Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Geoffenbart zu Mekka
A. L. R. 1. Dieses sind die Zeichen des weisen Buches. 2. Ist es den Menschen wunderbar, daß wir einem Manne von ihnen offenbarten: »Warne die Menschen und verheiße denen, die da glauben, daß sie bei ihrem Herrn den Lohn für ihre Lauterkeit finden?« Die Ungläubigen sprechen: »Siehe, dies ist wahrlich ein offenkundiger Zauberer.«
3. Siehe, Allah ist euer Herr, der erschaffen die Himmel und die Erde in sechs Tagen. Alsdann setzte er sich auf den Thron, um den Befehl zu führen. Keinen Fürbitter gibt es ohne seine Erlaubnis. Das ist Allah, euer Herr; und so dienet ihm. Wollt ihr das nicht bedenken? 4. Zu ihm ist eure Heimkehr allzumal; Allahs Verheißung ist wahrhaftig. Siehe, er bringt das Geschöpf hervor; alsdann läßt er es zurückkehren, auf daß er belohne, die da glauben und in Gerechtigkeit das Rechtschaffene tun. Und die Ungläubigen – ihnen wird sein ein siedender Trunk und schmerzliche Strafe, darum daß sie nicht glaubten. 5. Er ist's, der gemacht die Sonne zu einer Leuchte und den Mond zu einem Licht; und verordnet hat er ihm Wohnungen, auf daß ihr wisset die Anzahl der Jahre und die Berechnung (der Zeit). Und erschaffen hat Allah dies allein zur Wahrheit. Klar macht er die Zeichen für ein begreifend Volk. 6. Siehe, in dem Wechsel der Nacht und des Tages und in allem, was Allah erschaffen in den Himmeln und auf der Erde, sind wahrlich Zeichen für gottesfürchtige Leute. 7. Siehe, diejenigen, welche nicht hoffen, uns zu begegnen und an dem irdischen Leben Wohlgefallen finden und sich dabei beruhigen und unserer Zeichen achtlos sind: 8. Sie – ihre Herberge ist das Feuer für ihr Tun. 9. Siehe, diejenigen, welche glauben und das Rechte tun, leiten wird sie ihr Herr um ihres Glaubens willen. Eilen werden unter ihnen Bäche in Gärten der Wonne. 10. (10.) Ihr Gebet wird sein in ihnen: »Preis dir, o Allah!« und ihr Gruß in ihnen: »Frieden!« 11. Und das Ende ihres Gebetes: »Das Lob sei Allah dem Weltenherrn!«
12. (11.) Und so Allah den Menschen das Schlimme beschleunigte, wie sie das Gute beschleunigen möchten, wahrlich, entschieden wäre ihr Termin. Und so lassen wir die, welche nicht hoffen, uns zu begegnen, in ihrer Übertretung irregehen. 13. (12.) Und so dem Menschen ein Unglück widerfährt, so ruft er uns an, auf der Seite (liegend), sitzend oder stehend. Haben wir aber sein Unglück von ihm fortgenommen, so geht er weiter, als hätte er uns nicht angerufen wider das Unheil, das ihm widerfahren. Also ist ausgeputzt den Übertretern ihr Tun. 14. (13.) Und wahrlich, schon vertilgten wir die Geschlechter vor euch, nachdem sie gesündigt und nicht an ihre Gesandten, die zu ihnen kamen mit den deutlichen Zeichen, geglaubt. Also lohnen wir den Sündern. 15. (14.) Alsdann machten wir euch zu ihren Nachfolgern auf der Erde, um zu schauen, wie ihr handeln würdet.
