Wilhelm Heinrich Riehl
Amphion
Wilhelm Heinrich Riehl

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Drittes Kapitel.

Der Senior machte sich los von seinem Freunde Baronius und ging zu den Studenten. Er mußte ihnen etwas Lustiges mitzuteilen haben, denn wo er mit einem gesprochen, lächelte ein jeder seltsam in sich hinein, und einer schien's dann dem anderen weiterzusagen, so daß sich zuletzt allgemeine Heiterkeit über das ganze Völkchen verbreitete. Ja, einige der Erregtesten bissen die Lippen zusammen oder schlichen zur Thür hinaus, daß sie nicht herausplatzten mit lautem Lachen.

Inzwischen nahm der Senior auch Eva beiseite und sprach lange mit ihr. Das sah Friedrich gar nicht gerne. Er wollte hinübergehen, um dem vertraulichen Diskurs ein Ende zu machen: da ward er von Baronius zum Gespräch gestellt, und bei dem Respekt, den er einmal vor diesem Herrn hatte, wagte er es nun nicht, zu Eva hinüber zu entschlüpfen.

»Ihr seid wohl kein sonderlicher Liebhaber und Kenner der Musik?« fragte der berühmte Virtuose.

»O, ein lustiges Liedchen hör' ich schon gern und einen lustigen Tanz noch viel lieber. Von aller anderen Musik verstehe ich nichts. Und warum müßte ich just etwas davon verstehen? Versteht Ihr doch wohl auch nichts von der edlen Kunst der Küferei. Zudem ist ja der Geschmack überhaupt verschieden. Der eine zieht eine gute Musik, der andere ein gutes Glas Wein vor. Wer will entscheiden, wessen Geschmack der bessere sei?«

Baronius lächelte. »Du sprichst genau wie König Archidamus von Sparta, der, als ihm ein gefeierter Musiker gerühmt wurde, auf seinen Koch deutete und rief: Dieser ist mir der gefeiertste Meister, denn er kocht die besten Suppen. Wenn du aber die Musik mit der Küferei zusammenstellst, so wisse, Freund, daß schon Plutarch sagt, die Götter hätten die Musik erfunden. Darum soll Freude an der Musik und Verständnis der Musik allen Menschen als etwas Göttliches gemein sein; die Küferei dagegen –«

»Küferei, ja, Herr, das ist das rechte Wort!« rief Friedrich wie aus einem Traum auffahrend. »Und die Kellnerei dazu! Ein jeder schau auf seine Schanz! Eva plaudert; ich höre Euch zu; indessen warten dort fünfundzwanzig Gäste auf den Wein.« Mit diesen Worten lief er davon, allen Respektes vor dem großen Künstler vergessend. Aber es war nicht bloß das plötzlich erwachte Pflichtgefühl, was den jungen Küfermeister mit einemmal das Netz der schönen Worte des Musikers zerreißen hieß. Er hatte gesehen, wie Eva mit dem Senior lächelte, fortwährend lächelte, ja sogar lachte: das hatte ihn gepackt. Er rannte fast ein paar Studenten um, bevor er an den Schenktisch kam. Der Senior und Eva winkten ihn zu sich hinüber, aber Friedrich sah es nicht oder wollte es nicht sehen. Er schenkte Wein aus mit einem wütenden Eifer, blind für alles andere; als ob das Heil der Welt daran hänge, daß binnen fünf Minuten die fünfundzwanzig Kannen gefüllt seien.

Inzwischen begrüßte Baronius die Studenten höchst freundlich. Es war ein seltsames Gemisch von Wohlwollen, Aufgeblasenheit, Pedanterie und Genialität in dem jungen Manne; aber wenn man ihn näher beobachtete, mußte man ihm doch zuletzt herzlich gut sein; denn nie ist es einem Künstler ein heiligerer Ernst gewesen um seine Kunst, und die komische Pedanterie samt dem tollen Ehrgeiz quoll doch zuletzt hervor aus der glühenden und reinen Begeisterung, für die es nichts Höheres auf der Welt gab, als ein ganz vollendetes Lautenspiel. Die Studenten fühlten wohl diese wahre Natur heraus, die in dem Virtuosen steckte. Sie grüßten ihn herzlich und ganz wie ihresgleichen, und das ist ja die höchste Ehre, die der Student dem Philister erweisen mag.

Man brachte die Laute des Künstlers. Eine atemlose Stille ging durch die Stube, als er zu stimmen und ein wenig zu präludieren begann.

