Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Ein freyer Platz mit Don Piedros Grabmahl.
Dom Juan und Kaspar.
Kaspar lauft voran
Juan: Heh! heh Kaspar! wo willst du hin?
Kaspar: Fort will ich! Ich mag nicht mehr bey Ihnen bleiben. Bin froh, daß ich in der Stadt bin.
Juan: Schau, wie albern du bist. Jezt können wir hier in der stillen Ruh leben. Unsre Feinde können uns nicht belangen. Und wenn man auch ihren Tod erfährt, wer wird mir ihn zur Last legen. Ich bin hier in der Stadt. Wer kann wissen, was auf dem Lande durch böse Menschen geschieht.
Kaspar: Ja, wenns so wär, so hätt ich jezt einen ruhigen Dienst. Und hab ichs böse mitgemacht, kann ichs gute wohl auch ertragen. Und wenn Sie mir versprechen keine schlechten Streich mehr . . .
Juan: Wenn hab ich den jeh begangen? Die Zunge reiß ich dir heraus, wenn du solche Dumheit daher lallest.
Kaspar: Seyn Sie nur wieder gut, Ich hab schon vergessen, daß Sie allezeit recht haben müssen . . . Doch nehmen Sie mirs nicht übel . . . wo werden wir dann hier wohnen?
Juan: Wo? . . . Wo anders als in der Behausung meines Vaters!
Kaspar: Das freut mich! das ist wenigstens ein kleines Zeichen ihrer Besserung . . . aber wie wirds dort aussehen . . . Ihre Frau Gemahlin Donna Elvira wird auch dort wohnen?
Juan: Wenn auch. Ich will ihr rathen ernstlich rathen sich zwischen vier Mauern einzusperren. Bins müde ihr Gewinsel anzuhören, und mir Erinnerungen machen zu lassen, die ich sehr gern vergessen möchte . . . Doch was ist hier für ein prächtiges Ehrengebäude . . . ein Grabmahl! . . . und welche bekannte Gesichtszüge? . . . Und die Innschrift: »Dom Piedro ruhet hier!« Bravo lieber Alter! Hab dir auch zu der Ehre geholfen . . . Dank mir! auch du Künstler, und du Stein, den ich durch meine That verewigt habe . . . zu Kaspar Was fehlt dir?
Kaspar: Mir wird todten Übel! . . . das ist leibhaftig das Gesicht des Dom Piedro den Sie . . .
Juan: Der mir, willst du sagen, unvorsichtig an die Spitze meines Degens rannte.
Kaspar: Ist auch wahr: Schon wieder einer von den Angerennten . . . Nun, wie gefallt ihnen der Spaß?
Juan: Trefflich . . . Und ich kann mich nicht satt daran sehen. Der Kerl sieht hier besser aus, als in seinen Lebzeiten. Will ihm doch die Ehr erweisen ihn hier zu besuchen.
Kaspar: Herr! gehen sie doch nicht hin.
Juan: Warum?
Kaspar: Es ist eine übertriebene Höflichkeit einen zu besuchen, den sie erstochen haben.
Juan: Umgekehrt! Mit diesem Besuche will ich ihm eine Höflichkeit erzeigen, und wenn er zu leben weiß mußs ihn freyen.
Kaspar Herr! gehen wir lieber. Er schaut auf uns, als wenn er uns nicht gerne sähe.
Juan: Er thät sehr unrecht, die Ehre, die ich ihm erweise, schlecht aufzunehmen. Frag ihn, ob er diesen Abend mit mir speißen will.
Kaspar: erschrocken H . . . e . . . rr . . . ich finds ganz überflüssig.
Juan: mit Grim Frag ihn, sag ich . . .
Kaspar: Aber . . . Herr . . . ich bin ja kein Narr . . . der mit einem Stein reden will.
Juan: wie oben Thue, was ich dir sage . . .
Kaspar: Das hab ich doch mein Lebtag nicht erlebt . . . Herr Don Piedro . . . ich lach über die Narrheit, aber mein Herr wills haben Herr Dom Piedro . . .
