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Resatha. Ichabot.
Resatha: | ||||
Ein guten tag euch Gott woll geben! | ||||
Ichabot: |
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70 | Und euch viel guter jar daneben! | |||
Resatha: |
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Wie sol ich das von euch verstehen, Das yhr so traurig ytzt thut sehen |
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Und euren kopff last nieder hangen, | 5 | |||
Als het euch unglueck ubergangen? | ||||
75 | Ist euch was boeses widerfaren, So wolt mir auch das offenbaren! Odr seind euch sonst so schwere sachen |
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Ytzt kumen fuer, die euch so machen | 10 | |||
Bekuemert und so gar erschlagen, | ||||
80 | Wolt mir die selben auch fuertragen: Villeicht ich etwo rath moecht finden Und euch des kuemmernus entbinden! |
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Ichabot: |
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Die ding, so mich ietzt traurig machen, | 15 | |||
Seind nicht der gleichen richtersachen, | ||||
85 | Wie fuer uns kumen von der gmeyne: Dann diese sach mich trifft alleine Und mich derhalb dest mehr thut plagen, |
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Das ich sie niemands wol darff klagen, 110 | 20 | |||
Noch mich zu iemands des vorsehen, | ||||
90 | Das er des orts mir bey werd stehen Und helffen mein betruebnus wenden, Das mir ist ytzund under henden. |
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Resatha: |
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Wer weys, was euch moecht widerfaren, | 25 | |||
Wenn yhr mir das thet offenbaren! | ||||
95 | Ich trag auch selbs jnn meinem hertzen Eynn heymlichen, verborgnen schmertzen. Wenn yhr mir nu eur noht thet sagen, |
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Wolt ich auch euch von meiner klagen | 30 | |||
Und eures rahts darüber pflegen: | ||||
100 | Dann stets ein ander mir kan geben Einn bessern raht und mehr ersehen, Denn ich hett selber moecht verstehen; |
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Drumb last uns einr dem andern sagen, | 35 | |||
Was yeder thut ym hertzen tragen. | ||||
105 | Ists sach, dass dann ist solche note, Die keiner mit seim guten rhate Dem andern kan und weis zu wenden, |
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So woll wir dann mit gleichen henden | 40 | |||
Die buerde unsers leydes tragen | ||||
110 | Und mit einander mitleydn haben. | |||
Ichabot: |
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Weil das dann ja ist eur begehren, Euch mein anligen zu verkleren, |
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Wil ich eurn raht auch nicht ausschlagen | 45 | |||
Und euch mein not on scheu auffsagen: | ||||
115 | Doch wist zuvor, ynn solcher massen, Das yhrs bey euch wolt bleyben lassen! |
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Resatha: |
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Yhr dorfft desfals kein sorg nicht tragen: | ||||
Thut mir eur not nuer kuenlich sagen! | 50 | |||
Ja, wenn yhr thet jm ehebruch ligen, | ||||
120 | Sols doch bey mir wol bleibn verschwigen! 111 | |||
Ichaboth: |
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Habt freundlich danck der lieb und trewe! Wil wider schawn, dass euch nicht rewe. |
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Wolan, ich wils euch offenbaren: | 55 | |||
Yhr habt on zweyffel wol erfaren, | ||||
125 | Nachdem jn Jochems haus wir haben Zuweylen klag und sach vertragen, Die uns daselbst fuer bringt die gmeyne, |
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Wie wir habn gsehen offt alleine | 60 | |||
Susann in yhrem schmuck und zieren | ||||
130 | Im garten hin und her spatzieren; Die weil ich nu darauf geachtet Und yhren zarten leib betrachtet, |
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So hat sie mir mein hertz besessen, | 65 | |||
Das ich yhr schlechts nicht kan vergessen: | ||||
135 | Ich sitz odr steh, ich schlaff odr wache, Ich eß odr trinck, odr was ich mache, Ich sitz zu gricht, odr geh von dannen, |
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So denck ich an die fraw Susannen! | 70 | |||
Vor yhrer lieb kein rhu nicht habe, | ||||
140 | Zu tisch, zu bett, bey nacht noch tage: Al meine synn seind mir verrucket Und in yhrn zarten leib verzucket; |
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Mein hertz das schmiltzt mir itzt zusammen, | 75 | |||
Als leg es mitten in der flammen. | ||||
145 | Von solcher flam und grosser brunste Mir steyget under augn die dunste, Das, wenn ich soll die warheit iehen, |
