Autorenseite

 << zurück 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Vierzehntes Kapitel.
Zu gutem Ende

Auf der »Irene« erwartete man das Zurückkommen der Rettungsboje, und da nach bravem Seemannsbrauch zuerst die Passagiere zu retten waren, so sollte Hanne sich bereit machen zu der eigentümlichen Fahrt durch Luft und Wasser. Sie war unerschrocken dazu entschlossen, und zeigte eine Ruhe und einen Mut, der ihr die vollste Achtung der Matrosen erwarb, die an der Festigkeit des Mädchens ihr eignes, gesunkenes Vertrauen aufrichteten. Dazu kam, daß auch Keno Pinhagen und Klaus von fester Zuversicht beseelt waren, und der letztere in seiner Herzensfreude, der Heimat so nahe zu sein und ein ehrliches, treues landsmännisches Gesicht zu sehen, um keine Gefahr sich mehr kümmerte.

Und doch war man über eine solche noch gar nicht hinaus. Wohl hatte der Sturm ein wenig nachgelassen, aber die See ging noch immer sehr hoch, und einzelne Wellen brachen über Deck, und die Möglichkeit der Zertrümmerung des gestrandeten Fahrzeugs war nicht ausgeschlossen. Schon war vom Strande herüber das Zeichen gegeben worden, daß Herr Lebrecht Werner glücklich angekommen und daß die Boje wieder unterwegs sei, als eine schwere weißköpfige Woge die »Irene« hob und gleich darauf sie wieder auf den festen Grund schmetterte, und zwar mit solcher Gewalt, daß eine der großen Spanten (Schiffsrippen) mit mächtigem Krachen brach und gleichzeitig auch der Rest des Großmastes, an welchem der Steertblock mit dem Jolltau, sowie das Rettungstau befestigt war, abknickte und mit allem, was daran hing, über Bord ging.

So war es fürs erste mit diesem Rettungsmittel vorbei, und neue Mutlosigkeit wollte die Männer erfassen, denn sie waren sich klar, daß das arme Fahrzeug nicht lange mehr Widerstand zu leisten vermochte und daß in einer halben Stunde ihr Schicksal entschieden sein konnte. Aber keine trostlose Verzweiflung überkam die Männer, und vor allen war es der Kapitän, ein ganzer und tüchtiger Mann, welcher den Kopf oben und den Verstand klar behielt. Dabei war er besonders um Hanne besorgt, deren Geschick ihm mehr am Herzen lag, als sein eignes.

Er war zu ihr herangetreten und hatte ihr zugerufen:

»Bleiben Sie möglichst an meiner Seite, und wenn ja eine Katastrophe kommt, halten Sie sich fest an mir! Ich lasse Sie nicht im Stiche, solange ich noch Leben habe!«

»Ich auch nicht!« rief Klaus, der die letzten Worte vernommen hatte, und trat an ihre andre Seite.

Jetzt blickte wiederum der Mond auf kurze Zeit aus den dunklen, zerrissenen Wolken, welche an dem Himmel hinjagten. Sein mildes, weißes Licht glitzerte auf den Schaumkämmen der Wellen, zwischen denen sich dunkle Abgründe zu öffnen schienen; am Strande drüben sah man den Leuchtturm unheimlich, gespensterhaft, lichtleer aufragen.

Da schrie Keno Pinhagen mit einem Male:

»Das Rettungsboot kommt!«

Mit ausgestreckter Rechten wies er hinaus, und aufatmend wandten sich alle nach der Richtung, und die scharfen Seemannsaugen erkannten es jetzt alle. Wie ein dunkler Schatten schnitt es durch die weiße Brandung, und wenn das Mondlicht darüber glitt, vermeinte man die kühnen und braven Männer zu sehen, die dort herankamen. Das ergriff die Bemannung des unglücklichen Schiffes so mächtig, daß, als Niels Springgut in ein lautes »Hurra!« ausbrach, es begeistert, hoffnungsfreudig, lebenssicher aus allen Kehlen erscholl. Hanne aber, die fest und stark gewesen war bisher, faltete jetzt die Hände, und während ihr die Thränen über die Wangen strömten, zitterte sie vor Sorge und Glück zugleich.

Das Rettungsboot hatte bei seinem Auslaufen mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt und war, ehe es die äußerste Brandungslinie, wo sich die Wellen auf drei bis vier Faden Wasser brachen, wiederholt in Gefahr gewesen, zu kentern, da die Wucht der heranrollenden Wogen mitunter so groß war, daß sie das kleine Fahrzeug zu erfassen und vor sich herzutreiben drohten.

