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Fallitur et multo custodis cura Lyaco: Illa vel Hispano lecta sit uva iugo. Sunt quoque, quae faciant altos medicamina somnos, Victaque Lethaea lumina nocte premant. Nec male deliciis odiosum conscia tardis Detinet; et longa iungitur ipsa mora. Quid iuvat ambages praeceptaque parva movere, Cum minimo custos munere possit emi? Munera, crede mihi, capiunt hominesque deosque: Placatur donis Iupiter ipse datis. Quid stultus faciat? Sapiens quoque munere gaudet. Ipse vir accepto munere mutus erit. Sed semel est custos longum redimendus in aevum: Saepe dabit, dederit quas semel, ille manus. Questus eram, memini, metuendos esse sodales: Non tangit solos ista querela viros. Credula si fueris, aliae tua gaudia carpent; Et lepus hic aliis exagitatus erit. Haec quoque, quae praebet lectum studiosa locumque, Crede mihi, mecum non semel illa fuit. Nec nimium vobis formosa ancilla ministret: Saepe vicem dominae praestitit illa mihi. Quo feror insanus? Quid aperto pectore in hostem Mittor et indicio prodor ab ipse meo? Non avis aucupibus monstrat, qua parte petatur. Non docet infestos currere cerva canes. |
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Auch mit reichlichem Weine betrügt man die Sorge des Hüters; Und es sei das Gewächs selbst von Hispanischem Berg.V. 646. Man scheue keine Kosten, dem Hüter guten und starken Wein zu geben, daß er um so bereitwilliger trinkt und um so eher trunken wird. Ärztliche Mittel auch giebt's, in tiefen Schlaf zu versenken Und zu begraben das Aug' unter Lethäische Nacht. Gut auch, wenn den Verhaßten zurück mit bedächtigem Schäker Hält die Vertraute und ihm zögernd sich selber ergiebt.V. 650. Manche Hdschrften geben illa für ipsa, alte Ausgaben ille, Cod. Reg. frangitur illa, für welches Letztere es wenigstens ille heißen müßte, wenn es einen Sinn geben sollte. Aber wozu Umschweife, wozu so kleinliche Lehren,V. 651. Mit Recht hat Burmann mit Ed. pr., Ald. und mehreren Hdschrften movere für monere gegeben, das weder zu ambages, noch besonders zu praecepta paßt. Da mit dem kleinsten Geschenk man ja den Hüter erkauft? Menschen und Götter – du kannst es mir glauben – gewinnen Geschenke.V. 653. Andere Lsrt placant, auch captant. Bringst du ihm Gaben, so wird Jupiter selber versöhnt. Was soll thun der Thor? Den Weisen auch freuen Geschenke;V. 655. Der Text dieses Verses lautet in allen Quellen mit Ausnahme einer einzigen widersinnig
Und so steht derselbe bis jetzt in den Ausgaben, unmöglich verstanden, blos diplomatisch treu. Ovid kann keinen Unsinn geschrieben haben, und wir können keinen übersetzen. Wir lassen daher die beiden Wörter sapiens und stultus ihre Stelle tauschen und sind äußerlich dazu berechtigt durch die Lsrt des ersten Cod. Pal., in welchem quid faciat stultus, sapiens si munere gaudet steht, und die Verbindung mit si wahrscheinlich nur eine stilistische Glosse des Schreibers ist. So schließt sich auch der folgende Satz vortrefflich an. Warum sollte sich ein einfältiger, gemeiner Hüter nicht bestechen lassen, wenn auch Weise, Hochstehende, wie Jupiter, Freude an Geschenken haben, ja, der Ehemann selbst für Geld sich zum Hahnrei machen läßt? Selber der Mann ist stumm, wenn er Geschenke empfängt.V. 656. Vergl. Liebeserg. III, 8, 64. – Für ipse vir viele vorzügliche Quellen ipse quoque; dann mehrere mitis für mutus, eine auch victus. Doch ist einmal nur zu erkaufen der Hüter auf lange;V. 657. Aevum haben wir auf die Autorität aller Hdschrften hergestellt für das von Heinsius blos aus Exc. Jur. aufgenommene annum. Hat einmal er gereicht, reicht er auch öfter die Hand. Klage führt' ich einmal, man habe die Freunde zu fürchten.V. 659. Beziehung auf oben I, 752 ff. Diese Klage berührt nicht nur die Männer allein. Trauest den Freundinnen du, so werden für dich sie genießen;V. 661. Trauest den Freundinnen du, wenn du den Versicherungen treuer Ergebenheit leicht Glauben schenkst. Und auf wirst du das Wild haben für Andre gejagt.V. 662. Für exagitatus meint Heinsius, heiße es in einigen Hdschrften richtiger exagitandus. Dieses »richtiger« will uns aber nicht einleuchten. Wir haben daher die gemeine Lsrt hergestellt. Die auch, welche das Bett mit Eifer gewährt und die Kammer,V. 663. Die auch, welche &c., die angeblich kranke Freundin, welche so bereitwillig ihre Kammer und ihr Bett dir und mir zu unsrem Gebrauche einräumt. Ist nicht einmal nur, glaub' es, gelegen bei mir. Laßt auch bedienen euch nicht von allzureizenden Mägden. Oft die Stelle bei mir nahmen der Herrin sie ein.V. 666. Andere Lsrten praebuit für praestitit und suae für mihi. Wohin reißt's Unsinnigen mich? Was biet' ich dem Feinde Offen die Brust und bin selbst ein Verräther an mir?V. 668. Aus Cod. Cavalc. und zwei Vat. hat Heinsius nitor für mittor aller übrigen aufgenommen. Was der Lehrer aber im Vorhergehenden verrathen hat, das hat er unwillkürlich verrathen, er hat sich vergessen, hat sich gehen, fortreißen lassen. Nun wollen wir zwar nicht in Abrede stellen, daß dies in affectvoller Rede auch niti heißen könne; aber mitti ist doch das eigentliche Wort dafür und daher bei so überwiegender Autorität nicht anzutasten. Nicht dem Vogler ja zeigt das Vöglein, wo er es fahe; Nicht dem feindlichen Hund lehret zu laufen der Hirsch.V. 670. Unsere Ansicht über die Construction der Wörter heißen, lehren s. zu Liebeserg. III, 13, 35. – Aus der Frankfurter Hdschrft hat Burmann infestas gegeben. |
