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Wia dár Ähnl án Trunk hat tan ghabt und ausn Pfeiferl Ötli armdicke Züg’ und á paar vo dö Manná, dös druckt hat, Daust hánd gwön und herin, so höbt á wiedá ‘s Vozöhln an: „Lange Jahr, meine Freund“ – höbt ár an – „hán aften vogangá, Lángst is dá Kriag, dös frößádö Untier, wiedá vojoat gwön, Und ‘s liab Lámperl, dá Friedn, hat wiedá frum g’grast áfn Trat-Fel, Selten, just ebbá bon Bier, wann oan’n d’Hitz is in Kopf gstiagn, Hat má nu gregelt von Kriag und hat sö dárinnert und nachgfroat, Bald um das, bald um den, und aft hats á gern ghoaßen: ,Ja, hán du, Is hald dein Bruadá nu ollweil nöt z’ruck? und wos wißts denn und herts denn?’ ,Just so viel, ázwiar ös – nix!’ han i dráf gsoat, ,und mir glaubn hald’ E is taot, und drum betmár eahm lang schon sein Vaterunsá Laut bon Samstágebet, und i zött eahm á stád oft á Krállerl.’ ,Recht tuast! und ja, ja, wird á aners nöt sein!’ geht aft d’ Röd um. Nan, und wias aft schan geht, froat die d’ Kellnárin leicht: ,Is dá Kruag lár?’ Weil eahm dein Hudeln schan z’lang wird schier gar á Stund bon á Halbe; Odá du bringst ás oan’n zua; odá siagst án Schneidá’ án Schuastá, Froast ‘n und bittst ‘n in d’ Stehr, und wanns sein kunnt, glei moring, Weils oan dö lösten Tág liaber is, wann má schen kloan um án Tisch sitzt; Odá dös odá das, und má kimmt áf án andern Diskurs, aft Geht már und siagt sö woaß wia lang nimmer, und – so kimmt á Sachán In d’ Vogössenheit – – – – – – ! Und wann is recht will bstehn, i han már ‘n á guatin – nöt gwunschen: Gheirácht ha i ghabt, und mein mehrástá Sögn in dá Wirtschaft hánd – Kindá Gwön; und dá Mörtel, meints Ös, hat nu sein Heiratguat dráfghabt. Z’eftás, wann i áf d’ Nacht so hinglögn bin – und lian umgroat, Wiar i das und das bhaup und dáschwing, is má gwön und án Herzstih Hats má göbn – wann á kám ganz griniássi und sagát: ,Mein Geld he!’ Wos i um Gottswilln dád’ und wor is in Augenblick hernáhm? Awá, wia ‘s Spriwort soat: ‘n Fuchs, wann má ‘n nennt, kimmt á grennt, und: Wos oans just fürácht, das gschiacht, das má scheucht, den bogögnt má – ‘n Mol, is in summálang Tag gwön, sitz má just bo dá Suppen, Össen s’und bráchten dázua, aft wisch már ‘n Löffel und beten; ‘s Mensch geht zun Küah’n, zun Ochsnán dá Knecht, und i sitz áf da Sunnbänk, Schniatz már án hoanbuhern Keil und vozwick inár ‘n Stiel an dá Stockhau; Sie hat mitn Kindern z’ toan: da tráppelts áffá dö Gossen, Áf án fálbláten Roß sitzt á Reidá, weiß und gelb áfgschlogn, Sábel und Stock an dá Seit’und in Gsicht án Flödáwischschnauzá. I, natürli, mach Augn’ und dá Reidá, zimt ini, macht ár oan – Holt’t und noagt sö vo meiner und winkt mit dá Hándt und froat: ,Bist ás?’ ,Und we sollt i denn sán?’ staoß i auá und gspürs, dáß i bloah wir, Weils mi trutz dá Muntirung dámahnt: aus án Reidá wird gen dein Bruadá! ,Nan’ we sollt i denn sán’, frag i rescher und wáchel mitn Schniatzá. ,Hannes!’ ruaft ár und sparnt sein Fálbel und sötzt übá d’ Planká – ,Hannes’ kennst mi denn nöt?’ und springt von bámáten Roß wög – ,Hannes’ schau mi dert an, i bi ja dein Bruadá, dá Martin! Reich má dert d’ Hándt und tua nöt so schier und so trutzi!’ ,Du’ mein Bruadá? – Mein Bruader is blaw dmuntirt und Draganá!’ ,Hannes!’ – ‘Hanns hi, Hanns he, má Bruader is blaw und Draganá!’ – ,Bist voheirácht, vosteht sö, und is dein haochförtigs Ándel’ D’ Raohringá Tochter, dein Weib worn?‘ ,Is ‘s, und das andá geht mi an!’ ,Ruaf s’, i wött’, dáß s’ mi kennt, weilst mi du nöt willst kenná!’- ,Is lát schon.’ ,Ruaf á paar Nachbaunleut! ‘ ,Má Bruader is blaw und Draganá!’ ,Eiá, nárri schá Mensch, wögn án Gwand! ‘s Gwand kann má ja ändern!’ ,wos má sö selm schafft’ja, das dár dá Kurfürst leicht’ nánán!’ ,Sán má denn iazt nöt kaiserli längst?’ ,Mir freili, weil ‘s Land is; Awá mein Bruadá, mein du, is boarisch’blaw und Draganá!’ ,Und iazt Stuckknecht mitn Stock und kaiserli weiß und gelb aufgschlogn.’ ,Ehzeit blaw und iazt weiß – das is á schlechts Tua’ das láßt Fari!’ ,Bruader, in Kriag is ‘s nöt anders, án iads suacht á Plátzl, wo d’Sunn scheint, Nan, und d’ Sunn, das woaßt eh – hat zwoa Gscháftá: bald bloacht s’ und bald faribt s’.’ ,Recht habts – Herr Kawárol! Do – mein Bruader is blaw und Draganá!’ Mit den Wort ha i gwendt und han tan, als wollt i in d’ Stubn gehn; E awá hat mi bon Achseln gfaßt und kehrt mi wiedá gögn seina. ,Bruadá’, soat á, und wia mi hat zimt, hánd eahm d’Augn völli naß gwön, ,Bruadá’, soat á, ,mein Gwand han i gándert, wia und warum wirst Hern, und i wir dárs vozöhln; awá siagst ás, das is má bliebn dá! Gelt’ du kennst das Mal und kannst di dárinnern, wos her is! Woaßt nu, um Aostern is ‘s gwön, ünsá Höchel, schan ábá und drucká dö Gred glögn; I und du und dö Buabn von Sunnbaun und von Lippelwástel Ham da Plötten gworfen, z’erst um Bahnán’ aft heher: Um á raots Oar, z’erst um zschmacktö’ zschmedádö, endling um ganzö. I und dá Sunnbaunhias hán bonand gwön’ e hat ‘n Weitmoar Ghabt, du ‘n Engmoar – dá Sepp von Lippelwástl dein Helfer. Du hast á Stichplatten ghabt’ mir andern rutschádö Pláttel. „Sechse Sechse“ is ‘s worn, und „Neune Neune“, aft „Geldaus“. Awá da hats án Strit gsötzt, beedi Partein hamá d’ Schanz wölln – Du hast ‘n Moarschuß tan und wirfst dán Stoan áf án Stoan áf, Dáß ár in Trümmern z’springt – oan Trum awá kugelt so glückli, Dáß ‘s zun Dáuberl kimmt und du schreist glei: Gwungár! und – Geldaus! Ahá, mein Hans, soat dá Hias, und i als sein Helfer, i hilf eahm. D’ Schanz, soat dá Hias, ghert ünsár, odá suach dár án Stoan und Wirf nu ámol. Ja, wirf nu ámol! sag i á und staoß ‘s Trum wög – Je, das is gfáhlt, da is ‘n Himmel dá Bom aus! Wern ráffát, Z’erst mitn Füaßen ums Trum, i schoib