16. (15.) Und so ihnen die Zeichen als (deutliche) Beweise verkündet werden, sprechen diejenigen, welche auf unsre Begegnung nicht hoffen: »Bring uns einen andern Koran als diesen oder ändre ihn ab.« Sprich: »Nicht steht es mir frei, ihn abzuändern aus eignem Antrieb. Ich folge nur dem, was mir offenbart ward. Siehe, ich fürchte, wenn ich wider meinen Herrn mich empöre, die Strafe eines gewaltigen Tages.« 17. (16.) Sprich: »Hätte Allah es gewollt, so hätte ich ihn euch nicht verlesen und euch nicht damit belehrt. Und ich verweilte doch schon unter euch ein Menschenleben vor ihm.« Begreift ihr denn nicht? 18. (17.) Und wer ist sündiger, als wer wider Allah eine Lüge ersinnt oder seine Zeichen der Lüge zeiht? Siehe, den Sündern ergeht es nicht wohl. 19. (18.) Und sie dienen neben Allah dem, was ihnen weder schaden noch nützen kann; und sie sprechen: »Dies sind unsre Fürsprecher bei Allah.« Sprich: »Wollt ihr Allah ansagen, was er nicht kennt in den Himmeln und auf der Erde? Preis ihm! Und erhaben ist er ob dem, was ihr ihm beigesellt.«
20. (21.) Und die Menschen waren nur eine Gemeinde. Und sie wurden uneins, und wäre nicht ein Wort von deinem Herrn vorausgegangen, entschieden wäre zwischen ihnen das, worüber sie uneins sind. 21. (20.) Und sie sprechen: »Warum ist kein Zeichen von seinem Herrn auf ihn herabgesandt?« Drum sprich: »Das Verborgene ist nur Allahs. Drum wartet; siehe, ich warte mit euch.«
22. (21.) Und als wir die Leute unsre Barmherzigkeit schmecken ließen, nachdem sie ein Unglück betroffen, siehe, da machten sie einen Anschlag wider unsre Zeichen. Sprich: »Schneller im Anschlag ist Allah.« Siehe, unsre Gesandten schreiben eure Anschläge auf. 23. (22.) Er ist's, der euch reisen lässet zu Land und Meer, so daß, wenn ihr auf den Schiffen seid – und sie mit ihnen mit gutem Wind dahineilen und sich dessen freuen, überkommt sie plötzlich ein Sturmwind, und über sie kommen die Wogen von allen Seiten, und sie glauben, daß sie rings von ihnen umschlossen sind; dann rufen sie zu Allah in lauterm Glauben: »Wahrlich, wenn du uns hieraus errettest, dann sind wir dir gewißlich dankbar.« 24. (23.) Wenn wir sie jedoch errettet haben, dann üben sie wieder Gewalt auf der Erde ohne Grund. O ihr Menschen, die Vergewaltigung eures eignen Selbst ist nur ein Nießbrauch des irdischen Lebens. Alsdann ist eure Heimkehr zu uns, und ansagen werden wir euch, was ihr getan. 25. (24.) Siehe, das Gleichnis des irdischen Lebens ist nur wie das Wasser, das wir von dem Himmel hinabsenden; und es wird aufgenommen vom Gewächs der Erde, von dem Menschen und Vieh sich nähren, bis daß, wenn die Erde empfangen ihren Flitter und sich geputzt hat, und ihre Bewohner glauben, sie hätten Macht über sie, dann kommt zu ihr unser Befehl in der Nacht oder am Tag, und wir machen sie abgemäht, gleich als ob sie gestern nicht reich gewesen. Also machen wir die Zeichen klar für ein nachdenkend Volk.
26. (25.) Und Allah ladet ein zur Wohnung des Friedens und leitet, wen er will, auf einen rechten Pfad. 27. (26.) Denen, die Gutes taten, wird Gutes und noch mehr. Nicht sollen ihre Angesichter bedeckt werden von Schwärze oder Schmach. Sie sind des Paradieses Gefährten und werden ewig darinnen verweilen. 28. (27.) Denen aber, die Böses taten, wird Böses in gleichem Maß, und bedecken soll sie Schmach. Keinen Schützer sollen sie haben wider Allah, und es soll sein, als ob ihre Angesichter mit einem finstern Stück der Nacht verhüllt wären. Sie sind des Feuers Gefährten und sollen ewig darinnen verweilen. 29. (28.) Eines Tages versammeln wir sie allzumal; alsdann sprechen wir zu denen, die (Allah) Gefährten gaben: »An euern Platz, ihr und eure ›Gefährten‹!« Und dann machen wir einen Zwischenraum zwischen ihnen, und sprechen werden ihre ›Gefährten‹: »Nicht dientet ihr uns. 30. (29.) Und es genügt Allah als Zeuge zwischen uns und euch. Siehe, wahrlich, wir waren achtlos auf eure Anbetung.« 31. (30.) Daselbst soll jede Seele prüfen, was sie vorausgeschickt, und zurückgebracht werden sie zu Allah, ihrem wahren Herrn, und schweifen wird von ihnen, was sie ersonnen.
