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Der Krieg hat über Deutschland ausgedonnert. Die Römer feierten einen Tag des Donners heilig, und die Bezirke, in die er geschlagen, wurden von der gemeinen Erde geschieden. Wie viele Tage und Länder sind in diesem Sinne uns jetzt geheiligt! Eine Ungerechtigkeit, die nun an verwundeten Völkern begangen wird, schreiet mit zwei Stimmen gen Himmel. Geh auf die langen Felder, wo halbe Heere sich unter die Erde gelagert haben, und drücke dann frech genug das, was noch über ihr übrig geblieben, in sie nach und nieder; setze, wie der rechte Mensch den Frieden mitten im Kriege, so den Krieg im Frieden fort; und bejammere doch unverschämt den langen ungeheuern Schmerz, den ein Eroberer aus seinem Gewitterhimmel schickt, indes du noch mit deinen kurzen Armen kleine Wunden austeilst. In jeder Sünde wohnt der ganze Krieg, wie in jedem Funken eine Feuersbrunst. Mancher außen unbescholtene Mann ist vielleicht in nichts von einer Geißel Gottes verschieden als im Mangel des Ruhms und des Geißel-Griffs. Der Krieg ist nur der vergrößernde Hohlspiegel der Wunden, die wir so leicht machen, nur das Sprachrohr und Sprachgewölbe der Seufzer, die wir einzeln auspressen.
Laßt uns also richtiger und ruhiger die Schwärze wie den Glanz des Krieges ins Auge fassen; und wenn wir auf der einen Seite oft den Siegshelden nur als ein Sternbild aus den hellen Taten einer Menge zusammengesetzt betrachten, so wollen wir auch auf der andern uns seinen Schattenriß nicht aus den Tat-Flecken seines Heeres zusammenmalen, oder seinen Namenszug in den Steppenfeuern seines Volks erblicken. Der Macht wird stets zu viel durch Freunde von den Ehrentaten der Menge, und zu viel durch Feinde von den Unehrentaten derselben zugeschrieben. 881