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Dir: Gustl Emhardt
Und der Frühling kommt ins Land –
Nebeneinand
Hand in Hand
Liegen wir:
Ich mit Dir,
Wie in einem Traum,
Unter blühendem Baum
Umhüllt von der Nacht
Und milder Blumenpracht.
Kann nicht mehr reden,
Kann nur verstehen
Ohne zu fragen
Ohne zu wagen
Zu sagen: –
Fühle ich Dich:
Mich!
In meiner Hand
meine Hand –
Und der Frühling ist im Land
Wenn ich schreibe:
Schreibe ich Dir.
Wenn ich schreite:
Schreit ich zu Dir.
Wenn ich denke:
Denk ich an Dich.
Wenn ich küsse:
Küsse ich Dich.
Über der Welt
Der Abend
So liebesehnenlabend.
Auf den Bergen
Das Rot.
In meiner Seele
Der Tod.
Ich lag
Auf einer Wiese
Wie in einer Wiege
Und dachte nicht –
Und sah nicht
Wie am Himmel
Die Wolken
Über das wogende Meer
Mit Donner und Blitz
Rollten.
Wie Schiffe versanken,
Wie Menschen ertranken –
Nur Dich
Sah ich:
Deine Beine,
Dein Haar,
Deiner Augen
Paar. –
Und glücklich
War ich.
Und kühler wird der Sonne Schein,
Länger die Schatten:
Dunkle Wolken ziehen
Über fahle Matten. –
Bald – Bald –
Unheimlich kalt
Rauscht der alte Wald. –
Alle Gassen
Sind verlassen
Alle Menschen schlafen.
Einsam bin ich –
So ganz allein –
Kann mir niemand raten –?
Wohin soll ich mich wenden?
Wohin soll ich gehen?
Kann ich etwas ändern
An dem, was geschehen?
Kann ich anders sein
Als ich?!–
Kannst Du lieben
Mich? –
Ich hab meinen Vater ermordet.
Meine Mutter hängte ich auf.
Denn: Dich will ich nur lieben!!
Du sei meine Braut! –
Doch: – wenn Du mich nicht lieben kannst
So kauf mir einen Strick.
Ich bind ihn dann an einen Baum
Und häng mich auf damit. –