hi, du schoibst he und voháspeln Üs áf d’ Löst so, dáß i gauggelát wir, und du gibst már án Staoß, i Purzel und purzel – von Fahá koan Röd,-,I han di wölln fahá’ Martin, i und dá Hias, dáweil bist schon in Bluat áf dá Gred glögn – ,Siagst da’ der Stempen is gwön, dá námlige, wiar á nu stöckt da! Siagst, und dö Schrammá ha i kriagt, dö námlige, dö má nu siagt da! Aft is d’ Schanz und da Strid ausgwön – und du hast dein raots Oar ghabt!’ ,Ándel’, ha i aft gschrian’ ,geh Ándel’ geh auá und nimm dö Kindá mit! In dá Stubm is ‘s schan finstá, voll Floign und vo Dust schwár. Ándel’ da schau, dán Schwager, má Bruadá, dá Martin – nan, grüaß ‘n! Kindá, bußts eahm d’ Hándt und sagts: Grüaß di Gott’ Vödá! Schauts enk ‘n an’ dáß ‘n kennts und aft geht’s, wir mechten wos z’ rödn habn. Ándel, du mach án Oarschmalz, und sei nöt so gspári, wiast sist bist, E wird hungri sein, und so Herrn aft hán koan schlechts Löbn gwehnt. Nan’, sag i aft, wia ‘s Weib und dö Kinder eahn Freundlikeit gmacht ham – ,Awá háng dert dein Fálbel ans Taor und sitz már üs nidá! Geld wirst habn wölln, i denk márs voneh; awá Bruadá, da hápperts: D’Zeiten hán hart, ‘s Güatl kloan, i schindt mi und kann nix dárobern, Bring i án Bissen hoam, so schnappen schan háufti darnah, dá Bissen is hi und dá Hunger örger als z’erst, weil már ‘n grátzt ham, Und du willst Geld, i denk márs voneh und sist hádst á nöt hoamgschaut.’ ,Bruadá’, soat dá Kawárol und loat má sán Arám áf d’Achsel, ,Bruader’ i kimm um Geld, ás is wahr; awer i kimm als dein Bruader, Kimm und feder als der, und i woaß ‘s, mir wern üns nöt z’kriagn’ fufzg Guldá volang i, nöt mehr, und gibst márs, so fahrn már áf Münster Heunt nu’ wannst willst’ odá moring frua, und i lösch dá mein Guathabn’ – ,Dáß i dár nix mehr schuldi wár’ moanst, nix iazt und nix aften?’ ,Nix mehrBruader, gar nix, koan’n Hallerund roan is dein Grundbuah.’ ,Wár nöt z’ vorachten!’ sag i und roat áso nah’ wiar is zwögn bring – ,Fufzg is halt viel!’ sag i dráf, ,mein Martin, toans denn nöt vierzg á?’ ,Vierzg’, soat á, ,vierzg’ – und tuat, zwann á roatát – ,vierzg – in Gottsnam!’ I awá denk má, wiar i siag, e láßt handeln, da richt is mit dreißgen. E is á lustigá Vogl, vospielts und vosaufts, und üs tuats naot. ,Bruadá’, sag i, ,du kennst und woaßt mein Wirtschaft’ dö kremmi’ Woaßt, wia dá Vadá hat gruadert und wias üs is gangá sein Löbtá, I han án Kriag ghabt ausz’stehn – roboten hoaßts da und zahln bráv, Nöbst dá Furácht ums Löbn’ und drum übátroif i ‘n Vadern; Awá döstwögn wir i toan, was sö ghert und soviel már is mügli. Hannerl!’ schrei i mán Buam, den greßern, ,Hannerl, gschwind her da! Láf áf Háging zun Vödern und sag: dá Vöder is kemmá, Grittener is á da und will von Vadern sein Geld haben, Schick um dö talárát Kalm, wannst ás willst, iazt gát dárs dá Vadá, Schick awá heunt nu, wannst kannst, odá kimm dá morign vo Tags drum; Denn dá Vadá muaß ‘s Geld habn, weil dá Vödá nöt beidn kann – Nan, wos dráhst dö denn meh? – Jespás ja, weilst in d’ Nacht kimmst in Hoamgehn; Schamst di denn nöt, schan so graoß und füráchst dá nu vo dá Mooskuah, Dö nár dö Gschröckten dáschröckt in Senzenberigá Schácherl!’ Siah, dá Martin woaß Rat: greift in d’Taschen und schenkt eahm á Söchserl – Je, da schoißt dá Bua wög, koan Reidá dáritt’ ‘n, so fámt á, Und kám á Stund, ja, was sag i, koan halbe, kimmt á mitn Küageld: ,Recht án schen Gruaß von Vödern und er is müad heunt und lát schan, Mori ng kimmt ár um d’ Kalm; awá dáß ár ‘n Vödern nöt sámt, so Schickt á dá liabá glei da ‘s Geld, kosten was ‘s tuat, woaß er ehntá!’ ,Woaß ‘s hald ja’, sag i dráf, und beutel ‘s Geld ausn Sáckel – ,s Geld gföllt ‘n Augn und sein Klang tuat ‘n Aohrn wohl! ,Bruader’ iazt zöhl dárs’, Sag i, ,du kannst leicht bössá was ünseroans umgehn und – dein gherts! Is ‘s viel, so hast viel, i volang má koan’n Pfenning, koan’n Hallá, Han dár awá á dráf und drübá koan’n Hallá, koan’n Pfenning.’ Schmutzádá zöhlt ás und soat nix dráf, ázwann ás nöt herát. Lögt dö Taler álloan und steßelt sö d’Zwoanzger und d’Söchser. ,Fünf, zöhn, fufzöhn, zwoanzg, siagst! Fünfázwoanzg, dreißg und nix weidá. Bruadá, dös glangt nöt!‘ ,We woaß ‘s’, lach i dráf, ,ebbá láßt ás sö ranzen!’ ,Ranz dárs, wiast willst’, soat dá Martin, ,dreißg wird nöt vierzg und fufzg gar nöt!’ ,Bis áf Micheli, i wött, wannst márs láßt, i ranz dárs áf fufzge.’ ,Häd má nár klöckt bis zu dir, du hádst ás schon gsehá, wos highert; Awá bösser is ‘s so, hast koan Plag und herst á koan Kindsgschroa.’ ,Is ‘s um dö Zeit bo dir?’ – ,Ja, um dö! und drum ruaf má gschwind d’Schwágrin, Frag s’, wo s’ án übárigs Tua in dá Truhá hat, rupfers und hárbers, Weils üs aners mitn Geld nöt ausgeht, mach márs mitn Tua öbn – Káffen müat is áso, und i roat dárs – nan ja, wiar is zahlát.’ Tua, natürli, is dagwön“, lacht dár Ähnl gögn d’Manná, „Wár dö recht Wirtschaft das, wo má dert áf so á was nu anstánd! Und i müat loign, wann i sagát, ás häd eahm ‘s Andel nöt gern göbn. Wiar á sein Sácherl aft ghabt hat, ‘s Geld in dá Taschen und d’ Leinwád Übán Sattel boad Seit, hat á Weib und Kindern Bfüatgott gsoat, Kind für Kind hat á bschenkt und ‘n Weib öbs z’ schická vosprochá. I han eahm ‘s Gloat göbn müaßen ins Prámát auf án Johannstrunk, Wo schan á seinigá Mann hat gwart, der eahm ‘s Roß hat in Stall g’weist, Aft mit Leinwád und Geld übern Öckelberi flink furt is. Mir hán sitzen bliebn; ötli Manná, wia s’ üs hamt gsehá Und ‘n Martin dákennt, hánd mit eahn Kruag gögn üs zuagruckt’ Und da is ‘s gwön, wo dá Martin – Gott trest ‘n! – sein Schicksal dázöhlt hat’ Vo sein Desántern an ausn Kurfürst boarischen Glogá – „Ja du“, föllt ‘n oaner in d’ Röd, ‘n Ähnl’ und froat ‘n – „Mörk dá, was d’sagn willst, Hans! awá sag üs dert ehntá, wia dáß ‘s eahm Döllmal is gangár und glückt, dáß ár ugstraft duri is kemmá.