps.89/16: "Glücklich ist Dein Volk, die wandeln im Licht Deines Angesichts".

Ps.102/3: "Jehovah, verbirg Dein Angesicht nicht vor mir".

Ps.104/29: "Du verbirgst Dein Angesicht, so erschrecken sie".

Was unter dem Angesicht Jehovahs hier verstanden wird, kann jeder begreifen, nämlich das Göttliche, und alles, was dem Göttlichen angehört, somit Barmherzigkeit, Friede und alles Gute, aber im umfassenden Sinn das göttlich Wahre, weil im göttlich Wahren alles Gute ist. Und beim Menschen und beim Engel ist das göttlich Gute im göttlich Wahren, und ohne dasselbe ist es nicht; denn das Wahre ist das Behältnis des Guten, somit auch das der Barmherzigkeit und des Friedens.

Hieraus folgt nun, daß, wo nicht das göttlich Gute im göttlich Wahren ist, da auch das Angesicht Jehovahs nicht ist, und es folgt auch, daß, wo das Böse im Falschen ist, das Göttliche nicht erscheint. Dies wird darunter verstanden, daß Jehovah das Angesicht verbirgt und abwendet in folgenden Stellen:

Jes.59/2: "Eure Sünden haben das Angesicht Jehovahs vor euch verborgen".

Jerem.33/5: "Um ihrer Bosheit willen habe Ich Mein Angesicht verborgen vor dieser Stadt".

Hes.7/22: "Ich wende Mein Angesicht von ihnen ab, und sie entweihen Mein Geheimnis".

Micha 3/4: "Jehovah wird Sein Angesicht verbergen vor ihnen, gleichwie sie böse gemacht haben ihre Werke".

Aber man wisse, daß Jehovah, das ist der Herr, niemals Sein Angesicht abwendet vom Menschen, sondern der Mensch, der im Bösen ist, wendet sein Angesicht vom Herrn ab; und weil er alsdann das Göttliche im Rücken hat, so scheint es, als ob dieses sich verberge oder abwende. Es verhält sich auch in Wirklichkeit so: die höllischen Geister kehren alle dem Herrn als der Sonne den Rücken zu, aber die Engel (wenden) immer das Angesicht zu Ihm. Ebenso der Mensch in Ansehung seines Geistes, solange er in der Welt lebt.

10580. "Und Jehovah sprach: Siehe, es ist ein Ort bei Mir, und du sollst (daselbst) auf einem Felsen stehen", 2. Mose 33/21, bedeutet den Zustand des Glaubens an Gott.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Ortes, sofern er einen Zustand bezeichnet, wovon Nr. 2625, 2837, 3356, 3387, 4321, 4882, 5605, 7381, 9440, 9967, 10146; und aus der Bedeutung des Felsen, sofern er den Glauben bezeichnet, wovon Nr. 8581, 10438. Der Zustand des Glaubens an Gott wird aber bezeichnet, weil gesagt wird "ein Ort bei Mir", daß dieses durch diese Worte bezeichnet wird, kann man nur aus dem inneren Sinn wissen, somit nur, wenn man weiß, was in diesem der Ort, und was der Fels bedeutet; denn was sollte es sonst heißen, daß ein Ort sei bei Jehovah auf einem Felsen? Es würde heißen, daß Jehovah dort wohne und ihm einen Ort bei Sich gebe, da doch Jehovah im Himmel bei den Engeln wohnt und in der Kirche bei den Menschen.

Daß der Fels hier den Glauben bezeichnet, hat seinen Grund in den Erscheinungen im anderen Leben. Die, welche im Glauben sind, wohnen dort auf Felsen, die aber in der Liebe sind, die wohnen auf Bergen. Die Felsen erscheinen dort steinern, die Berge aber nicht steinern, weil sie Erhöhungen der Erde sind, daher kommt es, daß der Fels den Glauben bezeichnet.

10581. "Und es wird geschehen, wenn Meine Herrlichkeit vorübergeht", 2. Mose 33/22, bedeutet, die inneren Dinge des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Herrlichkeit Jehovahs, sofern sie die inneren göttlichen Dinge des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes bezeichnet, wovon Nr. 10574.

