Johannes Richard zur Megede
Das Prinzessinlächeln
Johannes Richard zur Megede

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Viertes Kapitel

Aber der Afrikaner beeilte sich mit diesem Wiedersehen nicht. Er mied die Brunnenpromenade, die Bäder, den Arzt selbst. Er hatte eine Angst vor dem Wiedersehen mit ihr – und diese Angst war kein Wahn.

Ueber Kissingen waren Tage der bleiernen Hitze gekommen. Das Thal dampfte wie ein laues Bad. Aber gerade diese afrikanische Hitze schien dem Kranken wohlzuthun. Sie mutete ihn an wie eine liebe Erinnerung, lockte ihn hinaus ins Freie. Er ging gewissenhaft all die sorgsamen, gepflegten Parkwege ab, die in sanften Schlangenwindungen die Wälder durchziehen. Die Hitze brütete. Das Buchenlaub duftete. Es war so schön, so einsam, während die elegante Welt Siesta hielt oder im wirbelnden Staub der Thalchausseen ihre Wagenausflüge machte, auf den Bergen zu wandeln, zwischen den hohen Stämmen mit mattem Vogelgezwitscher oder an den Waldwiesen mit ihrem würzigen Duft und ihrem Insektenleben zu träumen. Wenn zuweilen zwischen den Bäumen ein elegantes Frauenkleid hervorlugte, bog er ab. Auch seine Mahlzeiten nahm er nicht mehr im Hotel. 327

Einmal saß er auf der Bodenlaube zwischen den weitläufigen Burgtrümmern, die auf Kissingen hinabschauen. Die rote Stadt, das grüne Thal grüßten herauf. Die Saale wand sich als mattsilbernes Band durchs Wiesenland. Sie flimmerte, schimmerte, lächelte, und er nickte den Wellengruß zurück, mit dem sie zwischen Waldhügeln niedertauchte. Und angesichts dieser heißen Mittagsglut stieg ihm die Nixe der Erinnerung empor. Das Prinzessinlächeln! Eine Mädchengestalt war bei ihm, holder, lieblicher, angebeteter als je zuvor. Die Phantasie zog ihre schillernden Kreise, malte blaue, leuchtende Augen, zauberte weiches, zitterndes Goldhaar. Die paar ärmlichen Augenblicke seines Liebesfrühlings strahlten ihm. Wie anmutig sich die schlanke Gestalt beim Tanzen bog, wie die kleinen Grübchen lächelten bei seinem thöricht-heißen Geflüster! Wie sie nebeneinander ritten auf dem weichen Sandwege, frei, glücklich in der dürren, endlosen Ebene, deren nüchterne Linien ihren Thorenhoffnung- und Liebestraum so köstlich vergoldeten! Die alte braune Stute seines Obersten, die gerade einen kurzen Paradegalopp noch hinausbringen konnte und wegen ihrer sanften Gänge zum Damenpferd degradiert worden war – was liebte er dies Tier noch in der Erinnerung! Sein schneidiges Jagdpferd daneben ging nervös, tänzelte, schnaubte vor Ungeduld über diesen steifbeinigen Invaliden, an dem es bei jedem Galoppsprung um einen Kopf vorbeischoß. Und das eine Mal, als die Stute, vom Jugendmut des Kameraden angesteckt, durchgehen wollte, stolperte und noch im letzten Moment eine kräftige Hand die Stürzende aufriß. Die Comtesse Worki war sehr blaß geworden und lächelte doch. »Was bin ich nervös! Mit Ihnen kann mir ja gar nichts passieren, Herr von Henk.«

»Ja, Gräfin, und wenn ich einen Harrassprung 328 riskieren müßte deswegen, ich riskierte ihn auf der Stelle.«

Sie sahen sich an, mit einem heißen Augenleuchten er, sie senkte den Blick. Sie ritten im Schritt nach Hause und sprachen nicht viel.

Da begann eigentlich erst die stumme Augensprache, der beredte Händedruck. Ein rosiges Mädchenentzücken über diesen willenlosen Sklaven, ein trunkener Stolz auf diese liebe Herrin. Im Grunde waren sie beide noch Kinder. Aber die weichen Gefühle, die bei ihr sanft und rettungslos in einem wehmütigen Abschiedsseufzer dahinschmolzen, härteten sich bei ihm zu einem spröden, klanglosen Metall! Sie war geboren zu liebenswürdigem Bedauern, zu holdem Vergessen, er war ein schwerblütiger Thor, der verbissen gegen die dicke Mauer rannte, wo sie lächelnd durch die Thüre glitt. Und das goldene Riechbüchschen zum Schluß, das Andenken, das Amulett, das er zeitlebens nicht lassen sollte nach ihrem Herzenswunsch und das doch in demselben Briefe sorgfältig eingewickelt war, der ihm den Laufpaß gab! Sie begriff diese wahnsinnige Ironie nicht, die nur giebt, um zu nehmen. Er aber war eine hartnäckige Natur, die vielleicht auch dann noch auf Glück hoffte. Er hatte sich darum wohl nie klar machen wollen, warum er so schimpflich um die Ecke ging. Ueber ein Mädchenlächeln sich das Genick regelrecht zu brechen – nein! Lieber Spieler, Trinker, vielleicht Verbrecher, als zugegeben, daß sein bestes Gefühl ihn elend machte!