Aber die Mannschaft that auch diesmal ihr Äußerstes. Es war flüsternd von Mund zu Munde gegangen, daß Wilms Weib daheim in Todesnot ringe, und mit Bewunderung sahen die rauhen Seeleute auf ihren braven Vormann, der sich mit blutendem Herzen losgerissen hatte und nun so gefaßt, so sicher und stark wie immer seine Pflicht erfüllte. Aber trotz aller Anstrengung kam man nur langsam vorwärts, daß es vielfach nötig war, die Brandung dadurch unschädlich zu machen, daß man die See sich vor dem Boote brechen ließ, wozu aber die größte Ruhe und Sicherheit und ein geübter, erfahrener Blick des Vormanns gehörten.

Was aber noch mehr die Fahrt erschwerte, war das Unbehagen der Leute über die Dunkelheit im Leuchtturme, und da sie sich nicht auszusprechen vermochten, und jeder sich nur mit seinen eignen Vermutungen abquälte, so hatte gerade dieser Umstand etwas doppelt Beängstigendes und wirkte beinahe lähmend. Am meisten litt in dieser Beziehung Knut, der sich die furchtbarsten Bilder vormalte und dabei, von dem Vorwurf in seinem Gewissen gepeinigt, sich als den Urheber eines etwaigen Unheils ansah, das mit Jürgen Kögge zusammenhing.

Endlich kam dazu noch die Dunkelheit, welche beinahe die Richtung verlieren ließ, und auch in dem Boote atmete man auf, als sich der freundliche Mondstrahl aus dem Wolkenmantel herausrang und man in nicht zu großer Entfernung mehr das gestrandete Fahrzeug sich groß und deutlich von der brandenden See abheben sah.

Der trostlose Zustand des Wracks war keinem der Männer zweifelhaft, sie alle erkannten vielmehr, daß rasche Hilfe hier dringend not that, und aufs neue ward die ganze Kraft eingesetzt, um den Widerstand der Wogen rascher zu überwinden. Immer schneller flogen sie hervor. Jetzt überstürzte sie eine See, und eine Anzahl der Männer mußte daran gehen, das Boot auszuschöpfen. Da es notwendig schien, an dem gestrandeten Schiffe anzulegen, näherte man sich, indem man dasselbe geschickt als Wellenbrecher benutzte, der Leeseite (die geschützte Seite unter dem Winde), wo man gegen den schlimmsten Anprall der Wogen geschützt war.

Noch immer goß der Mond seinen Schein über die See und über die »Irene«, über deren Bordwand zersplittertes und zerrissenes Takelwerk herabhing, und unter deren Backbordseite (linke Seite) Trümmer der Masten und Spieren schwammen, welche eine Annäherung sehr erschwerten. Man suchte darum mit dem Rettungsboote an das Heck (den hinteren Teil des Schiffes) heranzukommen, das sich etwas gehoben hatte, und wo sich jedenfalls auch die Bemannung zusammendrängte.

Auf der Schanzbekleidung stand, an den Resten der Takelage sich anklammernd, eine Gestalt, welche riesengroß aufzuragen schien, und eine gewaltige Stimme rief:

»Werft eine Leine herüber!«

Es war Keno Pinhagen, und Wilm erfaßte ein Tau und schleuderte es kräftig und gewandt; jener fing es auf, und so war eine Verbindung hergestellt, auf welcher ohne allzugroße Gefahr die Rettung bewerkstelligt werden konnte. Auch jetzt herrschte auf dem gestrandeten Schiffe noch immer eine musterhafte Ordnung, und keiner der Matrosen drängte sich heran, um etwa zuerst hinabzukommen. Alle wußten, daß die erste Person, welcher die Rettung galt, Hanne sein müsse, und der Kapitän führte sie heran. Er gab ihr rasch die nötigen Weisungen, wie sie das Tau ergreifen und sich daran herablassen solle.

In dem Augenblicke, da sie an die Schanzbekleidung trat, fiel der Mondschein voll auf ihr von Erregung bleiches Gesicht, das sich von dem dunklen Tuche, welches sie um das Haupt geschlungen hatte, fast geisterhaft abhob. Aus dem Rettungsboote unten blickten die Männer empor, gewärtig der ersten Person, welche herabgelassen werden würde, und das Tau ward möglichst straff angezogen. Da entrang sich plötzlich von Wilms und Knuts Lippen der Ausruf: »Grete!« und ein Schauer überlief sie.

