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Neck- und Koselieder

Nebel, Nebel, ...

Nebel, Nebel,
Schwing dich auf den Gebel,
Schwing dich auf zur Himmelstür,
Laß die liebe Sonn' herfür.

Es regnet, es regnet,
Es regnet seinen Lauf,
Und wenn's genug geregnet hat,
Dann hört es wieder auf.

Maikäfer, flieg,
Dein Vater ist im Krieg,
Dein' Mutter ist im Pommerland,
Pommerland ist abgebrannt,
Maikäfer, flieg!

Ru ru risch,
Im Winter ist es frisch,
Im Sommer schlägt die Nachtigall,
Da freuen sich die Vöglein all.

Backe, backe, Kuchen,
Der Bäcker hat gerufen!
Wer will guten Kuchen backen,
Der muß haben sieben Sachen:
Eier und Schmalz,
Butter und Salz,
Milch und Mehl,
Safran macht den Kuchen gehl,
Schieb, schieb in den Ofen!

Das ist der Daumen,
Der schüttelt die Pflaumen,
Der liest sie auf,
Der trägt sie heim,
Der kleine Schelm
Ißt sie allein.

Schlucken,
Fahr' übern Rucken,
Fahr' übern Rhein
Und laß unser Kindchen sein!

Winne Wippchen,
Rote Lippchen,
Nuppelnäschen,
Augenbräunchen,
Zupf, zipf, mein Härchen.

Denkt ihr denn, denkt ihr denn,
Mädchen wären teuer?
Fünfe für ein Pfennigstück,
Fünfzehn für 'nen Dreier.

Denkt ihr denn, denkt ihr denn,
Jungen wären teuer?
Fünfzehn für 'nen Flederwisch,
Sechzehn für 'nen Dreier.

Der Besen, der Besen,
Was macht man damit?
Man kehrt damit die Stuben.

Die Rute, die Rute,
Was macht man damit?
Man klopft damit die Buben.

Warum denn nicht die Mädchen?
Das wär' eine Schand!
Die sitzen am Rädchen
Und spinnen Gewand.

Spannenlanger Hansel,
Nudeldicke Dirn!
Gehn wir in den Garten,
Schütteln wir die Birn.
Schüttle ich die großen,
Schüttelst du die klein'n,
Wenn das Säckel voll ist,
Gehn wir wieder heim.

Kälbchen zu verkaufen,
Leutchen, kommt gelaufen!
»Was soll das Kälbchen kosten?«
Anderthalben Groschen.
»Das ist für's Kälbchen viel zu viel,
Ich geb' 'nen halben Besenstiel.« –
Da, nimm du nur mein Kälbchen hin,
Freut mich, daß ich's ledig bin!

Mein Kindchen ist fein,
Könnt schöner nicht sein;
Es hat mir versprochen,
Sein Herzchen g'hör mein.

Blaue Augen im Kopf
Und ein Grübchen im Kinn:
O du herzliebes Kindchen,
Wie gut ich dir bin!

Widewidewenne
Heißt meine Puthenne.
Kann nicht ruhn
Heißt mein Huhn.

Wackelschwanz
Heißt meine Gans.
Widewidewenne
Heißt meine Puthenne.

Schwarz und weiß
Heißt meine Geiß.
Dreibein
Heißt mein Schwein.
Widewidewenne
Heißt meine Puthenne.

Muh, muh, muh,
So ruft die bunte Kuh,
Sie gibt uns Milch und Butter,
Wir geben ihr das Futter,
Muh, muh, muh!
So ruft die bunte Kuh.

Buko von Halberstadt,
Bring doch meinem Kinde wat!
Was soll ich ihm denn bringen?
Rote Schuh mit Ringen,
Schöne Schuh mit Gold beschlagen,
Die soll unser Kindlein tragen.

Wanderlied

Komm, wir wollen wandern,
Von einem Ort zum andern,
Ri, ra, rutsche!
Wir fahren in der Kutsche.

Laß das Pferdchen laufen,
Am Brünnlein soll es saufen.
Ri, ra, rutsche!
Wir fahren in der Kutsche.

Durch den schönen grünen Wald,
Wo das Echo lustig schallt!
Ri, ra, rutsche!
Wir fahren in der Kutsche.