Auch heute. Er sah den Rosenschimmer der Vergangenheit, er fühlte den Odem verlorenen Glücks, aber wie immer suchte er nur die Schuld bei sich selbst. »Ich habe sie viel zu sehr geliebt,« murmelte er. »Aber nun wär's ja ausgestanden!«

Er ging hinunter ins Thal. Halbwegs am Hang stand ein einfaches Grabmonument mit einer schwarzen 329 Eisenplatte. Ein bayrischer Graf und Jägermajor war hier von preußischen Kugeln im Gefecht bei Kissingen gefallen. Das Eisen begann zu rosten, und es war eigentlich eine häßliche Vorstellung, hier an den Tod zu denken inmitten des üppigsten Grüns, des brütenden Lebens. Aber der Afrikaner blieb doch stehen und dachte, daß es etwas Schönes sei um solchen leichten und anständigen Tod. Den Tod hatte er verscherzt.

*

Er dehnte seine einsamen Spaziergänge immer weiter aus, er wandelte im Saalethal bis Bocklet und empfand es wohlig, wie die Sonne auf seinen Nacken brannte. Er marschierte tapfer die zwei Stunden bis zur Trimburg. Ein altes, mächtiges Schloß auf der Waldhöhe, lachendes Fruchtgefilde ringsum. Riesige Mauern, ein restaurierter Saal, in dem er seinen Landwein trank. In der Ecke stand ein altersbrauner Schrank mit wurmstichigem Schnitzwerk. Dazwischen war in schnörkeligen Buchstaben zu lesen, daß Gustav Adolf die Burg im Dreißigjährigen Kriege genommen und einem Grafen Solms zu eigen verliehen habe. Ein Solms und ein Henk hatten nach einem alten Turnierbericht einmal in Bamberg die Lanzen gebrochen, und der Henk hatte den Damendank davongetragen. Es war dies eine gern gepflegte Familientradition, die dem Epigonen aber erst jetzt wieder in den Sinn kam. Diese Erinnerung that ihm wohl und weh. Wenn es die Henks später so weit gebracht hätten wie die Solms, oder wenn er die Burg besäße jetzt, und es wäre im Mittelalter und er ritte ganz heimlich mit ein paar getreuen Gewappneten hinüber nach Kissingen, dem Grafen Stechelberg das Leben zu nehmen und die Frau . . . Ein düsterer Gedanke, aber er paßte zu dem Schloß und vielleicht auch zu dem Mann. 330

Er blieb lange. Es war eine schwere, schwüle, gedrückte Luft in dem Raum. Weinneigen standen umher. Ueber den klebrigen Tischen summten träge Fliegen. Vielleicht saß er hier in dem ritterlichen Bankettsaal, der nun zu einer Gaststube degradiert war. Es geht eben alles im Leben bergauf und bergab, und die neue Zeit verlangt auch ihr Recht. Und doch lebte zwischen diesen dicken Mauerwänden, in diesen tiefen Fensternischen noch heute etwas vom Mittelalter. Eine düstere Stimmung. Finstere, brütende Gewaltthat schien dieser Raum gerade jetzt zur stummen Mittagszeit auszuhauchen. Der Afrikaner sah vor sich hin. Was mag der Stechelberg sonst wohl sein? Wie mag er aussehen? Ein ganzer Kerl, dem noch heute der aufgeschlagene Turnierhelm edel zu Gesichte stände, oder ein fader Dandy, eine Null, die man nur wegzustreichen braucht, und sie ist nie gewesen? Jedenfalls, was der auch war, er hielt das Glück in seinen Händen. Und unwillkürlich fuhr dem Brütenden die Hand nach dem scharfen, schmalen Stilett, das er so ständig bei sich führte wie das goldene Riechbüchschen – zwei Amulette sonderer Art. Und ein verschleierter Augenblitz zuckte dem unklaren Rachegefühl nach. Die Fliege, die an seinem Weinglas genascht hatte, flog eilig von dannen, als hätte sie geahnt, welch schlimme Gesellen hier mit zu Gaste saßen . . . »Ob die Frau den Mann liebt?« – »Warum nicht!« Da lachte er kurz und hart auf und sah sich dann argwöhnisch in dem niederen Zimmer um.

