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5.

Es ist das Licht süße, und den Augen lieblich, die Sonne zu sehen.

(Pred. 11, 7.)

 

Es dunkelte bereits, als Andreas die ersten Häuser des Dorfes Hauenstein erreichte und sich nach dem Wirthshause zurecht fragte, woselbst allabendlich der Bruder Pfälzer, laut seines Briefes, anzutreffen war. Eine Menge von Gästen, denen man die Arbeiter sofort ansah, füllten die Wirthsstube; Nadler befand sich indessen nicht unter ihnen und Andreas erfuhr von dem Aufwärter, daß noch eine volle Stunde vergehen könne, ehe der Kamerad anlange.

»Ist heute ein schwerer Tag gewesen,« erläuterte der hinzugetretene Wirth, »im nördlichen Tunnelbau, bei Läufelfingen, hat man wieder einmal mit dem Wasser zu thun gehabt, das dort partout nicht herauszubringen ist. Die ganze Mannschaft der südlichen Hälfte, des sogenannten Trimbacher Tunnels, in welchem der Nadler arbeitet, mußte aufgeboten werden, um nur einigermaßen die Wassersfluthen bewältigen zu können. Das ist denn auch der Grund, weshalb der Nadler heute später Feierabend hat, als gewöhnlich.«

»Nach Euerm Bericht zu schließen,« entgegnete Andreas nicht in eben sehr gehobener Stimmung, »scheinen sich dem Tunnelbau große Hindernisse entgegen zu stellen.«

»Das will ich meinen,« kopfnickte der Wirth, »tauchen ja doch schon hin und wieder Zweifel auf, ob das Werk überhaupt zu Ende geführt werden könne. So viel steht fest, daß es noch mancherlei Unglück geben wird, ehe die erste Lokomotive durch den Tunnel fährt. Ihr wollt Euch wol bei dem Tunnelbau anstellen lassen?«

Andreas bejahte.

»Na, dann seid nur immer hübsch vorsichtig, denn so lange man sich in einem der drei Schachte befindet, ist man in steter Lebensgefahr. Darum bezahlen auch die Herren Unternehmer so viel, hahaha! würden sonst schwerlich die nöthigen Arbeitskräfte finden, denn wer möchte sich auch umsonst und wider nichts einer steten Gefahr aussetzen? Na, wie ist's, kann man Euch mit einem Schoppen Wein aufwarten?«

»Gewiß,« erwiederte Andreas, »ich bitte Euch außerdem noch um einen kleinen Imbiß, denn ich bin heute lange gewandert und komme aus dem Badener Land, vom Dinkelberge her.«

»Vom Dinkelberg?« wiederholte der Wirth mit großer Freundlichkeit. »Ei, so seid Ihr wol gar der Musjöh Andreas, von dem uns der Bruder Nadler so viel erzählt hat und dessen Güte und biedern Sinn er nicht genug rühmen kann? Na, das ist schön, daß Ihr zu uns hierher gekommen seid. Der Nadler hat bereits wegen Eurer mit dem Werkführer gesprochen und Ihr könnt sofort eintreten. Aber, potz Tausend und kein Ende, schwatze ich da,« unterbrach sich der gutmüthige Wirth, »statt daß ich Euch zu einem Trunk und Imbiß verhelfe. Soll aber jetzt gleich geschehen, setzt Euch nur dort an den hintersten Tisch mit den umgelegten Stühlen, das ist der Stammplatz vom Bruder Pfälzer und seinen Kumpanen.«

Andreas folgte der Einladung. Als er sich auf einem der Holzschemel niederließ und die müden Glieder streckte, fühlte er sich außerordentlich behaglich. Das freundliche Entgegenkommen des Wirths hatte die Schatten zerstreut, welche infolge seiner Mittheilung von den Gefahren und Hemmnissen des Tunnelbaus in dem Herzen Andreas' aufgestiegen waren, und nachdem er sich am Wein und einem einfachen Abendbrode gelabt, bat er den Wirth, sich an seine Seite zu setzen und ihm über den Tunnelbau im Hauenstein etwas Näheres mitzutheilen.