Da erhob sich der Senior. »Erst einen Becher Weins! Ein Hoch auf die Musik! Dann singen wir einen lustigen Liedervers – denn wir wollen nicht stumme Fische sein, wo die Musik ihr Höchstes und Herrlichstes zeigen soll. Ein Studentenlied gehört auch zum Höchsten und Herrlichsten – rümpfe nur die Nase, Freund Baronius, es ist doch also. Haben wir nach herkömmlicher Art unseren Vers gesungen, dann magst du dein Lautenspiel beginnen und uns bestricken und bezaubern als der größte Hexenmeister.«

So geschah es, wie der Senior vorgesagt. Hell erklangen die Becher, mächtig donnerte das Hoch auf die »edle Sing- und Klingkunst«, und ein kräftiges, lustiges Lied brauste, von den frischen, jugendlichen Kehlen angestimmt wie ein klarer, gewaltig hervorbrechender Strom durch die hallenden Räume.

Als der Chor geendet, hielt Baronius auf seiner Laute das Thema des Liedes fest, aber er spielte es in Moll, er verlangsamte das Zeitmaß, er wandelte die lustige Weise in eine gar traurige. Da lagerte sich nach und nach Schwermut auf allen Gesichtern, jeder schien in sich selber versunken, den düstersten Gedanken nachhängend. Einige Studenten, die dem Weinglase besonders heftig zusprachen, begannen zu wehklagen, daß man hätte denken mögen, es sei schon in dieser frühen Stunde jene wunderliche Stimmung über sie gekommen, die der Bursch das »besoffene Elend« nennt. Eva selber hatte sich in die Ecke auf einen Stuhl geworfen, verhüllte ihr Gesichtchen mit dem Schnupftuch und schluchzte so vernehmlich, daß man's über das Lautenspiel hinaus hören konnte.

Das Gesicht des Virtuosen strahlte vor Begeisterung. Nur zwei Zuhörer blieben stumpf, er mochte so kläglich spielen, wie er wollte: die taube Großmutter und Friedrich.

Der junge Küfermeister schaute darein mit aufgerissenen Augen und weitgeöffnetem Mund, wie einer, den man mit plötzlichem Wasserguß aus dem tiefsten Schlafe weckt. »Entweder ist die ganze Gesellschaft zu Eseln geworden oder ich bin allein der Esel!« rief er, doch nur mit halber Stimme, aus Furcht vor den Studenten. Aber der Lautenspieler, der eben sein Pianissimo säuselte, hatte den Ausdruck wohl verstanden.

»Freund,« rief er dem Küfer zu, »du allein bist verstockt und fühllos. Ein Barbar bist du, barbarischer noch als jener Skythenkönig, der, da er den trefflichsten Sänger gehört, ausrief, lieber wolle er doch sein Pferd schreien hören.«

Da lief dem Friedrich dann doch die Galle über; aller Respekt vor dem roten Sammetrock, der großen Perücke und den Brillantschnallen auf den Schuhen, der ihn bisher gefangen gehalten, war wie weggeblasen, und er rief überlaut, daß man gar nichts mehr hören konnte von dem Adagio lamentoso der Laute: »Ihr vergleicht mich heute abend mit lauter Königen, aber mit Königen, die nach Eurer Meinung rechte Dummköpfe gewesen sind. Ich will nicht so hoch hinaus! ich halte es mit ehrlichen, geringen Leuten, die Grütze im Kopfe haben, auch wenn sie nichts von Eurem Geklimper verstehen. Ein jedes Schwein bleib bei seinem Trog, und ein Donnerwetter soll dreinschlagen, wenn ich mir länger Grobheiten hier in meiner Stube sagen lasse!«

Der Virtuos hatte während der ganzen Rede Friedrichs das zarteste Adagio durchgeführt mit wunderbarer Delikatesse und einschmeichelndem Wohlklang; denn so gedachte er zu siegen über den Schreier und ihn doch zuletzt zu zähmen, wie Orpheus und Amphion die wilden Bestien. Aber das alles prallte ab wie an einem Schuppenpanzer, oder vielmehr Friedrich hatte gar nichts gehört von den zähmenden und besänftigenden Melodien.

Als er seine mannhafte Rede geendet und noch zornglühender dastand wie vorher, da schloß auch Baronius tief ergrimmt über die Niederlage sein Adagio mit einem so gewaltthätigen Accord, als ob er die Laute zusammenreißen wolle, und rief: »Nein! Ein so von allen Musen verlassener Mensch ist mir in meinem Leben noch nicht vorgekommen!«