Das Mädchen mit dem Mittagessen kam. Er hatte Hunger verspürt nach dem langen Weg. Jetzt schob er die Kotelette zurück. Ihm war nicht mehr nach Essen zu Mute.

Die Stimmung schien vorüber gegangen. Gewaltthat und er – im zwanzigsten Jahrhundert! Es 331 war ja nur zum Lachen. Und doch wurde ihm der Gedanke lieb, daß in diesem Schlosse sicher, in diesem Zimmer vielleicht, manch blutiger Rachezug geplant, manch schweres Todesröcheln verklungen war. Und er sah im Geiste deutlich die narbenbedeckten Knechte, die Sänfte mit der ohnmächtigen Frau und das Blut, das auf Helm und Lederkoller reichlich gespritzt war. Das Blut schreckte ihn nicht – es war ja Blut von einer Todeswunde . . . Die schönen alten Zeiten, wo noch das Recht unbestochen und ungerührt von der Klinge des Schwertes funkelte!

Dem Afrikaner ward es stechend heiß geworden. Das Burggemach drückte. Er ging ans Fenster, riß die Flügel auf und schaute hinaus. Das breite Thal lag friedlich, die grünen Höhen stumm. Der Hitzdunst wallte darüber, die Mittagsglut. Das mächtige Burggemäuer ringsum war von emsigem Buschwerk durchwuchert, und der Hundtagshimmel lachte aus den leeren Fensterhöhlen. Aber die grünen Blätter, die so kräftig herauf dufteten, hingen schlaff. Kein befreiender Windhauch – nur stumme, brütende Glut überall!

Der Afrikaner beugte sich weit heraus über die Plattform unten mit ihren alten Bäumen, ihren Biertischen und der plump vorspringenden Bastion zur Rechten. Auch hier hatte das Leben sein Recht verlangt. Die Mauerritzen klafften.

Die junge Natur triumphierte. In der grünen, lachenden Zerstörung dieser Zwingburg lag ein eigner Reiz. Ein Luftzug kam, ein schwaches Säuseln, die Blätter schwankten wie im Traum – und da kroch auch der Gruftgeruch des alten Schlosses herbei, der Moderhauch, der von dumpfen Verließen erzählte, von feuchtkalten Schrecknissen, zu denen nie ein Sonnenstrahl dringt. Es war ein häßlicher Geruch, eine häßliche Vorstellung, und dennoch thaten ihm beide 332 wohl . . . ›Wenn der andre da unten wäre im Dunkel und er hier oben in dem Licht mit ihr!‹

Auf der Landstraße, die durch Wald zum Burgberg führt, kamen Landauer gekeucht. Sie waren noch fern. Aber der Afrikaner mit seinem scharfen Auge glaubte deutlich helle Sommerkleider zu erkennen und bunte Sonnenschirme. Im Augenblick verschwand alles im Wald. Der Gast ging. Natürlich war es eine Vergnügungsgesellschaft, elegante Menschen – vielleicht sie . . . Unten der Schloßhof lag kühl – ein enger, wohlerhaltener Schloßhof mit verwitterten Inschriften. Ein blauer Briefkasten – ein dicker bayrischer Kaplan, der sich den goldhellen Saalwein wohl schmecken ließ –, ein Tourist, der eifrig Ansichtspostkarten schrieb. Um einen großen Tisch saßen fränkische Bauern, vierschrötige Gestalten. Sie sprachen im breiten Dialekt von der Heuernte. Auch eine Uniform war darunter, ein junger Artillerist, der wohl vom nahen Schießplatz herüber gekommen war und dessen Urlaub hier gefeiert wurde.

Als der Afrikaner hinaustrat in den Wald, trabten die Landauer gerade auf das Schloßthor zu. Er hörte ferne Herrenstimmen, Frauenlachen. Er bog um einen Mauervorsprung und ging tiefer hinein ins Grün. Der Menschenlaut verklang. Da blieb er stehen, sich den alten Turm noch einmal zu beschauen. Er nickte ihm zu. Dies mächtige Gemäuer, wie es so grau und dumpf und leblos aus der feisten Mittagsglut herausragte, paßte ihm in die Stimmung. Plötzlich hörte er über sich sprechen.

»Guten Morgen, Trimburg!« Und zugleich beugte sich der lustige Leutnant, sein Theaternachbar, über ein Stück Mauerwerk.

Ein Unsichtbarer antwortete darauf: »Olle, düchtige Mauern! . . . Daran mag sich mancher Bauernschädel dösig gerannt haben. Schöne Zeiten, als die 333 Kerls noch kuschen mußten!« Es war wohl der verbissene Leutnant von damals.