»Darüber ist nicht viel zu sagen,« lachte der gutmüthige Schweizer, »auch werdet Ihr es schon morgen durch eigene Anschauung erfahren.«

Andreas ließ mit seinen Bitten nicht nach und so erzählte denn der »Meister Stümpfele« – wie der Wirth allenthalben hieß – folgendermaßen:

»Wie ich Euch schon gesagt habe, ist der Hauensteinberg, durch dessen Inneres der neue Schienenweg führen soll, ein verteufelt heimtückischer Kamerad, mit einem Wasserreichthum, der alle Begriffe übersteigt. Trotzalledem hat man sich aber nicht zurückschrecken lassen und den Durchbruch von Süden und Norden her begonnen. In der ersteren Richtung, also bei dem Dorfe Trimbach, das dicht am Fuße des Hauensteins liegt, ist die Arbeit eine leichtere, weshalb man denn auch schon weiter als 5500 Fuß in den Berg hineingedrungen ist und den Tunnel bereits zum Theil ausgewölbt hat.«

»Verzeiht, daß ich Euch unterbreche,« schalt Andreas neugierig ein, »was geschieht eigentlich mit dem ausgegrabenen Gestein und Schutt?«

»Ei, davon ist der Wall für die Eisenbahn aufgeworfen worden, welcher in einem ziemlich jähen Gefäll zur Aare hinunter geht. Der gefährlichste Theil des Tunnels ist jedenfalls der nördliche, denn das Gewässer ist, wie schon gesagt, dort kaum zu bewältigen und herauszubringen. Der beste Beweis hierfür ist die Thatsache, daß der mittlere der drei Schächte, welche von der Berghöhe in den Tunnel etliche hundert Fuß tief gegraben worden sind, noch immer Wasser enthält, trotzdem er bereits eine Tiefe von 270 Fuß erreicht hat. Das Bergwasser dringt eben von oben beständig nach.«

»Unter solchen Umständen und bei der gewaltigen Ausdehnung des Tunnels muß doch die Luft im Innern bisweilen äußerst schwül sein?« bemerkte Andreas.

»Das will ich meinen,« bestätigte der Wirth, »und zwar der Art, daß die Mehrzahl der Arbeiter den Oberleib ganz entblößen muß.«

»Können da nicht auch Erstickungsfälle vorkommen?« fragte Andreas nicht ohne Beben.

»Kaum, denn beim ersten, 560 Fuß tiefen Schacht, arbeitet ein sogenannter Ventilator, der von dem aus dem Tunnel strömenden Wasser getrieben wird und frische Luft in die innere Tiefe pumpt.«

»Und wo befindet sich dieser Schacht?« erkundigte sich Andreas weiter.

»Er öffnet sich oben hinter unserm Dorfe in einem Kessel des Gebirgs,« gab der mittheilsame Wirth zur Antwort, »und ist volle zwölf Fuß breit. Uebrigens dient er nicht nur zur Erfrischung der Luft, sondern auch zur Herunterschaffung der Gewölbsteine und dergleichen Dinge.«

Das Interesse von Andreas war mehr als rege geworden und so ließ er denn mit Fragen nicht ab, zumal das beängstigende Gefühl in seiner Brust wiederkehrte, sondern begann von Neuem:

»Ein solcher breiter und tiefer Schacht kann aber auch, nach meiner Meinung, leicht einstürzen, wenn er nicht ausgemauert ist, was in diesem Falle ein Ding der Unmöglichkeit sein dürfte, besonders da man mit dem Tunnelbau bald fertig zu sein wünscht.«

»Je nun,« entgegnete der Meister Stümpfele, die borstigen Brauen gewaltig in die Höhe ziehend und sich hinter den Ohren krauend, »ganz durchmauert ist der Schacht freilich nicht, sondern nur 140 Fuß tief; dann fängt in einer Ausdehnung von etwa 320 Fuß eine Bewandung von Bohlen und Sperrbalken an.«