32. (31.) Sprich: »Wer versorgt euch vom Himmel und von der Erde her? Oder wer hat Gewalt über Gehör und Gesicht? Und wer bringt das Lebendige aus dem Toten hervor, und bringt hervor das Tote aus dem Lebendigen? Und wer führt den Befehl?« Und wahrlich, sprechen werden sie: »Allah.« So sprich: »Wollt ihr ihn denn nicht fürchten?« 33. (32.) Und dieser Gott ist euer wahrer Herr; und was bliebe ohne die Wahrheit als der Irrtum? Wie seid ihr so verkehrt? 34. (33.) So bewahrheitet sich das Wort deines Herrn wider die Frevler, dieweil sie nicht glaubten. 35. (34.) Sprich: »Gibt es unter euern ›Gefährten‹ einen, der das Geschöpf hervorbringt und es wieder zurückkehren lasset?« Sprich: »Allah bringt das Geschöpf hervor, alsdann läßt er es wieder zurückkehren.« Und wie seid ihr so abgekehrt? 36. (35.) Sprich: »Gibt es etwa unter euern ›Gefährten‹ einen, der zur Wahrheit leitet?« Sprich: »Allah leitet zur Wahrheit.« Und ist nun der, welcher zur Wahrheit leitet, würdiger, daß man ihm nachfolge, oder wer nicht leitet, es sei denn, er werde geleitet? Und was fehlt euch, daß ihr so urteilt? 37. (36.) Und die Mehrzahl von ihnen folgt nur einer Meinung. Aber die Meinung nützt nichts gegenüber der Wahrheit. Siehe, Allah kennt ihr Tun.
38. (37.) Und dieser Koran konnte nicht ohne Allah ersonnen werden. Vielmehr ist er eine Bestätigung dessen, was ihm vorausging, und eine Erklärung der Schrift kein Zweifel ist daran – vom Herrn der Welten. 39. (38.) Oder sprechen sie: »Er hat ihn ersonnen?« Sprich: »So bringet eine gleiche Sure; und rufet an, wen ihr vermögt, außer Allah, so ihr wahrhaft seid.« 40. (39.) Aber der Lüge ziehen sie, was sie mit ihrem Wissen nicht umfaßten, wiewohl seine Deutung noch nicht zu ihnen gekommen. Also ziehen auch jene, die vor ihnen lebten, der Lüge. Und schau, wie das Ende der Ungerechten war. 41. (40.) Und einige von ihnen glauben daran, während andre von ihnen nicht daran glauben. Und dein Herr kennt sehr wohl die Verderbenstifter. 42. (41.) Und so sie dich der Lüge zeihen, so sprich: »Mein Tun ist für mich und euer Tun ist für euch. Ihr seid los und ledig meines Tuns und ich bin los und ledig eures Tuns.« 43. (42.) Und einige von ihnen hören dir zu; kannst du aber die Tauben hörend machen, wenn sie nicht Verstand haben? 44. (43.) Und andre von ihnen schauen auf dich. Kannst du aber die Blinden leiten, wenn sie nicht sehen? 45. (44.) Siehe, Allah fügt den Menschen kein Unrecht zu, vielmehr fügen die Menschen sich selber Unrecht zu. 46. (45.) Und an dem Tage, an dem er sie versammelt, wird es ihnen sein, als hätten sie nur eine Stunde vom Tage gesäumt. Sie werden einander erkennen. Dann sind jene verloren, welche die Begegnung mit Allah leugneten und nicht geleitet waren.