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Ich schir kan weder hoern noch sehen. | 80 | |||
Das ists, das mich ßo sehr thut nagen, | ||||
150 | Davon ich niemands hab doerfft klagen. Die weil yhr aber habt begehret, Das ich euch meine not verkleret, |
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Hab ich sie euch nicht wolln verhalten, | 85 | |||
Als meinem lieben herrn und alten. | ||||
155 | So yhr nu durch eur kluge sinnen 112 Mir hulf und rhat kundt gebn hierinnen, Wie ich mich fug nach meinem willen |
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Der liebe brunst bey yhr moecht stillen, | 90 | |||
So helffet mir zu diser farte, | ||||
160 | Die weil ich werd gequelt ßo harte: Dann mir mein brunst nicht wird gestillet, Ich habe dann meinn willn erfullet! |
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Mein will abr der ist, und kein ander, | 95 | |||
Nur, das ich mit Susann selbander | ||||
165 | Der liebe spil mit lust soll pflegen. Wo das nicht gschicht, kan ich nicht leben! |
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Resatha: |
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Wiewol ich auch in meinem hertzen | ||||
Itzunder trag einn grossen schmertzen, | 100 | |||
Doch ists mir nicht ein kleine freude, | ||||
170 | Das ich nicht trag allein soelch leide, Dazu meins leids hab soelchen gsellen, Wie ich yhn selbs hett wunschen soellen. |
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Drumb das euch auch nu werd enddekhet, | 105 | |||
Was heimlichs in meim hertzen stekhet, | ||||
175 | So wisset, das in dem spitale Auch ich lig krankh und leid groß quale, Davon yhr mir itz habt geklaget! |
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Das yhr darinn seyt hart geplaget: | 110 | |||
Dann auch Susann, das zarte weibe, | ||||
180 | Hat mir endzundt mein hertz im leibe, Mit yhrer lieb ßo gar umgeben, Das mich gantz dunkht, ich kunn nicht leben, |
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Wo ich sie teglich nicht solt sehen | 115 | |||
Und ettwo nahend umb sie gehen. | ||||
185 | Als offt wir da ein sach solln richten, So thut mein hertz nichts anders tichten, Denn nur wie mir wurd raum gegeben, |
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Mit yhr der liebe spil zu pflegen. | 120 | |||
Ichaboth: |
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Ey, lieber herr, was hoer ich sagen? | ||||
190 | Wo dem ßo wer, wolt ich nicht klagen! 113 Dann ob man gmeinklich wol thut sagen: »Wenn an eim beyn zwen Hunde nagen, |
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Das sie nicht frid beysamen halten, | 125 | |||
Besonder druber sich zweyspalten,« | ||||
195 | So hoff ich da doch nicht der massen, Das wir uns werdn zerteylen lassen, Zu voraus, weil in diser sache |
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Ein yeder ist allein zu schwache, | 130 | |||
Die außzufurn nach seim begehren. | ||||
200 | So hoff ich, yhr werd euch nicht bschweren, Mit mir zugleich zu hebn am wagen, Das wir yhn aus der pfutzen tragen |
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Und diese sach zum ende furen! | 135 | |||
Resatha: |
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Nicht anders yhr an mir solt spuren: | ||||
205 | So vil ich kan mit wort und thaten Zu diser sach uns helffen rhaten, Solt yhr mich unverdrossen finden! |
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Wenn wir nur etwas schaffen kunden! | 140 | |||
Denn yhr das selber wißt und sehet, | ||||
210 | Wie es umb fraw Susannen stehet: Sie ist ein frum, gotfurchtig weibe, Kein unzucht ist in yhrem leibe; |
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Yhrn man sie helt in allen ehren, | 145 | |||
Thut sich von seiner lieb nicht keren; | ||||
215 | Auff ehr und tugnt sie zeucht yhr kinde, Dazu yhr gantzes hausgesynde; Vol erbarkeit seind all yhr sitten: |
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Drumb hab ich sorg, wenn wirs gleich bitten | 150 | |||
Unnd yhr anmutten unsern willen, | ||||
220 | Sie werd uns disen nicht erfüllen! | |||
Ichaboth: |
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Die selbig sorg mich auch anfichtet, Es sey mit gut nichts außgerichtet: |
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Drumb mussen wir uns unterstehen | 155 | |||
Einr andern hinderlist und sehen, 114 | ||||
225 | Ob wir durch unser gwalt sie biegen Und unsern willen moechten kriegen. Wie rhatt yhr aber, wann das were, |
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Zu thun, das unß nicht brecht gefere? | 160 | |||
Resatha: |
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Da dörfft wir zu wol cluger synnen, | ||||