»Sie kündigt sich an!« sagte Knut, denn er vermeinte den Geist seiner Schwägerin zu sehen, die wohl in diesem Augenblicke gestorben war, und Wilm wurde durchbebt von demselben entsetzlichen Gedanken. Seine zitternden Lippen flüsterten:

»Gott sei ihrer Seele gnädig!«

Und in diesem Augenblicke fühlte er sich von den Armen Knuts umschlungen, der halblaut mit erstickter Stimme sagte:

»Mein lieber, armer Wilm!«

Das brach so heiß und innig und wahr aus einem vollen Herzen, daß es Wilm trotz allen Seelenjammers mit einem aufleuchtenden Strahl von Seligkeit erfüllte, aber jetzt galt es nicht, Gefühlen nachzuleben, sondern zu handeln, und Keno Pinhagens Stimme rief: »Achtung!«

An dem Tau, das mit der Bewegung des Bootes schwankte, kam die Frauengestalt abwärts; die Brüder sahen die Erscheinung, wie von innerem Grauen gepackt, aber sie streckten beide die Hände aus, um sie zu erfassen. Und das, was sie ergriffen, war nicht leere Luft, kein bloßer Schatten, es war Fleisch und Blut, und eine milde Frauenstimme sagte:

»Du bist Wilm Ordinger, mein Schwager! Und du bist Knut!«

Und fast gleichzeitig rief es auch von Schiffbord herab, jubelnd und hell: »Wilm! Knut!«

»Das ist Klaus!« schrieen beide wie aus einem Munde, und indem sie Hanne niederließen auf den Sitz auf den Duchten, klang aufs neue Pinhagens Ruf: »Achtung!« und an dem Tau kam rasch und gewandt Klaus Ordinger herab und lag eine Sekunde lang in den Armen seiner Brüder. Aber auch unter dieser mächtigen Gefühlserregung vergaßen die beiden nicht ihre Pflicht, und so kamen binnen kurzem alle, die noch an Bord waren, glücklich herab in das Boot. Der letzte war der Kapitän, der auch, nachdem er darin saß, den Blick nicht abzuwenden vermochte von seiner »Irene«, von dem braven und guten Schiffe, das so manchen Sturm schon glücklich abgewettert hatte, und dem das traurige Geschick bestimmt war, hier angesichts der Heimat den Untergang zu finden.

Der Himmel selbst schien dem braven Seemann die letzten Augenblicke seines Lieblings verhüllen zu wollen. Der Mond, welcher dem Rettungswerke geleuchtet hatte, verbarg sich wieder hinter den Wolken, dunkel lag die See, nur der Gischt der Brandung schimmerte unheimlich. Ab und zu rollte noch eine schwere Welle heran, und es galt die Fahrt in solchen Augenblicken zu hemmen, damit die See das Boot passieren konnte, ohne es mit fortzureißen. Das Einlaufen ans Land war stets beinahe gefährlicher als das Auslaufen, und alle Vorsicht, Kraft und Geschicklichkeit mußte im Rudern sowohl, wie mit dem Steuer angewandt werden. So mußten die drei Brüder all das, was ihre Seelen in dieser Stunde erfüllte, stumm in sich verschließen. Und bewundernswert war auch hier vor allem die Stärke Wilms, der in Gedanken daheim bei seinem Weibe war, schwankend zwischen Furcht und Hoffen, und dem das Glück, den Bruder gefunden zu haben und Grete zugleich ihre einzige Schwester zuführen zu können, fast die Brust beengte.

Als man sich von dem Wrack ein Stück entfernt hatte, vernahm man durch Wind und Wogendrang ein Krachen und Donnern, stärker schienen die Wellen emporzuschwellen, ein Windstoß setzte heulend ein – und der Todesschrei der »Irene« wurde erstickt von dem zornigen Lärm der Elemente. Es war keinem in dem Boote zweifelhaft, daß jetzt das Fahrzeug vollends geborsten und in die Tiefe gesunken war.

Ein Schauer überrann alle – wenn das eine Stunde früher geschehen wäre – so hätte mancher wohl nicht mehr das Licht des nächsten Morgens gesehen. Mit wärmerer Sehnsucht wendeten sich die Blicke jetzt hinüber nach dem Strande, von woher ein freundlicher Schimmer blinkte; es war das Feuer, welches die Fischer angezündet hatten. Trotz aller Bemühungen kam man für die Erregung aller viel zu langsam vorwärts, und doch hatte sich die ganze Bemannung niemals so sehr gesehnt, die Küste zu erreichen, wie diesmal – wäre es auch nur, um das furchtbare Rätsel gelöst zu wissen, das mit dem dunklen Leuchtturm zusammenhing.

Und wie alle so gespannt hinübersahen nach dem kleinen Flecken Erde, dem ihre erwartenden Herzen entgegenschlugen, blinkte es da drüben glänzend auf. Von einem höheren Punkte der Insel ging ein Feuerschein aus und beleuchtete fast unheimlich die starren Mauern des Turmes, der fahl und düster sich von dem umgebenden Dunkel abhob. Es loderte heller auf, und eine Stimme im Boote rief: »Das Haus des Kapitäns brennt!«

Niemand widersprach, aber in allen Herzen fand das Wort einen furchtbaren Widerhall. Das war ein neues Unglück in dieser fürchterlichen Nacht, und ohne daß eine besondere Mahnung erfolgt wäre, strengten die braven Männer ihre schon fast erschöpften Kräfte auf das äußerste an, als gälte es, schon in wenigen Minuten hinüberzukommen und retten zu helfen. Man hörte das Keuchen der Atemzüge, das Knarren der Remen, aber keiner redete ein Wort. So ging es eine Weile, welche ihnen wohl eine Stunde lang dünkte – da merkten sie, wie die lodernde Flamme dort drüben plötzlich zusammenzuckte und kleiner ward; der rötliche Schimmer, der nach dem Himmel strebte, verlor sich, und als sie endlich ganz nahe an dem Strande waren, vermochten sie nichts mehr von einem Brande zu bemerken.

