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Am Gustav-Adolf-Torg war Mittagsbetrieb. Da war an allen Tagen das gleiche Kommen und Gehen, der rege Verkehr in den Geschäften, die langen Reihen der Fahrzeuge und der Strom der Passanten. Heute wurde das Leben am Gustav-Adolf-Torg durch eine Sensation besonders angeregt. Die Zeitungsverkäufer schwenkten die Sonderausgabe ihrer »Gazetten« in die Luft. »Unerhörte Gefährdung der Sicherheit!« »Neue, sensationelle Wendung in der Entführungssache Järta!« »Elke Järta verschwunden!« »Birger Lost bestreitet, mit der Entführung in Verbindung zu stehen.« »Aus dem Privatleben eines Finanzmannes.« »Wer ist Birger Lost?« Jetzt folgte eine Liste seiner Einkünfte. Bisher war Birger Lost von derartigen, täglich den Lesern unterbreiteten »Informationen« verschont geblieben. Jetzt kam sein galantes Abenteuer in Nynäshamn mit Elke Järta wieder zur Geltung. Man widerrief das letzte Dementi, und in allen Schlagzeilen blieb die Frage offen: Wer ist Birger Lost? – Man berichtete von einer vorübergehenden Inhaftnahme des Verdächtigen, aber man mußte ihn wieder freilassen, da er ein »Alibi« nachweisen konnte. Jeder Eingeweihte wußte natürlich, daß dieses Alibi noch nicht den Beweis für seine Unschuld erbrachte. Die Zeitungen gaben ein Bild von Elke Järta wieder. Die gutbürgerliche Presse schilderte sie als ein Mädchen von großer Schönheit und sanftem, freundlichem Wesen. Die Radaublätter ließen durchblicken, daß es doch wohl unmöglich sei, in Stockholm ein Mädchen ohne seinen Willen zu entführen. Wenn auch die Mehrzahl der Leser darüber hinweglas, so fanden diese Äußerungen doch in Nynäshamn bei Oberst Humle ein gellendes Echo. Er rief alle Schriftleitungen an und drohte ihnen die Fenster einzuwerfen, wenn sie sich noch einmal unterstehen würden, ein verletzendes Wort über Elke Järta zu schreiben. Merkwürdigerweise war Birger Lost in diesen Berichten besser weggekommen. Man sprach ihn als einen reichen, begehrten Mann an, der es nicht nötig habe, ein Mädchen zu entführen. Immerhin trugen die Zeitungen zur Alarmierung von ganz Stockholm bei, und die Polizei mußte ein Sonderdezernat zusammenstellen, um alle eingehenden »wichtigen« Beobachtungen sensationslüsterner Bürger bewältigen zu können. Vorläufig fehlte von der Vermißten jede Spur, und es war nicht Sergeant Wades Schuld, wenn nicht alle Verbrecherschlupfwinkel der Stadt durchsucht wurden. Staatsanwalt Kronberg empfing stündlich Berichte, aber einer war so belanglos wie der andere. Hinter den Kulissen waren die Dinge jedoch schon weiter gediehen, als die Polizei vorläufig zugeben wollte.
Sergeant Wade erhielt von Garden die telephonische Nachricht, daß Birger Lost sein Haus in der Nacht nicht mehr verlassen habe. Am Morgen holte man Lost zum Hauptpolizeiamt. Staatsanwalt Kronberg gab sich alle Mühe, ihm die »Würmer aus der Nase zu ziehen«, wie der Fachausdruck lautet, aber es war vergeblich. Man mußte ihn wieder freilassen. Zu allem kam, daß Inspektor Torget einen Tag vorher seine Wirtschafterin mit der Meldung ins Amt geschickt hatte, er sei erkältet und bettlägerig. Kronberg nahm das noch immer mehr als eine Entschuldigung für ein »Versagen« des Inspektors, als sich Sergeant Wades Ansichten über diese »Bettlägerigkeit« zu eigen zu machen.