Dann griff er wieder zu dem Instrument. Jetzt aber erklangen ganz andere Weisen. Selbst vom Zorn ergriffen flog der Künstler mit wahrer Wut durch die Saiten; die kecksten Uebergänge, die grellsten Läufe reihten sich aneinander: das Tempo stürmte, daß auch dem phlegmatischen Zuschauer die Pulse heftiger zu schlagen begannen; es war in der That eine wild aufregende, unstete, unheimliche Musik. Das sah man den Studenten an; sie erwachten aus ihrem melancholischen Sinnen; sie wurden sichtlich unruhiger. Baronius selber schnitt schon ein gar grimmiges Gesicht. Es schien anzustecken. Denn bald schauten sich die Studenten zornmutig an; der eine ballte die Faust, der andere schlug auf den Tisch, der dritte stampfte mit dem Fuß. Als der Lautenspieler des inneward, war bei ihm nun geradezu der Teufel los. Er suchte sich zu steigern über alles Maß; er raste in den Saiten, daß man meinte, sie sollten alle vom Griffbrett wegspringen. Es gab keine verrückte, teufelmäßige Harmonie mehr, die er nicht anschlug; der Rhythmus wirbelte, als ob der Spieler von der Tarantel gestochen sei. Tartinis Teufelssonate war Aeolsharfengesäusel gegen diese Höllenmusik. Da mußte man aber auch die Wirkung auf die Zuhörer sehen! Hier prügelten sich ein paar, dort lagen sich zwei in den Haaren, andere hatten die Degen gezogen und fochten auf Leben und Tod. Der Senior, an den sich aus Instinkt der Autorität doch keiner seiner Leute wagte, warf, um dem Zorne Luft zu machen, alle Gläser und Krüge, deren er habhaft werden konnte, wider die Wand, so daß man vor dieser Musik des Tumults und Skandals zuletzt von der dämonischen Laute fast gar nichts mehr hören konnte. Friedrich rief ein über das andere Mal, ob denn nun alle Welt verrückt geworden oder ob er allein der Narr sei, kreidete aber dazwischen mit großer Pünktlichkeit jedes Glas und jeden Krug an, den der Senior an der Wand zerschmetterte. Als aber gar Eva auf ihn zustürzte, zornglühend wie alle die übrigen, ihm ein Fäustchen unter die Nase machte, ihn mit Vorwürfen, mit giftigen Spott- und Scheltworten überschüttete, da war es ihm, als ob er selber ganz von Sinnen komme. Die ganze Stube ging im Wirbel mit ihm herum; er ward irr an seinen eigenen Augen und Ohren, zuletzt auch an seinem Gehirn. Verzweifelnd setzte er sich abgewandten Gesichts in einen Winkel, und ein furchtbarer Trübsinn kam über ihn über die Tollheit dieser Menschen, daß er hätte heulen mögen.

Inzwischen war der Lärm so arg geworden, daß der Senior aufsprang und den Degen zog, um seinem Freunde Baronius die Laute in Stücke zu schlagen. Dieser rettete sein Instrument kaum durch den kühnsten Seitensprung und lief dann in den sicheren Winkel, wo eben Friedrich saß, nun flugs die friedlichsten, beruhigendsten Accorde anstimmend. Da heiterte sich der Himmel der Schenkstube sichtlich wieder auf. Die Raufenden ließen einander los, die Fechtenden steckten ihre Degen ein und ein allgemeines Gelächter erscholl, wie man sich so für nichts und wieder nichts habe erhitzen können.

Baronius schwamm in Seligkeit, als ihm plötzlich die taube Großmutter ganz nahe vors Gesicht trat. Sie hatte schon lange von ihrem Spinnrad aus in den Lärm hineingerufen, aber niemand hatte sie gehört. »Wie setzt Ihr dieses friedliche Haus in Unruhe! Zu meiner Zeit hat man kurzen Prozeß gemacht mit Leuten wie Ihr seid und sie des Henkers Knecht überliefert, daß er mit seinen Pfriemen untersuche, ob ihr Blut wie das eines Teufelsgenossen oder wie eines Christenmenschen fließe. Ihr verblendet unsere Gäste durch Zauberei, daß sie sich untereinander die Hälse abschneiden. Ihr anderen trauet doch dem nicht, was ihr sehet und höret von diesem Mann; es ist lauter Blendwerk mit seinem Lautenspiel. So verblendete zu meiner Zeit eine Hexe die ganze Stadt, indem sie auf dem Marktplatz ein Seil aufs höchste Dach spannte und uns allen darauf zu tanzen schien, wie auf ebener Erde. In der That jedoch tanzte sie nur auf etlichen Strohhalmen, die sie aufs Pflaster gelegt hatte.«

Die Studenten lachten; die Alte, die gesprochen wie eine Seherin, schritt würdevoll zu ihrem Spinnrad zurück.

Der Senior rief dem Freunde zu: »Siehe, selbst die taube Großmutter hast du in Zorn gespielt, und Friedrich sitzt dort in Melancholie versunken, gleich als ob jetzt erst dein Adagio lamentoso bei ihm zu wirken beginne. Wie es scheint, bedarf es immer erst einer Viertelstunde, bis seine Nerven umgestimmt sind, denn er ist langsamen Geistes und hart von Begriff.«

»Lassen wir noch eine Weile den Scherz,« sprach Baronius, körperlich erschöpft und doch noch voll Glut und Drang im Geiste. Und indes er seine beim letzten Sturme so stark verschobene Perücke ordnete und dann seine Laute aufs neue stimmte, bat er die Studenten, sich nur auf wenige Minuten noch einmal ruhig niederzusetzen, damit ein würdiger Schluß sein heutiges Tagewerk kröne, das ihm selber wie ein Traum, wie ein Wunder vor den Sinnen auf- und niedergehe.