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Viderit utilitas; ego coepta fideliter edam. Lemniasi gladios in mea fata dabo. Efficite, et facile est, ut nos credamus amari: Prona venit cupidis in sua vota fides. Spectet amabilius iuvenem, suspiret ab imo Femina, tam sero cur veniatque roget. Accedant lacrimae, dolor et de pellice fictus; Et laniet digitis illius ora suis. Iamdudum persuasus erit; miserebitur ultro Et dicet: Cura carpitur ista mei. Praecipue si cultus erit speculoque placebit, Posse suo tangi credet amore deas. Sed te, quaecumque es, moderate iniuria turbet; Neu sis audita pellice mentis inops. Nec cito credideris. Quantum cito credere laedat, Exemplum vobis non leve Procris erit. Est prope purpureos colles florentis Hymetti Fons sacer et viridi caespite mollis humus. Silva nemus non alta facit, tegit arbutus herbam; Ros maris et lauri nigraque myrtus olent. Nec densae foliis buxi fragilesque myricae, Nec tenues cytisi cultaque pinus abest. Lenibus impulsae zephyris auraque salubri Tot generum frondes herbaque summa tremunt. Grata quies Cephalo: famulis canibusque relictis Lassus in hac iuvenis saepe resedit humo. Quoque meos releves aestus, cantare solebat, Accipienda sinu, mobilis aura, veni. Coniugis ad timidas aliquis male sedulus aures Auditos memori detulit ore sonos. Procris ut accepit nomen, quasi pellicis, aurae: Excidit, et subito muta dolore fuit. Palluit, ut serae, lectis de vite racemis, Pallescunt frondes, quas nova laesit hiems; |
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Sei's um den Nutzen geschehn: das Beginnen vollend' ich getreulich;V. 671. Sei's um den Nutzen geschehn, mag es immerhin nicht zu meinem Nutzen sein. – Ego coepta fid. edam, d. h. quae a me edi coepta sunt, fid. edere pergam. So geben alle Hdschrften, nur zwei bei Heinsius praecepta, das dieser aufnahm und erst Baumgarten-Crusius in der späteren Ausgabe wieder beseitigte. Lemnos' Weibern das Schwert geb' ich zu meinem Verderb.V. 672. S. zu Verw. 13, 399. – Lemniasi ist eine gewiß treffende Vermuthung Heinsiussens. Die gemeine Lsrt ist Lemniadum; dann geben Cod. Reg. Lemnias et, Farn. Lemnios et, fünf Lemniades, drei Lemniadis, zwei Lemniadi, einer Lemniados: alles Lsrten, deren Verdorbenheit einleuchtet und die auf eine höchst seltene Form hinweisen. Und diese hat eben Heinsius in dem Griechischen Dativ ohne Zweifel gefunden. Freilich ist dieser Dativ äußerst selten und auch da, wo er sich findet, erst durch Vermuthung hergestellt. So Her. 13, 137. Trist. V, 5, 43. Die lang gebrauchte Endsilbe findet übrigens Entschuldigung oder, wenn man will, Begründung nicht allein in der Hebung, sondern auch in der durch gladios bewirkten Position. Noch ist zu bemerken. daß die meisten Hdschrften damna für fata geben, Letzteres aber auch durch fama in Reg. bestätigt wird. Macht – und es ist nicht schwer – macht, daß wir glauben geliebt uns.V. 673. Die Ed. pr. hat sinnwidrig credamur. So auch eine Vat. und eine Berner Hdschrft. Leicht zu dem Wunsche gesellt Glaube bei Liebenden sich. Liebevoll blicke das Weib auf den Jüngling und frage, aus tiefsterV. 675. Amabiliter steht in einer Berner Hdschrft. Ob amabilibus bei Barthol. ein bloßer Fehler oder, wie Heinsius und Burmann anzunehmen geneigt sind, zu limis, torvis specatre zu rechnen ist, wagen wir nicht zu entscheiden. Ein Theil der Quellen hat ferner et vor suspiret. Brust aufseufzend: Warum, Lieber, denn kommst du so spät? Thränen auch spare sie nicht und erheuchelten Schmerz ob der Kebsfrau;V. 677. Mit Unrecht verwirft Burmann die Lsrt der meisten und besten Hdschrften fictus gegen questus des Pal. und vier anderer. Die Schöne soll, ohne Etwas wirklich zu wissen, sich stellen, als ob sie den Liebhaber mit einer Andern in Verdacht habe, um ihn desto mehr von ihrer Liebe zu überzeugen und zu desto größerer Zärtlichkeit zu reizen. Und mit den Fingern erbost kratze sie ihn ins Gesicht. Alsbald überzeugt, wird selbst Mitleiden er haben, Sagen bei sich: Der nagt Kummer am Herzen um mich. Wenn er geschniegelt zumal sein sollt' und dem Spiegel gefiele, Glaubt er, es könnten in ihn Göttinnen werben verliebt. Wenn von der Kebsfrau Kunde dir wird, so verliere den