Jetzt schoben die Wellen das Boot auf den Grund, und Zurufe schollen herüber und hinüber, aber es klang diesmal nicht so hell und freudig wie sonst, und eine bange Ahnung wollte Wilm erfassen. Er trug Hanne an den Strand, die andern folgten, und fast bangte ihm zu fragen, ob sein Weib noch lebe. Knut aber kümmerte sich in diesem Augenblicke um niemand und um nichts. Er hatte Klaus fest an sich gerissen, und nun schritt er Hand in Hand mit ihm durch die Nacht und redete in einem fort, erfüllt von einem maßlosen Glücke. Erst als sie schon hart vor ihrem Hause waren, gedachte er der Krankheit Gretes und mahnte den Jungen, ruhig einzutreten: Klaus sollte diese Nacht bei ihm schlafen.

Da kamen hinter ihnen auch schon Wilm und Hanne, und auch diese hatte mit Sorgen und Bangen die trübe Nachricht von ihrer Schwester gehört. Alle vier traten leise in den Flur, und von da in die Küche. Hier loderte das Feuer, und die alte Nachbarin, welche zurückgekommen war, schürte es.

Sie schrak zusammen beim Anblick Klausens und noch mehr bei jenem Hannes und schrie auf:

»Um Christi willen – alle gute Geister!«

Wilm stand schon bei ihr und hielt sie fest am Arme:

»Schreit nicht, Marlene! Was macht Grete?«

»Sie schläft, sie schläft fest und ruhig und atmet so schön – –«

»Gott sei Dank!« kam es aus dem gepreßten Herzen des Mannes, die alte Frau stand noch immer starr vor Staunen und Verwunderung. Da reichte Klaus ihr die Hand:

»Na, Mutter Marlene, kennt Ihr mich denn nicht?«

Jetzt kam Leben und Bewegung in das Weib.

»Ja, Klaus, Klaus – wo kommst du denn her? – Und wer ist die da?«

Sie zeigte auf Hanne, und Knut sprach:

»Redet leise – das ist Gretes Schwester, die wir aus dem Wasser gefischt haben! Aber jetzt sorgt einmal, daß sie aus Gretes Spind trockene Kleider erhält; wir wollen uns schon um uns kümmern!«

Die Alte war wie in einem Taumel; sie zog Hanne mit sich fort nach einer Kammer; Knut und Klaus aber warfen ihre Kleider ab und hingen sie ans Feuer, worauf der erstere sich besonders um den wiedergewonnenen Bruder bemühte und ihm ein trockenes Gewand schaffte. Dann bereitete er schnell einen heißen Grog.

Wilm aber war indessen an das Lager seines Weibes getreten. Er ging ganz langsam und auf den Zehen, und mit vorgestrecktem Haupte und angehaltenem Atem schaute er nach ihr hin. Ein matter Schein der kleinen Lampe lag auf dem bleichen Gesicht, aber die Züge waren ruhig und friedlich, wie die einer Toten, so daß ihn beinahe ein Schreck erfaßte. Er schlich noch näher heran und lauschte, bis er ihre Atemzüge hören konnte. Und diese gingen so gleichmäßig wie seit Wochen nicht, und Wilm fühlte, wie ihm das Herz schwoll in Glück und Freude. Ganz sachte schritt er wieder hinaus nach der Küche, und indem er seinen Brüdern herzlich die Hände hinstreckte, sagte er halblaut mit vor Rührung bebender Stimme:

»Sie wird nicht sterben!«

Da warf sich Klaus an seine Brust und küßte ihn mit Herzlichkeit, und Knut legte ihm in fremder Rührung den Arm um den Nacken und sprach:

»Von jetzt ab wollen wir Brüder sein!«

»Und wir gehen nicht wieder auseinander!« fügte Klaus hinzu.

Als Hanne wieder eintrat in den Kleidern Gretes, erschrak Wilm einen Augenblick über die große Ähnlichkeit der beiden Schwestern, und auch Knut stand verdutzt und verwundert da. Dann wechselte er einen seltsamen, vielsagenden Blick mit Wilm, und dieser nickte, als ob er sagen wollte: Ich verstehe dich.