Alle saßen wieder friedlich bei einander. Da stimmte der Virtuos die zärtlichste, süßeste Liebesweise an. Eine Weile schauten die Zuhörer nur vergnüglich, dann selig lächelnd drein, dann aber entfaltete sich zusehends eine wunderbare Wirkung dieser Musik. Die noch vor wenigen Minuten auf Tod und Leben gekämpft, umschlangen sich jetzt mit den Armen, drückten sich die Hände, daß man's knacken hörte, schwuren sich ewige Freundschaft, küßten sich: es war ein Bild der allgemeinen Zärtlichkeit, Liebe und Hingebung, daß man hätte meinen sollen, auch die Tische, Stühle und Bänke müßten sich gerührt umarmen und die Krüge und Kannen zum Kuß gegeneinander rücken.

Die zärtlichste Gruppe aber erstand im Vordergrunde. Eva kam bei den liebetrunkenen Klängen des Andante amoroso ganz schüchtern und verschämt von der Seite hergeschlichen. Man sah, das natürliche Gefühl der Weiblichkeit hielt sie zurück; aber andererseits war es die unwiderstehliche magische Gewalt in den Accorden der Laute, die sie vorwärts zog. Da half kein Widerstand. Sie mußte näher, immer näher zu dem Zauberer. Auf einem Stuhle neben dem seinigen sank sie nieder und schaute ihm in die begeisterten Augen so freundlich, so liebevoll, daß Baronius fast seine Laute weggeworfen hätte, um das schöne Kind zu umarmen. Aber nein, er mußte sein Spiel steigern, noch zärtlicher, noch rührender mußte es erklingen, noch glühender mußte die Liebe in Eva entfacht werden. Er überbot sich selber an Zartheit, Tiefe und Fülle des Ausdrucks; man mußte gestehen, so süße, reizend dahinschwebende und doch so tief empfundene Musik hatte noch keiner auf der Laute gehört. Und doch spielte der Künstler selber fast bewußtlos. Sein Auge hing an Evas Auge. Ja, das war Liebe, wahre Liebe, die er entzündet hatte durch die göttliche Musik, Liebe für ihn, wachsend mit jedem Accord. Wog dieser höchste Sieg der Kunst über ein Menschenherz nicht unendlich schwerer, als die Kunststücke des Orpheus, Amphion und Arion, Steine zu bewegen, Bäume zu bezaubern, Bestien zu bändigen, Fische zu dressieren? Und hatte er's nicht sogar sich selber angethan? Ja, sich selber spielte er hinein in die wahrste Liebe zu Eva. In ihre klaren Augen hatte er auch vorhin schon geblickt und war kalt geblieben: jetzt, wo die Musik hinzukam, schaute er hinein wie in einen tiefen, stillen, klaren See, aus dessen dunklem Grunde ihm die Glückseligkeit seines ganzen künftigen Lebens entgegenschimmerte.

»Halt! es ist genug mit der Gaukelei!« rief plötzlich Friedrich, zornglühend zwischen Baronius und Eva tretend.

»Still! bis das Stück ausgespielt ist!« flüsterte ihm der Senior zu, mit so drohender Gebärde, daß Friedrich erschrocken und verstummt auf einen Augenblick zurücktrat.

Baronius spielte lächelnd und mit großem Selbstgefühl weiter: er war jetzt zu gewiß, daß seine Liebes- und Freundschaftsmusik alsbald den Zorn des Küfers niederschlagen werde.

»Du siehst,« sagte der Senior seinem Freunde ins Ohr, »bei diesem Burschen wirkt alles erst eine Viertelstunde später. Vorhin packte ihn die Melancholie, als wir bereits beim Zorn waren, jetzt packt ihn der Zorn, da wir bei der Liebe sind. Gib acht, nachher wird auch noch die Liebe bei ihm hervorbrechen, wenn wir längst mit derselben fertig geworden.«

Da stand von der anderen Seite eine viel schlimmere Gegnerin als Friedrich wider den Lautenspieler auf, die taube Großmutter; die konnte Baronius mit keiner Musik mehr fangen.