47. (46.) Ob wir dich schauen lassen einen Teil von dem, was wir ihnen androhten, oder ob wir dich zu uns nehmen, zu uns ist ihre Heimkehr. Alsdann wird Allah Zeuge sein für ihr Tun. 48. (47.) Und jedes Volk hat seinen Gesandten. Und als ihr Gesandter kam, ward zwischen ihnen in Gerechtigkeit entschieden, und sie litten nicht Unrecht. 49. (48.) Und sie sprechen: »Wann (tritt ein) diese Drohung, so ihr wahrhaft seid?« 50. (49.) Sprich: »Ich habe keine Macht über mein eigen Weh und Wohl ohne Allahs Willen. Jedes Volk hat seinen Termin. Wenn sein Termin gekommen ist, so können sie keine Stunde (von ihm) verschieben oder beschleunigen.« 51. (50.) Sprich: »Was meint ihr? Wenn seine Strafe zu euch kommt bei Nacht oder bei Tag, was werden dann die Sünder von ihr beschleunigen? 52. (51.) Werdet ihr dann, wenn sie eintrifft, an sie glauben? Und doch wolltet ihr sie beschleunigen.« 53. (52.) Alsdann wird zu den Sündern gesprochen: »Schmecket die Strafe der Ewigkeit! Wollt ihr einen andern Lohn empfangen, als was ihr verdientet?« 54. (53.) Und sie werden Auskunft von dir verlangen, ob dies wahr ist. Sprich: »Ja, bei meinem Herrn, es ist die Wahrheit! Und ihr vermögt (ihn) nicht schwach zu machen.« 55. (54.) Und wenn dann eine jede sündige Seele alles, was auf Erden ist, besäße, wahrlich, sie möchte sich damit lösen. Und offen werden sie die Reue kundtun, wenn sie die Strafe gesehen. Und es wird in Gerechtigkeit zwischen ihnen entschieden werden, und nicht sollen sie Unrecht leiden. 56. (55.) Siehe, ist nicht Allahs, was in den Himmeln und auf Erden? Siehe, ist nicht Allahs Verheißung Wahrheit? Jedoch die meisten von ihnen wissen es nicht. 57. (56.) Er macht lebendig und tot, und zu ihm kehrt ihr zurück.
58. (57.) O ihr Menschen, nunmehr kam eine Mahnung zu euch von euerm Herrn und eine Heilung für das, was in eurer Brust, und eine Leitung und Barmherzigkeit für die Gläubigen. 59. (58.) Sprich: »Durch die Huld Allahs und seine Barmherzigkeit! Und hieran mögen sie sich freuen; das ist besser als all ihr Sammeln. 60. (59.) Sprich: »Was meint ihr von der Nahrung, die Allah euch hinabsandte und von der ihr das eine verwehrt, das andre erlaubt gemacht habt?« Sprich: »Hat Allah euch Erlaubnis gegeben oder erdichtet ihr wider Allah?« 61. (60.) Was aber wird das Denken jener, die wider Allah Lügen ersannen, am Tag der Auferstehung sein? Siehe, wahrlich, Allah ist voll Huld gegen die Menschen, jedoch sind die meisten von ihnen nicht dankbar.
62. (61.) Du sollst kein Geschäft eingehen und sollst aus dem Koran nichts verlesen, und ihr sollt kein Werk betreiben, ohne daß wir Zeugen sind, wie ihr euch darin einlasset. Und nicht ist deinem Herrn das Gewicht eines Stäubchens auf Erden und im Himmel verborgen; und nichts ist kleiner oder größer als dies, das nicht in einem offenkundigen Buch stünde. 63. (62.) Ist's nicht, daß über Allahs Freunde keine Furcht kommt und daß sie nicht trauern werden? 64. (63.) Diejenigen, welche glauben und gottesfürchtig waren, 65. (64.) ihnen wird frohe Botschaft sein im irdischen Leben und im Jenseits. Unabänderlich sind Allahs Worte. Das ist die große Glückseligkeit. 66. (65.) Und laß dich nicht ihr Reden betrüben. Siehe, die Macht ist Allahs insgesamt; er ist der Hörende, der Wissende. 67. (66.) Siehe, ist nicht Allahs alles, was in den Himmeln und was auf Erden? Und wem folgen denn jene, welche neben Allah ›Gefährten‹ anrufen? Siehe, sie folgen nur einem Wahn, und siehe, sie sind nichts als Lügner. 68. (67.) Er ist's, der für euch die Nacht gemacht, auf daß ihr in ihr ruhet, und den Tag zum Sehen. Siehe, hierin sind wahrlich Zeichen für ein hörend Volk. 69. (68.) Sie sprechen: »Erzeugt hat Allah einen Sohn.« Preis Ihm! Er ist der Reiche. Sein ist, was in den Himmeln und was auf Erden. Habt ihr Bürgschaft hierfür? Oder sprecht ihr wider Allah, was ihr nicht wisset? 70. (69.) Sprich: »Siehe, diejenigen, welche wider Allah Lügen ersinnen, ihnen wird's nicht wohl ergehen.« 71. (70.) Ein Nießbrauch in der Welt! Alsdann ist ihre Heimkehr zu uns; alsdann geben wir ihnen zu schmecken die strenge Strafe, darum daß sie nicht glaubten.
