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Buchschmuck

Vorwort

Die Heldin dieses Buches heißt Drude. Und unsere Freunde wissen, daß diese Drude gelebt hat, – jene, durch deren Reihen ein Schmerzensschrei ging, als Drude siebzehnjährig starb. Nehmt dies Buch als eine Erinnerung an sie, nehmt es als ein Vermächtnis von ihr. Denn sie hat ein Tagebuch hinterlassen, eine Quelle wunderholder, herber Jungseelen-Poesie voll klaren, starken Ringens um das Gute. – Einst wird es herausgegeben werden. Noch ist es zu früh dazu. – Aus dem Erleben dieses Tagebuches und aus meiner heimlichen Freundschaft mit ihr, die nun in Lichtregionen am Erdendasein schafft, wob sich mir die Dichtung. Und so ist Drude mehr noch als die Heldin des Buches seine eigentliche Dichterin.

Dichtung ist es! So sucht denn in der Erzählung nicht eine Lebensbeschreibung von Drude. Dichtung schaltet frei. Ebenso konnte es sich bei der Ausgestaltung des Ortes der Handlung, die in einer Waldschule spielt, nicht um die Schilderung eines bestimmten Land-Erziehungsheims handeln. Wohl entnahm ich, liebevoll und dankbar, wesentliche Züge der Wirklichkeit. Andere Züge aber verwischte und veränderte ich mit Absicht. Auf die neue Schule überhaupt wollte ich den Blick lenken, in der schon der Vorfrühling gelebt wird dieses Weltenfrühlings, den wir zu schaffen haben. Auf den Weltfrühling wollte ich ihn lenken. – Ich nahm die reinen Kräfte, die dort wirksam sind, und nahm die schönen, klaren Regungen dieser jungen, quellenhaften Menschenseele, die mir vertraut ist, und wob daraus eine Liebesgabe dir, du neue Jugend Deutschlands! ein Buch für die Führenden in deinem Kampf.

Nehmt es, ihr jungen, klaren Führernaturen, ihr mit dem Herzen voller Verantwortung für die Zeit, nehmt es als ein Vermächtnis von Drude, die euch zugehörte, die euch noch mitschaffend zugehört dort in Licht-Regionen. – Heil dir, du junges, junges Deutschland!

*

Es kommen noch zwei Fortsetzungen; wie dies erste Buch seine Handlung im Wesentlichen um das Problem Liebe gruppiert, so das zweite um die Frage nach Gott, das dritte um den Opferdienst an Vaterland und Menschheit.

Oberhof im Thüringer Wald,
im Sommer 1920.

Gertrud Prellwitz.

Buchschmuck

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