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1. Die Jugendzeit.

(1786-1804)

 

C. M. von Weber, wie er sich zu unterzeichnen pflegte, entstammte einer geadelten niederösterreichischen Familie und sein Sinn blieb zeitlebens Kaiser und Reich von damals als der eigentlichen Vertretung von Deutsch und Heimatlichkeit mit lebhaftem Empfinden zugewandt. Sein Vater hatte ein außerordentlich bewegtes Leben geführt, in dem aber eines stets wie ein Polarstern festgestanden war: einen musikalischen Genius zum Sohne zu haben. Die Liebe zur Kunst und zwar besonders zu Theater und Musik war nach altösterreichischer Art in der Familie ein zweites Stück Leben. Der Bruder dieses Franz Anton Weber war jener Mannheimer Souffleur und Copist, dessen dritte Tochter in Wien Mozarts Frau wurde, und Franz Anton selbst ward, nachdem er zuerst Offizier, dann Beamter gewesen, hintereinander Theaterdirector, Musikdirector, Stadtmusikus und wieder Theaterdirector, als welch letzterer er fast das ganze heilige römische Reich durchzog.

Sein Sohn Carl Maria ward im Jahre 1786 zu Eutin geboren, und zwar wie in der Familie als das wahrscheinlichste angenommen war, am 18. December. Doch verließ der Vater schon im nächsten Frühjahr das Land der seeigen Buchenwälder, um eben von Norden nach Süden und umgekehrt die deutschen Lande als Theaterdirector zu durchziehen. Die Mutter, Genofeva von Brenner aus Bayern, war eine sanfte stille leidende Frau. Auch der Sohn hatte von Geburt an ein Leiden am Schenkelknochen, das ihn in der ersten Jugend den Knabenspielen entzog und niemals im Leben das Gefühl voller Gesundheit genießen ließ. Infolge dessen lahmte er in späteren Jahren etwas auf dem rechten Fuße. Doch ward er so von Jugend an gewöhnt, den Quell der Frische und Heiterkeit in sich selbst und der inneren Anspannung zu suchen. Andrerseits erscheint als ein großer Vortheil für seine eigenartige Entwicklung die frühe Vertrautheit mit der Bühne. »Sohn des Theaterdirectors, Gespiele der Kinder der Schauspieler und Musiker, durch seine körperliche Schwäche an die Nähe der Eltern gebunden, war für ihn das Theater, das Orchester, die Bühne die Welt, die sonst dem Knaben Straße, Garten und Hof umschließen,« sagt sein Sohn, sein Biograph. Doch zeigte er anfangs nicht besondere musikalische Begabung. Sein Vater und ein älterer Stiefbruder Fridolin gaben ihm Musikunterricht. Letzterer schlug ihm im Zorn einmal den Violinbogen über die kleinen Hände und zwar mit den wegwerfenden Worten: »Carl, du kannst vielleicht alles werden, aber ein Musiker wirst du nimmermehr!« Der Uebereifer des Vaters, der durchaus ein Wunderkind haben wollte, drängte die unbefangene Aeußerung des angebornen Talentes wohl eher zurück. Denn als der Knabe einen vernünftigen Lehrer bekam, zeigte sich dieses sofort von selbst. »Den wahren festen Grund zur deutlichen charaktervollen Spielart auf dem Claviere und gleiche Ausbildung beider Hände habe ich dem braven, strengen und eifrigen Heuschkel in Hildburghausen zu verdanken,« schreibt er später selbst. Dies war im Jahre 1796-97 gewesen.