»Schäme dich ins Herz hinein, Eva!« rief sie. »Wie kannst du mit diesem verruchten Musikanten liebäugeln! Ein Musikant! Ei wie doch die Welt anders geworden ist! Zu Damian von Gußbachs Zeiten sahen die Musikanten anders aus. Ist der Lautenschläger geputzt wie ein Graf! Staatsperücke, Sammetrock, Schuhschnallen mit Edelsteinen! Ja, ja, das will immer höher hinaus, jawohl, wenn Dreck Mist wird, dann will er gefahren sein!«

Weiter kam die Alte nicht. Der Senior hatte ein paar handfesten Studenten gewinkt, die faßten die Großmutter ganz artig unter beiden Armen und zogen sie zu ihrem Spinnrad zurück mit dem Bedeuten, wenn sie sich hier nicht ruhig verhalte, so werde man sie auf ihre Kammer abführen. Sie saß nun auch fest wie eine Bildsäule und murmelte nur fortwährend unverständliche Worte heftig in sich hinein.

Jetzt aber ermannte sich Friedrich wieder. »Die alte Frau hat doch recht! Eva, ins Herz hinein sollst du dich schämen! Meine Augen aber sollen den Skandal nicht weiter mit ansehen.« Damit ging er zur Thür hinaus und warf dieselbe so wütend ins Schloß, daß man hätte denken sollen, sie müsse aus allen Fugen fahren.

Die Stimmung war nun doch gestört. Eva schaute nicht mehr dem Lautenspieler ins Auge, sie blickte beschämt vor sich nieder, als wollte sie ein Loch in den Boden sehen. Die Studenten waren aus ihren freundschaftlichen Verschlingungen auch etwas herausgekommen, flüsterten dies und jenes miteinander und sprachen zur Kurzweil der Weinkanne fleißiger zu, als es sich mit dem Geist der reinen Liebe und Zärtlichkeit vertrug. Man sah, sie waren fast ärgerlich, als Baronius sein Andante amoroso in neuen Variationen wieder anhub, um die vorige Stimmung wiederzugewinnen.

Allein es wollte auch dem Virtuosen nicht so glücken wie vorher. Er spielte viel kunstreicher, doch viel weniger das Herz ergreifend. Zu endlosen Perioden spann er jetzt sein Thema aus; aller Schmuck der Läufe und Harpeggien, der Kadenzen und Fiorituren ward aufgeboten. Es half alles nichts. Eva sah in den Boden hinein, die Studenten blieben unruhig. Baronius wollte sich selbst überbieten, in wahrer Verzweiflung spielte er immer bunter, immer überladener. Es war zuletzt nicht mehr zum Anhören.

Da winkte der Senior seinen Burschen vom Faßbinderorden. Und mitten in das zopfige Geklimper hinein erscholl plötzlich urkräftig und den ganzen Kunstkram des Lautenspielers vor sich niederschmetternd ein lustiges, neckisches Studentenlied. Das Herz mußte einem aufgehen bei diesen echten, ursprünglichen Klängen; nur dem Virtuosen schnürten sie die Brust zusammen, und er versuchte anfangs noch, wie eine Pause nach einem Vers eintrat, mit seinem Andante amoroso durchzubrechen. Aber eher hätten die Musensöhne die ganze Nacht in einem Stück fort gesungen, als daß sie das Andante amoroso in seiner letzten Fassung noch einmal hätten schmecken mögen. Zuletzt packte der Gesang selbst den Lautenspieler; er legte sein Instrument beiseite und stimmte ein in den Chorus zum großen Jubel der Studenten.

Begeistert tranken diese ihm zu, nachdem der Gesang beendet war. Doch als sich der Virtuos etwas verkühlt und von seiner Ueberrumpelung erholt hatte und flugs wieder zur Laute griff, da stimmten die Studenten auch flugs wieder einen neuen Chor an, denn nun wollten sie den Musiker niedersingen um jeden Preis. Es war ein Lied in klaren, hellen Durtönen und klang doch ganz herzergreifend wehmütig, je nachdem man's sang, je nachdem man den Text verstand und ihn mit der einfachen Weise in Einklang zu setzen wußte. Denn dies gerade sind die rührendsten Volkslieder, die nicht wimmern und klagen in ihrer Melodie, sondern ruhig dahinschweben, fast wie ein heiterer Sang und doch in Verbindung mit dem schwermütigen Text so ganz von ferne her leise traurig anklingen, daß es unser tiefstes Gemüt erbeben macht. Das Lied der Studenten aber lautete:

»Gedenke, o wie weit, wie weit
Liegt bald die goldne Burschenzeit.

Zerstiebt ist dann der Freunde Schar,
Die wie mit Erz verkettet war.

Vergebens schauest du zurück:
Ein kurzer Traum war Burschenglück.

Vergebens spähest du umher:
Einmal Bursch und nimmermehr.

Drum halte Bursch die Stunde fest:
Für dein Lebtag bist du selig gewest.

