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Wisse, o Wesir – möge Gott dir gnädig sein! –, viele gelehrte Ärzte haben sich in dieses Meer von Schwierigkeiten gestürzt und haben doch sehr wenig erreicht. Jeder hat das Thema von seinem eigenen Standpunkt aus betrachtet, um schließlich doch die Frage ungelöst zu lassen.
Von den Ursachen, durch welche die Unfruchtbarkeit der Weiber bedingt wird, will ich nur erwähnen: Verstopfung des Muttermundes durch Blutklumpen; Ansammlung von Wasser im Uterus; innere Schäden in demselben; Aussetzen der Menstruation; krankhafte Beschaffenheit der Menstruationsflüssigkeit; chronische Ansammlung von Luft im Uterus; fehlerhafte Beschaffenheit des männlichen Samens oder gänzliches Fehlen desselben; organische Mißbildungen der männlichen Geschlechtsteile. Andere Gelehrte schreiben die Unfruchtbarkeit der Weiber der Einwirkung von bösen Geistern oder von Bezauberungen zu. Unfruchtbarkeit trifft man oft bei Frauen, die sehr korpulent sind, so daß ihr Uterus zusammengepreßt wird und nicht den Samen in sich aufnehmen kann, besonders wenn das Glied des Gatten kurz ist und seine Hoden sehr dick sind; in solchem Fall kann der Zeugungsakt nur sehr unvollkommen vollzogen werden.
Ein Heilmittel gegen Unfruchtbarkeit ist das Fett des Kamelhöckers; die Frau streicht dieses auf einen leinenen Lappen und reibt ihre Geschlechtsteile damit ein, nachdem sie sich unmittelbar nach der Menstruation sehr sorgfältig gereinigt hat. Zur Vervollständigung der Kur nehme sie einige Beeren von der Pflanze, die man Nachtschatten nennt, presse deren Saft in ein Gefäß und füge ein wenig Weinessig hinzu; diese Medizin trinke sie eine Woche hindurch täglich auf nüchternen Magen; während dieser Zeit muß ihr Gatte sich des Verkehrs mit ihr enthalten.
Auch kann sie eine kleine Menge Sesamkörner zerstampfen und den Saft mit gepulvertem rotem Arsenik, vom Gewicht einer Bohne, mischen; diese Mischung trinke sie an jedem der drei ersten Tage, die auf ihre Periode folgen; dann wird sie imstande sein, ihren Gatten zu umarmen.
Dieses zweite Getränk nehme sie jedoch nur zu sich, wenn das erste wirkungslos geblieben ist; die Anwendung des zweiten wird eine heilsame Wirkung üben, wenn es dem allmächtigen Gott gefällt.
Es gibt auch noch ein anderes Mittel: Die Frau mache eine Mischung von Salpeter, Schafs- oder Kuhgalle und einigen Blättern und Körnern der Moschuspflanze. Mit dieser Mischung tränke sie ein Knäuel weicher Wolle und reibe nach der Menstruation ihre Scheide damit ein; dann empfängt sie die Liebkosungen ihres Gatten und wird schwanger werden, wenn es der Wille Gottes des Allerhöchsten ist.