Der Vater war ein gar fahrig abenteuernder und in späteren Jahren auch hochfahrender Herr, der es in seinen stets wechselnden Verhältnissen und oft sehr gewagten Unternehmungen mit den Mitteln seinen Zweck zu erreichen nicht immer so genau nahm. Aber eines stand ihm als unverrückbare Lebensaufgabe da, seinem Sohne diejenige Erziehung zu geben, die zu dem Berufe eines tüchtigen künstlerischen Schaffens nothwendig ist. So brachte er ihn zunächst zu Haydns Bruder Michael nach Salzburg, der als sattelfester Contrapunktiker bekannt war, und »Sechs Fughetten« hieß das erste Werk, das im zwölften Jahre des Knaben herauskam. Dann aber schlug bei dem Vater die begreifliche Vorstellung durch, daß für einen zukünftigen Operncomponisten vor allem die Kenntnis der Verwendung der Mittel der Musik zu ausdrucksvoller Darstellung der unmittelbaren Empfindung erforderlich sei. Er führte ihn daher nach München, das seit 1778 durch Carl Theodor mit seiner Mannheimer Capelle zu einer bedeutenden Stätte der Kunstpflege erhoben worden war. Lernte der Knabe hier bei einem ausgezeichneten Sänger der italienischen Schule, Wallishauser (Valesi), vor allem den Gesang beherrschen, so daß ihm dieser später ebenso natürlich war wie das praktische Verstehen aller Bühnenerfordernisse, so verhalf ein neuer verständiger Lehrer seinem natürlichen Talente, wie es zuerst Heuschkel erkannt und gepflegt hatte, zum Durchbruche. »Dem klaren stufenweis fortschreitenden sorgfältigen Unterrichte des Letzteren – es war der Claviermeister Kalcher, – danke ich größtentheils die Herrschaft und Gewandtheit im Gebrauche der Kunstmittel, vorzüglich in Bezug auf den reinen vierstimmigen Satz, die dem Tondichter so natürlich werden müssen, soll er rein sich und seine Ideen auch dem Hörer wiedergeben können, wie dem Dichter Rechtschreibung und Silbenmaß,« sagt er selbst. Eine ganze Reihe von Compositionen, Sonaten, Variationen, Lieder, eine große Messe und sogar eine Oper »Die Macht der Liebe und des Weines« entstanden in dieser Studienzeit von 1798-1800. Des Vaters Stolz wollte sie sogar der Welt mittheilen. Es fand sich jedoch zum Heil der ruhigen Fortentwicklung des Sohnes dafür kein Verleger.

Damals lernten die Webers den neuerfundenen Steindruck kennen, der uns heute die billige Edition Peters und damit eine Kenntnis der musikalischen Meisterwerke verschafft hat, wie sie so leicht bisher nur von Werken der Poesie und der bildenden Kunst zu gewinnen war. Der Vater war ganz begeistert von dieser Erfindung Sennefelders und träumte sich bei des Sohnes Talent goldene Berge. Dieser begann denn auch sogleich mit Eifer selbst zu lithographiren, was ihm bei seiner Handfertigkeit im Zeichnen leicht wurde, ja er wußte sogar bald auch die lithographische Presse selbst zu verbessern. Als nun gar ein sonderbarer Zufall, ein Brand, der sich auf einen einzelnen Schrank bei Kalcher beschränkte, seine zahlreichen Compositionen zerstörte, meinte er nach der streng gläubigen Art, wie die fromme Mutter sie in ihn gelegt hatte, dies als einen Wink des Himmels betrachten und sich ganz der Lithographie widmen zu sollen. Ein Heft Variationen, freilich noch recht mangelhaft in der technischen Herstellung, erschien 1798, und nun wanderten die beiden Neuunternehmer nach der kleinen Bergwerksstadt Freiberg im Erzgebirge, wo die hohe Entwicklung jedes technischen Könnens ihnen die sichere Erfüllung ihrer Hoffnungen verhieß.