Gedenke, o wie weit, wie weit
Liegt bald die goldne Burschenzeit.«

Baronius hatte anfangs geschwiegen; dann hatte er leise mitgesungen; dann hatte er zur Laute gegriffen und den im Pianissimo dahinschwebenden Chorgesang wunderbar schön in einfachen Accorden begleitet. Als das Lied verklang, saß er schweigend da, in sich versunken, Thränen standen ihm in den Augen. Er gedachte seiner eigenen harmlosen Burschenzeit und seines jetzigen unsteten, überreizten, friedlosen Lebens. Der Gesang hatte ihn mächtig gepackt.

Endlich fuhr er auf wie aus einem Traum, sah den Senior mit großen Augen an und rief:

»Was war das?«

»Das war Musik!« erwiderte der Freund.

»Das war Musik!« wiederholte der Virtuose leise und nachdenklich.

»Ja, Freund, wahrhaftige Musik, denn sie hat selbst dir das Wasser in die Augen getrieben.«

»Und was ich vorhin auf der Laute gespielt, war das nicht auch Musik, wahrhaftige Musik?«

»Zum Teil – gewiß.«

»Wie, nur zum Teil? Und habe ich euch nicht mit den Accorden meiner Laute in tiefe Melancholie eingesponnen, zu Zorn und Wut erregt, zu Liebe und Freundschaft begeistert?«

»Verzeihe,« erwiderte der Senior lächelnd, »daß wir ein wenig Komödie mit dir gespielt haben. Du hast mir so oft erzählt von Amphion, Orpheus und Arion, denen du es gleich thun möchtest, und dann vollends von König Erich mit seinem Lautenspieler, daß mir's ordentlich bange wurde um deinen Verstand. Da dachte ich, die schmerzhaftere Kur sei hier der beste Freundschaftsdienst. Sieh, ich bin sehr grausam gegen dich, weil ich dir von Herzen gut bin. Aber es muß heraus. Du hast heute gespielt wie ein Gott, tausendmal besser wie Amphion und Orpheus und der verfluchte Däne, namentlich bei dem ersten Andante amoroso, das war wahrhaftige Musik. Aber wir haben auch gespielt. Brave Schauspieler sind meine Ordensbrüder und Schwester Eva dazu. Sie haben die Schwermütigen vortrefflich dargestellt, gewütet, getobt und gerauft, als ob sie in der That alle des Teufels wären, und sich umschlungen und geherzt, wie die Seligen im Elysium. Allein, du siehst, bester Freund, es war doch alles nur Lug und Trug, alles verabredet. Als du so zornig durch die Saiten rastest, hätten wir deine Phantasie und deine Finger bewundert, aber keinem von uns wäre es eingefallen, den anderen an der Kehle zu packen, wenn' s nicht vorher so ausgemacht gewesen wäre. Nur einen hatte ich vergessen ins Geheimnis zu ziehen, und der war auch dein einziger aufrichtiger Zuhörer: Friedrich! Der klagte nicht mit, der wütete nicht mit, der seufzte nicht mit. Du hältst ihn für einen musikalischen Esel. Du thust ihm unrecht. Er ist ein natürlicher, gesunder Mensch, mit seinen Fässern freilich besser vertraut als mit der Laute, aber doch nicht ganz, wie du meintest, von den Musen verlassen. Sieh, er hat sich wieder herbeigeschlichen, als wir zu singen begannen, unstreitig, weil er aus dem Gesang herauszuhören glaubte, jetzt seien wir wieder vernünftige Menschen geworden, wie er fortgelaufen, weil er uns alle für Narren hielt, als du 's mit deinem Lautenspiel immer ärger triebst.«

Der Wechsel der Leidenschaften auf dem Gesichte des Baronius war während dieser Anrede noch viel rascher und greller gewesen, als vorhin die Uebergänge auf der Laute. Doch zum Schlusse biß er die Lippen zusammen, faßte sich und schwieg. Nach langer Pause fuhr er wieder auf.

»Also die Lieder, die ihr gesungen, waren Musik?«

»Ja, wahrhaftige Musik!« erwiderte der Senior so fest und ernst, als ob er vor seinem Richter stünde und eine Aussage beteure, daran Freiheit und Leben hinge.

»Und mein Andante amoroso war auch wahrhaftige Musik?«

»Ja, das erste, aber beileibe nicht das zweite. Das erste ergriff uns alle, ergriff dich selber, so tief wie nur immer eines unserer schönsten Lieder. Das zweite war zum Verzweifeln langweilig. Bedenke doch, du berühmter Künstler, daß die wahre Musik uns nicht zu kaltem Staunen verzaubern, daß sie uns erquicken, erheitern, erwärmen soll, ja, und auch die Leidenschaft soll sie in allen ihren Tiefen aufregen, sie soll uns schütteln, daß es uns eiskalt den Rücken hinabrieselt. Aber wenn solche Bursche wie du und deine Genossen uns nach Belieben willenlos hinreißen könnten zu jeder That der Leidenschaft, so wäre die Musik wahrlich nicht mehr die göttliche Kunst, sie wäre das gefährlichste Werkzeug des Teufels, das je einem Menschen in die Hand gegeben worden. Heftiger als Scipio und Cato müßte man dann eisern für die Verbannung der Musik aus dem Staate – – doch du hörst mich nicht!«

