William Shakespeare
Ein St. Johannis Nachts-Traum
William Shakespeare

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Vierter Auftritt.

Oberon.
Fahr wol, o Nymph'! eh du den Hayn verlässest,
Sollt du ihn flieh'n, er deine Liebe suchen.

Puk tritt auf.

Wo ist die Blume? Willkommen, Wand'rer!

Puk.
Hier ist sie!

Oberon.
                    Gieb sie her. Ein Hügel
Ist mir bekannt, wo wilder Thymus blüht,
Wo Ochsenzung' und wankende Violen,
Hoch überwölbt von weichem Geißblatt,
Von Muscus-Rosen und Hambutten wachsen;
Dort schläft Titania einen Theil der Nacht,
Durch Tänz' und Scherz in Blumen eingewiegt,
Und eingeschleyert in der schönsten Schlange
Geschmelzte Haut, die sie dort abwarf, weit
Genug, um eine Fee darein zu wikeln.
Schläft sie, dann will ich diesen Zauber-Saft
Auf ihre Augen streichen, und ihr Hirn
Mit ungereimten Phantasien füllen.
Nimm du davon, und suche durch den Hayn.
Ein holdes Mädchen von Athen verfolgt,
Von Liebe krank, den Jüngling der sie hasset.
Bestreiche seine Augen, aber so,
Damit das erste was er wachend sieht
Das Mädchen sey. Du wirst am Attischen Gewand
Ihn leicht erkennen. Mache daß er sie
Inbrünstiger noch liebe, als sie ihn,
Und siehe zu noch vor dem ersten Krähen
Des frühen Hahns, mich wieder hier zu finden.

Puk.
Verlaß dich, Herr, auf deines Dieners Fleiß!

(Sie gehen ab.)


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