William Shakespeare
König Heinrich der vierte.
William Shakespeare

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Vierte Scene.

Verwandelt sich in Schrewsbury.

Hot-Spur, Worcester, Dowglas und Vernon treten auf.

Hot-Spur. Wir wollen ihn diese Nacht angreiffen.

Worcester. Es kan nicht seyn.

Dowglas. So gebt ihr ihm einen Vortheil.

Vernon. Nicht ein Haar.

Hot-Spur. Wie könnt ihr das sagen? Wartet er nicht auf Verstärkung?

Vernon. Das thun wir auch.

Hot-Spur. Seine Erwartung ist gewiß, die unsre zweifelhaft.

Worcester. Besinnt euch besser, mein lieber Neffe; haltet euch diese Nacht noch ruhig.

Vernon. Thut das, Milord.

Dowglas. Ihr rathet nicht wohl; die Furcht giebt euch diesen Rath ein.

Vernon. Lästert mich nicht, Dowglas; bey meinem Leben! (und ich habe Muth genug, diß mit meinem Leben zu behaupten,) wenn wahre Ehre mir ruft, so geh ich so wenig mit Furcht zu Rath als ihr, Milord, oder irgend ein Schotte in der Welt. Morgen im Schlachtfeld soll sichs zeigen, wer von uns sich fürchtet.

Dowglas. Gut, oder diese Nacht.

Vernon. Ich bin's zufrieden.

Hot-Spur. Diese Nacht, sag ich.

Vernon. Kommt, kommt, es kan nicht seyn; mich wundert sehr, wie Männer von so grosser Erfahrenheit als ihr die Ursache übersehen können, die den Aufschub nothwendig machen. Meines Vetters Vernons Pferde sind noch nicht da, Worcester's Reuterey kam erst heute, und nun sind die Pferde müd, ohne Feuer, und der Ruhe bedürftig.

Hot-Spur. Das sind auch des Feindes seine; gröstentheils von der Reise abgemattet; da hingegen die mehresten von den unsrigen vollkommen ausgeruht haben.

Worcester. Der König ist uns zu sehr an der Zahl überlegen; um Gottes willen, Neffe, wartet bis wir unsre Macht beysammen haben.

(Man hört eine Trompete, die das Zeichen zu einer Unterredung bläst.


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