Ein ganzes Jahr hing der heranwachsende Knabe über diesen mechanischen Uebungen. Dann brach die Liebe zur Kunst siegreich wieder durch. Ihr erstes größeres Erzeugnis war ein deutsches Singspiel »Das stumme Waldmädchen«. Weber selbst nannte es zwar später ein »höchst unreifes und nur hier und da nicht ganz von Erfindung leeres Product« und die Wirkung auf der Bühne erwies sich auch nicht als dauernd. Allein er war auf diese Weise doch seiner Kunst und vor allem der Bühne wiedergewonnen. Ja so kräftig hatte sogleich der erste Eindruck dieses wiedereroberten Besitzes gewirkt, daß er »verleitet von den Wunderanekdoten von großen Meistern« den zweiten Act des Werkes in zehn Tagen niedergeschrieben hatte. Jetzt wollte er denn auch von der Lithographie nichts mehr wissen. Er bot im December 1800 sein »Arcanum« der Wiener Kunst- und Musikhandlung von Artaria zum Kauf an und fügte zugleich als »Michel Haydnscher Zögling« das Angebot einer Anzahl von Kammermusiksachen hinzu, erhielt jedoch auf dieses erste Schreiben an einen Verleger gar nicht einmal Antwort. Ein heftiger Streit mit den Fachmusikern der Stadt, den seines Vaters eitles Renommiren mit des Sohnes Können entfacht hatte, verleidete dann Beiden den Aufenthalt in Freiberg und sie zogen wieder aus, wie man sagen muß, Geschäfte in Kunst zu machen.

Abermals ein heiteres Singspiel, »Peter Schmoll und seine Nachbarn« war das Erzeugnis neuen Schaffens, er verlor die Spur seiner zum schönen Ziele führenden eigensten Lebensbahn nicht. Er hatte denn auch die Freude, in Salzburg, wo dieses Werk im Jahre 1801 entstand, von seinem alten Lehrer das Zeugnis zu empfangen, daß dasselbe »mannhaft und vollkommen nach den Regeln des Contrapunkts bearbeitet, mit vielem Feuer und mit Delicatesse und dem Texte ganz angemessen componirt sei«, und sah sich zudem »als dessen lieber Zögling der ganzen musikalischen gefühlvollen Welt zur besten Aufnahme empfohlen«. Das Werk selbst kam bald in Augsburg zur Bühnenaufführung, jedoch ohne jeglichen Erfolg. Dazwischen lag abermals eine Kunstreise. »1802 machte mein Vater eine musikalische Reise mit mir nach Leipzig, Hamburg, Holstein, wo ich mit dem größten Eifer theoretische Werke sammelte und studirte,« erzählt er selbst. »Unglücklicherweise stieß ein Doctor alle meine schönen Lehrgebäude mit den oft wiederkehrenden Fragen: Warum? über den Haufen und stürzte mich in ein Meer von Zweifeln, aus dem mich nur nach und nach das Schaffen eines eigenen, auf natürliche und philosophische Gründe gestützten Systems rettete, so daß ich das viele Herrliche, das die alten Meister befohlen und festgestellt hatten, nun auch in seinen Grundursachen zu erforschen und in mir zu einem abgeschlossenen Ganzen zu formen suchte.«

Der ihm zu diesem Resultate behilflich geworden ist, war der Abbe Vogler, bekannt aus Mozarts Briefen aus Mannheim. Ihn lernte er im Jahre 1803 in Wien kennen und diese Bekanntschaft ward entscheidend für sein Leben, für das überhaupt dieser Wiener Aufenthalt ein erster Abschnitt werden sollte.

Die stets neue Erfahrung, die der jetzt Sechzehnjährige auf dieser letzten Reise mit seinem Talente gemacht hatte, – Michael Haydn nennt ihn einen »ganz ausgezeichnet starken Clavierspieler dieser Zeit« und zudem sang er zur Guitarre hinreißend jene gemüthvollen oder schalkhaften Lieder, die auch den Grundkern all seines dramatischen Schaffens bilden, – diese persönliche Erfahrung hatte ihm sein Talent wie seine Aufgabe stets mehr zum Bewußtsein gebracht. Eine kleine Begebenheit in seiner Vaterstadt Eutin, wo Vater und Sohn im October 1802 für ein paar Wochen weilten und wo auch Bekanntschaft mit Johann Heinrich Voß geschlossen wurde, von dem Weber so manches Lied gewinnend heiter oder komisch componirt hat, ist eben dafür bezeichnend. Er musicirte dort viel in dem Hause des Kanzleirathes Stricker. Dabei verdroß es ihn oft, daß der Sohn des Hauses mit seinem fertigen Maultrommelspiel wahre Triumphe feierte. Als derselbe aber einmal sogar auf zwei Maultrommeln spielte und dabei solchen Enthusiasmus erregte, daß selbst der Vater Weber ausrief: »Gott, Maria, wie schön!« weigerte sich Carl Maria auf das bestimmteste, selbst dort das Clavier wieder anzurühren. Das immer mehr erwachende Gefühl seiner Aufgabe aber war es, was ihn jetzt instinctmäßig nach Wien, dem Mittelpunkt der Musik, drängte, wo der Altmeister Joseph Haydn noch lebte und jede Art der Musik schönste Blüten trieb.