230 | Das wir uns sehen fur hierinnen; Dann ßo wir da die schantz versehen, Wurd es mit uns sehr ubel stehen. |
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Vor allem aber wer am besten, | 165 | |||
Das wir die zeit und stunde westen, | ||||
235 | Wenn gar alein sie ettwo were: So hett es nicht ßo groß gefere. |
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Ichaboth: |
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Da weis ich zwar einn rhat zu geben! | ||||
Ich hab darauff gemerket eben: | 170 | |||
Gemeinklich, wenn warm scheint die sunne, | ||||
240 | So gehts inn garten zu dem brunne Und badet sich alda alleine; Der meid bey yhr sie lesset keine. |
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Drumb acht ich das nicht unbequeme, | 175 | |||
Das wir der warmen tag geremen | ||||
245 | Und uns zu weil verbergn inn garten Und heimlich yhrer zukunfft warten: Vileicht uns yrgnt ein mal wirt bscheret, |
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Was unsers hertzens lust begehret. | 180 | |||
Resatha: |
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Eur rhat der gfelt mir aus der massen! | ||||
250 | Drumb ichs dabey auch bleibn wil lassen, Und soll also darauf beruhen: Wie yhr geredt, ßo wolln wir thuen! |
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Ichaboth: |
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Got geb, das nur ein warmer tage | 185 | |||
Bald kum, sonst ich kein rhue nicht habe! 115 | ||||
Resatha: |
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255 | Das wetter zwar sich fein thut schikhen! | |||
Ichaboth: |
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Wolt got, das unß solt heut gelükhen! | ||||
Resatha: |
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Wir wolln zu yhr ins haus jtzt gehen, | ||||
Das wirs doch nur die weil mugn sehen! | 190 | |||
Ey secht, ich halt, yhr herr woell wandern: | ||||
260 | O glukh, schikh dich auch mit dem andern! |
Joachim. Abdi. Ichaboth. Resatha.
Susanna. Beniamin. Jahel.
Joachim: | ||||
Knecht Abdi, mach dich auff mit mir, Zu gehn ein meil drey oder vier! |
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Abdi: |
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Ja, herr, es soll kein saumnus han: | 195 | |||
Ich wil mich rusten auff die ban | ||||
265 | Von stundt und euch geleitten recht, Wie zugezimt eim treuen knecht! |
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Ichaboth: |
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Her Jochem, wo sol das hin sein? | ||||
Wolt yhr eur haußfraun lahn allein? | 200 | |||
Joachim: |
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Ich hab ein gschefft zu richten aus! | ||||
270 | Liebn herrn, secht auch mit auff mein haus, Wenn yhr pflegt aus und ein zu gehn, Das mir nicht unfal moecht zustehn! 116 |
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Resatha: |
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Wir wolln euchs gern zu gfallen sein | 205 | |||
Und schaun, das niemd nichts trag herein! | ||||
275 | Werdt yhr nicht widerkumen bald? | |||
Joachim: |
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Ich weiß nicht, wies noch hat ein gstalt. | ||||
Susanna: |
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Ach, herr, wo denkht yhr aber aus, | ||||
Das yhr wolt ziehen aus dem haus | 210 | |||
Und mich in trauren sitzen lahn? | ||||
280 | Dann ich kein freud im hertzen han, Wo yhr nicht nahend seit umb mich, Und ich euch teglich hoer und sich! |
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Joachim: |
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Wie kem das, liebe frawe mein, | 215 | |||
Das yhr darumb solt traurig sein, | ||||
285 | Und habn kein freud, denn wo ich bin Bei euch? trag ichs doch nicht mit hin! |
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Susanna: |
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Jo, herr, mein freud fast alle gar | ||||
Nemt yhr mit euch, sag ich furwahr, | 220 | |||
Dann ia nach got dem herrn ist mir | ||||
290 | Kein lieber ding auff erd, denn yhr, So gar, das, wo yhr von mir seit, So ists mein groestes hertzenleidt! |
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Dann eur ich sorg hab alle zeit, | 225 | |||
Das euch nicht widerfahr ein leidt! | ||||
295 | Drumb bitt ich, so es sache wer, Das euch zu bleibn brecht kein gefehr, Wollt dises wandern lassen stehn, |
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Das ich soelchs leids mug mußig gehn! | 230 | |||
Joachim: |
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Nicht achts dafur, o frawe mein, | ||||