Auf der Zinne des Bergfrieds wehte ein Damentaschentuch. »Wunderschön hier oben! Eben eine Schlange gesehen . . . Wenn man lange 'runterguckt in alle diese Mauerhöhlen, ist es ordentlich zum Gruseln! . . . Kommt niemand mehr 'raus?«

Der lustige Leutnant rief durch die hohle Hand zurück: »Danke schön! Bleiben lieber hier. Der Gräfin ist die Turmtreppe zu düster.«

»Vielleicht ein Meuchelmörder gefällig, gnädige Frau? – Es kraucht da unten so was 'rum.«

»Ach Sie!« Das Damentaschentuch verschwand.

Der Afrikaner machte sich davon. Aus einer Fensterluke oben schimmerte eben blondes, goldiges Haar, aber der Kopf abgewandt. Es war die Markgräfin Stechelberg.

Er hatte nach Hause gehen wollen, wenigstens den kurzen, bleiernen Schlaf zu suchen, aus dem er immer schweißgebadet, von Fieberträumen geängstigt, erwachte, – aber er zog es jetzt doch vor, zu bleiben und ziellos im Holz umherzustreichen.

Um diese Burg lag ein Bann, ein lichter und ein blutiger – und der Mann wußte nicht, welcher ihn stärker hielt. Es trieb ihn im Kreise. Er mußte immer wieder zurückschauen nach den stolzen Trümmern, die altersgrau und trotzig aus dem Grün schauten, und je weiter er ging, um so höher schienen sie zu wachsen, breiter zu werden, steinerner, bis die plumpe Masse wieder zur ungebrochenen Zwingburg verschwamm, zum finsteren Tyrannen, der hochmütig auf diesen erbärmlichen Wald herabsah, der jetzt nur noch ein lustiger Pfingstschmuck dieses alten Riesen schien. Mochte im Frühling das Grün auch noch so hell und siegesfreudig blinken, mochten ihm auch Stürme und Regen gute Verbündete sein gegen den 334 aufgezwungenen Herrn, ob auch der alte Bau klaffte, bröckelte, schwand – wie viel junges Leben, wie viel Baumgenerationen mußten noch morschen, sinken, bis der Zahn der Zeit endlich den letzten Stein da oben gebrochen und nur noch flüsternde Buchenkronen von dem wilden Gesellen erzählten, den längst vergangene Baumgeschlechter erst in jahrhundertelangem Kampf gezwungen! Während der Afrikaner im tiefen Buchenlaube watete und berechnete, wie viel Grün sterben und wieder auferstehen müßte, ehe die Zwingburg sich ergab, schien ihm der dumpfe Modergeruch des Mittelalters sich mit dem kräftigen Blätterduft zu mischen.

Als er auf vielen Irrwegen hinunter ins Thal kam, wo reifende Aehrenfelder am Waldsaum entlang zogen, fuhren auf der Landstraße drüben die Landauer wieder ab. Er schaute scharf hinüber. Er hätte gern aus den hellen Kleidern heraus das Gewand einer Frau erkennen mögen, der einzigen Frau seines Lebens . . . und auch den Mann, ja, auch den Mann! Aber nur weiße Staubwolken wirbelten, wogten, das Gelächter einer sehr lustigen Gesellschaft verklang mit dem Wagenrollen. Der Afrikaner sah noch nach, als die Landauer längst hinter der nächsten Wegbiegung verschwunden und auch das letzte Staubatom verronnen.

»Ja, auch den Mann . . .« wiederholte er.

Er dachte an die Frau und sah den Mann. Es war seltsam. Eine dumpfe Empfindung stieg ihm auf gegen den Mann, den er nie gekannt, und der ihm doch das Glück nahm. Durfte das der Mann? Hatte überhaupt ein Mensch auf dieser Welt das Recht, Mia von Worki zu besitzen, die er nicht besitzen durfte? . . . Der ganze wilde Egoismus der Liebe erwachte, die blinde Empörung gegen den ahnungslosen Räuber seines Glücks. Wer die Frau liebt, muß den Mann hassen . . . Aber Mister Frederick 335 war ein schwerfälliger Träumer, der nüchtern wog und trunken handelte.

»Nein, das ist schlecht, das ist unfair im höchsten Grade! . . . Was sind das für wahnsinnige Gedanken? Ich habe mich selbst ruiniert – ich selbst – und will andre verantwortlich machen!«

Er ging einige Schritte, dann blieb er wieder brütend stehen.

»Ob sie ihn liebt? – Wenn sie ihn schon vor mir geliebt hätte?« Da begannen ihm die Schläfen zu brennen, er verspürte einen unerträglichen Druck auf dem Kopf und war froh, als er endlich in das reiche, fränkische Dorf kam, das zu Füßen des lang hingestreckten Burgberges lag.

Dort trank er Wein – viel Wein.