Kopf nicht. Kränkung, wer du auch seist, fechte nur mäßig dich an.V. 684. Wer du auch seist, d. h. magst du zu den schöneren oder minder schönen, zu den edleren oder gemeineren Mädchen gehören, Mädchen jeder Art. – Neu wird blos von einem Pal. bezeugt; einige geben nec, die meisten ne, das wir für das Echte zu halten geneigt sind, ohne jedoch ändern zu wollen. Glaube zu schnell auch nicht. Wie sehr schnell glauben verderblich, Warnendes Beispiel deß lasset die Procris euch sein.V. 686. Vergl. Verw. 7, 694 ff. Nahe den purpurnen Höhn des blütenreichen Hymettus Ist ein heiliger Quell, schwellender Rasen umher. Waldung macht nicht hohes Gehölz; Gras schützet der Hagbaum;V. 689. Nicht eben hohe Bäume machen eine Waldung, bilden einen Hain, und der Hagbaum (s. unsern Index z. Verw.) erhält durch seinen Schutz vor der Sonne das Gras, den Rasen grün. Lorbeer, Rosmarin duften und Myrten vereint. Nicht dichtblätt'riger Bux, Tamarisken gebrechlichen Holzes,V. 691. Über die Tamariske s. oben zu I, 747. Den gegebenen Text bieten vier ungenannte Hdschrften; vier andere haben densus f. buxus. Die gem. Lsrt ist densum f. buxum. Eine Pat. Hdschrft giebt densaque nec f. buxus, was Heinsius für das Echte hält. Dann geben Neap. und Pat. humilesque, das Burmann aus Virg. Ecl. 4, 2 entnommen glaubt, Vat. viridesque, Bern. fragilesve. Der Schneckenklee ist ein baum- oder strauchartiges Gewächs. Schmächtiger Schneckenklee fehlt und der Pinie Zier.V. 692. Die Pinie, vorzugsweise in Italien heimisch und von den alten Römern sehr geschätzt und in Gärten angebaut (daher culta und domestica), ist ein Baum von mäßiger Höhe mit außerordentlich langen Nadeln und schirmähnlicher Krone. – Auch Columella verbindet eytisus und pinus, weßhalb und weil silva non alta vorausgeht, man pinus auch von bloßem Buschwerk versteht. Von mild wehenden Westen bewegt und erquicklichem Luftzug, Zittern die Zweige gesammt. zittern die Halme gesammt: Cephalus liebliche Ruh'. Die Diener und Hunde entlassend,V. 695. Cephalus liebliche Ruh', ein lieblicher Ruheplatz für Cephalus. Setzte ermüdet allhier nieder der Jüngling sich oft; Pflegte zu singen: O komm, daß meine Gluthen du linderst,V. 697. Quoque geben nur zwei Vat. Hdschrften, die andern quaeque. Komm, o säuselnde Luft, dring' in den Busen mir ein.V. 698. Mehrere alte Ausgaben, auch ein Codex bei Heinsius nobilis. Zutrug übel geschäftig dem Ohr der fürchtenden Gattin Einer getreulichen Munds, was er für Töne gehört.V. 700. Viele Quellen retulit, einige auch pertulit. Procris, hörend von Luft, als wäre es eine Geliebte, Schwanden die Sinne; und stumm war sie vor plötzlichem Schmerz.V. 702. Gem. Lsrt mota. Bleich ward sie, wie, wann von der Rebe gelesen die Traube,V. 703. Die meisten Hdschrften geben sera lectus de v. racemus oder lectis racemis, andere sectis, einige auch sacra lectus de v. racemus. Späte Belaubung erbleicht, welche die Kälte verletzt; |
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Quaeque suos curvant matura cydonia ramos, Cornaque adhuc nostris non satis apta cibis. Ut rediit animus, tenues a pectore vestes Rumpit et indignas sauciat ungue genas. Nec mora, per medias sparsis furibunda capillis Evolat, ut thyrso concita Baccha, vias. Ut prope perventum, comites in valle relinquit; Ipsa nemus tacito clam pede fortis init. Quid tibi mentis erat, cum sic male sana lateres, Procri? quis attoniti pectoris ardor erat? Iam iam venturam, quaecumque erat aura, putabas Scilicet, atque oculis probra videnda tuis. Nunc venisse piget – neque enim deprendere velles –; Nunc iuvat: incertus pectora versat amor. Credere quae iubeant, locus est et nomen et index; Et quia mens semper, quod timet, esse putat. Vidit ut oppressam, vestigia corporis, herbam; Pulsantur trepidi corde micante sinus. Iamque dies medius tenues contraxerat umbras, Inque pari spatio vesper et ortus erant. Ecce, redit Cephalus silvis, Cyllenia proles, Oraque fontana fervida spargit aqua! Anxia, Procri, lates: solitas iacet ille per herbas, Et: Zephyri molles auraque, dixit, ades. Ut patuit miserae iucundus nominis error: Et mens et rediit verus in ora color. Surgit et oppositas agitato corpore frondes Movit, in amplexus uxor itura viri. Ille feram sonuisse ratus, iuveniliter arcum Corripit; in dextra tela fuere manu. Quid facis, infelix? Non est fera: supprime tela! Me miserum, iaculo fixa puella tuo est! Hei mihi! conclamat, fixisti pectus amicum. Hic locus a Cephalo vulnera semper habet. Ante diem morior, sed nulla pellice laesa: Hoc faciet positae te mihi, terra, levem. |