Läuft ein Häschen über'n Steg,
Fahren wir den andern Weg.
Ri, ra, rutsche!
Nach Hause in der Kutsche.

Th. Hosemann.

Fünf Engel haben gesungen,
Fünf Engel kommen gesprungen.
Der erste bläst das Feuer an.
Der andre stellt das Pfännel dran.
Der dritte schütt't das Süppchen 'nein.
Der vierte tut brav Zucker drein.
Der fünfte sagt: 's ist angericht't.
Iß, mein Kindchen, brenn dich nicht!

(Aus Simrocks Kinderbuch).

Es kam ein Herr zum Schlößli
Auf einem schönen Rößli,
Da lugt die Frau zum Fenster aus
Und sagt: »Der Mann ist nicht zu Haus,
Und niemand heim als Kinder,
Und in dem Stall die Rinder!«
Der Herr auf seinem Rößli
Sagt zu der Frau im Schlößli:
»Sind's gute Kind', sind's böse Kind?
Ach, liebe Frau, ach, sagt geschwind!«
Die Frau, die sagt: »Sehr böse Kind',
Sie folgen der Mutter nicht geschwind!«
Da sagt der Herr: »So reit ich heim,
Dergleichen Kinder brauch ich kein'!«
Und reit't auf seinem Rößli,
Weit, weit hinweg vom Schlößli.

Liebe Mutter, 's wird Winter,
Machs Stübchen schön warm,
Komm, setz dich hinter'n Ofen
Und nimm mich in' Arm!

(Koseliedchen aus dem Vogtland).

Müller, Müller, Maler,
Die Mädchen kriegen 'nen Taler,
Die Jungen kriegen ein Reiterpferd,
Das ist wohl tausend Taler wert.

Sepperl, lecks Stadterl,
Lecks Hennabrett o,
Lecks hinum, lecks herum,
Lecks tausendmal o.

Sepperl mit dem Stadterl,
Treib die Fackerl zum Bärn,
Treibs hinum, treibs herum,
Da laufen's so gern.

Du bist ja der Sepperl,
Die kennt die ganz Welt,
Hast die Hos'n voll Taschen,
In koaner a Geld.

(Aus dem Volkskundearchiv des Bayerischen Landesvereins für Heimatschutz.)

So reiten die Herren
Auf ihren stolzen Pferden:
Zuckzuck, zuckzuck, zuckzuck!

So reiten die Jüfferchen
Mit ihren spitzen Tüffelchen:
Tripp trapp, tripp trapp, tripp trapp!

So reiten die Bauern,
Die Bauern,
Die Humels,
Die Pumpels:
Truff truff, truff truff, truff truff!

So reiten die Husaren:
Klabaster, klabaster, klabaster,
Reit, Junker, reit, Junker, zuck zuck!

Hopp, hopp, Reiter,
Wenn er fällt, dann schreit er,
Fällt er in den Graben,
Fressen ihn die Raben,
Fällt er in den Sumpf,
So macht der Reiter plumps!

Vögel, die nicht singen,
Glocken, die nicht klingen,
Pferdchen, die nicht springen,
Pistolen, die nicht krachen,
Kinder, die nicht lachen,
Was sind das für Sachen?

Heile, heile Segen,
Morgen gibt es Regen,
Uebermorgen Schnee,
Dann tut's nicht mehr weh.

Heile, Kätzchen, heile,
's Kätzchen hat vier Beine
Und einen langen Schwanz:
Morgen ist alles wieder ganz.

Da kommt die Maus,
Da kommt die Maus,
Klingelingeling!
Ist der Herr zu Haus?

Schwäbischer Kinderreim

Gäns gaut barfuß,
Barfuß gaut se,
Koane Frauaschuhale haut se.
Die erste sät: quack quack?
Die zweit: was was?
Die dritt: wo gan mer na?
Die viert: in Haber naus!
Die fünft: da schlägt ma uns hinaus!
Die sechst: da tuat ma uns nichts!
Die siebt: gang, gang, gang!

(Dem Volkskundearchiv des Bayerischen Landesvereins für Heimatschutz mitgeteilt aus Altenstadt).


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