Auf einer uralten Quaderbrücke passierte er später die Saale. Der Fluß blieb dann zur Rechten, bald ferner, bald näher, in sanften Bogen dahinziehend und freundlich blinkend zwischen grünen Wiesen wie immer. Hart zur Linken der Fahrstraße stieg waldige Höhe empor und säumte das Thal mit weichen, verschwimmenden Berglinien. Die Sonne küßte in einem tiefen Purpurlächeln die strahlenden Buchenwipfel oben . . . Es wurde lichtdämmerig. Wiesen und Wald hauchten ihre Düfte. Die Baumschatten streckten sich riesig über die weiße Chaussee weg bis weit hinein ins Wiesenthal; die dürstenden Blätterkronen netzte erfrischend der murmelnde Fluß. Von Kissingen her kamen Radfahrer, dann ein ganzer Trupp Arbeiter in Blusen mit plumpen Schuhen; sie hatten es eilig mit der Heimkehr. Es fiel kein Tau. Die Tageshitze brütete unbeweglich fort. Jetzt, wo die Waldvögel verstummt waren, tönte der Heuschreckengesang auf den Wiesen lustiger. Sterne begannen zu flimmern. Die weichen Lichter, die sanften Farben einer heißen Sommernacht sanken auf das Thal wie ein Schlummergewand. 336 Der Wald lag dunkel, regungslos. Hüben und drüben zog er jetzt heran, die weiße Straße einhegend, umschlingend. Es war dunkel trotz der Sterne. Zuweilen blinkte die Saale herauf, glitzernd, strudelnd. Ein Koboldwinken, ein Elfenkichern . . . Der Wald aber, dem die Flußnixen neckische Märchen erzählen wollten, schlief. Er war müde von dem langen, heißen Tag.

Der Afrikaner war stehen geblieben. Das tiefe Dunkel, die lastende Stille hatten es ihm angethan. Wie wohlig die Nacht, die Einsamkeit! . . . Er verlor sich in Erinnerungen. Einmal murmelte der Fluß lauter, ein Zweig nickte . . . Der Mann schaute träumend auf. Er dachte an Afrika, den Nachtzauber einer noch ungebrochenen Natur. Warum war er nicht geblieben, trotz Fieber, Verlassenheit? Es war ihm unter dem Tropenhimmel doch so viel wohler gewesen! . . . Man stirbt schneller dort. Es giebt in der Wildnis so viele Wege zum Jenseits – das Fieber, der Schlangenbiß, der Giftpfeil und manch andres noch. Der Tod, der in jeder Wasserlache lauern kann, hat seine Schrecknisse fast verloren. Die Gewißheit, stets seine Nähe zu ahnen, macht den Sensenmann zur Vogelscheuche . . . Und plötzlich überkam ihn ein wildes Heimweh nach der neuen Heimat da drüben. Er sehnte sich nach dem dumpfen Klang der Negertrommel, dem Schnaufen des Flußpferdes im Sumpf. Wo hier nur Vergangenheit war, war dort nur Gegenwart. Der Mann gilt, nicht sein Ruf! . . . Warum war er in ein Land zurückgekehrt, das nur Erinnerungen aufwühlte? Und er empfand die tiefe Verachtung aller Wildnismenschen für diese vergiftete Kulturlüge, für diesen täuschenden Lappen von Zivilisation, der mit tückischen Stacheln besät ist und schmerzender als schwerste Wunden. Kultur ist Wahn. Besser ein wüster Trank aus einer übervollen Schale, 337 wie's alle Wilden lieben, als nippen und wieder nippen und dann am Ende zu spüren, daß der milde Trank doch Schierling war . . . »Ach, zurück, zurück!« – Die Oasenfreuden, die ihn doch gelockt, schienen ihm schal. Er vergaß vollkommen, daß eine alte, schlecht verheilte Wunde aufbrach und daß brütende Menschen wie er fast immer an alten Wunden sterben, auch da drüben. Er lachte vor sich hin. »Die Hand . . . der Kopf . . . der Wille . . . Was wißt ihr hier, wie oft mein Leben an meinem Gewehrabzug hing! Ein feiges Beben des Fingers – und adieu! . . . Wer hat mich da drüben gefragt, was ich war? Niemand. Jeder nur, was ich bin . . . Warum mußte mich dieser englische Arzt durchaus nach Europa schicken, nach Kissingen? Ich fühle mich auch körperlich elender als je . . . Ich gehöre nicht mehr hierher! Es war ein Wahnsinn. Da drüben würde ich sicher gesund geworden sein, während ich hier sicher sterbe . . . Ach Gott, wenn ich doch fliegen könnte!«

Und während er einer thörichten Erinnerung nachhing, sich ein Leben malte, das er nie gelebt, überhörte er ein dumpfes Wagenrollen in seinem Rücken vollständig.

Plötzlich rief eine hochmütige Herrenstimme: »Weg da! Sie hören doch . . . Sollen wir vielleicht Ihretwegen mitten auf der Landstraße stoppen?« Es waren die Landauer mit der lustigen Gesellschaft von der Trimburg, die unterwegs noch Station gemacht haben mußten. Der verbissene Leutnant, links neben dem Kutscher sitzend, führte den Zügel, und die Mietsgäule lagen im schärfsten Trab.