“ „Wia hald ‘s Glück is“, soat dár Ähnl, „sein Roß ham s’ eahm gschámt, dö schwarz’ Stuarn, Gstochár und gstroaft; áwer eahm und ‘n Mensch is koan Hárl nöt gruckt worn, Glück is ‘s hald gwön’ blinds Glück, oans hats und das Zöhnte hats wiedá. Nan, und aft hat ár ’n Kaisá hald deant, ghalten ham s’ ‘n mit Freuden, Ham ‘n frisch muntirtm und sein Stuarn, dö schwarz’ is eahm ghailt und D’Heirát mit ‘n Angnesl gstatt worn. – Schad, ‘s Regáment, den á deant hat, Föllt má nöt ein, nár das, dáß ‘s behmische Leut hánd gwön, woaß i, Und á, dáß ‘s Kind, das s’ bald darnah kriagt ham, gwisser ‘n Göten Z’liab’ ders ghöbt und selm áso ghoaßen hat, Wenzel is tauft worn. ‘s Büabl (hat á vozöhlt) hat má bald d’Regámentsschul agnummá, Dort wirds glernt und agricht und zogn, bis ‘s graoß wird und táugli Zun Soldaten, und hats brav glernt und hat sö guat áfgführt, Kimmt á söchás, so jung dáß ‘s is, nöt öbber als Gmoaná Zun Regáment, bolei! á söchás kriagt glei d’ Kumádántschaft Übá dö andern, und dáß ‘s ás kann benicheln, göbn s’ eahm án Stecká Zun Trischácken und Dreinschlagn – siagst (hat á gsoat) da den meinign!’ Aft hat ern gschwungár und glacht –, der treibt (hat á gsoat), wanns nöt gehn will! Ja, mein Wenzel kriagts guat, und wanns á so wird, ázwias hersiagt – Kriag umádum – und wird stark und hat á Herz und koan’n Straohkopf: Kann á gwaltigá Herr aus eahm wern!‘ ,I wünsch eahms!’ han i gsoat dráf, ,Awá, Martin, dá Kriag kunnt ausbleibn, Kriag is án Übel!’ ,Übel für enk, weils was habts’ awá guat fürn Soldaten, der nix hat. Kriag muaß sein, dáß már alli was kriagn, in ewigá Frieden Gwung sö oaner áf d’Löst alls. Awá bon Sákrá, so trink, Hans! Heunt zahl i dö Zöch und moring, wann alles guat ausgeht, Zahlst du – Kellnerin, frisch nu á Maß! awer ehntá putz ‘s Licht, i Siag, was i kriag, und á das, was más bringt, gern. – So, mein schens Schatzerl!’ Und so gschmáchi, woaßt wohl, hat á glacht und hat s’ hergfangt um d’ Mitten! ‘s Menscherl is raot worn, und i han má denkt: sein tuast nu, wiast gwön bist, Awer i bring di gen glei ausn Trám! ,Hán, Martin’, ha i gfroat, ,hast Dösmal wieder án Prinzen?’ E awá ráuspert und tuat’ als Wann á nix herát, streicht und trifelt sein Bart und schreit: ,Trink, Hans! Trink und brings nachánand ‘n Mannán, aufi dö Tischläng, Aufi und umi ums Öck, bis ‘s abá zu mir kimmt und gar wird. Heunt zahl i dö Zöch und moring zahlst du, wann alls aus is!’ Nan, und aft hamá hald zöcht und trunká, was Zeug hat ghalten, E hat nu alláhand gwüßt und vozöhlt, und mir ham eahm zuaghert. D’ Manná hánd do endling hoam und mir ham aft gnapfázt án Eichtel, Bis dá Tag is hegangár, aft hámár áf und gögn Münstá. Dnettá hánd d’ Schreiber oach um den andern stád angspazirt kemmá, Ham üs á schnell und ahne viel z’ grein’n agförtigt und áfgwart, Dáß i schier selm han gspürt, was das is, von Kaiser án Stock z’ tragn! Nan, und aft hámár einkehrt, hat üs awá nix gschmöckt recht; Ham üs bfüat und glötzt, wias recht und gschickt und dá Brau is; Hán aft vonand’ e hinah, Sankt Mörten zua, Subn und áf Scháring. Afwárts i gögn án Wald und hoam áf Piansham zun Kindern; Und han wiedá lang Jahr von Martin nix gwüßt und nix ghert; Kriag, Wiar á hat gsoat und gwunschen, is endlich richti ausbrochá, Gar á graussamá Kriag! hád bald neamd mehr gwüßt, wem á zuaghert, Alls, zwanns dá Antáchrist wár, hat oaná gstürzt übern Háffen, Kaiser und Küning und Herrn und Baurn hamt gfibert vo Schrockár, Awer er is ‘s nöt gwön, und sein Greß is wiedá so kloan worn: Gfalln wiar á áfgeháds Dámpfl, váflogn wiar á Gschwulst áfn Zähntweh. Awá viel Bluat hats kost’t und viel Löbn ham aufgehn müaßen! Nan, und da hamá hald wiedá gmoant, ás kunnt ár ‘n Martin Troffen habn; awá nán! e hat wiedá sein’n Taotenschein selm bracht. „Wia, sein’n Taotenschein soast?“ „Ja, ja, sein’n Taotenschein, sag i; Oder is denn á Mensch kloan zhaut und kloan zschossen, wiar er, eis- Gráw, alt und schwach, ebbá mehr als á Taotenschein?!“ „Wáhrlá, ja wahr is ‘s! Wahr is ‘s, Vödá, ganz wahr, um án Vödán is ‘s z’máchti nöt gstanden Iatzt gögn dá Löst, wia má ghert hat, nöt von eahm, hald von andern.“ „Ja, von eahm“, soat dár Ähnl und pfnaust, zwann i eahm öbbás nöt recht wág „Eahm háds sein Geist nöt zuagöbn, dáß ár öbbs kloat und aft bitt hád! Was á von Kaisá hat kriagt, dö ötlingá Dankdágott-Kreuzá – Viel kanns natürli nöt sein, weil oanmal z’ viel sán, dö volangán! – Hat á fürs Mául leicht braucht, nan, und gschnopfázt hat á ja á gern; Dössentwögn awá bolei, dáß ár oan vo dá Freundschaft wár kemmá, Glaub á kám, dáß á sán Suhn, der döllmal schon haoh ávántschirt is Gwön, um öbbás hat angstrengt, odá d’Weinwirtin, sein Tochter; Eahm is ‘s schon gnua gwön, dáß á sö kann áf d’Kindá was zimmá, Zimmár und sagn: mein Suhn is á Herr und á Frau is mein Tochter, Und i bi der und der; do ‘n Vadern schátzt má nachn Kindern. Aus eahm selm kann má háufti nix machá, weil má schan z’ graoß is, Bis má sö selm ghert; awá nár ‘s Vieh sötzt wiedár á Vieh hi – Glückli, wer selm öbbs is, und schen, wer aus andern was gmacht hat! Das hánd so d’ Sprü gwön von Soldaten, von Martin, mán Bruadern“, Hat dár Ähnl dráf gsoat, „und áf dös is á bstanden und stolz gwön. Is in sein’n drigstückten Huat áfn Stab mitn lödárern Schlápfel So dáhergspazirt haohmáchti und allweil in Tiefsinn. Oft hamá wochálang von Soldaten nix ghert und nix gsegn, und Mir nöt und neamd hat gwüßt, wor á hikimmt und wiedá gách herkimmt, Allmal awá hat ár öbbs bracht und lár is á nia hoam. Is ‘s ebbá do, dáß är oans vo sein’n Kindern hat hoamgsuacht, we woaß ‘s denn! Is ár in