Nathanel Wade kam nicht mehr aus dem Regenmantel heraus. Vierundzwanzig Stunden waren seit dem Verschwinden Elke Järtas vergangen. Noch immer hatte er nicht den leisesten Anhalt, wo sie sich befinden konnte. Es blieb ihm die Mühe erspart, die Järtas persönlich zu trösten, diesen Posten verwahrte Oberst Humle mit seltenem Eifer, wobei er nicht geringe Unterstützung durch Fred Hanssen fand. Auf seinen Wegen durch Stockholm kam Nathanel Wade auch am Södra-Theater vorüber. Der Anblick dieser Stätte artistischer Kunst brachte ihn auf die Idee, Molly Dane im Krankenhaus einen Besuch abzustatten. Er wußte, daß Staatsanwalt Kronberg bereits dort war und bei dieser Gelegenheit wertvolle Auskünfte von der Artistin erhielt, obwohl sie sicher nicht alles sagte, was sie über Birger Lost wußte.
Wade fand Molly Dane in der sogenannten geschlossenen Abteilung des Krankenhauses. Sie ahnte nicht, daß sie dem Manne gegenüberstand, dem sie einmal einen »harmlosen« Schlaftrunk verabreichen wollte – weil Olaf Järnvägen plötzlich Herrn Degerby nicht leiden konnte. Offenbar hatte Molly Dane hier im Krankenhaus eine innere Wandlung erfahren. Damit begnügte sich die Polizei allerdings nicht. Nach ihrer völligen Wiederherstellung würde sie sich wegen versuchten Giftmordes vor dem Gericht zu verantworten haben. Sergeant Wade erzählte ihr von Elke Järta so viel, wie er für notwendig hielt.
»Kein anderer als Birger Lost steckt dahinter«, erklärte Molly Dane. »Haben Sie sein Haus in Nynäshamn durchsuchen lassen?«
»Ich kenne es wie meine Hosentaschen«, versetzte Wade bekümmert. Molly Dane sah nachdenklich vor sich hin, dann sagte sie: »Lost erzählte mir einmal, daß er Bekannte in der Nähe von Arsta Lunden habe.«
»Arsta Lunden?« Wade blickte überrascht auf.
»Zum Donner, Olaf Järnvägen hatte doch ein Haus am Arsta-Strand!«
Er griff nach seinem Hut und verabschiedete sich schnell von der Artistin. Auf der Straße rief er eine Taxe an und fuhr nach Norrmalm. Garden empfing ihn nicht gerade liebenswürdig.
»Sie lassen sich die Butter vom Brot nehmen«, knurrte er.
»Sollte ich ihn vorgestern bei der Gurgel packen?« fragte Wade-Degerby mißmutig. »Was liegt mir an dem Kerl! Ich muß wissen, wo das Mädel geblieben ist. Ziehen Sie sich an, Garden, wir fahren zum Arsta-Strand!«
*
Birger Lost kehrte von seinem unfreiwilligen Besuch bei Staatsanwalt Kronberg zurück. Diese eine Stunde im Hauptpolizeiamt hatte ihn den letzten Rest seiner Nerven gekostet. Doch mit dem Fehlschlag der Polizei wuchs sein Sicherheitsgefühl wieder, obwohl er wußte, daß man ihn beobachten würde. Seine Vorbereitungen waren für die große Schlußapotheose getroffen. In den letzten Wochen war es ihm gelungen, unauffällig nach und nach einen großen Betrag auf verschiedene ausländische Banken zu überweisen. Er besaß den Sichtvermerk für seine Einreise nach England – binnen wenigen Stunden würde sich Birger Lost in einen Mann verwandeln, dessen Personalien in keiner Polizeiakte standen. Somit schien alles in Ordnung. Nur eines fehlte ihm – gewissermaßen der Punkt auf dem »i«. Immer wieder kam ihm Nathanel Wade in den Sinn. Ihm hatte er zu verdanken, daß er seine Abreise zu einem Teil überstürzen mußte, was mit einem beträchtlichen Verlust an Geld verbunden war. Dazu kam, daß Nathanel Wade sichtlich Interesse an Elke Järta nahm. In diesem Punkte konnte er sich wenigstens an Wade rächen. Er beschloß daher, noch einmal nach Stockholm zu fahren, um spät in der Nacht nach Nynäshamn zurückzukehren.