Der Afrikaner war unwillkürlich zurückgesprungen, von einer Scheuklappe fast gestreift. ›Schufst, was unterstehst du dich!‹ wollte er in einer brutalen Zornesaufwallung nachrufen, aber der Ton blieb ihm in der Kehle stecken. 338

Der zweite Landauer kam rasch hinterher. Auch hier kutschierte ein Herr. Es galt wohl eine Wette. »Achtung . . . Pardon . . .« Der Tonfall unbedingter Höflichkeit. Die Peitsche senkte sich wie zu einem halben Gruß.

Der Afrikaner, der zur Seite getreten war, zog den Hut. Ein Frauenkopf neigte sich anmutig.

»Das ist er – das muß er sein!« sagte der Zurückbleibende zwischen den Zähnen. Und er rief sich noch einmal die ziemlich klaren Umrisse der Gestalt zurück – schlank, vorgebeugt, ein langer Schnurrbart und die Zügel in der schmalen Hand, so ruhig, so sicher . . . Er wiederholte auch den leicht näselnden, vornehm lässigen Ton. In diesem Ton lag etwas, das ihn tiefer verletzte als der brutale Ruf vorher.

Links bog ein Fußweg in den Wald. Dem Afrikaner war die breite Landstraße vergällt, und er trat gern in den tieferen Schatten. Es giebt Augenblicke im Leben, wo man allein sein will und im Dunkeln.

Als er später wieder ins Freie kam – Wiesen am sanften Hang und blasse Kornfelder –, zuckten über Kissingen die Leuchtkugeln eines großen Feuerwerks. Es war ein wunderhübsches Bild: der matte Sternenhimmel, die Sommerstille und die feurigen Lichtgarben, die zischend aufprasselten und im sanften Funkenregen niedersanken. Auf Augenblicke war die ganze Stadt sichtbar in eigentümlich fahlen Umrissen. Das dumpfe Summen einer großen Menschenmenge drang bis hierher. Der Afrikaner ging weiter, während das Licht bald in breiter, roter Funkenkaskade die Bäume des Kurplatzes überströmte, bald als schlanker Kometenschweif bis zu den Sternen reichte, hoch oben in leuchtende Meteore zerstiebend. Das Schauspiel sagte dem Manne wenig. Viel Lärm, viel Licht um nichts! Nur nach dem letzten 339 verlorenen Funken suchte er immer und wie der winzige Glühpunkt erst schwankend irrte in der Sternennähe und dann rasch verglimmend fiel. Vielleicht klang eine verwandte Saite in seiner Seele an – der kurze, thörichte Traum im eignen Lichte, das schnelle Versinken nachher im fremden Dunkel, im Nichts!

Der Weg verengte sich zu einem düsteren Heckenpfade. Nach der blendenden Helle eben trat der Fuß hier unsicher in der Dunkelheit. In einer baumbeschatteten Einbuchtung standen ein paar Kirchhofskreuze. In dem Augenblicke, da der Afrikaner bei ihnen war, ergoß sich ein Strom bengalischen Lichtes über das ganze Thal, die Wiesen, den Wald; selbst die Ruinen der Bodenlaube hoben sich in lichtgrauem Scheine gegen den Himmel ab. Auch über die Grabkreuze flutete der Strom. Der Afrikaner beugte sich auf das Eisen, die Inschriften zu lesen: Drei namenlose Preußen, ein Fähnrich von Notz . . . Der Schimmer verglomm. »Ich habe merkwürdiges Glück mit Gräbern – nach jedem großen Spaziergang Tote . . .«

Das Hotel schien ausgestorben, nur der Portier stand in der Thür und freute sich am Feuerwerk.

»Schon zurück, Herr Frederick? Die Hauptsache kommt ja noch.«

Der Afrikaner zeigte auf seine bestaubten Stiefel. »Ich war auf der Trimburg und habe gerade genug.«

Dann trat er noch einmal zu der Fremdentafel.

»Suchen Sie jemand?« fragte der Portier höflich.

Der Afrikaner sah die Namenreihe lange an. »Nein, nein . . . Wohnen eigentlich Stechelbergs in diesem Haus?« Er that's scheinbar ohne Absicht, und doch dachte er nur an die beiden.