Schatzgrabáhándeln umgangár, in Stáppeln, in Spieln, we Woaß ‘s? Gwiß is nix, als – bracht hat ár öbbás und lár is á nia hoam. Awá koan Mensch, wedá sist wer, nu ‘s Gricht hat ‘n vodáchti drum angschaut, Er is kemmá, wia furt, in sein’n drigstückten Huat áf sán Stáberl Stád dáhergspazirt haochmáchti und allweil in Tiefsinn. Awá ‘n Kindern, wann s’eahm hánd gögnt und hat eahm oans d’ Hándt bußt, Hat ár aft gern á kloans Kreuzerl gschenkt und gfroat: wo alls gsund is? Weidá hat á mit koan’n viel gmacht, mitn MirlMarie, die Mutter des Dichters ausgnumma, Mit mán Hannerl sán Wei, der hat ár oft áfpáßt nah Kirá, Hats ins Wirtshaus dáckt und hat eahms zuabracht und zuabracht, Dáß ‘s oft ganz lusti is hoam, án Eicht hintern Früahmößáleuten, Nan, ás hat nix gmangirt, ‘s Wei kann rödn und is sist recht bágschiari, Is sá náhetö Moahm und e sá nahetö Vödá. Endling awer, á Zeit herja, i darf sagn, Jahr und Tag schon, Hat ‘n nix mehr gfreut und gliabt, koan Dáwág und koan Trinká; Is á nimmer oft fürt und allmal glei wiedá dagwön. Meh und meh hats ‘n taucht und dá Kopf hat nimmer in d’ Heh wölln, Meh und meh hats ‘n gstöllt und dá Fuaß hat nimmä vodan wölln! Wo ‘n Kinderl sein Wiagn is gstanden, ás is schan so eingricht, Da odá nöt weit dávon suacht dár Alte wiedá sein Ruastatt. – E awá hat z’ lang bidn, hád s’ nimmá dároacht offns Augnliachts, Wann üs nöt d’ Post wár bracht worn, mir, ‘n Jagán und Hannerl, Mán zwen Sühn, dö Post; dár alte Soldat lát bon Müllner Unt in Prámát zun Steribn, sá Wunsch awá lautát hald hoam áf Piansham. – In á halbn Stund is á glögn nah sán Wunsch z’ Graoßenpiansham. Z’glei alli drei hámá furt, awá hoam ganz álloan hat ‘n dá Jagá, Hat sö ‘n, stark wiar á is, wia d’ Weibá tragn dö kloan’n Kindá, Gnummár áfn Arm, dá Soldat hat boad Hándt um sán Hals gschlagn, Und is langsam fürt mit eahm, dá Hannerl und i hán Trauri gangá danöbn; nöt weit hinter ünsá dá Bader, Und nöt weit hintá den dá geistlige Herr mitn Herrgott. Alls hat á kriagt, was á braucht hat; awer er hat nöt viel braucht mehr; Wiar á án Herrgott hat ghabt, hat á nix mehr volangt vo dá Welt da! Nix, was keut hats ‘n nu, dáß á gsundá nöt öftá hat hoamgschaut, Gar so schen hats ‘n zimmt in ünsern Haus áfn Höcherl, D’ Bám so schádi und grean und d’ Sunn so liabli vorn Fenstá! ,Wár dá vogunnt gwön’, ha i gsoat, ,ins Herz ein wárs dá vogunnt gwön! Ja, mein Martin!‘ ,Glaubs, glaubs!, hat á gsoat und hat um mein Händt gsuacht, D’ Hándt hat á ghalten und i han eahm s’ á lassen, und han eahm s’ erst gnummá’ Wia dö seine schon lang is kalt gwön; grödt hat á nix mehr. Nan, und heunt hammá ‘n bograbn, und alls is eahm gschehá, was recht is, Ham eahm gläut’t und bet’t, und hammá ‘n iazten votrunká – Awá seine Kindá, wann s’ wissáten! – Wirtin, was schuld i? Alls zsam, Bier, Braot und Kás und Branntwein, Zahlá bin i heunt; Denn an sán Kindern bin i znáchst!