Darauf saßen sie um den Feuerherd bei der wärmenden Flamme und sprachen halblaut und schlürften dazu das heiße Getränk. Die Nachbarin aber schaute stumm nur immer von einem zum andern, und es schien ihr noch immer ein Märchen. Nur vorübergehend war vom Leuchtturm die Rede, und einen Augenblick legte sich ein kalter Schauer über das glückliche Herz Knuts, aber die Nachbarin, die diesen Abend gar nicht unter die Leute gekommen war, wußte von nichts, und Wilm meinte, man werde am andern Morgen alles zeitig genug erfahren.

Nach seinem Rate sollte Hanne mit zu Marlene gehen, denn Grete mußte doch auf ihre Ankunft erst vorbereitet werden, und so geschah es auch. Klaus ging mit Knut, und Wilm blieb bei seinem Weibe und bewachte trotz seiner eignen furchtbaren Müdigkeit dessen Schlaf.

Am andern Morgen stieg die Sonne klar und schön an einem wolkenlosen, blauen Himmel empor, und es lag ein solcher lachender Friede über Land und Meer, daß niemand es zu ahnen vermocht hätte, welche Fülle von Unheil in dieser Nacht über diesen kleinen Erdenwinkel hereingebrochen war. Der Leuchtturm sah drein wie immer, um die Glaswände der Laterne waren die Vorhänge gezogen, welche gestern abend gar nicht beiseite geschoben worden waren, und so schaute er mit seiner hellen sonnenbeschienenen Mauer hinaus in die See und verhüllte in seiner ehernen Ruhe das Drama, welches sich in letzter Nacht abgespielt hatte.

Thomas Kögge hatte noch, nach der fürchterlicher Katastrophe und nachdem sie alle von ihm gegangen waren, gemeinsam mit der zitternden Magd und mit schwerer Mühe den Leichnam seines Sohnes heruntergeschafft nach der Stube, und dort hatten sie ihn mit verhülltem Gesicht auf sein Lager gelegt. Der Alte saß bei ihm die ganze Nacht mit offenen trockenen Augen und sann – aber die Gedanken liefen ihm durcheinander wie eine führerlose Herde.

Der Morgen schien herein durch die Fenster, und sein freundlicher Strahl spielte an den Wänden, aber dem alten einsamen Manne erhellte er nicht die trübe Seele. Da öffnete sich die Thür, und Knut trat ein. Ihn hatten Aufregung, Glück und Sorge nicht schlafen lassen; wenn er die Augen schloß und an Klaus oder Hanne dachte, schob sich ihm immer wieder Jürgen Kögges Bild dazwischen mit dem irren Blick und den verzerrten Zügen. Darum war er, als es tagte, aufgesprungen, hatte noch einen freundlichen Blick nach dem tief und ruhig schlafenden Klaus geworfen und war ins Freie geeilt. Es drängte ihn zu erfahren, was auf dem Leuchtturm geschehen war und warum sich sein Licht gestern nicht zeigte.

Im Dorfe war alles still nach dieser unruhigen Nacht, auch am Strande traf er niemand; freundlich lag der Riesenspiegel des Meeres da, und über die Rote Bank, wo gestern das Schiff aufgefahren war, rollten die Wasser, und keine Spur des Fahrzeuges war mehr zu sehen. Jetzt ging Knut nach dem Leuchtturm, und als er eintrat, sah er nur den alten Wächter dasitzen mit offenen, matten Augen, und er erschrak. Als er seinen Gruß bot, fuhr auch Thomas zusammen. Die erste Frage des Eingetretenen war:

»Wo ist Jürgen?«

Statt der Antwort zeigte der Alte mit seiner Hand nach dem Lager.

»Er schläft? – Er hat wohl seinen Anfall gehabt?« fragte Knut.

Thomas aber zog die Hülle von dem zerschmetterten, blutigen Haupte, und bei diesem Anblick schrie der junge Fischer grauenhaft auf, so daß es selbst den alten Mann wie mit einem eisigen Schauer überlief.

»Tot! tot!« – Mehr brachte Knut nicht heraus, aber er sank an dem Lager nieder und griff nach der starren Hand des Toten – und in der Stube herrschte einige Augenblicke das tiefste Schweigen. Dann stöhnte Knut:

»Wie ist das gewesen?«

Der Alte erzählte mit einer monotonen Stimme, als ob er von etwas Fremdem und Längstgeschehenem berichte; er war wie stumpfsinnig geworden von den Schrecknissen dieser Nacht, dem jungen Manne aber sträubten sich die Haare vor Entsetzen, und sein starker Körper wurde geschüttelt wie von Fieberfrost.

