William Shakespeare
Sonette
William Shakespeare

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Sonett XC

So hass' mich, wenn du willst, doch hass' mich jetzt!
Jetzt stimme in der Welt Verfolgung ein,
Verbinde dich dem Schicksal, das mich hetzt,
Doch komm mit deinem Haß nicht hinterdrein.
Komm nicht, wenn ich entgangen bin den Sorgen,
Als letzter Spätling überstandner Not,
Gib nicht der Sturmnacht einen Regenmorgen,
Um hinzuziehn das Ende, das mir droht!
Willst du mich lassen, laß zuletzt mich nicht,
Wenn kleinre Schmerzen schon ihr Werk vollbracht,
Nein, komm zuerst, daß auf mich niederbricht
Zuerst das Schlimmste in des Schicksals Macht;
Und alles Weh, das sonst mir schmerzlich wär',
Nach diesem Schlag bringt keine Schmerzen mehr.


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