»Und wie ist's mit dem Ende des Schachtes?«

»Mit dem Ende?« wiederholte lachend der Wirth. »Am untern Theile, also gegen den Tunnel zu, geht er 86 Fuß wieder durch Felsen.«

»Aber wozu dies?« fragte Andreas kopfschüttelnd. »Ich sehe da keinerlei Zweck.«

»Doch, Freundchen, doch, denn dort steht eine Schmiede, um das lädirte Werkzeug schnell wieder herzustellen, und außerdem befindet sich noch daselbst ein Raum, wo die Arbeiter rasten und ihre Kleider trocknen können.«

»Und auf welche Art und Weise wird denn eigentlich der Durchbruch bewerkstelligt?« fragte der unermüdliche Andreas.

»Das vermag ich Euch beim besten Willen nicht zu sagen,« lachte der Meister Stümpfele, »zudem kommt dort der Bruder Pfälzer, der Euch den besten Aufschluß geben kann. Hollah!« fügte er mit lauter Stimme und den rechten Arm erhebend hinzu, »hier ist der Andreas vom Dinkelberg! Hahaha, na, jetzt wird's fidel werden!«

Nadler, der mit einer Anzahl von Kameraden eingetreten war, hatte kaum diesen Ruf vernommen, als er auch schon wie toll auf Andreas zustürzte, ihn umhalste und in seinem treuherzigen Dialekt »Grüß Gott, auf der Höhe!« zurief.

Andreas hatte den Freund im ersten Augenblick nicht wieder erkannt, da er sich noch in seinen Arbeitskleidern befand, die nicht sehr zierlich waren und aus einem mit Wachstuch bedeckten Filzhute, einem dichten, bis auf die Kniee reichenden wollenen Hemde und hohen Wasserstiefeln bestand.

»Ja, ja,« lachte der Bruder Pfälzer, »wir sehen nicht eben stadtmäßig aus in unserm Grubengewand, allein es ist sehr zweckmäßig, denn es schützt uns oben und unten gegen die Nässe, und die Stiefeln lassen auch den Koth nicht durch, in welchem wir oft stundenlang fußhoch zu stehen haben. Doch jetzt weg mit aller Schacht- und Tunneltrübsal, sind wir ja doch wieder einmal mit Gottes Hilfe dem tristen Gefängniß entronnen und befinden uns bei dem Meister Stümpfele, in dessen herrlichem Weinkeller ich, nebenbei gesagt, viel lieber arbeiten möchte. Da schaut her, Jungens,« wandte er sich zu den Kameraden, auf Andreas deutend, »hier steht mein lieber Freund vom Dinkelberge, der Andreas, der liebe, gute Kerle, an den ich nicht nur bei Tage, sondern auch bei Nacht gedacht habe, wo er mir im Traum erschienen ist, und zwar in einem ganz verwünschten Traume, der mir den Schweiß auf die Stirne trieb, und bald bewirkt hätte, daß ich gar nicht mehr zu dem verwünschten Tunnel gegangen wäre.«

Andreas sah den Freund fragend an, doch dieser rief abwehrend:

»Ein andermal, lieber Junge, sollst's schon noch erfahren, 's ist ja noch nicht aller Tage Abend, obwol man hier in Hauenstein sich auf nichts fest verlassen darf. Für jetzt aber weg mit allen Grillen und Aengsten und lustig den Wein geschlürft. Vorher aber will ich mich noch meiner amtlichen Uniform entledigen und civilisirte Kleider anziehen. Bleib nur ganz ruhig sitzen, Andreas, ich bin gleich wieder zurück, denn ich wohne hier beim Meister Stümpfele.« Damit tänzelte der lustige Pfälzer zur Thüre hinaus, was sich in seinem Anzüge besonders graziös ausnahm und die Lachlust sämmtlicher Gäste hervorrief.