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Wie die Quitte, die reif die Äste durch Schwere herabzieht; Wie die Cornelle, noch nicht recht zum Genusse geschickt.V. 706. Noch nicht &c., noch nicht reif. Als die Besinnung ihr kehrt, da reißt sie die dünnen GewänderV. 707 f. S. zu Verw. 2, 335 sowie zu 1, 509. – Gem. Lsrt utque animus rediit zur Vermeidung der vermeintlichen Kürze rediit animus. S. zu Verw. 1, 660 und die Beispiele in unsrem Index z. Verw. unter It. Ab von der Brust und zerkratzt wild das unschuld'ge Gesicht. Wüthend mit fliegendem Haar, gleich einer vom Thyrsus gejagtenV. 709 f. Der Thyrsus (s. zu Verw. 3, 542), das Zeichen bacchantischer Wuth, steht hier für diese selbst. Vergl. übrigens zu Verw. 4, 25. – Passis für sparsis, fast regelmäßige Variante. Bacchin, hinaus alsbald stürzt sie die Straßen entlang. Wie in die Nähe sie kommt, läßt ihre Begleitung im Thal sie;V. 711. Gem. Lsrten perventum est und reliquit. Selber mit lauschendem Schritt geht sie voll Muth in den Hain.V. 712. Einige wenige adit für init. Was doch dachtest du, da so unklug du dich verstecktest, Procris? Und was für Gluth brannt' im betäubten Gemüth? Kommen nun, glaubtest du, werde die Luft, wer immer sie wäre;V. 715. Wer immer sie wäre = die Unbekannte. Und du müßtest die Schmach eigenen Auges nun sehn. Jetzt bereust du dein Kommen – du möchtest nicht sie betreffen –; Jetzt ist's lieb dir: es kämpft Zweifel und Lieb' in der Brust. Was sie zu glauben bewegt, ist Ort und Erzähler und Name,V. 719. Name, der Name aura, Luft, der wie der Name einer weiblichen Person klingt. Und daß immer das Herz, was es befürchtet, auch glaubt.V. 720. Wir haben mit quia mens die gemeine Lsrt hergestellt für das von Heinsius zum Theil nach Vermuthung gegebene quia amans. Cod. Reg. mit vier anderen hat nämlich quod amans. Da scheint uns denn amans als das Speciellere eher eine Erklärung von mens, als dieses von jenem, und quod nur zur Vermeidung der in quia amans liegenden Härte, oder Undeutlichkeit für quia gesetzt zu sein. Dieses quod ist übrigens auch stilistisch anstößig. Für die gem. Lsrt zeugt auch quae mens in einigen Hdschrften. Wie sie niedergedrückt das Gras sieht, Spuren von Körper,V. 721. Die Apposition verkennend, geben einige Hdschrften in pressa oder impressa, auch oppressa . . herba, einige auch unpassend et für ut. Schlägt das klopfende Herz hoch in der zitternden Brust.V. 722. A. Lsrt tremens für micante; Mor. veste micante. Jetzt schon hatte verkürzt die dünnen Schatten der Mittag; Gleichweit waren im Raum Morgen und Abend entfernt. Sieh, aus dem Wald kehrt Cephalus jetzt, des Cylleniers Sprößling;V. 725. Des Cylleniers, Mercurs; s. zu Verw. 1, 714. Der Dichter scheint hier einem anderen Mythus als Verw. 6, 681 und 7, 672 zu folgen. Und mit dem Wasser des Quells sprengt er das heiße Gesicht.V. 726. Spargit führt Ciofan aus alten Quellen an. Die meisten bekannten Hdschrften nebst dem Urdruck geben pulsat, worin Burmann nicht unpassend purgat vermuthet. Zwei Quellen haben lavit. Procris lauert voll Angst; er wirft sich, wie sonst, auf den Rasen. Komm, du lieblicher West, ruft er, und Luft du herbei. Wie sich der Armen ergiebt des Namens erfreulicher Irrthum,V. 729. Sich ergab daraus, daß er die Luft, aura, in Verbindung mit dem Weste nannte. Kehrt die natürliche Farb' ihr und Besinnung zurück. Aufsteht, um an die Brust des Mannes zu eilen, die Gattin;V. 731. Wenn auch Nauger appositas als alte Lsrt anführt und Cod. Sarr. dieselbe hat, so will das den andern Zeugnissen und dem Sinne gegenüber Wenig sagen; und die Stellen, welche Heinsius zu Her. 7, 100 anführt und auf welche er sich hier beruft, beweisen Nichts für unsere Stelle. Mit Recht hat daher Baumgarten-Crusius in der neuern Ausgabe oppositas hergestellt. Und vorstrebend bewegt hemmende Zweige ihr Arm. Wähnend, es habe gerauscht ein Wild, greift jugendlich hitzigV. 733 f. Cod. Reg. und sechs andere geben vidisse, wonach Heinsius movisse gelesen haben will; Bern. sensisse. Dann haben die meisten Hdschrften arcus, einige wenige arripit. Er nach dem Bogen und hält rasch in der Rechen den Pfeil. Was, Unglücklicher, thust du? Ein Wild nicht ist es; den Pfeil weg! Wehe, es ist durchbohrt von dem Geschosse dein Weib. Wehe mir, ruft sie, du hast durchbohrt den Busen der Freundin. Diese Stelle, sie hat Wunden von Cephalus stets. Vor der Zeit, doch nicht gekränkt von der Buhlerin, sterb' ich.V. 739. A. Lsrt moriar. Dies wird, lieg' ich im Grab, machen die Erde mir leicht.V. 740. Gem. Lsrt positam. |
