Hans Leifhelm
Hahnenschrei
Hans Leifhelm

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Hahnenschrei

        Hahnenschrei ruft mich auf in der Nacht,
Hahnenschrei weckt das Herz in der Nacht,
Führt zurück mich aus Schlaf und aus Traum,
Führt zurück mich in Zeit und in Raum.
Da ich tief schon versank gen den Grund,
Da erreicht, da erweckt mich der Mund,
Und bevor es mich faßt, ist's vorbei,
Gellend ruft mich zurück Hahnenschrei.

Wieder bin ich gewandt zu dem Licht,
Und die Hand, die da greift, zittert nicht,
Und der Blick, der da geht fest und steil,
Zielt hinein in die Welt wie ein Pfeil.
Welt ist Rausch und ist Spiel und ist Sinn,
Und ich weiß, daß ich bin, der ich bin,
Und ich häng wieder froh an dem Schein,
Schau das Licht, eß das Brot, trink den Wein.
O du Lust, o du Leid dieser Welt,
O du Mensch, o du Kind, o du Held,
Graues Meer, Flut im Wind, blankes Schiff,
Urgebirg, hell im Glanz, bleiches Riff.

Doch bevor ich es faß mit der Hand,
Kommt zu mir dieser Schrei über Land,
Übers Schiff weht der Schrei her von Luv,
Immerdar, ferneher, kommt der Ruf.
Sind wir blind und verirrt allzumal?
Weiter gibt Schiff zu Schiff das Signal,
Steppenwärts, wälderwärts, bis zur Bai,
Panisch kreist um die Welt Hahnenschrei.

 


 


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