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»Wir sind jetzt unter der Post«, sagte einer von ihnen und leuchtete im Gange weiter.
Fast fing es mir an, in diesen massiven Kreuzgängen und Überwölbungen drückend zu werden – immer Mauer, eisenfeste Steinmauer, keine Fenster, keine Öffnung. – Wie schwer der Mensch jene leichte lichte Decke entbehrt, deren Köstlichkeit er in seinem Leichtsinne nicht beachtet, die Decke des Firmamentes! – Es schien mir, als entbehrte ich die Luft selber. –
In dem Momente fiel ein blasser Streifen von oben herab, es war Tageslicht durch den Schacht vom Deutschen Hause – ich erkannte die Stangen und das Stroh, die Bretter und Tragbahren des ersten Gewölbes wieder – der Boden hob sich – der schmale Türflügel ging auf, und wir traten auf das vom Regen glänzende Steinpflaster des Stephansplatzes hinaus.
Die Brust des stärksten Mannes hob sich freier in der frischen Luft; ein feiner Novemberregen rieselte von dem Himmel. Man zündete eben die Abendlichter an, Gold, Silber, schimmernde Seidenstoffe wurden davon in den strahlenden Kaufbuden beleuchtet – kostbar gekleidete Menschen wimmelten an mir vorüber; glänzende Karossen rollten; der Turm St. Stephans stieg riesig empor, und Sprechen und Lachen erscholl ihm gegenüber, den beleuchteten Häusern entlang.
Ich aber ging wie im schweren Traume nach Hause, während an mir vorüberhuschte der Strom des unbegreiflichen Lebens der Menschen.