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Nomine suspectas iam Spiritus exit in auras: Labor, io! Cara lumina conde manu. Ille sinu dominae morientia corpora maesto Sustinet et lacrimis vulnera saeva lavat. Exit et, incauto paullatim pectore lapsus, Excipitur miseri spiritus ore viri. Sed repetamus opus. Mihi nudis rebus eundum est, Ut tangat portus fessa carina suos. Scilicet expectas, dum te in convivia ducam, Et quaeris monitus hac quoque parte meos? Sera veni positaque decens incede lucerna. Grata mora veniens: maxima lena mora est. Etsi turpis eris, formosa videbere cunctis; Et latebras vitiis nox dabit ipsa tuis. Carpe cibos digitis – est quiddam gestus edendi –, Ora nec immunda tota perunge manu. Neve diu praesume dapes; et desine, citra Quam cupis; es paullo, quam potes esse, minus. Priamides Helenen avide si spectet edentem, Oderit, et dicat: Stulta rapina mea est. Aptius est deceatque magis potare puellas. Cum Veneris puero non male, Bacche, facis. Hoc quoque, qua patiens caput est: animusque pedesque Constent; nec, quae sint singula, bina vide. Turpe iacens mulier, multo madefacta Lyaeo: Digna est concubitus quoslibet illa pati. Nec somnis posita tutum succumbere mensa: Per somnos fieri multa pudenda solent. Ulteriora pudet docuisse: sed alma Dione: Praecipue nostrum est, quod pudet, inquit, opus. Nota sibi sit quaeque: modos a corpore certos Sumite. Non omnes una figura decet. Quae facie praesignis erit, resupina iaceto. Spectentur tergo, quis sua terga placent. Milanion humeris Atalantes crura ferebat: Si bona sunt, hoc sunt accipienda modo. |
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In die als Name verdächtige Luft entströmet der Athem.V. 741. Der Sing. auram, den mehrere alte Ausgaben haben, scheint allerdings passender. Da aber die Hdschrften nebst der Urausgabe den Plural auras geben, und dieser in der fraglichen Redensart stehend ist, so ist doch wohl nicht davon abzugehen. Drücke mit liebender Hand zu mir die Augen im Tod.V. 742. Labor io geben Reg., zwei Vat. und Ed. pr.. Die gem. Lsrt ist iam morior. In vier Hdschrften steht labor iam, in zweien labor et o, was wir vorziehen würden, wenn es mehr beglaubigt wäre. Für conde hat ein Theil der Hdschrften claude. Cephalus wäscht mit Thränen die grausame Wunde der Gattin, An der trauernden Brust haltend den sterbenden Leib. Und aus der unvorsichtigen Brust allmählig entströmend,V. 745 geben alle Hdschrften und die ersten Ausgaben mit dixit et incauto &c. Die nachfolgenden Herausgeber aber, auch Baumgarten-Crusius in der neueren Ausgabe, haben, um dieses dixit, das sich nur an die Worte der Procris anschließen könnte, zu retten, dieses Distichon dem folgenden Ille sinu &c. vorgesetzt. Es ist jedoch einleuchtend, daß die Erzählung mit letzterem ille sinu &c. nicht schließen kann, sondern mit dem Satze spiritus excipitur ore viri schließen muß. Die Ordnung, in welcher alle Quellen die beiden Disticha geben, ist also nicht anzutasten. Aber dixit ist dann freilich widersinnig. Wir haben daher Heinsiussens Vermuthung exit, die ebenso treffend als leicht ist, an- und aufgenommen. Vixit, das Burmann vorschlug, ist nicht annehmbar. Wird von des armen Manns Munde gefangen der Geist. Aber erneun wir das Werk! Ohn' Umweg müssen wir fahren,V. 747. Erneun wir das Werk, die Arbeit (des Ruderns), d. h. fahren wir fort in unserem Gegenstande, in unserer Aufgabe. – Heinsius sagr uns zwar, daß die meisten Hdschrften nebst der Urausgabe sed repetamus opus. mihi nudis rebus eundum est hätten, giebt aber s. r. iter, nudis mihi rebus agendum est, ohne die Quellen zu nennen, aus welchen er geschöpft hat. Es läßt sich daher nicht beurtheilen, inwieweit der von ihm gegebene Text für echt zu halten ist. Gegen opus läßt sich durchaus Nichts einwenden, mag man es nun im weitern Sinne von Arbeit überhaupt, oder speciell von der Arbeit des Ruderns verstehen. Schwieriger ist nudis rebus zu erklären, während ire an sich von der Fahrt höchst passend wäre, da der Verfasser, wenn nicht schon in repetamus opus, wenigstens nun an einen auf die Schiffarth bezüglichen Ausdruck gedacht haben muß, sonst hätte er nicht füglich ut tangent &c. hinzufügen können. Deßhalb scheint uns agendum unzulässig, so passend es zu nudis rebus an sich sein mag. Nudis rebus wissen wir freilich nicht anders zu erklären, denn als stehende Redensart = ohne Umschweife, Abwege, hergenommen allerdings vom Redner, der ohne Umschweife, ohne Bekleidung und Schmuck, die einfachen Sachen giebt. Der volle Ausdruck mag daher wohl nudis rebus agere gewesen, und daher von einem Kundigen agendum an unserer Stelle dazu geschrieben worden sein, wenn es sich wirklich in Quellen findet; was wir so lange zu bezweifeln uns erlauben, bis sie genannt werden. Auch die Stellung nudis mihi in den bisherigen Ausgaben scheint blos von Heinsius herzurühren. Daß der ermüdete Kiel endlich den Hafen erreicht. Freilich, du wartest gewiß, bis auch zu Gast ich dich führe,V. 749 f. Die meisten Hdschrften geben expectes, nur einige im nächsten Verse quaeras. Da aber nur Eins von Beiden richtig sein kann, scilicet jedoch unsers Wissens nie mit dem Conjunctiv steht, so ziehen wir den Indicativ vor. Außerdem geben viele Quellen sollicite für scilicet, gewiß sehr unpassend. Endlich ist auch ut in einem Theile der Quellen für dum zu bemerken. Suchest für diesen Punkt meine Belehrung