Da er mit den Maßnahmen der Polizei durchaus vertraut war, konnte er leicht dem Schatten des ihn beobachtenden Beamten entkommen. Er ließ sich mit einem Boot nach Torö hinüberfahren. Hier blieb er, bis es dunkel war. Er wußte dann einen Schlepperkapitän durch reichliches Trinkgeld leicht zu bewegen, ihn bis zur Bootsstation nach Langholmen zu bringen. Von hier aus nahm sich Lost eine Taxe und machte eine Reise durch ganz Stockholm, stieg in eine Straßenbahn um und begab sich von entgegengesetzter Richtung aus nach Arsta-Strand. Olaf Järnvägens Haus lag tief in einem Park. Birger Lost hatte sich nie für den Luxus in diesem Hause interessiert. Er konnte es nie begreifen, daß Järnvägen an diesen Möbelspeicher zu nennenden Räumen Gefallen fand. Solchen Luxus konnte man sich seiner Meinung nach nur leisten, wenn man sich bereits – in Sicherheit befand. Die Swea-Aktiengesellschaft hatte nach Järnvägens Tod Haus und Grundstück mit Beschlag belegt, was so viel bedeutete, daß Birger Lost jetzt hier der Herr war. Offiziell wollte die Swea-Aktiengesellschaft hier ein Zweigbüro einrichten. Tatsächlich wurde es eine Etappe für Birger Losts seltsame Kostümwechsel in Stockholm.
Von See her blitzten die Positionslaternen der Schiffe durch das Dunkel. Dann und wann huschte ein Auto über die glatte Strandstraße. Man konnte die Schlußlichter bis zur Eisenbahnbrücke hinter Arsta-Holmar verfolgen. Birger Lost war so vertraut mit den Verhältnissen in Olaf Järnvägens Lusthaus, daß er ohne Lampe den Weg zu der vorgebauten Wandelhalle fand. Er schloß die Haustür auf und schaltete das Licht ein. Kein Schein konnte nach außen fallen, da die Fenster mit dichten Jalousien geschlossen waren. Sorglos schritt er die breite, mit dicken Teppichen belegte Treppe hinauf. Eine mangels Pflege vertrocknete Palmengruppe und einige Blattpflanzen bedeckten die Wand im oberen Treppenhaus. Plötzlich stockte sein Fuß. Er sah einen der Pflanzentöpfe zerbrochen am Boden liegen. Die Erde lag verstreut herum. Der Topf konnte nicht ohne besondere Einflüsse von seinem Postament gefallen sein. Mit der Gewißheit, daß jemand in seiner Abwesenheit im Hause gewesen war, ja vielleicht sich jetzt noch darin aufhielt, überlegte Birger Lost blitzschnell jede Verteidigungschance. Hatten der oder die Eindringlinge auch sein Versteck gefunden?