Der Portier erwiderte: »Das Schlafzimmer ist gerade unter Ihrem. Werden Sie manchmal gestört?«

»Ich habe noch nie einen Laut gehört.« Er 340 wandte den Kopf weg. »Ob wohl im Lesezimmer jemand sein mag?«

»Ich glaube nicht.«

Unterwegs im Korridor begegnete ihm ein Herr, der höflich auswich. Er erkannte die schlanke Gestalt sofort wieder. Ein blaßblondes hübsches Gesicht, über den schmalen Lippen der weiche, peinlich gepflegte Bart. Er mochte Mitte Dreißig sein, vielleicht Diplomat; der Nacken war ganz leicht gebeugt, wie vorhin auf dem Kutscherbock auch. Als der Afrikaner ohne Gruß vorüberging, schaute ihm der Fremde einen Augenblick nach. Ihm aber bebte die Hand, als er die Thür zum Lesezimmer aufklinkte.

Der Raum, den er noch nie betreten, war ein Hotelanhängsel neuesten Datums, ein Glaskasten mit heißer, trockener Luft. An dem Schreibtisch saß eine Dame, und die Feder flog eilig. Es war die Augustaschwester. Der Afrikaner ging leise, um nicht zu stören, zum nächsten Stuhl, wo eine Zeitung noch aufgeschlagen lag. Ein feiner Duft nach Rivieraveilchen stieg von dem Papier auf. Jemand mußte vor wenigen Augenblicken hier gesessen haben, vielleicht eine Dame . . . Er blickte interesselos in das Blatt. Bei dem Rascheln sah die Schreibende auf.

»Guten Tag,« nickte sie herüber.

Er erhob sich halb. »Guten Tag, gnädiges Fräulein. Störe ich vielleicht? Ich kann gern wieder gehen.«

»Im Gegenteil. Es ist ein ganz gleichgültiger Brief und sofort zu Ende.«

Nach einigen Augenblicken stand sie auf und setzte sich zu ihm herüber in einen strohgeflochtenen Lesestuhl. Der Afrikaner hatte daran gedacht, sich vorzustellen, aber sie war schon orientiert und sagte wie zu einem alten Bekannten:

»Na, wie geht's, Herr Frederick?« 341

»Wie's unsereinem gehen kann.«

»Aber Sie sehen schlecht aus!« sagte sie, sich verbeugend.

»Ich gehe sehr viel.«

»Na, wenn das nur gut ist! . . . Uebrigens, wenn Sie fünf Minuten früher gekommen wären, hätte ich Sie der Gräfin Stechelberg hier vorstellen können. Sie interessiert sich sehr für alles Exotische. Dem Grafen müssen Sie sogar eben begegnet sein.«

»Ich begegnete allerdings einem Herrn . . .« Er hatte das Zeitungsblatt hingelegt und sah auf seine Hände. Durch seinen ganzen Körper ging ein wonniges Rieseln. Der Veilchenduft, der Duft von einst! Jetzt wußte er allerdings, wer ihn hier zurückgelassen . . . Wie treu sie doch war in allem! Er sog den Duft ein wie köstliches Gift.

Die Augustaschwester setzte sich energisch im Stuhl zurecht. »Ich habe mit unserm Hofrat gesprochen. Kissingen ist gar nicht für Sie. Viel eher Wiesbaden – und vor allem Ruhe. Gehen Sie doch hier in ein Sanatorium! Sie sehen wirklich miserabel aus . . .«

»Das kommt von der Beleuchtung.«

»O nein, die ziehe ich schon berufsmäßig ab . . . Wollen Sie später wieder hinüber nach Afrika?«

»Natürlich.« Er sah wieder auf seine kranken, verbrannten Hände. »Dieser Graf Stechelberg, was ist er eigentlich?«

»Zurzeit nichts. Wenn man so viel Geld hat! . . . Aber er war bis vor kurzem Offizier. Zuerst Garde-Ulan, dann elfter Kürassier. Ein schreckliches Nest da ganz oben!«

Der Afrikaner zuckte zusammen.

»Sehen Sie, das Fieber kommt wieder!« Und sie drohte scherzend mit der Hand. »Aber der Graf hat nichts verbrochen. Seine Versetzung zur Linie 342 sollte nur ganz vorübergehend sein. Er war Springer und hätte gewiß Carriere gemacht . . . Kolossale Konnexionen! . . . Aber gerade in dem kleinen Nest hat er seine Frau kennen gelernt. Sie ist eine Gräfin Worki. Ich kam damals nicht auf den Namen. Reich ist sie nebenbei gesagt auch. Wo Tauben sind, fliegen Tauben zu . . .«

»Hm . . . Wenn sie nur glücklich sind!« Er sah plötzlich auf und der Augustaschwester gerade ins Gesicht.