auch noch. Komme denn spät, und bei Licht tritt ein mit geziemendem Anstand. Zögerst du, kommst du erwünscht. Zögerung kuppelt zumeist.V. 752. Der von Heinsius gegebene bisherige Text lautete grata mora est Veneri: maxima cett. und beruhte auf Neap. und Cavalc.. Eine Hdschrft hat grata mora est veneris, der Urdruck nach einer Vat. grata mora Venus est. Ist eine von diesen Lsrten die echte, so kann es nur die letzte sein, weil diese allein einen richtigen Sinn giebt. Die Verzögerung des Genusses ist keineswegs erwünscht, sondern der Genuß durch oder nach Verzögerung. Nach unserer Meinung ist aber vom Liebesgenuß hier gar nicht die Rede, sondern nur von dem durch verzögertes und späteres Kommen erhöhten Eindruck; und diesen Sinn giebt die Lsrt des Cod. Reg. und vier anderer grata mora veniens, woraus die gemeine Lsrt venies leicht erklärlich, aber minder gut ist, weil der Verfasser die Vorschrift sera veni durch einen allgemeinen Satz begründen will. Wir glauben daher mit der Lsrt des Cod. Reg. die Worte des Dichters unzweifelhaft hergestellt zu haben. Solltest du häßlich auch sein, wirst Allen doch schön du erscheinen;V. 753. Cunctis haben die meisten alten Ausgaben und 22 Hdschrften. Potis, das Heinsius dafür ohne Bemerkung gegeben und die folgenden Herausgeber bis heute beibehalten haben, scheint uns um so mehr eine Glosse zu sein, als zunächst nur von den Vortheilen des Spät- und Beilichtkommens die Rede ist, und dann erst vom Essen gesprochen wird, nach dessen Beendigung das Trinken erst begann, wie auch hier geschieht (V. 761). Deinen Gebrechen auch wird dienen zum Schleier die Nacht. Nimm mit den Fingern die Speisen; es liegt auch etwas im Essen.V. 755. Mit den Fingern, nicht mit der ganzen Hand. S. oben zu I, 577. – Quiddam hat Heinsius nach einer Vat. Hdschrft und dem Urdrucke gegeben für quidam der übrigen Quellen. Derselbe Fehler, wenn es einer ist, findet sich Ep. Pont. II, 1, 55, wo die Hdschrften
geben. Nicht mit schmieriger Hand salbe das ganze Gesicht. Iß auch daheim nicht erst, und hör' auf, ehe du völligV. 757 f. Wie gierige Frauenzimmer hin und wieder noch heut zu Tage, nahmen die Römischen Schönen wohl, ehe sie zum Schmause gingen, einen Imbiß, um als möglichst ätherische Wesen zu erscheinen, die mehr von der Luft als von irdischer Nahrung lebten. Davon räth der Dichter ab. Sie sollen immerhin mit gutem Appetite kommen und zulangen, nur nicht gierig und übermäßig essen. – Dies scheint und ist zum Theil gewiß der vom Verfasser beabsichtigte Sinn, wie er sich besonders aus dem folgenden Verse ergiebt. Zweifelhaft ist nämlich der Text im ersten Satze und offenbar verdorben im zweiten. Für domi hat Pal. minus, das Daniel Heinsius für nimis verschrieben hält. Alte Ausgaben aber, wie die Gryphische, deren Text jedenfalls auf hdschrftlichen Zeugnissen beruht, geben diu, worin Burmann den höchst passenden Sinn findet, die Schöne soll nicht unschicklicher und gieriger Weise lange vorher zulangen; ehe die übrigen Gäste zulangen; nur wäre freilich gerade das diu anstößig; denn daß Eine lange vorher zulangte, läßt sich doch nicht füglich denken. Dann geben alle Hdschrften sed vor desine, dessen Entstehung aus dem s des vorhergehenden dapes zwar äußerlich leicht zu erklären, seiner Sinnwidrigkeit wegen aber unbegreiflich ist. Et dafür hat Heinsius hergestellt. Den nach desine folgenden Text nun giebt Heinsius und nach ihm Burmann citra quam capies (Reg. und vier andere, drei andere capias, viele cupies) paullo &c. mit der Erklärung desine priusquam capies paullo minus, quam potes edere; eine Erklärung, die wir nicht verstehen. Es müßte vielmehr plus für minus heißen: bevor du, nicht etwas weniger, sondern etwas mehr fassen, d. h. zu dir nehmen wirst, als du essen kannst. Daher verwirft Baumgarten-Crusius mit Recht die Lesart capies und nimmt cupies auf, indem dies, wie er sagt, der Sinn selbst verlange. Aber welcher Sinn? Bevor du wünschen wirst, etwas weniger zu essen, als du kannst? Es müßte ebenfalls entweder mehr zu essen, oder weniger gegessen zu haben heißen. Der allein passende und richtige Sinn ist in der Lsrt dreier ungenannter Hdschrften ede statt esse enthalten. Daß aber ede in esse verdorben worden wäre, ist undenkbar. Tan. Faber vermuthete daher cupies paullo esque. Der Einwand Heinsiussens, daß es für ede bei keinem Lateiner nachzuweisen sei, ist nicht stichhaltig. Es ist der Analogie gemäß und findet sich in allen namhaften Sprachlehren aufgeführt. Aber dieses einem Zwischengliede nachgesetzte que sagt uns nicht zu. Bei weitem vorzüglicher und unserer Meinung nach unzweifelhaft, weil rücksichtlich der Wiederkehr desselben Lautes ganz in der Weise Ovids und die Verderbniß ebenso leicht erklärend als hebend, ist die Vermuthung eines Freundes, des Gymnasiallehrers Vogel hier, quam cupis; es paullo, quam potes esse, minus. Cupis absolut; folglich citra quam cupis, vor dem Zeitpuncte, wo du noch begehrst, noch Appetit hast. Diese Vermuthung haben wir unbedenklich aufgenommen. Satt bist; iß etwas weniger, als du vermagst. Sähe des Priamus Sohn mit Gier die Helena essen,V. 759. Des Priamus Sohn, Paris. Haßte er sie. Mich reut, würde er sprechen, mein Raub. Passender ist und schickt sich wol mehr für Mädchen zu trinken. Mit Cupido verträgst, Bacchus, nicht übel du dich. Dies auch, soweit der Kopf es verträgt, und Besinnung und FüßeV. 