»O Gott, o Gott – und an alledem bin ich schuld! Wie kann ich das büßen?« rief er, als Thomas schwieg, und auf seinen Knieen rutschte er zu diesem heran, hob die gefalteten Hände zu ihm auf und schrie: »Verzeih mir, Thomas, verzeih mir! Ich will dein Sohn sein, ich will dir alles thun, was ich dir nur an den Augen absehen kann! Du sollst keine Hand mehr rühren, sollst leben wie ein Herr, und ich will mich mühen Tag und Nacht, daß der Himmel Mitleid mit mir haben soll! – Ach Thomas, sprich nur ein einzig Wort, daß du mir verzeihen willst!«

Dem Alten, dessen Sinne und Seele wie erstarrt waren unter den Schauern dieser Nacht, schien ein Verständnis aufzudämmern; er schaute den vor ihm Knieenden groß an:

»Laß gut sein, Knut – und wenn du willst, so bleib bei mir; ich fürchte mich! Dem da aber gönnen wir die ewige Ruhe!«

Er deckte das Gesicht seines Sohnes wieder zu, dann legte er seine Arme um den Nacken des jungen Fischers, der noch vor ihm kniete und weinte nieder auf seinen Kopf; es waren milde, erlösende Tropfen, welche die starre Rinde um seine Seele erweichten. –

Und die Sonne sah an diesem Morgen auch freundlich auf das kleine Haus des Kapitäns Svanholt und zuckte schier verwundert auf dem geschwärzten, verstümmelten Dache und lachte dafür doppelt herzlich durch die Fenster in die Stube. Der Kapitän hatte noch in der Nacht von der glücklichen Heimkehr des Rettungsbootes sowie von der Ankunft Klausens und Hannes gehört, und das hatte ihn so glücklich und ruhig gemacht, daß er mit Behagen einschlief und am Morgen frisch und munter wie aus einem Traume erwachte.

Frau Wencke ging schon ab und zu, und er fragte: »Sage mal, Mutting, hat mir's geträumt, daß ich unser eigen Haus angezündet habe und daß Klaus und – –«

»Gretes Schwester mit herübergekommen sind. Alles ist wahr, Jürgen – alles! –«

»Sieh, das hätte aber dumm ausfallen können. Das macht aber die Geschichte von Keno Widuking! Und doch, Wencke – wenn ich einmal dächte, ich könnt' einem bedrängten Seemann damit helfen – ich zündete mein Dach wieder an. – Aber der arme Jürgen Kögge!«

Frau Wencke wischte sich mit dem Zipfel ihrer Schürze die Augen, aber sie war ein starkes, gefaßtes Weib, das sich der unerbittlichen Macht der Thatsachen zu beugen verstand. »Gott sei seiner Seele gnädig! Ihm ist wohl, und Vater wird's verwinden. Ich habe schon die Rieke hinübergeschickt, und sie sagte, er sei ganz ruhig. Ich will dann selbst hingehen, aber zuvor möcht' ich noch wissen, was Grete macht!«

»Schockschwerewetter auch, Mutting – und ich möchte auch Klausen sehen. Weißt du was wir wollen hinüber, du nimmst mich mit. Ich fahre in die Kluft, und du machst derweilen die Jolle klar!«

Er erhob sich, so schnell er es vermochte, kleidete sich an und wusch sich, und dann ließ er sich von Frau Wencke zu seinem Rollstuhl führen, der bereits vor der Thür stand. Die Frau schob das Gefährt weiter, er aber warf einen Blick zurück auf sein freundliches kleines Haus, und da er das verkohlte Dach sah, murmelte er: »War doch ein Teufelskerl, der Keno Widuking!«

Und endlich schien die Sonne auch mit ihren mildesten Strahlen durch die Fenster des Ordingerhauses. Hier saß Wilm an dem Lager seines Weibes und hielt glücklich dessen Hand in der seinen. Grete sah ihn mit freundlichen müden Augen und einem milden Lächeln an und sagte:

»Mir ist viel wohler heute, Wilm – ich glaube, nun wird's besser mit mir!«

»Das walte Gott!« sprach er herzlich.

»Habt ihr gestern nacht alle Verunglückten gerettet?«

»Alle, mein gutes Herz – und denke dir nur, wer mit auf dem Schiffe war!«

»Klaus!« sagte die Kranke lebhaft und wollte sich erheben, aber Wilm drängte sie sanft wieder auf das Kissen zurück.

»Ja, Klaus!« sagte er.

»Wo ist er denn?«

»Er wird wohl einmal durch das Dorf gegangen sein, um zu sehen, ob alles noch auf dem alten Flecke steht; o, er ist ein prächtiger Junge geworden. Und – was ich dir noch sagen möchte, aber du mußt dich nicht aufregen – denke dir, er hat auch deine Schwester Hanne in New York kennen gelernt!«

Wieder leuchteten die Augen Gretes heller und freudiger.

»In New York? – Aber das ist doch nicht möglich. Sie war ja in Philadelphia.«

»'s ist aber doch so – und sie hat ihn sogar gepflegt in seiner Krankheit und hat ihm gesagt, daß sie gleichfalls herüberkommen wolle, und war glücklich, als sich herausstellte, daß er ihr Schwager sei.«

»Ach, warum sie nur nicht gleich mitgekommen ist!« seufzte Grete.

