William Shakespeare
Sonette
William Shakespeare

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Sonett XL

Nimm alle, die ich liebe, allesamt!
Was hast du dann zu allem andern mehr?
Nicht eine Liebe, die vom Herzen stammt,
Denn alles Meine war schon dein vorher.
Wirbst du um die Geliebte meinetwegen,
Will ich's nicht tadeln, nimm die Liebe hin,
Doch zürn' ich, ist dir nichts an ihr gelegen,
Betrügt ein flücht'ger Reiz nur deinen Sinn.
Nimmst du auch meiner Armut letztes Gut,
Verzeih' ich seinen Raub dem süßen Diebe,
Doch Liebe weiß, nicht halb so bitter tut
Der offne Haß als Weh gekränkter Liebe.
Leichtfert'ge Anmut, die selbst Sünden kleiden,
Oh, foltre mich, doch laß uns nimmer scheiden!


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