»Freilich höre ich dich,« rief der Lautenspieler aufspringend, und seine Wange glühte wieder, sein großes Auge glänzte und blitzte wieder wie vorhin als er glaubte, er habe den Lautenspieler des Königs Erich erreicht. »Ich gebe dir recht in allem, ich bin ein Narr gewesen, ich danke dir für deine Kur mit Feuer und Eisen. Aber das erste Andante amoroso war also doch wahrhaftige Musik, nicht wahr? Ich bin geschlagen auf allen Seiten, und doch habe ich mit diesem Andante einen Sieg erfochten, der mich alle die Niederlagen für nichts ansehen läßt.«

Er wandte sich gegen Eva, die schon lange mit Friedrich ganz nahe getreten war, dem merkwürdigen Gespräch lauschend.

Er sprach zu dem Mädchen: »Als ich das Andante spielte und du mir in die Augen schautest, nicht wahr, da spieltest du keine Komödie? Nein, dieser Blick sprach wahrhaftige Liebe, wie mein Andante wahrhaftige Musik war. Dieser Blick gehört mein, er ist das Beste, was ich heute gewonnen, wie das Thema des Andantes der beste musikalische Gewinn des heutigen Tages. Du schweigst, Eva? Sei versichert, auch mir drang die Liebe ins Herz; o, ich hätte niemals so spielen können, hätte ich nicht aus der vollen Seligkeit der ersten erwachenden Liebe herausgespielt. Dies ist mein Sieg, dies mein Gewinn des Wettkampfs von heute. Sei mein, Eva, für immer, wie du mein warst in jenem schönsten Augenblick.«

Eva schwieg eine lange Weile und blickte zu Boden. Dann aber erhob sie plötzlich das Köpfchen; sie hatte sich gesammelt. Mit der weichsten, einschmeichelndsten Stimme sagte sie: »Eure Kunst hat in der That mich besiegt. Ich wollte anfangs die Liebende spielen, dann aber kam bei der schönen Musik das wahrhaftige Gefühl der Liebe über mich. Aber merket wohl, Eure Kunst, sage ich, hat mich besiegt, nicht Eure Person. Meine Blicke mögen wohl wahrhaftige Liebe gesprochen haben, aber ob sie gleich zeitweilig zu Euch aufschauten, waren doch meine Gedanken nicht bei Euch. Sie waren hier bei Friedrich; nach ihm schielte ich hinüber, so oft Ihr auf das Griffbrett Eurer Laute blicktet, aber er hat's nicht gemerkt und den Scherz für Ernst ersehen und ist plump und grob darein gefahren, wie's eben die Männer machen. Doch das thut nichts,« schloß sie, schelmisch Friedrichs Hand fassend – »weiß ich doch, was ich an ihm habe, und man hat ihm heute auch gar arg mitgespielt.«

Friedrich, dem es beim Anfang von Evas Rede etwas schwül geworden war, hatte nachgehends immer heller und lustiger drein geschaut, daß sein Gesicht fast aussah wie die aufgehende und endlich wie die mit allen Strahlen leuchtende Sonne.

»Habe ich' s nicht gesagt?« rief der Senior dem Lautenspieler zu, »Friedrich, der hart von Begriff, kommt immer eine Viertelstunde hinterdrein. Jetzt ist er erst bei der Liebe angelangt und wir sind schon wieder weit von der Liebe hinweg.«

Baronius that, als ob er den unzeitigen Scherz nicht höre. Er setzte sich in eine einsame Ecke. Es war ein tiefes Weh, das ihm durch die Seele ging. Er klimperte fast unhörbar auf der Laute das Thema, welches jenen seligen Augenblick hervorgezaubert, gleich als wolle er sich noch einmal an der süßschmerzlichen Erinnerung erquicken. Dann legte er die Laute weg, sprang auf, ging mit starken Schritten in der Stube oftmals auf und ab; endlich trat er wieder zu den Genossen. Seine Mienen waren ernst, nahezu traurig. Aber er hatte sich gefaßt mit der Selbstbeherrschung eines echten Mannes. Er rief Eva und Friedrich zu sich.

