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Ausmarsch

Die Pferde schnauben, die Karren schrein,
Soldaten marschieren mit Pfeil und Bogen.
Väter, Mütter, Frauen, Kinder laufen zwischen ihren Reihn.

In einer dichten Staubwolke sind sie über die Brücke gezogen.
Sie zerren zitternd an den Kleidern der Soldaten, streicheln einzeln alle ihre Glieder.
Der Frauen Jammer steigt wie Nebel auf und regnet nieder.

Leute begegnen ihnen: Woher? Wohin? Wozu? Was ist aus euch geworden?
Die Soldaten knirschen: Immer marsch ... auf den Marsch ...
Als wir fünfzehn Jahr alt waren, zogen wir nach Norden.
Aber jetzt heißt's: Marsch nach Westen ... immer marsch ...
Als man uns (einst) einberief, die schwarze Gaze unser junges Haupt umwand.
Ach, mit weißem Haupte kehrten wir zurück – und werden nun von neuem in die Schlacht gesandt.

Unersättlich ist des Kaisers Hunger nach der Macht der Welt.
Vor seiner Stirn verdampft des Volkes Odem.
Vergebens pflügen unsre Frauen das Feld.

Dornsträuche wuchern auf dem dürren Boden.
Wie fressend Feuer glüht der Krieg. Es blutet Tag und Stunde.
Der Menschen Leben gilt nicht mehr als das der Tauben oder Hunde.
Wer neigt sich noch in Ehrfurcht einem Greise zu?

Soll ich des Leides immer mehr mit meinem Pinsel malen?
Nicht mal der Winter bringt den Waffen Ruh,
Und unsre Eltern müssen Steuern zahlen ...

Wenn unsre Frauen Kinder einst gebären:
O daß es keine Knaben wären!
Denn eine Tochter gibt man seinem Nachbar als ein leeres
Gefäß zur Eh'. Ein Sohn verwest im Kriege, unbegraben ...
Kaiser, sahst du im Traum den Strand des Ku-ku-noor-Meeres,
Wo die verstreuten Gebeine keine Ruhe haben?
Wo die jungen Toten die alten Toten mit ihren Schreien stören?
Himmel hängt düster, Regen sprüht kalt, Jammer rinnt vom Gestein ins Meer aus tausend Röhren.

Thu-fu

 


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