10582. "So will Ich dich in die Kluft des Felsen stellen", 2. Mose 33/22, bedeutet das Dunkle und Falsche des Glaubens, wie es diejenigen haben, die im Äußeren ohne das Innere sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Felsenkluft, sofern sie das Dunkle und Falsche des Glaubens bezeichnet, denn durch Fels wird der Glaube bezeichnet, wie Nr. 10580, und durch die Kluft desselben das Dunkle, wie auch das Falsche, worüber folgt.

Es wird gesagt, "wie es diejenigen haben, die im Äußeren ohne das Innere sind", weil bei ihnen alles Wahre des Glaubens im Dunkeln und auch mit dem Falschen (verbunden) ist; denn die, welche das Wort glauben, die glauben es überall nach dem Buchstaben und nicht nach seinem inneren Sinn; und die, welche so glauben, können in keinem Licht sein; denn das Licht aus dem Himmel fließt durch das Innere ins Äußere ein, und was sie ohne Licht aus dem Himmel glauben, erscheint auch als wahr, es ist aber dennoch bei ihnen falsch, denn vom Wahren haben sie eine materielle und irdische, und nicht zugleich eine geistige und himmlische Vorstellung, und eine jede materielle und irdische Vorstellung ist voll von Täuschungen, wenn nicht das Licht aus dem Himmel darin ist, wie zum Beispiel:

Jakobus und Johannes, weil sie vom Reich des Herrn eine irdische Vorstellung hatten, baten, daß der eine zu Seiner Rechten und der andere zur Linken in Seinem Reich sitzen dürfe. Aber Jesus sprach: "Ihr wisset nicht, was ihr bittet; ihr wisset, daß die Fürsten der Völkerschaften (Heiden) über sie herrschen, so soll es nicht sein unter euch, sondern wer unter euch groß werden will, der soll euer Diener sein, und wer der Erste sein will, der soll euer Knecht sein": Matth.20/21,22,25-27.

Die, welche von solcher Art sind, wie jene damals, wissen nicht, was das himmlische Reich, was die Herrlichkeit in demselben, auch nicht, was Liebe, ja nicht einmal, was Glaube ist, und überhaupt nicht, was das Gute ist, denn sie urteilen aus körperlichen und irdischen Dingen, und alles, was dem Leib und seinen Sinnen angenehm ist, nennen sie gut, und das Hervorragen über andere nennen sie Herrlichkeit, die Weltliebe und die Selbstliebe nennen sie himmlische Liebe und das Wißtümliche, das zur Beredung geworden, nennen sie Glauben. Wenn sie an Gott denken, so sind es materielle Gedanken, und darum leugnen sie entweder Gott und halten die Natur für Gott, oder sie verehren Götzen oder gestorbene Menschen.

Hieraus erhellt, wie dunkel der Glaube ist, den diejenigen haben, die bloß im Äußeren sind, wie auch, daß sie einen falschen Glauben haben. In einem solchen dunklen und falschen Glauben sind die, welche das Wort bloß nach seinem Buchstabensinn glauben, ohne eine Lehre, die ein durch dasselbe Erleuchteter aufgestellt hat. Die, welche das Wort lesen ohne Lehre, sind gleich denen, die in der Finsternis wandeln ohne eine Leuchte; solcherart sind aber alle bloß sinnlichen Menschen. Daß die jüdische Völkerschaft so geartet ist, leuchtet ein, denn sie erklären alles im Wort nach dem Buchstabensinn, aus dem Grund, weil sie in dem vom Inneren getrennten Äußeren sind.

Die, welche so geartet sind, wohnen im anderen Leben nicht einmal auf Felsen, sondern entweder in Höhlen daselbst oder in Klüften. Daß die Felskluft das Dunkle und Falsche des Glaubens ist, erhellt auch aus anderen Stellen im Wort:

Jes.7/18: "An jenem Tage wird Jehovah zischen der Fliege, die am Ende der Flüsse Ägyptens ist; und der Biene, die im Lande Aschurs, dieselben werden alle kommen und ruhen auf den Flüssen der Verödungen, und in den Klüften der Felsen": hier ist die Rede vom Kommen des Herrn und vom Zustand der Kirche alsdann, wo die Verödung alles dessen ist, was dem geistig Wahren und Guten angehört; denn durch jene Worte wird bezeichnet, daß der Mensch der Kirche alsdann sich vom Inneren entfernt habe, und ganz äußerlich, also durchaus sinnlich geworden sei. Sinnlich werden heißt, nichts anderes begreifen und glauben, als was die äußeren Sinne angeben. Die Fliege am Ende der Flüsse Ägyptens bedeutet das Falsche des ganz äußerlichen oder durchaus sinnlichen Menschen. Die Biene im Lande Aschur bedeutet das Falsche der daher stammenden Vernünftelei. Die Flüsse der Verödungen bezeichnen die Wahrheiten der Lehre, die ganz verödet sind; und die Klüfte der Felsen sind das Falsche des Glaubens, das daher stammt.

Wer kann erraten, daß jene Worte solches bedeuten? Die Bedeutung derselben wird vielmehr ganz verborgen bleiben, wofern sie nicht durch den inneren Sinn aufgedeckt wird.

Jes.2/20,21: "An jenem Tag wird der Mensch die Götzen hinwerfen, die sie sich dort gemacht haben, sich zu neigen vor Maulwürfen und Fledermäusen, einzugehen in die Ritzen der Felsen und in die Klüfte der Bergrisse": sich neigen vor Maulwürfen und Fledermäusen heißt, solches verehren, was in der Dunkelheit ist und im Schatten der Nacht, d.h. Äußeres ohne das Innere. Eingehen in die Ritzen der Felsen und in die Klüfte der Bergrisse heißt, in das Dunkle und Finstere des Glaubens, somit in Falsches (eingehen).

Jerem.16/15,16: "Zurückführen werde Ich die Söhne Israels in ihr Land, und senden zu vielen Fischern, die sie fischen werden, und zu Jägern, die sie jagen werden von allen Bergen, auf allen Hügeln, und aus den Löchern der Felsen": hier ist die Rede von der Herstellung der Kirche, die bezeichnet wird durch "zurückführen die Söhne Israels in ihr Land"; sie fischen heißt, sie belehren in den äußeren Dingen der Kirche; sie jagen heißt, belehren in den inneren Dingen; die auf Bergen und auf Hügeln sind die, welche in der Liebe und Liebtätigkeit sind, in den Löchern der Felsen bedeutet die, welche im Glauben stehen, aber noch nicht erleuchtet, und somit im Dunkeln des Glaubens sind.

Jerem.49/15,16: "Zum Geringsten habe Ich dich gemacht unter den Völkerschaften; der Stolz deines Herzens (hat dich verführt), weil du wohnst in den Felsklüften, und die Höhe des Hügels inne hast".

Obadja, Vers 3 und 4: "Der Stolz deines Herzens hat dich betrogen, weil du wohnst in den Klüften des Felsen, durch die Höhe deines Sitzes; der da spricht in seinem Herzen: Wer wird mich zur Erde hinabstoßen? Wenn du dich auch hoch setzest wie ein Adler, und zwischen die Sterne dein Nest machst, werde Ich dich doch hinabstoßen": wohnen in Felsklüften heißt, im Falschen des Glaubens. Es ist die Rede von denen, die sich über andere erheben, indem sie meinen, sie seien besser belehrt als die übrigen, während sie doch im Falschen sind, und das Wahre nicht einmal sehen können. Solche wohnen im anderen Leben in Felsklüften; und zuweilen erheben sie sich auf Felsen, dennoch aber werden sie von da in ihre Löcher und in Höhlen, die unter den Felsen sind, hinabgeworfen. Dies wird verstanden unter inne haben die Höhe des Hügels, und sich hoch setzen wie ein Adler, und zwischen Sternen sein Nest machen, und doch hinabgestoßen werden.

Aus diesem kann nun erhellen, daß durch "stellen den Mose in eine Felskluft" bezeichnet wird das Dunkle und Falsche des Glaubens, wie es diejenigen haben, die im Äußeren ohne das Innere sind, denn durch Mose wird hier das Volk verstanden, weil er hier das Haupt desselben darstellt: man sehe Nr. 10556.