300 | Das mir mit wandern wol kan sein, 117 So, das ich mich on noetig sach Zu wandern auff den wege mach: |
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Dann wo die sach nicht wer darnach, | 235 | |||
Wer mir zu wandern nicht so gach; | ||||
305 | Weil aber ichs nicht kan umbgehn, So wollet des zufriden stehn! |
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Susanna: |
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Die weils dann ia nicht anders kan | ||||
Gesein, und musset schlechts davon, | 240 | |||
So bith ich, trauter herre mein, | ||||
310 | Wolt ia zu lang nicht aussen sein! | |||
Joachim: |
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Umb das bitt nicht, o frawe mein: Ich wil des sonst gevlissen sein! |
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Susanna: |
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Yhr kinder, kumt zum vater vor: | 245 | |||
Er wil itz wandern aus zum thor! | ||||
315 | Bitt yhn, das er bald widerker Und euch was schöns mit ihm bring her! |
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Beniamin: |
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Lieb vater, kumt herwider schir | ||||
Und bringt auch ettwas schoenes mir! | 250 | |||
Jahel: |
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Mie auch, mie auch, lieb vate mein, | ||||
320 | Bingt was, das gulden ist und fein! | |||
Joachim: |
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Ja, lieben kinder, seit nur frum, So wil ich, wenn ich wider kum, |
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Euch ettwas schönes bringen mit! | 255 | |||
Secht, das yhr got auch fur mich bitt, | ||||
325 | Auff das ich gsundt herwider kum! | |||
Beniamin: |
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Wir wollen alle sein fein frum! 118 | ||||
Joachim: |
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Nu spar euch got gesundt und frisch! | ||||
Ich wil herwider kumen risch! | 260 | |||
Wolt guter ding die weilen sein: | ||||
330 | Yhr solt nicht bleiben lang allein! Und euch, yhr herrn, gesegn auch got! |
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Ichaboth: |
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Wolan, got bhut euch frue und spat! | ||||
Susanna: |
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Got helff euch gsund herwider schir, | 265 | |||
Das yhr mit freuden kumt zu mir! | ||||
Resatha: |
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335 | Got geb, das er ein jahr aussbleib, Wenn uns nur wurd zu theil sein weib! |
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Chorus primus: |
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¶ Fraw Venus, groß ist dein gewalt | ||||
Bey allen menschenkinden: | 270 | |||
Vor dir bleibt weder iung noch alt, | ||||
340 | Du bringst yhr vil zu ßunden! Mit scharffen pfeiln dein blindes kind Durchdringt der menschen hertzen schwindt |
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Und nimt sie gar gefangen! | 275 | |||
Wer da ein mal die schantz versicht | ||||
345 | Und erstlich yhm nicht widerficht An dir muß er behangen, An dir &c. ¶ Wie wol nu iunge leut gemein |
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Durch dich vil werdn betrogen, | 280 | |||
So werdn doch offt an deinen reyn | ||||
350 | Auch alte narrn gezogen, Durch deine netz darnider gfelt, Das sie kein erbarkeit aufhelt |
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Von ßunden noch von schanden! 119 | 285 | |||
So bringst auch sonst die all zu spot | ||||
355 | Vor aller welt und auch vor gott, So stekhen in deinn banden, So stekhen &c. |
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Proportio: |
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¶ Dagegen aber iung und alt, | ||||
So deiner sich erwehren | 290 | |||
Und widerstehn mit ernst und gwalt, | ||||
360 | Die kumen recht zu ehren, Als die vermeiden deine bandt, Und gebn sich inn ehlichen standt |
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Und thun daraus nicht schreiten, | 295 | |||
An ander halten lieb und werdt, | ||||
365 | Die werden auch von got geehrt Und hie von allen leuten, Und hie von &c. ¶ Denn was kan edlers sein auf erd, |
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Denn so sich ehleut halten | 300 | |||
Gegnander allzeit lieb und werdt | ||||
370 | Und lassen sich nicht spalten Durch unfal oder frembde lieb, Noch klafferey und boess getrib |
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Das ehlich bandt zureissen! | 305 | |||
Soelch lieb kumpt nicht von Venus her, | ||||
375 | Sant Paul gepeuts in seiner lehr; Darumb wirs billich preißen, Darumb &c. |