Es war ein fröhlicher Abend, den die Freunde mit einander verbrachten; um so ernster gestaltete sich dagegen der andere Tag, wo Andreas zum ersten Male in die gähnende Tiefe des Hauensteins hinabfuhr. Wir wissen, daß unser Freund das Herz auf dem rechten Fleck und persönlichen Muth hatte, dennoch beschlich ihn ein ängstliches Gefühl, als er im Bergesinnern arbeitete, und die sechs Stunden, welche er daselbst verbringen mußte, kamen ihm gleich einer Ewigkeit vor. Die einzige Stütze in seiner Trostlosigkeit war Nadler, welcher dicht neben ihm arbeitete und der, trotz der schaurigen Umgebung, seinen Humor nicht verloren hatte.

»Nur immer lustig und guter Dinge,« rief er dem seufzenden Andreas zu, »so lange ich Dein Nachbar bin, brauchst Du Dich vor einem Einsturz des Berges nicht zu fürchten, denn weißt Du,« fügte er lachend hinzu, »Unkraut verdirbt nicht.«

Der fröhliche Sinn des Pfälzers wirkte äußerst wohlthätig auf Andreas, wenn schon das bange Gefühl in seiner Brust verblieb. Um so freudiger jauchzte seine Seele auf, sobald die Ablösung herannahte und er aus dem Dunkel des Berges wieder zum Tageslicht emporstieg und seine Schritte dem kleinen Bauernhause zuwenden konnte, das auf dem höchsten Gipfel des Hauensteins stand und seine Fronte dem Gebirge zugekehrt hatte. Hier war das Zuhause unseres Freundes, und eine kleine Kammer, die er von dem Hauswirthe gemietet, seine Wohn- und Schlafstätte. Wol war der Raum äußerst beschränkt und das Mobiliar ungemein ärmlich, dennoch verweilte Andreas gern darin und verbrachte gar manche seiner Feierstunden an dem Fenster, von welchem aus er einen herrlichen Ueberblick in das Aarethal mit seinen Dörfchen und Städtchen, Burgen und Schlössern hatte.

