Paul Klee
Gedichte
Paul Klee

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[1905]

Ein armes gepreßtes Schülerherz
hat es mir gestanden.
An's Fenster trieb es ihn,
weg von seinen Heften,
weg von der eingetauchten Feder.

Hinausspazieren wollten seine Augen
und drängten durch die Scheiben,
wo die Stirn anstieß.

Glückliche Kinder, die da unten spielten.
Glücklich Irenens Lächeln, des reizenden Mädchens.
Glücklich seine Augen, die ihr folgten.
Glücklich sein armes Schülerherz, das gepreßte.

Aber die neidischen Bäume,
Hehler seiner einzigen Augen- und Erdenlust.
Wie lange noch wollen sie halten gefangen Irenen.

Es tickt und tickt die Zeit,
und die Feder ist schon eingetaucht.

Und er gestand mir,
daß er im Spiegel sein Gesicht sah
voll Liebe und ohne die häßlichen Blüten.
Er weiß, seiner harrt besseres als sein heutig Teil.
Er weiß es, dort in der Ferne draußen.
Und die Lokomotive pfeift.

Es gibt Seligkeiten
nicht nur über den Sternen,
auch hienieden.
Es gibt Frauen,
später irgendwo
in einem Land.

Zu diesen Frauen betet er.
Es stehen dort Tempel
errichtet ihrem Geschlecht.

Und eine wird kommen,
die nicht eine ist,
sondern ganz des Geschlechtes.

Ich ließ dich grüßen durch Irenen,
wird sie sprechen.

Und ihre Stimme ist Musik.

 


 


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