72. (71.) Und verlies ihnen die Geschichte Noahs, da er sprach zu seinem Volke: »O mein Volk, wenn euch auch lästig ist mein Wohnen (unter euch) und mein Ermahnen mit Allahs Zeichen, so vertraue ich auf Allah. Bestellt nur eure Sache und eure Gefährten, und (bestellt sie) nicht im Dunkeln; alsdann entscheidet über mich und wartet nicht. 73. (72.) Und so ihr den Rücken kehrt, so verlange ich keinen Lohn von euch. Siehe, mein Lohn ist allein bei Allah, und befohlen ward mir, ein Muslim zu sein.« 74. (73.) Sie aber ziehen ihn der Lüge; und so retteten wir ihn und die Seinigen in die Arche und machten sie zu Nachfolgern und ertränkten jene, die unsre Zeichen der Lüge ziehen. Und schau, wie das Ende der Gewarnten war. 75. (74.) Alsdann schickten wir nach ihm Gesandte zu ihren Völkern, und sie brachten ihnen die deutlichen Beweise. Sie aber wollten nicht glauben, was sie zuvor der Lüge geziehen. Also versiegeln wir die Herzen der Übertreter.
76. (75.) Alsdann schickten wir nach ihnen Moses und Aaron zu Pharao und seinen Häuptern mit unsern Zeichen. Sie aber waren hoffärtig und waren ein sündig Volk. 77. (76.) Und da die Wahrheit von uns zu ihnen kam, sprechen sie: »Siehe, dies ist wahrlich ein offenkundiger Zauber.« 78. (77.) Es sprach Moses: »Sprechet ihr von der Wahrheit, nachdem sie zu euch gekommen: ›Ist dies Zauberei?‹ Aber den Zauberern ergeht es nicht wohl.« 79. (78.) Sie sprachen: »Bist du zu uns gekommen, um uns abwendig zu machen von dem, bei dem wir unsre Väter erfanden, und daß euch beiden werde die Macht im Land? Und wir glauben nicht an euch.« 80. (79.) Und es sprach Pharao: »Bringt mir alle kundigen Zauberer.« (80.) Und da die Zauberer kamen, sprach Moses zu ihnen: »Werfet, was ihr zu werfen habt.« 81. (81.) Und da sie geworfen hatten, sprach Moses: »Den Zauber, den ihr vorgebracht habt, siehe wahrlich, Allah wird ihn vereiteln. Siehe, Allah läßt das Werk der Verderbenstifter nicht gedeihen. 82. Und bewahrheiten wird Allah die Wahrheit durch seine Worte, auch wenn es den Sündern mißfällt.« 83. Und niemand glaubte an Moses außer einer Sippe seines Volkes, aus Furcht vor Pharao und seinen Häuptern, daß sie sie straften. Und siehe wahrlich, Pharao war erhaben im Lande, und siehe wahrlich, er war einer der Ausschweifenden. 84. Und es sprach Moses: »O mein Volk, so ihr an Allah glaubt, so vertraut auf ihn, so ihr Muslime seid.« 85. Und sie sprachen: »Auf Allah vertrauen wir. Unser Herr, laß das ungerechte Volk uns nicht versuchen, 86. und errette uns durch deine Barmherzigkeit vor dem ungläubigen Volk.« 87. Und wir offenbarten Moses und seinem Bruder: »Bereitet euerm Volk in Ägypten Häuser und machet in den Häusern eine Qibla und verrichtet das Gebet und verkündet Freude den Gläubigen.« 88. Und es sprach Moses: »Unser Herr, siehe, du hast Pharao und seinen Häuptern Pracht gegeben und Güter im irdischen Leben. Unser Herr, auf daß sie abirren von deinem Wege! Unser Herr, vertilge ihre Güter und verhärte ihre Herzen, daß sie nicht glauben, bis sie die schmerzliche Strafe sehen.« 89. Er sprach: »Euer Gebet ist erhört. Verhaltet euch wohl und folget nicht dem Weg der Unwissenden.« 90. Und wir führten die Kinder Israel durchs Meer; und es folgte ihnen Pharao mit seinen Heerscharen, bis daß, als sie am Ertrinken waren, er sprach: »Ich glaube, daß es keinen Gott gibt als den, an welchen die Kinder Israel glauben, und ich bin einer der Muslime.« 91. »Jetzt; und zuvor rebelliertest du und warst einer der Verderbenstifter. 92. Und so wollen wir dich heute erretten mit deinem Leibe, damit du für die Spätern ein Zeichen seiest.« Und siehe wahrlich, viele der Menschen achten nicht auf unsre Zeichen. 93. Und wir bereiteten den Kindern Israel eine zuverlässige Wohnung und versorgten sie mit dem Guten. Und nicht eher wurden sie uneins, als bis das Wissen zu ihnen kam. Siehe, dein Herr wird unter ihnen entscheiden am Tag der Auferstehung in betreff dessen, worüber sie uneins sind.
