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Einundzwanzigstes Kapitel.
Herrn Alabasters Abgang

Unglücklicherweise verlor der unglückliche Alabaster angesichts des Polizeiwachtmeisters mit dem gewichsten Schnurrbart gänzlich die Fassung, stammelte, stotterte und fluchte sogar. Der Polizist, bei dem Raubtierinstinkte mit der Dummheit des Esels gepaart waren, verhaftete ihn kurzweg, und Peter verbrachte eine Nacht im Polizeigefängnis, eine schlaflose Nacht, in der ihm Bilder von Neukaledonien, der Teufelsinsel, den Galeeren von Toulon und Schafotten aus der komischen Oper umgaukelten.

Am andern Morgen befreite ihn ein scharfäugiger Richter aus der Haft unter der Bedingung, daß er im Prozeß der Luise Bompard, genannt Cäcilie Bonvalot, als Zeuge erscheinen werde. In Begleitung des Herrn Benjamin Barnave und eines Vertreters des amerikanischen Konsulats verließ er das Polizeigebäude.

Auf Herrn Barnaves Vorschlag zog sich Peter Alabaster nach Champrosay zurück, wo die Familie Barnave ein kleines Landhaus besaß, und wo er seine Schmach verbergen, die Ankunft seines Vaters und den Prozeß seiner »Braut« abwarten konnte. Dieser Prozeß machte Cäcilies Glück. Sie erschien in einem malerischen Hut, wurde von Meister *, dem bekannten Anwalt hübscher Mädchen, verteidigt und von entzückten Geschworenen und einem widerwilligen Richter freigesprochen. Acht Tage darauf wurde sie die Gattin eines Herrn Julius Blumberg, seines Zeichens ein Kolonialwarenhändler, der als Geschworener tätig gewesen war. Ihre Hochzeit fand an dem Tag statt, an dem sich die beiden Alabaster, Vater und Sohn, einschifften. Sie trieb die Frechheit so weit, Frisson zu diesem Fest einzuladen. Carabin fand zufällig die zusammengeknüllte Einladungskarte im Kamin und ging an seiner Statt hin. Er trug bei diesem Anlaß den Rock, dessen Taschen den Umfang von »Kohlensäcken« hatten, so daß sie im stande waren, zwei Flaschen von Herrn Blumbergs Sekt, einen in eine Serviette gewickelten Fasanen und eine Pastete in sich aufzunehmen.

Von Southampton aus schrieb Peter Alabaster an Frisson. Es war ein ehrlicher, trauriger Brief, der den gutherzigen Empfänger veranlaßte, sich häufig zu schneuzen und den Himmel zum Zeugen anzurufen, daß er Peter Alabaster immer für einen famosen Kerl gehalten habe.

»Morgen schreibe ich ihm,« sagte er, und morgen hieß es wieder: »Ich schreibe morgen.« Peter hat noch keine Antwort erhalten. Er ist ein sehr beschäftigter Arzt in Nashville. An Cäcilie erinnert er sich kaum mehr, Frisson hat er halb und halb vergessen. Dem Mann, der so gesetzt und nüchtern ist wie eine Magistratsperson, wird keiner zutrauen, daß er auch einmal ein Insasse des fröhlichen Narrenhauses war, dessen Pforte die Inschrift trägt: »Jugend«.


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