Ueber diesen Aufenthalt hat Weber selbst ausführliche Briefe geschrieben, die in der Biographie nicht enthalten, im Jahre 1842 im Wiener Modejournal und dann 1882 in dem Buche » Mosaik. Für musikalisch Gebildete« veröffentlicht worden sind. Gerichtet sind dieselben an einen musikalischen Freund in Salzburg, und sogleich der Eingang des ersten derselben zeigt uns Webers ganzes in Freundschaft seliges Herz. »O ich kann dir gar nicht sagen, wie abgeschieden und traurig ich hier lebe,« heißt es 1802 von Augsburg aus. »Hätte ich meine Musik nicht, ich müßte bald verzweifeln. Und noch dazu keine Seele zu haben, die so mit mir empfindet, das schmerzt, besonders, wenn ich dann an die leider so kurzen selig verlebten Tage mit dir denke.« Es geschieht das allmähliche Erwachen in ihm, und hiermit Hand in Hand geht ein stets größeren Umfang nehmendes geistige Interesse, zumal im Dienste seiner Kunst. Schon jetzt ist von einer musikalischen Zeitung, von einem Musiklexikon, von einer Musikgeschichte Wiens die Rede. Wie denn auch die äußere Hebung seiner Kunst und ihrer Jünger zeitlebens sein eifriges Bestreben blieb! »Bruder! meine Brust ist so voll, daß ich unmöglich mehr schreiben kann,« heißt es unmittelbar vor der Abreise nach Wien, wo er die Erfüllung aller Wünsche erhoffte.

Er kam im Juli 1803 hin, aber erst im October empfängt der Freund Nachricht. Er hatte viel Empfehlungsbriefe abzugeben und wollte nicht eher schreiben, als bis er daß Wort »Frei« aussprechen konnte. Hieran erkennt man erst, wie schwer der unstäte unzuverlässige Charakter seines Vaters auf ihm lastete. »Ja, frei bin ich, ganz mein Herr, lebe ganz der Kunst,« ruft er aus, als der Vater abgereist ist. Dabei erfahren wir sofort, was ihn jetzt doppelt erfreute und erhob. »Ich habe das Glück gehabt, den Abt Vogler kennen zu lernen, der nun mein bester Freund ist und bei dem ich nun sein vortreffliches System studire,« schreibt er. »Ich bin täglich vier bis fünf Stunden bei ihm und denke dir die Freude, die er mir vor einigen Tagen machte! Ich war abends bei ihm, – notabene du mußt wissen, daß er für das Wiener Theater eine Oper (Samori) schreibt, von der noch keine Seele etwas gesehen geschweige gehört hat, denn er componirt blos bei der Nacht, – auf einmal läuft er ins dritte Zimmer hinaus, verschließt die Thüre, macht die Fensterläden zu und thut so geschäftig, daß ich gar nicht weiß, was das alles bedeutet. Endlich bringt er einen Pack Noten, setzt sich ans Clavier und spielt mir, nachdem ich ihm heiliges Stillschweigen angelobt hatte, die Ouvertüre und einige andere Stücke vor. Es ist ganz göttliche Musik. Und dann, was meinst du, giebt er mir sogar seine eigenhändige Partitur der Oper mit, um so nach und nach die Oper in Clavierauszug zu setzen. Nun sitze ich darüber und studire und freue mich, daß ich oft des Teufels werden möchte, – vor Freude.«