10583. "Und will Meine Hand über dich decken, bis Ich vorübergegangen sein werde", 2. Mose 33/22, bedeutet die Verschließung des Inneren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "die Hand decken über Mose", sofern es heißt, das Innere der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes, das über dem Äußeren desselben ist, verschließen. Daß das Äußere desselben bezeichnet wird, kommt daher, weil die Hand decken andeutet, er dürfe die Herrlichkeit und das Angesicht Jehovahs nicht sehen, und durch die Herrlichkeit Jehovahs das Innere des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes bezeichnet wird; man sehe Nr. 10574; ebenso durch das Angesicht Jehovahs: Nr. 10567, 10568, 10578.

10584. "Und (dann) will Ich Meine Hand wegtun, daß du Mich von hinten sehest, aber Mein Angesicht kann man nicht sehen", 2. Mose 33/23, bedeutet, die äußeren Dinge des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes werden sie sehen, aber nicht die inneren.

Dies erhellt aus der Bedeutung dessen, was hinter Jehovah ist, sofern es die äußeren Dinge des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes bezeichnet, worüber folgt. Und aus der Bedeutung des Angesichts Jehovahs, sofern es die inneren Dinge derselben sind, wovon Nr. 10578. Daher wird durch sehen das, was hinten ist und nicht das Angesicht Jehovahs, bezeichnet, die äußeren Dinge des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes sehen, und nicht die inneren.

Daß die israelitische und jüdische Völkerschaft solcherart war, und noch heutzutage ist, wurde bei allem Vorhergehenden in diesem und im vorigen Kapitel gezeigt.

Daß das, was hinter Jehovah ist, die äußeren Dinge des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes bezeichnet, hat den Grund, weil das Angesicht das Innere bedeutet: Nr. 10578; und daß sie sehen, was hinter Jehovah ist, und nicht Sein Angesicht, wird von denen gesagt, die das Wort glauben und anbeten, aber bloß das Äußere desselben, das sein Buchstabensinn ist, und nicht tiefer hineingehen, wie diejenigen, die erleuchtet sind, und sich eine Lehre aus dem Wort machen, um durch sie seinen echten (Sinn), somit den inneren Sinn zu sehen.

Daß das Wort ohne Lehre nicht begriffen werden kann, und daß die Lehre aus dem Wort, die von einem Erleuchteten gemacht ist, dem Verstande zu einer Leuchte dienen muß, sehe man Nr. 9382, 9409, 9410, 9424, 9430, 10105, 10324, 10400, 10431; und daß der innere Sinn diese Lehre lehrt: Nr. 9430. Hieraus kann man erkennen, was es heißt, dem Jehovah hinten nachsehen, und nicht Sein Angesicht.

Diejenigen dagegen, die dem Wort nicht glauben, sehen nicht einmal, was hinter Jehovah ist, sondern sie wenden sich rückwärts von Jehovah ab, und sehen nur sich und die Welt. Diese sind es, die verstanden werden unter denen im Wort, von denen gesagt wird, daß sie ihren Rücken dem Tempel zuwenden, und die Sonne anbeten, wovon bei

Hes.8/16: "Ich wurde hineingeführt in den Vorhof des Hauses Jehovahs, und siehe, da waren fünfundzwanzig Männer, deren hintere Seite (Rücken) gegen den Tempel Jehovahs, und deren Angesicht gegen Aufgang (gekehrt war); und ebendieselben beteten an gegen den Aufgang der Sonne": unter der Sonne und deren Aufgang wird verstanden die Weltsonne und deren Aufgang, und durch diese wird bezeichnet die Selbstliebe, welche Liebe der Liebe zum Herrn ganz entgegengesetzt ist. Dies ist auch der Grund, warum die Weltsonne in der Vorstellung der Engel als etwas ganz Dunkles hinter dem Rücken dargestellt wird, der Herr aber, Der die Himmelssonne ist, vor dem Angesicht; man sehe Nr. 7078; von jenen aber wird gesagt, daß sie ihre Hinterseite dem Tempel zuwenden, wie auch, daß sie rückwärts gehen, bei

Jerem.15/6: "Du hast verlassen den Jehovah, und bist rückwärts gegangen".

Jerem.7/24: "Sie sind hingegangen in der Bestärkung ihres bösen Herzens, und haben sich rückwärts gemacht, nicht aber vorwärts".

 

Nr. 10585 - 10597 abgedruckt in Band


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