»Ja – es ist doch so besser, du hättest vor Freude erschrecken und dein Zustand hätte sich verschlimmern können.«

»O nein, mein Wilm – die Freude hätte mich vollends gesund gemacht, Wilm!«

»Wirklich?« fragte der Mann, und seine Stimme bebte so merklich, daß ihn Grete verwundert mit großen Augen ansah und dann plötzlich ausrief:

»Wilm! Sie ist gekommen! Wo ist sie? – Wo ist sie?«

Und da trat Hanne ein mit Gretes Kind auf dem Arme und hinter ihr Klaus. Wilm nahm den Kleinen, der ihm die Händchen entgegenstreckte, und eine Sekunde später hielten sich die Schwestern unter Freudenthränen umschlungen.

Nicht lange danach kam die »Jolle« des Kapitäns angefahren. Grete war wieder allein, denn Wilm drängte, sie nicht allzusehr aufzuregen, und im Piesel saßen die andern beisammen. Während sich aber Frau Wencke hinüberschlich zu der Kranken, hatte Svanholt Klaus umarmt wie einen lieben Sohn, und dem wetterharten Mann tropfte es warm aus den Augen auf die Wangen.

»Junge, was bist du für 'n stattlicher Kerl geworden«, rief er einmal um das andre – »und was hast du nicht alles erlebt! Du wirst mal 'n tüchtiger, fixer Kapitän!«

»Nein, Kapitän«, sagte Klaus ruhig und ernst – »ich bleibe daheim auf unsrer Insel und will mein bißchen Kraft in denselben Dienst stellen, wie meine Brüder – ich will bedrängte Menschen retten helfen, denn ich weiß, was es heißt: Seemann in Not!«

»Bravo, bravo, Jung'!« sprach Svanholt und fuhr sich mit dem Rücken der Hand über die Augen – »du hast ein ehrlich Teil erwählt, und wenn du auch nicht ein berühmter Seeheld wirst, wie ich gemeint habe, so bleibt dir doch Raum genug für manche große That, und wird sie dir nicht angerechnet in der Weltgeschichte, so wird sie dir doch gutgeschrieben in dem großen Buche unsres Herrgottes. Werde wie dein Bruder Wilm – der ist auch ein Held!«

In diesem Augenblicke öffnete sich die Thür, und durch den Spalt schob sich ein hageres Gesicht, und eine Stimme fragte:

»Wohnt hier der Vormann der Rettungsstation?«

»Jawohl!« rief der Kapitän, und nun trat ein Mann herein, bei dessen Anblick Klaus und Hanne sogleich aufschrieen:

»Herr Lebrecht Werner!«

»Jawohl, jawohl, bin's schon, mein Verehrtester, Lebrecht Werner, Privatmann und Rentier! Hätte aber gestern für meine ganze Herrlichkeit keinen roten Heller mehr geboten und müßte heute schon die Fische speisen mit meinem eignen Leibe, wenn nicht diese famosen Rettungshosen gewesen wären. Ein bißchen naß und schwabbelig, aber sonst ganz ausgezeichnet. Überhaupt eine herrliche Einrichtung, diese Rettungsgesellschaft, großartig!«

So floß die Rede aus dem Munde des lebendigen, hageren Mannes, den der Kapitän mit unverhohlenem Erstaunen anblickte, denn eine derartige Zungenfertigkeit war ihm etwas Wunderbares und Unbehagliches zugleich, und so platzte er denn, eben als jener abermals eine Probe seiner Zungengeläufigkeit gab und überströmte vom Preise der Rettungsgesellschaft, in seiner derbkräftigen Weise dazwischen:

»Schockschwerewetter! Jetzt redet mal kurz und rund, was Ihr wollt, Mann, denn wir feiern hier ein Wiedersehen, bei dem Ihr überflüssig seid.«

Herr Lebrecht sah den Sprecher verdutzt an, schaute dann im Kreise herum und fuhr kleinlaut fort:

»Ja, ich rede ja kurz und rund. Also ich weiß ja, daß sich Werke der Menschlichkeit nicht belohnen und bezahlen lassen; aber ich möchte nicht wie ein Raffer davongehen, und darum wollte ich dem Vormann der braven Retter einen kleinen Betrag übergeben zur Verteilung an seine Mannschaften und ihm die Hand drücken. Also, nehmen Sie mir's nicht übel, wenn ich ungeschickt bin, aber 's ist bei Gott gut gemeint!«

Dabei legte Werner einen Fünfhundertmarkschein auf den Tisch und sah sich wieder verlegen um; der Kapitän aber rief:

»Na, nehmt's nicht übel, daß ich Euch angerannt habe. Ihr seid ein braver Mann! Hier ist meine Hand, und da steht der Vormann!«

Er zeigte auf Wilm, der jetzt vorgetreten war und nach warmem Händedruck in schlichten Worten seinen Dank sagte. Herr Werner aber sprach:

»Und jetzt will ich nicht weiter stören! Aber das sage ich: Daheim gründe ich einen Zweigverein der Rettungsgesellschaft, und da ich nun doch meine Tage nicht ganz dem lieben Gott abstehlen will, werde ich meinen Lebenszweck darin suchen, die gute Sache zu fördern, wo ich nur kann. Sie werden von mir hören! Adieu!«

Damit eilte er von dannen, und der Kapitän, welcher ihm durchs Fenster nachschaute, sprach:

»'s ist ein Kerl wie 'n Windhund; aber ich glaube, er hat 'n gutes Herz und hält Wort! Der Himmel aber schenke dem schönen Werke recht viele Freunde!«


Es ist wieder Sommer geworden, und die kleine Insel liegt so freundlich und schmuck da, als es ihr eben möglich ist. Um die Dünenhügel grünt es, und von den Verheerungen des vergangenen Winters ist nichts zu merken. Die durch die Flut beschädigten Häuser sind wieder in Ordnung gebracht, und einzelne, wie das der Brüder Ordinger, sehen schmucker aus als zuvor. Auch das Häuschen des Kapitäns Svanholt erinnert durch nichts mehr an jene Unglücksnacht, da die Hand seines Eigentümers selbst den Feuerbrand auf das Dach geworfen hatte. Seine Mauern blinken hell und sauber hinaus auf die See, und in dem Gärtchen ringsum grünt und blüht es.

Und auch über die Menschen ist es wie Segen gekommen. Nach aller Unrast, nach Sturm und Erregung war Ruhe eingezogen und stilles Glück. Grete war gesund wie zuvor und freute sich der wiedergewonnenen Schwester und ihres kräftig gedeihenden Kindes, nicht minder aber der Sinneswandlung ihres Schwagers Knut. Der hatte alle Leidenschaftlichkeit und allen Haß abgethan, und er durfte es auch – denn der Himmel hatte es gut mit ihm gemeint. Er war an Stelle des alten Thomas Kögge, der sich seit der Unglücksnacht nicht wieder erholen konnte, Leuchtturmwärter geworden und hatte vor einigen Wochen erst Hanne heimgeführt als sein Weib. Dazu war ihm Klaus von der vorgesetzten Behörde als Gehilfe gegeben worden, denn dieser blieb im Ernste dabei, daß er nicht mehr von der heimischen Scholle gehen, sondern sich dem Dienste der Menschenliebe widmen wollte. Und das war es, was Knuts Glück vervollständigte.

Damit er aber nicht übermütig werde, hatte er Thomas Kögge gebeten, bei ihm im Leuchtturm zu bleiben und dort den Rest seiner Tage zu verbringen. Und er hielt den Alten wie seinen Vater und that ihm an Liebe, was er nur konnte, um so wenigstens einigermaßen die schwerste Schuld seines Lebens zu sühnen. Thomas aber fühlte sich dabei recht behaglich und ließ sich solche Liebe gern gefallen. Ab und zu stieg er sogar noch mit hinauf nach der Laterne, betastete mit liebevoller Hand die große Leuchte, die er so lange gepflegt hatte, und dachte dabei wohl auch mit einem Anfluge von Wehmut des unglückseligen Jürgen.

An schönen Sonntagnachmittagen aber kann man im Garten des Kapitäns ein freundliches Familienbild sehen. Von dem »Maste« weht die deutsche Fahne, und »alle Mann« sind auf Achterdeck. Da sitzt Svanholt behaglich in seinem Lehnstuhl mit der kurzen Seemannspfeife im Munde, daneben wohl Frau Wencke mit den frischen Wangen und dem weißen Haar; dann Wilm mit seinem Weibe und dem kleinen Knaben, der sich recht lebendig gebärdet, Knut mit Hanne, scherzend und schäkernd, und auf der Bank hart an dem Zaune, mit dem Blick hinaus aufs Meer, lehnt auf einer Bank Thomas Kögge, schnitzt mit seinen plumpen Fingern an einem Schifflein für einen Nachbarsjungen und hört vergnüglich Klaus zu, der von seinen Reisen erzählt. Dabei gibt es frisches Dünnbier in den Krügen und für die Frauenzimmer wohl auch einen Kaffee, und Svanholt pflegt dann wohl zu sagen:

»Na, leben wir nicht wie Gott in Frankreich? Lauter Glück und Vergnügen, daß es beinahe zu schön ist. Und alles fast regelrecht aus dem Wasser geholt. Ja, das blaue Wasser – da kommt nichts gegen an, Kinder – und wenn's manchmal ein wenig toll thut – dafür haben wir unsre Rettungsstation. Gott segne das Werk auch fürder! – Und jetzt, Mutting, bring' uns mal 'nen steifen Grog!«

 

Ende.

 


 << zurück