“ – „Ähnl, zwö hánd s’ denn nöt dadá? Hat eahn denn ‘s Grüawei nöt gsoat?“ froat á weißkopfáts Büabel – mir kennán ‘s! Allweil is ‘s stád gwön, bis áf iazt hats glisent und zuaghert, Awer iazt wirds eahm z’ viel, iazt muaß ‘s rödn und á Frag stölln: „Ähnl, so sag más, zwö hánd s’ denn nöt dadá, is ‘s eahn leicht z’ weit gwön? Ähnl!“ – „Sá stád!“ Mit dá Zöch is d’ Wirtin just kemmár und schmutzt: „Drei Gulden fünf Groschen, aft kimmt nu á Branntwein und á Maaß Bier drein!“ – „Ähnl, hán zwö?“ – „Há má stád! Frau Wirtin, nehmt ‘s Geld, ás wird recht sein.“ „Recht is ‘s, Thümel! i dank und bald mehr; awá nöt ázwia heunt. Nan, Mein Gott, ás tragt sö hald zua; awá liabá richt i á Taufmahl, Habts ja Tächter und Sühn.“ – „Wia Gott will, is mán Ziel!“ soat dár Ähnl dráf. „Seids halt á christligá Mann!“ – Tuat schan naot, denn sist ham mär á nix! Bring enks, Frau!“ – „Gsegn Gott“, soat d’ Wirtin und sufázt und geht aft, Grödt, wias dá Brau is’ hat s’ und ‘s Geld hat s’, und dá Thümel, den kennt már’ Is á rátslárischá Mann, dös zehnte Mal woaßt nöt, wiast dran bist. „Ähnl’geh sag más dert, zwö“ – „Was will denn dá Kloane“, froat oaná, „Willst leicht trinká, se, trink!“ – „Áh, högerln tuat á mehr allweil“, Soat dár Ähnl. „Was wissátst denn gern?“ froat dá deanstbárli Vödá. „Zwö ‘n Vödern sein Suhn nöt mit den Taoten is gangá’ Odá sein Tochter dert, d’Moahm?“ wabelt ‘s Büabel voll Freud, dáß ‘s sagn derf. „Weil más nöt wissen, du Narr, und wann más á wüßten, weils z’ weit wár“, Soat dár Ähnl und boit eahm aft a und schafft’ e sollt stád sein. Stád is á gwön; awá denkt hat sö ‘s Büabl das, was i má nu denk: Áf án oanzign Zweierl von ünsern Stambám und Abstamm Wáchst á bössánö Frucht, do dá Stam botrachts nöt und achts nöt, Treibt wia früaher, und troat seine Holzöpfel furt, dö krempsauern – O du Holzöpfelbám! – Aft is ‘n Buam ‘s Wasser in d’Augn gstiegn, Awá koan süaß’s, ázwia sist, nán, á beissáts und bitters, zwann ‘s Gall wár, Und schen huimli bon eahm hat á denkt: Wann i graoß wir, wirds anders, ‘s Vödern Kindá wem gsuacht, und i rast nöt, bis i s’ han gfunden, Nan, und i wir schon dastehn, dáß ‘s enk nöt schamá derfts meiná: D’ Stiefeln schen ganz, dös ander Gwand rándi und noi und in Sack was, Aft vozöhl i enk ‘s Endt von enkern Vadern und sist’ was ‘s Wissen wöllts, weil má dert gern was hert, wia s’ aft is, von dá Freundschaft. D’Herrlikeit, sehts schan, is kloan, awá d’ Ehrlikeit is um das greßer. Haoffart und Neugier nöt graoß; awer Einsicht und Glaubn um das kleaner „Pfnotst leicht meh, Bua, odá schlafst leicht gar, weil i dár’s Rödn han voboten“, Soat dár Ähnl, „steh áf, siagst denn nöt’ mir hán förti zum Roasen. Willst nu á Trünkerl, da is ‘s, und schoib dá das Fleßl in d’Taschen.“ Aft wird bfüat und aft gehts ausánand nah allen vier Endten. |