Man sieht um das Pferd herum Feuer
Kaspar: zu Juan, der in Gedanken auf, und nieder geht, ängstlich Herr Patron . . . Dem Schimmel ist ein feuriger Seufzer ausgekommen.
Juan: Narr! was fabelst du? Steht noch der alte Quark, wie er stets gestanden. Geh beschwör ihn . . .
Kaspar: Kein solcher Übermuth ist nicht erhöret worden . . . Herr Don Piedro . . .
Piedro: öfnet den Mund
Kaspar: noch furchtsamer Herr Juan. Der Stein hat mich . . . gefressen.
Juan: Vexiere nicht. Ich schlag dich tod, wenn du nicht Wahrheit redest.
Kaspar: Sie müssens an meinem Angstschweiß merken. Ich kann nicht mehr reden . . . redens nur selber mit ihm.
Juan: Will dir deine Feigheit handgreiflich machen, wenn du lügst . . . Piedro! Ich beschwöre dich. diesen Abend mit mir zu speisen. Wirst kommen?
Piedro: Ja! . . .
Kaspar: Nein, da bleib ich nicht mehr . . . Wenn Steine reden, müssen Menschen schweigen. lauft fort
Juan: Kom nur! . . . doch es ist nur Tand . . . Kaspar! Kaspar! Wohin eilt der Narr. geht nach
Zimmer im Hause des Dom Alvaretz. Tisch mit Liechtern, und Armsessel.
Dom Alvaretz, ein Greis.
Alvaretz: Mißgünstiges Verhängniß! Kann ich denn nicht aufhören zu leben? Muß ich die Last dieses siechen Körpers noch immer herumschleppen? Ach! wie schlecht wissen wir doch, was wir thun, wenn wir nicht den Himmel alle unsre Wünsche alle seiner Gnaden anheimstellen. Wenn wir ihm mit unüberlegten Bitten beschwerlich sind . . . Hab ich mir wohl was sehnlicher gewünscht, als einen Sohn? Hab ich ihn nicht durch unaufhörliches Flehen erbetten? . . . Und dieser Sohn, der die Freude, der Trost meines Alters seyn sollte, ist der Kummer, und die Quall meines Lebens. Gleichwohl, wenn er Missethaten auf Missethaten häufet, muß ich erleben, muß's erfahren, wie niederträchtig, und gesetzwiedrig er handelt . . . barmherziger Himmel! löse die Schwachen Bande auf, die mich hier noch fest halten. Laß nicht zu, daß ich das traurige Ende meines ruchlosen Sohnes erfahren muß. Gib mir Gnade, und wenns möglich ist, verleih' Sie auch dem Bösewicht! dazu
Juan, und bald darauf Kaspar.
Juan: Guten Abend, Dom Alvaretz!
Alvaretz: Wohl gut, daß du dich nicht unterfangest mich Vater zu nennen, dein Gesicht glühet; von bösen Ränken so erhitzt, wagst du es unter mein Angesicht zu kommen? Von welchen schlechten Thaten rauchet dein Körper? Es ist ein Dampf um dich, der dich, wie Furien umgibt. Solls denn nicht möglich seyn, dich von deiner Lasterbahne abzubringen? Willst du deine thierische Triebe die Kräfte der Natur erschöpfen lassen, und so in deiner Jugend ein Greis werden. Wird dein Geist stets von Fleisch geleitet? Erhebst du dein Herz nie gegen den Himmel, der dich für deine Frevelthaten züchtigen, und vernichten kann. Empfindest du keinen Funken der Reue?
Juan: Wenn Sie Ihre Lunge nicht so belästigen, wenn Sie nicht so viel reden möchten!
Alvaretz: Ja, vermessener Mensch! Ich will noch mehr reden, obschon ich weiß, daß meine Schwachen Worte in dein verstocktes Herz nicht eindringen. Sollst aber wissen, unwürdiger Sohn, daß meine väterliche Liebe, durch deine niedrigen Handlungen unterdrückt, daß ich deinen Unordnungen ein Ziel setzen, dem Zorn des Himmels zuvorkommen, und durch Strafen, an dir die Schande auslöschen will, daß ich dich erzeuget habe.