94. Und so du in Zweifel bist über das, was wir zu dir hinabsandten, so frage diejenigen, welche die Schrift vor dir lasen. Wahrlich, gekommen ist zu dir die Wahrheit von deinem Herrn; drum sei keiner der Zweifler. 95. Und sei auch nicht von jenen, welche Allahs Zeichen der Lüge zeihen, sonst bist du einer der Verlorenen. 96. Siehe, diejenigen, wider welche das Wort deines Herrn gefällt ist, werden nicht glauben, 97. auch wenn alle Zeichen zu ihnen kämen, bis sie die schmerzliche Strafe sehen. 98. Und wenn nicht – einer Stadt, die geglaubt, hätte doch ihr Glauben gefrommt. Aber nur das Volk des Jonas befreiten wir, als es geglaubt, von der Strafe der Schande in der irdischen Welt und gewährten ihm einen Nießbrauch für eine Zeit. 99. Und wenn dein Herr gewollt hätte, so würden alle auf der Erde insgesamt gläubig werden. Willst du etwa die Leute zwingen, gläubig zu werden? 100. Und keine Seele kann gläubig werden ohne Allahs Erlaubnis; und seinen Zorn wird er über die senden, welche nicht begreifen. 101. Sprich: »Schaut, was da in den Himmeln und auf Erden ist.« Doch nützen weder Zeichen noch Warner bei einem ungläubigen Volk. 102. Und erwarten sie etwa anderes als Tage wie die derer, die vor ihnen dahingingen? Sprich: »Wartet nur, siehe, ich warte mit euch.« 103. Alsdann werden wir unsre Gesandten und die Gläubigen erretten. Also ist es unsre Pflicht, die Gläubigen zu erretten.
104. Sprich: »O ihr Menschen, so ihr in Zweifel über meine Religion seid, so diene ich nicht denen, welchen ihr neben Allah dienet, sondern ich diene Allah, der euch zu sich nehmen wird; und geboten ward mir, einer der Gläubigen zu sein.« 105. Und: »Richte dein Angesicht zu der (wahren) Religion in lauterm Glauben und gehöre nicht zu jenen, die (Allah) Gefährten geben.« 106. Und rufe nicht außer Allah an, was dir weder nützen noch schaden kann; denn, tust du es, siehe, alsdann gehörst du zu den Ungerechten. 107. Und so dich Allah mit einem Übel trifft, so ist keiner, der es hinfortnimmt, außer ihm; und so er dir Gutes plant, so kann niemand seine Huld abwenden. Er trifft damit, wen er will von seinen Dienern, und er ist der Verzeihende, der Barmherzige.
108. Sprich: »O ihr Menschen, nunmehr kam zu euch die Wahrheit von euerm Herrn. Und wer da geleitet ist, der ist nur zu seinem eigenen Besten geleitet; und wer irregeht, der geht nur zu seinem eigenen Schaden irre. Und ich bin nicht euer Hüter.« 109. Und folge dem, was dir geoffenbart ward; und harre aus, bis Allah richtet; und er ist der beste der Richter.