Peter Hille
Gedichte in Prosa
Peter Hille

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Hagelschlag

Es prasselt gegen die Scheiben. Dunkler und dunkler schattet die Kirche. Männer senken die Häupter, und Weiber heben sie in Andacht. Kinder stehen bleich da und bewegen wie sinnlos die Lippen. Bleiche, stäte, kuglige Blitze steigen unaufhörlich vor den Fenstern auf, der Donner schmilzt mit dem Hagelprassel zusammen in grellem Schrei.

Die Scheiben bekommen Risse, ganze bleigefaßte Fensterteile knattern wie Marienglas umher. Hohe Hagelkolonnen ziehen endlos vorüber, Phantasmagorien Napoleonischer Grenadiere. Und der Priester erhebt seine Stimme: »Herr, halte ein den Arm deines Racheengels, der die verderblichen Hagelsaaten stürmt. Herr, verschone und sei gnädig, erhalte uns unser Brot, unser Leben, daß wir in Muße dir genug tun und mit dir versöhnt unsere Pilgerschaft vollenden mögen!«

Mit edellangem, etwas hintübergebeugtem Antlitz spricht er so, und er wartet. Vertrauend auf Antwort.

Und heller, freundlicher lacht die beschwichtigte Sonne der Gnade.

 


 


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