Juan: Zu was alles dieses. Bin eben auf den Weeg mich zu bessern. Will alles thun, was Frömmigkeit und Reue fodert.
Alvaretz: Gott gebe, daß du wahr redest, daß du kein Heichler bist . . . Diese schnelle Veränderung dringt mir zu stark ans Herz, kann nicht hier bleiben . . . Ist's dein ächter Vorsatz dich zu bessern, geb ich dir hiemit meinen väterlichen Seegen: täuschest du mich, und spottest den Himmel? so hast du hiemit mein Fluch. geht
Kaspar: der eben eingetreten Nun hat ihnen der Herr Vater wieder einmal die Wahrheit gesagt? Seyn Sie gleich wohl dadurch bewegt worden? Nun das soll mich freyen, wenn sich mein Herr bessert.
Juan: der unbeweglich mit zur Erde gesenkten Haupt da gestanden bricht in ein helles Lachen aus
Kaspar: Was? Sie lachen.
Juan: Was soll ich sonst? was kümmert mich das Geschrey eines Kindes?
Kaspar: Wer? ihr Herr Vater wär ein Kind?
Juan: Wie denn anders? als Kinder werden wir gebohren, als Kinder gehn wir von der Welt. Das Alter macht verdrißlich, der Geist wird schwach, und die Ideen finster. Was soll mir allso ein solch abgenutzter Wirwar? Hab selbst Liecht genug, die ofne Welt zu sehen.
Kaspar: Nein, sie haben kein Liecht, Sie haben eine Fackel, die ihnen zu allen Spitzbübereien leichtet.
Juan: Hab ich allso unrecht?
Kaspar: Freylich habens Unrecht . . . ist denn das erlaubt?
Juan: langt nach den Degen Ich hab recht, sag ich!
Kaspar: Ja, sie haben recht, sag ich. Es ist eine Thorheit, daß ein Vater seinen liederlichen Sohn bessern will. dazu
Donna Elvira.
Elvira: Entsetzen Sie sich nicht Don Juan. Mich nöthiget ein wichtiger Bewegungs Grund zu diesem Besuche. Bin nicht mehr die erzörnte Elvira, die böse Wünsche wieder Sie that, und dem Himmel zur Rache auffoderte. In meinem Herzen ist noch eine Flamme für Sie zurückgeblieben, die von aller sinnlichen Gemeinschaft gereiniget ist. Eine heilige Zärtlichkeit, die sich allein um ihrentwillen Kummer macht.
Juan: zu Kasparn Du weinst glaub ich.
Kaspar: Nein, ich lache. Verbeißt das Schluchzen, und ist augenblicklich wieder still
Elvira: Es geschieht um ihrer Wohlfart willen, damit ich Sie von einem Abgrunde abhalten möge, dem Sie mit schnellen Schritten zueilen. Des Himmels schreckbahrer Zorn ist im Begrif Sie zu treffen, wenn Sie nicht durch eine geschwinde, wahre Reue zuvorkommen. Vielleicht haben Sie kaum noch einige Stunden Zeit. Ich bitte Sie, Dom Juan, erzeigen Sie mir zur letzten Gnade diesen süssen Trost.
Kaspar: leise Die arme Frau!
Elvira: Ich habe um ihrentwillen Meine Pflicht vergessen, und alles für Sie gethan. Die ganze Belohnung, die ich mir dafür von ihnen ausbitte, ist, daß Sie ihr Leben bessern. Ich beschwöre Sie bey allem, was fähig ist sie zu rühren.
Kaspar: heimlich O du Tiger Herz!
Elvira: Ich werde mich von der Welt entfernen, und hab ihnen nichts mehr zu sagen.
Juan: Madam! Bleiben Sie hier. Sie sollen beherberget werden, so gut, als möglich ist.
Elvira: Nein, Dom Juan! . . . Ich bitte Sie nochmals mit Thränen . . .
