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Ich hätte nur noch ein paar Stunden zu warten brauchen, so hätte ich das Wägelchen können heimkehren sehen und diesmal das Kind nicht mehr als ein kleines Packet auf dem Wagenkissen, sondern auf dem Schooß der Mutter. Schelten Sie mich immerhin einen schlechten Kerl – aber ich war noch nicht selbstlos und neidlos genug, um dem alten Rivalen das Lächeln zu gönnen, das dabei wahrscheinlich über das blasse Gesicht seines Weibes glänzte, heller als die eben aufgehende Sonne.
Desgleichen war ich auch nicht hochherzig genug, mich sonderlich über die Ehre zu freuen, die man mir übers Jahr anthat, indem man mich auf der Schneidemühle zu Gevatter lud, bei einem zweiten Töchterlein. Der Aloys schrieb mir zwar einen sehr wackern Brief, der von weit mehr Feinheit der Empfindung zeugte, als ich in ihm gesucht hatte, und lud mich auch im Namen seiner Frau herzlich ein, selbst zur Taufe zu kommen. Indessen – man ist auch ein Mensch; die Patenschaft nahm ich zwar mit Dank an, aber meinen Besuch schob ich noch ein paar Jahre hinaus. – Ultra posse – wissen Sie wohl. Und sie verstanden es auch und verdachten mir's nicht. Der Afra war es sicherlich lieb, daß ich mein Pathenkind erst all seine Zähne bekommen ließ, eh' ich meiner Frau Gevatterin in Person wieder vor die Augen trat.
Jetzt sind wir über alle Jugendthorheiten hinaus. Wie sehr ich hier zu Hause bin, haben Sie heute selbst mit angesehen, und mein Gevatter, mag er auch damals mich aus der Welt gewünscht haben, jetzt gönnt er mir mein bescheidenes Plätzchen sogar unter diesem Dache. Er kann es auch getrost. Er hat aus sich gemacht, was überhaupt nur ein Mensch von seinen Gaben aus sich machen kann, und wenn er noch immer Ursache hat, zu seinem Weibe hinaufzusehen, jetzt braucht er sich dessen nicht mehr zu schämen. Denn erstens, selbst ein alter Weltumsegler wie ich hat noch keine Zweite gefunden, die es mit ihr aufnähme, und dann – ist es nicht ein ganz natürliches optisches Gesetz, daß man zu einem Menschen hinaufsehen muß, den man auf Händen trägt?