Der 54jährige weitbekannte Mann hatte den nach Ruhm strebenden Jüngling ganz bezaubert. »Wie überall verbreitete er durch eine talentvolle Mischung von wirklichem Wissen und Können, Lehrtalent, glänzender Diction, priesterlicher Würde, künstlerischem Glanz, aristokratischen Lebensformen und gehaltenem Denkerwesen einen Nimbus um sich, der den Eindruck seiner wirklichen Verdienste ungemein steigerte und besonders nicht verfehlte, auf die junge Künstlerwelt einen mächtigen Einfluß auszuüben,« sagt die Biographie. Und Weber selbst erzählt von dieser Zeit: »Auf Voglers Rath gab ich nicht ohne schwere Entsagung das Ausarbeiten größerer Dinge auf und widmete mich dem emsigsten Studium der verschiedenartigsten Werke großer Meister, deren Bau, Ideenführung und Mittelbenutzung wir gemeinschaftlich zergliederten und ich in einzelnen Studien zu erreichen und mir klar zu machen suchte.« Es war ein »einförmiges Leben«, das er jetzt in diesem eifrigen Wissensbetrieb lebte. Doch lernte er zugleich jene Wiener Musiker und Meister kennen, die in Mozarts und Beethovens Leben fortexistiren: Salieri, Teyber, Gyrowetz, Schuppanzigh, Hauschka, »lauter große Leute«, wie sie seinem an enge Verhältnisse verlorenen Blicke noch erschienen. »Hummel ist der geschmackvollste Clavierspieler Wiens,« schreibt er. Beethovens, des einzigen wirklich »Großen« jener Tage, erwähnt er nicht. Und doch muß er ihn schon damals gekannt haben. Der Zauberer Vogler hüllte ihm einen Schleier über den wunderthätigen Magus.

Durch solchen ausgedehnten Künstlerverkehr kam er denn auch bald wieder in sein Fahrwasser. »Ja, es war auch keine Kleinigkeit für eine schreibfähige Seele, an einem so vielgebärenden Orte beinahe neun Monate zu sitzen und – keine Note zu componiren!« ruft er aus. Es waren Variationen über Themen von Vogler, was er damals geschrieben. »Das sind selige Stunden, im Vertrauen eines solchen Mannes und belehrenden Kunstgesprächen zugebracht,« sagt er, als er im Frühling 1804 mit ihm bei dem alten Papa Haydn, dem »wahren Gepräg eines großen Mannes«, gewesen war und nachher noch bis Mitternacht bei Vogler geweilt hatte, dessen »Literaturwitz viel schärfer als der natürliche Haydns sei« und dessen Umgang, wie sein Freund, der Tyroler Offizier Gänsbacher, meinte, »schon hohe Schule gewesen sei«. Eine weitere bedeutsame Frucht dieses Verkehres war es, daß Weber durch den vielgereisten Mann auf den Werth der Volks- und Nationallieder hingewiesen ward, die gerade zuerst er wirkungsvoll für die Oper verwenden und in Liedern nachbilden sollte.

Auch an dem lustigen Leben der heiteren Kaiserstadt nahm er damals seinen wohlgemessenen Antheil und schwebte so in sprühendem Lebensgefühl und ernsten Arbeiten zwischen Gegenwart und Zukunft, als ein durch Vogler vermittelter Ruf ihn im Sommer 1804 als Orchesterdirector an das Theater nach Breslau führte. Die Jugendzeit war vorüber. Leben und Kunst hatten den noch nicht Achtzehnjährigen rasch reifen lassen. »Was Gott will! Ich scheine ein Fangball des Glückes zu sein,« schreibt er, »doch erfahre ich überall etwas Neues.« Jetzt hob ihn die Woge des Lebens auf höhere und weitere Gebiete, als er bis dahin gekannt, und er zeigte sich auch in ihnen als Herrscher.


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