Arthur Kahane
Willkommen und Abschied
Arthur Kahane

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8.

Beim Mittagessen wurde Verlobung gefeiert. Otto Moser führte das große Wort und war selig, ließ Sekt holen, stieß mit jedem einzelnen an, hielt unzählige Toaste, ließ immer wieder das Brautpaar leben, ließ auch viele andere leben, sogar den Dr. Anthropos, den Conte Vojevič und den biederen Mr. Puyfourcat, machte manche Anspielungen auf die Vergangenheit, machte viele Witze, nicht immer passende, über die Zukunft, nannte Blanche die Schwiegermutter ihres Schwagers und rechnete aus, daß Billy ihre eigene Tante werde, worüber er sich zu Tode lachen wollte, wunderte sich, daß die anderen das nicht auch so komisch fanden, war von der Verlobung zuerst sehr überrascht: »Was sagst du nur, Blanche! Wer hätte das von dem Kind gedacht!« und dann wieder gar nicht überrascht, sondern hatte es sich gleich gedacht, und tat schließlich so, als ob die ganze Sache sein ureigenstes Werk sei: »Was, Mutter? Das habe ich wieder einmal gedeichselt!« sprach schließlich ganz allein und wurde nicht müde, noch einmal anzustoßen und zum letztenmal anzustoßen.

Nach dem Essen, als sich die anderen zurückgezogen hatten und er mit seiner Frau allein war, bemerkte er: »Und dabei ist es, abgesehen von allem anderen, auch geschäftsklug, den Wandervogel von jetzt ab dauernd an unser Haus zu fesseln. Ihr ahnt ja alle miteinander nicht, was mir der Junge noch für gute Dienste leisten wird. Was, Blanche, meinst du nicht auch?«

Frau Blanche nickte stumm. 123

 


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