Juan: Ich bin ganz entzückt . . . Sie haben mich neuerdings verliebt gemacht. Bleiben Sie hier.
Elvira: Nein sag ich. Verliehren Sie keinen Augenblick mit unnützen Worten. Seyn Sie nur darauf bedacht, wie Sie sich meine Wahrnung zu Nutzen machen können. ab
Kaspar: O die brave Frau, wenn die mein Weib wäre! . . .
Juan: Hahaha! was wärs hernach? . . . Ich bin hungrich geworden, Laß speißen bringen.
Kaspar: Mir wird auf das Konfeckt kein Bissen schmecken. He! ruft Speißen! dazu
Ein Bedienter bringt einen gedeckten Tisch für 3 Persohnen mit Liechtern.
Bedienter: Ist alles schon bereit. Warteten nur auf Dero Befehl. Beynebst hat erst ein Bothe vom Land dieses Schreiben an Sie überbracht. reichts ab, und geht
Juan: An mich? liest »Schöner Mussie! haben versprochen wiederzukommen, und seyn ausgeblieben. Meine Eltern wollen, ich soll den Petern heirathen. Wir haben Lustbahrkeit, und Tanz. Wann Sie kommen möchten, soll mir lieb seyn.«
Kaspar: Was Plunder! wie hat denn das Bauernmadl riechen können, daß wir hier seyn.
Juan: Liebe ist schlau: sucht alle Weege durch. Werde gewiß dorthin kommen; aber vorher muß ich speißen . . . haha! ist für drey gedeckt. Vermuthlich für meinen Vater, meine Frau, und Mich. zu Kaspar Setz du dich her kannst für zweye essen.
Kaspar: Da bin ich dabey. Laß mirs nicht zweymal schaffen. setzt sich, und ißt
Juan: In diesem Falle ists doch gut einen Vater zu haben. Man ißt, pflegt seine Bequemlichkeit, und geht seiner Weege.
Kaspar: 's ist alles gut, recht gut. ißt immerfort
Juan: Siehst du, wie gut ichs mit dir meine. Göne dir das, was ich mir selbst gönne. Dafür wirst du mir doch verpflichtet seyn.
Kaspar: Gib Leib, und Leben! ißt immer
Juan: Bey allen unsern lustigen Streichen, ist dir noch kein Unheil wiederfahren? Ziehst allso mit mir in die weite Welt?
Kaspar: Leib, und Leben!
Juan: Sobald wir uns durch Speiß und Trunk erquicket habend ziehen wir aufs Land, zu unsre Dorf Nimpfen. Dort wollen wir uns lustig machen.
Kaspar: Leib, und Leben!
Juan: Ich erinnere mich, daß ich jemand zu Gast gebetten. Wenn er nur käme, was würdest du darum geben?
Kaspar: Leib, und Leben!
Juan: Doch Steine kommen sobald nicht, als Sie's versprechen. Es war nur Phantasey. Gelt! bist mit mir gleichen Sinns?
Kaspar: Leib, und Leben!
Inwendig geschieht ein gewaltiger Schlag
Juan: Was ist das?
Kaspar: Das war ein g'waltiger Schlag, zum Glück, daß er mich nicht auf den Buckel getroffen hat.
Juan: Müssen ja Leute im Vorzimmer seyn. Seh nach!
Kaspar: Leib, und Leben! Ich bleib da beym essen!
Inwendig abermal ein Schlag
Juan: Das hat was zu bedeuten! . . . Seh hinaus!
Kaspar: Herr! Leib, und Leben! aber Ich trau mir nicht!
Juan: Bist mein Diener, must thun, was ich dir befehle. Fort! oder ich zeige dir den Weeg.
Kaspar: So erlauben Sie mir nur, daß ich mir was zum abkifeln mitnehm. Nimmt einen Knochen in den Mund hernach zwei Leichter, und naht sich der Thüre. Es wird abermahl geklopft
Juan: Beym Donner, und Teufel herein!
Piedro: als Geist tritt ein.