»Seht,« sprach er in mildem Ton, der gegen seine sonstige herrische Redeweise auffallend abstach, »dieser musikalische Kampf hat mich in einen solchen Taumel gerissen, daß ich ganz vergessen, was ich erst unmittelbar vorher gehört. Habe ich nicht hinter euch gestanden, als ihr meinen Konzertzettel laset und von eurer Liebe und eurer Aussicht zur Heirat spracht? Das hatte ich alles rein vergessen, Friedrich, wie hätte ich sonst an deine Eva denken können? Und sagte Eva nicht damals, wenn der Lautenspieler unser Leid wüßte und ein rechter Christ wäre, dann würde er, der in zwei Stunden fünfhundert Gulden verdient, uns die fünfhundert Gulden schenken, womit die ›Sirene‹ überschuldet ist und in zwei anderen Stunden sich flugs andere fünfhundert Gulden zusammenspielen, und uns glücklich machen, daß wir heiraten könnten? Sagtest du das nicht ungefähr so, Eva? Und Friedrich meinte, so großgemutet sei gar selten ein Musikant. Nun wohl, Eva, ich bin ein rechter Christ. Zudem heiße ich Baronius, darum will ich einmal handeln wie ein Baron. Die fünfhundert Gulden, welche ich gestern abend erspielt, sind kein Hexengold gewesen, sie sind nicht davongeflogen, sie liegen alle noch wohl gezählt in der Kasse. Da sie euch glücklich machen, so schenke ich sie euch – stille! keine Einwendung! Wenn ihr sie nicht nehmt, dann schenke ich sie der Sirene als dem Hause, worin ich kuriert worden bin, damit auch die Sirene wieder kuriert und frei werde. Und nun gebt euch die Hände und seid glücklich und denkt nicht mehr so schlecht von den Musikanten!«

Die Studenten brachten ein donnerndes Hoch, zuerst diesem echten Baron, wenn auch ohne Helm und Schild, dann dem Brautpaar.

Friedrich und Eva vermochten kaum ihren Dank in Worte zu fassen, besonders kam es Friedrich hart an. Aber sein Respekt war jetzt wieder grenzenlos geworden, und zwar galt er jetzt nicht mehr der Perücke, dem Sammetrock und den Schuhschnallen: er galt dem Mann.

»Bringt vom besten Wein!« rief der Senior. »Weg mit diesem ordinären Trank in so feierlicher Stunde. Bringt Bacharacher von dem bewußten Jahrgang, den besten Tropfen, der im Keller liegt. Jetzt hat uns dieser verfluchte Musikant doch noch besiegt, total besiegt. Freund Baronius, deine letzte Rede war Musik, wahrhaftige Musik, die schönste Musik, die wir heute noch gehört. Wer sich darauf keinen Spieß trinkt, der ist ein erbärmlicher Philister. Bei Gott, das hätte ich dem Musikanten nicht zugetraut, der kann mehr als Lautenschlagen und Brot essen!«

»Ich bin ein geschlagener Mann,« rief der Virtuos, »aber ich bitte euch, wenn ihr mich lieb habt, gebt mir wenigstens das Zeugnis, daß ich heute die Laute gespielt, wie keiner von euch es je gehört, wie kein Lebender mir es nachmachen wird. Und, nicht wahr, Kinder, das Andante amoroso war doch wenigstens wahrhaftige Musik?«

»Freilich, freilich!« riefen die Studenten. »Lauter wahrhaftige Musik! Wer daran zweifelt, der ist gefordert auf zahllose Gänge ohne Binden und Bandagen. Baronius hoch! Unser Amphion hoch! Der größte Lautenspieler aller Zeiten hoch!«

»Jetzt das Gaudeamus igitur!« rief der Senior mit Donnerstimme, »der Bacharacher steht auf dem Tisch; solch festlicher Wein heischt festlichen Gesang!«

Der Chor brauste durch die Stube. Baronius sang nicht mit. Nachdenklich saß er da, die Stirne in die Hand gestützt.

»Warum singst du nicht mit?« fragte der Senior, als die Pause nach dem ersten Vers eintrat und die Becher zusammenklangen.

»Ich denke nach über das, was wahrhaftige Musik ist. Das wird mir noch lange zu schaffen machen. Ich spüre eine Umwälzung in meinem ganzen musikalischen Menschen. Laß mich in Ruhe, Freund. Ich gehe jetzt nach Hause und schließe mich drei Tage ein, um zu ergründen, wo die wahrhaftige Musik anfängt; komme ich dann aus meiner Höhle, so bin ich wieder auf Leben und Tod dein alter lustiger Baronius!«

»Heiliger Gott,« rief der Senior, »sucht der Mensch drei Tage lang mit der Laterne nach der wahrhaftigen Musik, indes wir sie haben und festhalten und wissen gar nicht, wie wir dazu gekommen sind. Freilich sind wir auch keine Musikanten.«

Dann ging er zurück zu den Ordensbrüdern. »Weiter, weiter: Pereat tristitia

Während der Vers gesungen wurde, schlich sich Baronius davon. Der Senior sah es. »Ein guter Kerl, ein teufelmäßig geschickter Kerl, ein nobles Haus wie wenige,« dachte er im stillen Sinne, mit gewaltigem Baß weiter singend. »Aber einen Sparren zu viel hat er doch, wie alle Musikanten.«


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