763. Dies auch thue nur, insoweit &c. – Qua giebt nur Voss. für die gem. Lsrt quam, jedoch mit bibe für quoque, wie auch viele andere haben; offenbare Glosse. Stand dir halten und nicht Einfaches doppelt du siehst. Häßlich ein Weib, das liegt, von vielem Weine betrunken. Beischlaf jeglicher Art ist zu erleiden sie werth. Auch dem Schlaf zu erliegen bei Tisch ist ohne Gefahr nicht; Vieles geschieht im Schlaf, dessen man schämen sich muß. Weiteres schäme zu lehren ich mich; die holde DioneV. 769. Dione; s. oben zu II, 593. Spricht: Nur mein Werk ist, das man zu lehren sich schämt. Jegliche kenne sich selbst; von dem Körper die passende LageV. 771. Aus Cod. Reg. und einem Vat. hat Heinsius sint gegeben, und so steht zu unserer Verwunderung in allen Ausgaben. Was falsch gedacht ist, kann weder ein Cod. Reg., noch ein Heinsius, noch irgend eine Autorität bewahrheiten. Man kann wohl sagen homines sibi quisque noti sint, nimmermehr aber homines sibi quisque notus sint oder notus sint sibi quisque. Für a corpore haben einige Quellen ad corpora, sowie zwei cunctos für certos. Nehme sie ab. Nicht ziemt Allen die nämliche Art. Deren Gesicht mit Reizen begabt, die lieg' auf dem Rücken;V. 773. Eris sollen viele alte Hdschrften haben und hat Heinsius aufgenommen. Wir können aber von dem Richtig, womit es Daniel Heinsius, und von dem Gut, womit es Nicol. Heinsius billigt, Nichts darin finden, glauben vielmehr, daß eris durch den Ansgang des vorhergehenden Wortes veranlaßt ist, und stellen die gem. Lsrt her. Der ihr Rücken gefällt, laß' auf dem Rücken sich sehn.V. 774. Gem. Lsrt spectetur tergo cui. Trug Atalantens Schenkel Milánion nicht auf den Schultern?V. 775 f. S. zu Liebeserg. III, 2, 29. Was der Verfasser hier und im Folgenden sagt und meint, mögen Kundigere wissen. – Gem. aspicienda. Sind sie gut, so sind so sie zu nehmen gar wohl. |
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Parva vehatur equo. Quod erat longissima, numquam Thebais Hectoreo nupta resedit equo. Strata premat genibus, paullum cervice reflexa, Femina per longum conspicienda latus. Cui femur est iuvenile, carent quoque pectora menda; Stet vir, in obliquo fusa sit ipsa toro. Nec tibi turpe puta crinem ut Phylleia mater Solvere, et effusis colla reflecte comis. Tu quoque, cui rugis uterum Lucina notavit, Ut celer aversis utere Parthus equis. Mille modi veneris: simplex minimique laboris, Cum iacet in dextrum semisupina latus. Sed neque Phoebei tripodes, nec corniger Ammon Vera magis vobis, quam mea musa, canent. Si qua fides arti, quam longo fecimus usu, Credite: praestabunt carmina nostra fidem. Sentiat ex imis venerem resoluta medullis Femina, et ex aequo res iuvet illa duos. Nec blandae voces iucundaque murmura cessent, Nec taceant mediis improba verba iocis. Tu quoque, cui veneris sensum natura negavit, Dulcia mendaci gaudia finge sono. Infelix, cui torpet hebes locus ille, puella es, Quo pariter debent femina virque frui. Tantum, cum finges, ne sis manifesta, caveto: Effice per motum luminaque ipsa fidem. Quod iuvet, et voces et anhelitus arguat oris. Ah pudet! Arcanas pars habet ista notas. Gaudia post veneris quae poscet munus amantem, Ipsa suas nolet pondus habere preces. Nec lucem in thalamos totis admitte fenestris: Aptius in vestro corpore multa latent. Lusus habet finem: cycnis descendere tempus, Duxerunt collo qui iuga nostra suo. Ut quondam iuvenes, ita nunc, mea turba, puellae Inscribant spoliis, Naso Magister erat. |
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Rittlings sitze die Kleine. Es setzte die Gattin aus Theben,V. 777 f. Es setzte die Gattin aus Thebe (Andromache, s. zu Verw. 12, 110) &c.; vergl. oben zu II, 699. Weil sie so gar lang war, nie sich auf Hector als Pferd. Knieend drücke das Lager, zurück den Nacken gebogen, Die langseitig gebaut fällt in die Augen dem Mann. Sind die Schenkel voll Kraft, auch frei von Tadel die Brüste;V. 781. Für quoque hat Heinsius auf eine einzige Autorität cui gegeben. Er nimmt, bei Ovid schwerlich mit Grund, an, daß quoi geschrieben gewesen sei. Dann hat ein Theil der Hdschrften caetera für pectora. Endlich will Heinsius mendo für menda gelesen haben, damit nicht zwei Wörter nach einander auf a auslauten! Stehe der Mann, und sie selbst liege der Quer auf dem Pfühl.V. 782. Gemeine Lsrt semper für stet vir. Halte für häßlich auch nicht, das Haar wie die Mutter aus PhyllusV. 