Vor Allem aber war es der Sonntag mit seiner Ruhe und seinem Frieden, der das ängstlich klopfende Herz Andreas' beruhigte, und wie konnte es auch anders sein, da er an diesem Tage dem Berggefängnisse fern bleiben und sich erlaben durfte an der freien, herrlichen Gottesluft. Jetzt erst fühlte unser Freund so recht die Wohlthat, ein Sonntagskleid anziehen zu können, da auch er während der Woche jene Grubenkleidung trug, in welcher ihm der lustige Pfälzer zuerst entgegen getreten war. Wenn dann Andreas seine Glieder durch ein Bad erfrischt und den Sonntagsstaat angelegt hatte, wenn die Sonne freundlich zu dem Fenster seines kleinen Kämmerchens herein schien und die liebliche Landschaft in ihr Lichtmeer tauchte, – dann bedurfte es für Andreas wahrlich nicht erst des festlichen Glockengeläutes, das von dem westlich gelegenen Pfarrdorfe Isenthal kam, denn in seinem Herzen war der Sonntag längst angebrochen und fromme Dankgefühle gegen Gott, der ihn während einer ganzen Woche so getreulich beschützt, durchströmten seine Brust. Es währte nicht lange, so klopfte es in der Regel dann an seine Thüre und der Bruder Pfälzer trat ein, um an der Seite des Freundes nach Isenthal in die Kirche zu gehen und Gottes Wort zu hören. Der kurze Spaziergang war ganz darnach angethan, das fromme Gemüth von Andreas noch mehr zu erheben; zwischen reichbewaldeten Berghalden blickte er in das Aarethal hinunter, durch dessen Mitte sich bereits der schwarze Schienenweg schlängelte, sich mehr und mehr dem finstern Tunnel nähernd, in dessen Bereich sich unser Freund so namenlos unglücklich fühlte. Am Sonntage aber gedachte er seiner nicht, sein treues, blaues Auge labte sich nur an der im Sonnenstrahl blitzenden Aare, an den grünen Hügeln und Bergen und der Pracht der Alpen, deren Gipfel noch in die Morgennebel getaucht waren, wenn Andreas der kleinen Kirche von Isenthal zuschritt, welche hoch oben am Berge stand. Wenn dann die Predigt vorüber war, gingen die Freunde wieder nach Hauenstein zurück; der fidele Pfälzer stattete dem Weinkeller des Meister Stümpfele einen kleinen Besuch ab, während Andreas in seiner Kammer den Tisch vor das Fenster rückte, Papier und Schreibzeug herbeibrachte und sich dann niedersetzte, um seiner guten, alten Mutter einen langen Brief des Trostes zu schreiben. Sie bedurfte dessen, denn sie war sehr besorgt um Andreas und vermochte gleichfalls des bangen Gefühls nicht Herr zu werden, das bald mehr, bald weniger ihre Brust beschlich. Und wenn der Brief geschrieben und das einfache Mittagsmahl verzehrt war, ging's von Neuem hinaus in die frische, freie Gottesnatur, auf diese oder jene nachbarliche Felsenhöhe, welche die Freunde gemeinsam erklommen, nach der Ruine Neu-Wartburg oder der Frohburg, um sich dann stundenlang auf dem Plateau niederzulassen und die Blicke zu weiden an der sich ausdehnenden Landschaft, deren östliches Ende von den Höhen des Bodensee's, deren südwestliches dagegen von jener des Montblanc gebildet wurde. Den Abend verbrachten die Freunde gleichfalls mitsammen, zumal sie sich mehr und mehr von ihren übrigen Arbeitsgenossen zurückzogen, deren Mehrzahl roh und ungesittet war und in wilden Gelagen den mühsam errungenen Wochenlohn am Sonntag verpraßte. Daß diese Leute keine besonders fleißigen Arbeiter waren, kann man sich denken, und somit fiel es Andreas und dem Bruder Pfälzer nicht schwer, sich in kürzester Zeit zu Aufsehern emporzuschwingen. Dies erregte jedoch den Neid der Andern und hatte namentlich Andreas darunter zu leiden, da sein frommes Gemüth dem rohen Sinne seiner Untergebenen mehrfach Veranlassung zu Spott und Hohn gab, wie wir gleich sehen werden. Als Andreas nämlich das erste Mal als Aufseher mit seiner Mannschaft in die finstere Tiefe ging, äußerte er zu den Arbeitern:

»In jedem Bergwerk, Ihr Männer, befindet sich eine Kapelle. In diese treten, ehe sie zur Grube fahren, die Bergleute ein und rufen den Schutz Gottes an. Laßt uns diesem Beispiele folgen und sprechen wir, ehe wir an unsere Arbeit gehen, gleichfalls ein kurzes Gebet.«

Ein höhnisches Gelächter bildete die Antwort und Andreas faltete allein die Hände. Gleich nachdem die Mannschaft ihren Arbeitsraum betreten hatte, ereigneten sich zwei Unglücksfälle; von dem Gewölbgerüst fiel ein Grundstein herab, welcher einem der Arbeiter den Arm und dem andern ein Bein zerschmetterte. Dieser schlimme Zufall trug insofern gute Früchte, als Andreas am nächsten Tage, wo er wiederum mit seinen Untergebenen an die Arbeit ging und die Hände faltete, nicht mehr verhöhnt wurde; zwar folgte nur ein kleiner Bruchtheil seinem Beispiele, doch blieben die Andern ruhig stehen und ihre Mienen zeigten einen tiefen Ernst. Als Andreas diesen schönen Erfolg sah, nahm er sich vor, auf die rohen Gemüther der Arbeiter immer mehr einzuwirken mit Hilfe des Talismans, den ihm die Mutter gegeben und welchen er beständig bei sich trug. Und Gott segnete seine edle Absicht und ließ ihn so manches verhärtete Gemüth retten, ehe eine Katastrophe eintrat, welche das nächste Kapitel behandeln wird.


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