Die zuckte die Achseln. »Glücklich? – Das weiß ich nicht!« Und wie unsre Untergebenen stets unsre schärfsten Kritiker sind, fuhr sie sehr sachlich fort: »So vornehme Leute hätten zu wirklicher Liebe gar keine Zeit. Heute hier Gesellschaft, morgen dort Ball. Dann kommt der Schneider zum Anprobieren, die Jungfer zum Frisieren. Stechelbergs haben selbst hier keinen Augenblick für sich allein. Wir, in abhängigen Stellungen, denken immer, wir sind Sklaven, aber die sind noch viel mehr Sklaven. Stechelbergs gehen genau so nebeneinander her wie ein Prinz und eine Prinzessin aus regierendem Hause. Wenn sie nicht außerhalb etwas haben fürs Herz – in der Ehe haben sie's ganz sicher nicht! . . . Aber sie fühlen sich recht wohl dabei. – Die Gräfin ist allerdings wunderhübsch und wirklich gutherzig. Aber trotzdem würde sie für einen andern keinen Finger ins kalte Wasser stecken. Sie würde denken, jemand könnte es sehen. Und daß sie immer jemand sehen kann unbeschadet, das ist doch bei Stechelbergs der ganze Lebenszweck . . . Sie ist übrigens nicht krank, aber 'ne Schwester und 'n bißchen leiden –, das macht sich so nett!«

Er war rot geworden und kniff die Augen zusammen. »Sie urteilen sehr hart!«

»Das lernt man. Aber da Sie, wie sämtliche Herren hier in Kissingen, ein Faible für die Gräfin 343 zu haben scheinen, so wird eben wohl aus mir der richtige Frauenneid sprechen. Ich bin aber nicht neidisch. Davor schützt mich mein Kleid. Ich ärgere mich höchstens in stillen Stunden, daß ein so reizendes Geschöpf nicht einen Menschen glücklich machen konnte, der sie von ganzem Herzen lieb hat! Es ist eigentlich lächerlich – das hat nun alles und in Wirklichkeit nichts . . . Ja, ja, wir Schwestern sehen hinter manche Thüren, wohin andre nicht sehen können. Und dann habe ich auch den Verdacht, die Leute wollen im Grunde ihres Herzens weder glücklich sein noch glücklich machen. Sie sind herzenslau. Und vor einer großen Liebe stände die Gräfin genau so ratlos, wie ich vor einem Ihrer afrikanischen Flußpferde stehen würde. Ich würde natürlich schließlich davonlaufen. Und Erlaucht, wenn sie auch Gegenliebe spürte, würde eine Weile vor dem großen Rätsel wie verzaubert stehen und dann eine schreckliche Angst empfinden vor diesem Ungewöhnlichen! Sie würde laufen, was sie laufen könnte. Und wenn sie atemlos in ihrer eleganten Wüste angelangt wäre, sie hauchte nur ein tiefgefühltes Gott sei Dank! . . . Von der großen Liebe nachmittags im Fauteuil in einem hübsch eingebundenen Buche lesen – o, sehr gern! Vielleicht sogar ein paar sentimentale Verse in einem Brief an die beste Freundin . . . So weit langt's. Fragen Sie mal ihren Vetter, den Baron Scherten! Der denkt genau so wie ich.«

Der Afrikaner hatte die Lippen aufeinander gepreßt, die Muskeln in seinem Gesicht vibrierten. Er mußte schweigen. Ritterlichkeit von Mister Frederick einer Gräfin Stechelberg gegenüber war lächerlich oder verdächtig.

Nach einer langen Pause fragte er: »Also Sie meinen, daß Gräfin Mia nicht glücklich ist?«

Die Augustaschwester sah ihn argwöhnisch an. 344

»Sie wollen die Gräfin nicht kennen und kennen sogar ihren Vornamen?«

»Der Portier sagte ihn mir ungefragt.«

»Na, da Sie's durchaus wissen wollen – glücklich ist die Ehe thatsächlich nicht. Darauf kann ich jeden Eid leisten.«

Draußen im Korridor schlug die elektrische Glocke an. Die barmherzige Schwester erhob sich. »Die Gräfin will zu Bett gehen. Das ist das Signal für die Jungfer. Gute Nacht, Herr Frederick.« Sie reichte ihm wie einem Kameraden die Hand.

»Gute Nacht, gnädiges Fräulein.«

Einen Augenblick blieb er bewegungslos stehen. Dann begann er unruhig im Zimmer auf und ab zu gehen.

»Sie lügt! – Alle diese Weiber lügen . . . Es ist er – er! . . . Ich kenne diese blonden, glatten Schufte.«

Ein Kellner guckte verschlafen durch die Thür. Das erinnerte den Afrikaner, daß auch für ihn Schlafenszeit wäre. Er nahm noch einmal verstohlen die Zeitung von vorhin und suchte den Veilchenduft. Ein Hauch war geblieben, ein leiser, leiser Hauch.

Er that diese Nacht kein Auge zu. Er horchte und horchte fiebernd nach unten, wo Stechelbergs schliefen. Ob sie schlief? Ob sie überhaupt schlafen konnte? Kein Laut antwortete.

Mia Stechelberg schlief in der That sanft und fest wie immer.



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