Kaspar: erschrocken mit furchtsamen Geberden leichtet ihm bis zum Tisch
Juan: Hast Wort gehalten, Piedro, freuet mich! Was zwischen uns vorbey ist, ist vorbey, da esse . . .
Piedro. Sind keine Speißen für mich.
Juan: Wenn du nichts essen willst, so trinke.
Piedro: Brauch keine menschliche Nahrung.
Juan: Wenn du nichts essen nichts trinken willst, warum bist du hernach gekommen? Kaspar einen frischen Teller.
Kaspar: Auweh! auweh! auweh! Ich trau mir nicht. Hab mein Lebtag bey keinen solchen Souppe aufgewartet.
Piedro sieht Juan starr an
Juan: Warum betrachtest du mich so aufmerksam? wirst mich wohl noch kennen? oder willst du mich vielleicht durch deinen starren Blick schreken? . . . hahaha! bin kein Kind mehr . . . Wart: will dir doch ein Vergnügen machen . . . Deine Tochter soll leben! trinkt
Piedro: seufzet wehmüthig
Kaspar: für sich Da haben wirs! Jezt fangt er schon an zu seufzen, hernach zu prüllen, und auf d' letzt frißt er uns gar.
Juan: Kaspar, kom her! setz dich auch zu Tische.
Kaspar: Mich . . . Mich hungert gar nicht mehr.
Juan: Nun so trink auf guts Wohlseyn des Herrn Kommendanten.
Kaspar: Ich . . . ich . . . ich hab keinen Durst.
Juan: Wenn du nichts essen, und trinken willst, so mach uns eine Tafel Musick . . . sing . . .
Kaspar: Ich hab einen heisern Halß.
Piedro: Dom Juan, es ist genug! Ich hab mein Wort erfüllet . . . Wollt Ihr Morgen Abends bey mir spaßen.
Juan: Ja, ich komme.
Piedro: So kommt um Mitternacht auf den Kirchhof, da will ich euch bewirthen, wie ihr es verdient.
Juan: Genug, ich komme. Will den einzigen Kaspar mitbringen.
Kaspar: Ich dank. Morgen ist Fasttag bey mir.
Piedro: Juan, haltet Wort! will gehen
Juan: Wartet! Kaspar leicht ihn! . . .
Piedro: Ich brauche kein Liecht!
Juan: Nein! ich will euch artig behandlen, damit ich von Euch gleiche Höflichkeit zu erwarten habe. leichte!
Kaspar: mit furchtsamen Geberden leichtet hinaus, sobald er inwärts der Thüre, hört man den Schlag wie von einer Maulschelle. Er taumelt mit ausgeblaßnen Lichtern herein.
Juan: Was ist geschehen?
Kaspar: s' Trinkgeld hab ich schon. Ich bin froh, daß so abgelaufen ist.
Juan: Gelt! das war lustig. Kannst du sagen, daß noch Einem die Ehre wiederfahren, die mir geschieht?
Kaspar: Es wirds auch keiner verlangen. Ich wenigstens nicht.
Juan: Ich liebe die Seltenheiten, 's muß eine Abwechslung seyn . . . Ich will ein wenig ausruhen, und dann aufs Land sehen, wie's bey der Lustbahrkeit hergeht.
Kaspar: Nun, wenn Sie noch Lust haben auf eine Lustbahrkeit zu denken! Sie sollen sich ja bessern.
Juan: Nach 30, 40 Jahren vielleicht . . . Doch ich mach dich so glücklich, laß dich Antheil an meinem Vergnügen nehmen, darfst mit mir kommen.
Kaspar: Ich? ich geh nicht, wann Sie mich zwicken.
Juan: Du must. Jezt kannst du mir zu Füssen schlaffen. Und wann du beym erwachen nicht mitkommen willst, so ermord ich dich!
Kaspar: Das ist doch ein Elend, so muß ich mich zu allen Spitzbübereyen zwingen lassen. Mich ärgert nur, daß ich so gefällig seyn muß.
Ende der dritten Handlung.