783. Die Mutter aus Phyllus ist eine verheirathete Thessalierin, wie sich aus Her. 13, 35 zweifellos ergiebt. Vergl. auch oben V. 138 sowie zu Verw. 12, 479. Es war also die hier gemeinte Art das Haar zu tragen den Thessalischen Frauen eigentümlich. Merula hat fälschlich eine Bacchantin verstanden. – Für Phylleia hat Bersmann Phyllaceia; ob auf hdschrftliche Autorität, ist uns unbekannt. Loszubinden, und so beuge den Nacken zurück.V. 784. So, mit entfesseltem Haar, beuge den Nacken zurück, indem nun kein Aufsatz dieser bequemen Lage hinderlich ist. – Hierin findet Heinsius keinen Sinn und will, weil eine Hdschrft renecte, eine reflente, zwei referre haben, replere, sei es nun als Infinitiv oder als Imperativ, lesen. Für effusis giebt Cod. Reg. emissis, worin Burmann immissis vermuthet. Du auch, welcher den Schooß mit Runzeln Lucina gezeichnet,V. 785. S. zu Verw. 9, 283 und vergl. Liebeserg. II, 14, 7. Reite, wie Parther es thun, fliehen sie, rücklings das Pferd.V. 786. S. oben I, 210 n. A. Viel giebt's Arten der Lust; die leichteste und die bequemste,V. 787. Einige Quellen geben irrthümlich ioci für modi. Wann halb rücklings gelehnt rechts auf der Seite sie liegt. Phöhus' Dreifuß wird und der Hörner tragende AmmonV. 789. Phöbus' Dreifuß; s. zu Verw. 15, 635. Der Hörner tragende Ammon; s. zu Verw. 4, 670. 5, 327 f. – Für Phoebei haben Reg. und Pat. Phoebe, tui. Wahreres, als mein Werk, nimmer verkündigen euch. Ist zu glauben der Kunst, geübt in langem Gebrauche, Glaubt, und es wird mein Lied täuschen nicht euer Vertraun. Tief durchbebe das Weib im innersten Marke die Wollust, Und es erfreue den Mann gleiches Entzücken mit ihr.V. 794. Ut für et in Vat. billigt Burmann; nach unserer Meinung mit Unrecht. Dagegen finden wir una in mehreren vorzüglichen Quellen für illa oder ista, wie ebenfalls einige haben, wenigstens ganz in der Weise Ovids, ohne deshalb das stark beglaubigte illa zu verwerfen. Süßes Geflüster auch höre nicht auf und zärtliche Laute; Geiles Gerede auch nicht schweige immitten der Lust. Du auch, der die Natur den Sinn für die Liebe versagt hat, Gieb mit täuschendem Laut süße Gefühle doch kund.V. 798. Für mendaci zwei Hdschrften mentito. Unglückseliges Weib, dem der Ort ohne Gefühl ist,V. 799. Für es, das durch die zweite Person im nächsten Distichon bestätigt wird, führt Heinsius allerdings blos Cod. Sarr. an. Vielleicht ist auch das übrigens untadelhafte puellae in Cod. Reg. daraus entstanden. Mehrere Hdschrften nebst Ed. pr. geben puella est. Wo der Mann und das Weib sollen genießen zugleich. Nur nimm wohl dich in Acht, die Verstellung merken zu lassen;V. 801. Mehrere Quellen haben simulas für finges, jedenfalls Erklärung. Für tantum findet sich einzeln at tu, tute; auch dum nimium in einigen für tantum cum. Glaubhaft mache die Lust durch die Bewegung, den Blick. Daß es dich kitzle, beweise der Laut und der Athem des Mundes,V. 803. Gem. Lsrt iuvat; hier ganz unzulässig, wenn man den Satz, was man doch muß, im Zusammenhange mit dem Vorhergehenden versteht. Heimliche Zeichen noch sonst, die ich verschweige aus Schaam. Die nach dem Liebesgenuß um Lohn den Liebenden angeht,V. 805 f. Dies scheint insofern mit dem Vorhergehenden zusammenzuhängen, als die Schöne durch Beanspruchung einer Bezahlung verräth, daß sie ohne Gefühl (V. 797) sich hingegeben hat; was nun für den Mann voraussichtlich der Grund ist, die Forderung zurückzuweisen. Sie muß also vorher fordern, oder sie darf gar nicht fordern, sondern muß die Bezahlung der Freigebigkeit des Mannes überlassen. – A. Lsrten ista und nollet, Letzteres stark bezeugt. Wird sich bescheiden von selbst, daß man die Bitte versagt. Laß in das Zimmer auch nicht aus dem ganzen Fenster das Licht ein; Besser verborgen dann bleibt Vieles an euerem Leib.V. 808. Cod. Flor. und Pal. lesen menda für multa. Jetzt ist zu Ende das Spiel; Zeit ist's von den Schwänen zu steigen,V. 809 f. Von den Schwänen, von dem von Schwänen gezogenen Wagen, wie der Zusatz ergiebt. Vergl. Verw. 14, 820 n. A. Der Verfasser, als Sänger der Liebe, identificirt sich mit der Liebesgöttin selbst, die auf einem Schwanengespann fuhr (Verw. 10, 708. 718); oder er dichtet, daß er in ihrem Dienste mit ihrem Gespanne gefahren sei. Mein Joch, worein ich sie gespannt habe. – Cod. Reg. discedere (nicht discendere, wie, wahrscheinlich durch einen Druckfehler, in der Burmannschen Ausgabe steht). Welche an ihrem Hals haben gezogen mein Joch. Wie ihr Männer vordem, so schreibt, mein Völkchen, ihr Mädchen,V. 811 f. Vergl. oben II, 744. – Einige wenige Hdschrften geben nicht übel mea cura für mea turba. Jetzt auf die Beute: Es war Naso der Lehrer der Kunst. |
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