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Komm in den Garten, komm, es laden
Der Frühling und die Nacht uns ein,
Sie kamen von des Wests Gestaden,
Um Zeugen unsres Glücks zu sein.
Die Harfe bebt von Frühlingslüften
Sieh, wie der Mond ins Fenster winkt!
Komm, daß in jenen Blumendüften
Die Seele Himmelsahnung trinkt.
In dem verschwiegnen Heiligtume,
Um das die Nacht den Schleier legt,
Entfaltet sich die stille Blume,
Die nur für sie den Balsam trägt.
Die wesentrennenden Gestalten
Zerfließen in der Dämmerung,
Und Seelen, die zusammen wallten,
Erfreun sich der Vereinigung.
Siehst du, wie dort im Sternenkreise
Mit stillem, liebendem Gemüt
Der Mond auf ewig gleiche Weise
Nach der verwandten Erde sieht?
Der jedem Ding die Bahn gemessen,
Der Sonnen einst an Sonnen band,
Hat seinen Liebling nicht vergessen.
Den Wesenkranz knüpft Gottes Hand.
So komm denn, du verwandte Seele,
In der sich meine Seele schaut,
Die mich nicht wählt, die ich nicht wähle,
Die mir die Ewigkeit vertraut!
Sprich, könnten wir ein Glück genießen,
Wenn sich nicht jedes Wesen freut,
Und eng uns in uns selbst verschließen
Im Angesicht der Ewigkeit?
So laß uns denn auf unsern Pfaden
Umher nach Bundesgliedern spähn
Und alle mild und freundlich laden,
In unser Paradies zu gehn.
So manchen werden wir begegnen,
Die einsam gehn den Dornengang
Und einst mit uns die Stunde segnen,
In der uns diese Glut durchdrang.
Im Mondschein werden wir sie finden,
Im Zeichen, das uns Glück verheißt,
Und dem verwandten Geiste künden
Wird schnell sich der verwandte Geist.
Wir wollen in den Bund sie schließen,
Sie mit dem Friedenskusse weihn
Und Brüder sie und Schwestern grüßen
Und der Gefundenen uns freun!