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Ein Taglöhner, dem es sauer wurde, sein täglich Stück Brot zu gewinnen, murrte oft über unseren Herrgott bei seiner strengen Arbeit, am meisten aber dann, wenn Schnee fiel und das Arbeiten noch mehr erschwerte. Dieser sei doch zu gar nichts gut und nicht einmal von Gott erschaffen worden, weil er weder im Paradies noch in der Arche Noe war.
Einmal war er wieder im Wald, um Holz zu fällen, als der Schnee in dicken Flocken niederfiel. Fluchend suchte er Schutz in einer Felsenhöhle. Kaum ruhte er hier einige Augenblicke, so stand ein Engel vor ihm und fragte ihn, warum er gar so oft des Teufels gedächte, so selten aber Unsers Herrgottes. Da meinte der Taglöhner, Unser Herr denke auch nicht an ihn, und darum könne er nicht gut Freund mit ihm sein. Der Engel fragte nun, was denn Gott tun solle, damit er zufrieden wäre. Und der törichte Mensch wünschte, daß statt des Schnees Mehl vom Himmel falle.
Und sofort fiel das Mehl in dicken Wolken herab, und die Leute kamen und sammelten es, hatten nun Brot genug und arbeiteten nicht mehr. Als aber dem einen das Haus abbrannte und dem anderen eine Mauer einfiel, und weder Zimmermann noch Maurer Hand oder Fuß rühren mochten, kam es dahin, daß die Leute wie bei der Erschaffung der Welt in Höhlen wohnen und zuletzt von Wurzeln und Kräutern leben und nackt wie die ersten Eltern gehen mußten. Die wilden Tiere vermehrten sich, und Hecken und Dörner, Gesträuche und Wald wucherten da empor, wo ehedem blühende Fluren und Wohnstätten waren.
In diesem Elend erkannte nun auch der Taglöhner die Torheit seines Wunsches und seinen Übermut, an der Weltordnung Gottes meistern zu wollen. Tief erschüttert sprang er von seinem Lager auf, um den Engel aufzusuchen, und erwachte. Er trat hinaus vor die Höhle, und Schnee lag vor seinen Füßen. So warf er sich auf die Knie und dankte dem Herrn, der ihn in einem Traumgesicht belehrt hatte, und fortan war er mit seinem Schicksal zufrieden.
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