Elisabeth von Heyking
Tagebücher aus vier Weltteilen
Elisabeth von Heyking

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Vorwort

Im November 1916, im zehnten Jahre unsrer Freundschaft, hat Elisabeth von Heyking mir zum erstenmal von ihrem Wunsch gesprochen, daß ich nach ihrem Tode ihre Tagebücher herausgeben sollte. Schon damals habe ich sie gebeten, selbst die Geschichte ihres Lebens zu veröffentlichen, und diese Bitte in den folgenden Jahren mündlich und schriftlich immer dringender wiederholt. Im Winter 1924/25 war sie entschlossen, die große Arbeit zu beginnen, nachdem sie, angeregt durch die Lebenserinnerungen meines Mannes, mit ihm über die Behandlung schwieriger Abschnitte korrespondiert hatte. Da nahm am 4. Januar 1925 der Tod ihr die Feder aus der Hand, und ich stand, erschüttert von dem schweren Verlust, den ihr Heimgang für mich bedeutete, vor der Aufgabe, mein Versprechen einzulösen. Eine Aufgabe, die nicht ganz leicht zu bewältigen war, weil allein der Umfang – es liegen 25 enggeschriebene Tagebuchhefte vor – einen vollen Abdruck ausschloß. Der Gedanke, die Tagebücher daher in einer Bearbeitung herauszugeben, lag nahe, doch habe ich mich dazu nicht entschließen können. Was das Buch dadurch vielleicht gewonnen hätte an äußerlich glatter Lesbarkeit, hätte es an Wahrheit und Unmittelbarkeit verloren, und so habe ich die Tagebücher wortgetreu abgedruckt und nur, was für den Druck nicht geeignet schien, Wiederholungen und ganz intime Familienangelegenheiten, vorsichtig ausgemerzt. –

Zu danken habe ich Frau Reichsminister Stephanie von Raumer, welche, den Bestimmungen ihrer Mutter folgend, mir den handschriftlichen Nachlaß vertrauensvoll übergeben hat, zu danken auch Herrn Hofrat F. Noetling in Baden-Baden, der, in den 90er Jahren zum Freundeskreis Elisabeth von Heykings in Indien gehörend, das Kapitel Kalkutta durchgesehen und mit einer Anzahl wertvoller Anmerkungen versehen hat. Auch Herr Professor Dr. Paul Joachiemsen hat meine Arbeit dadurch gefördert, daß er mir von der Münchener Universitätsbibliothek die Hilfsmittel beschaffte, die ich für Anmerkungen und Register benötigte.

Vor allem aber bin ich Dank schuldig meinem Gatten, Berthold Litzmann, dessen erfahrener Rat mir bei der Gestaltung des ganzen Werkes, richtunggebend und fördernd noch zur Seite gestanden hat.

München, Oktober 1926.

Grete Litzmann


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