Birger Lost wollte sich sofort davon überzeugen. Lautlos schlich er den Korridor entlang, lauschte vor einer Tür. Das Licht mußte im ganzen Hause brennen, also auch in allen Zimmern. Ein nicht gerade dezentes Bild leuchtete von der Wand. Mit schnellem Griff nahm Lost es herunter. Hinter dem Bild tat sich eine fensterartige kleine Öffnung auf. Er sah in das Zimmer, es war leer. Mit einem komplizierten Schlüssel öffnete er die Tür und trat ein. Es gab nur wenig Möbel in diesem Zimmer. In der Mitte befand sich ein großer Teppich. Birger Lost rollte ihn zurück. Deutlich bemerkte man jetzt einen Ausschnitt im Fußboden, der mit einem eisernen Riegel verschlossen war. Dieser Ausschnitt deckte einen Raum, der durch den Treppenbau gebildet wurde. Birger Lost sah, daß man sein Geheimnis noch nicht entdeckt hatte. Er wollte jedoch sichergehen. Mit seinem schweren Taschenmesser entfernte er die Kappe einer Steckdose und klemmte schnell den Stahl zwischen die Polenden. Eine kleine blaue Flamme schoß auf, dann erlosch das Licht. Jetzt war es im ganzen Hause finster, und seine unbekannten Besucher würden vergeblich versuchen, die Anlage wieder in Funktion zu bringen. Er knipste seine Taschenlampe an und schob den Riegel von der Falltür zurück. Eine Stiege führte in das Dunkel hinunter. Der runde Strahl der Lampe glitt über den Raum. Da sah Birger Lost Elke Järta an der Wand lehnen. Ihre schreckerfüllten Augen starrten in das auf sie gerichtete Licht. Ein Geräusch ließ Birger Lost herumfahren. Die Wände des Raumes waren dünn, und man konnte es deutlich hören, wenn jemand die Treppe hinauf ging. Dies mußte in diesem Augenblick der Fall sein. Mit einem Fluch trat er den Rückweg an. Sollte man ihn auch in der Ausführung seiner Rache hindern, ihn selbst sollte man nicht bekommen!
Er huschte aus dem Zimmer und verschloß die Tür. Am Ende des Korridors lauschte er. Schritte näherten sich. Obwohl der Unbekannte sich alle Mühe gab, leise aufzutreten, konnte er doch nicht verhindern, daß die Dielen unter seinem Gewicht knarrten. Ein feiner Lichtstrahl glitt über die Pflanzengruppe am Ende der Treppe. Birger Lost starrte angestrengt in die Finsternis. Sein Revolver war schußfertig, und er war gewillt, ihn zu gebrauchen, wenn es nötig wurde. Doch die Schritte waren schon auf der Treppe, deutlich hörte Birger Lost ein Flüstern. Es waren also vielleicht zwei Personen, die ihn und Elke Järta suchten. Nur ein dreister Vorstoß konnte ihn retten. Er mußte seine Gegner überrumpeln. Vorsichtig schlich er bis zu der Pflanzengruppe, nahm einen der Töpfe und warf ihn im hohen Bogen hinunter in den Vorraum. Ohne die Wirkung abzuwarten, rutschte er am Treppengeländer herunter und lief auf seinen Gummischuhen in einen Raum, den nur ein Vorhang nach der Halle zu schloß. Er hörte seine Gegner auf der Treppe und glaubte damit die entscheidende Sekunde seiner Flucht aus dem Hause nutzen zu müssen. Er stolperte jedoch in der Eile über ein Möbel. In der offenen Haustür hob sich seine Gestalt deutlich gegen den Nachthimmel ab.
An der Treppe blitzte ein Schuß auf, und Birger Lost hörte die Kugel dicht neben sich in das Holz schlagen. Er lief durch die Wandelhalle in den Garten; das Tannengestrüpp schlug hinter ihm zusammen. Ungefährdet erreichte er jetzt die Straße und war damit seinen Verfolgern entkommen. Er ging durch den Park von Tanda-Lunden und nahm sich in der Marta Bangata eine Taxe nach Nynäshamn. Nur durch einen reichlichen Vorschuß war der Chauffeur zu bewegen, ihn zu dieser späten Stunde noch nach außerhalb zu fahren.
Durch die Stille an der Station und auf den Straßen wurde Birger Lost davon überzeugt, daß die Polizei – wenn sie ihn schon in Arsta wußte, hier bestimmt schlafen gegangen war. Der Waldweg lag einsam und verlassen. Er erreichte ungefährdet sein Haus. Viel Zeit zum Überlegen blieb ihm nicht. Aus seinem Arbeitszimmer holte er einen kleinen Handkoffer und begab sich in den Schrankraum. Mit einem Hammer zerschlug er die Kreidebrocken. Die kunstvoll auf Asphalt geklebten Steinkohlenstücke zersplitterten unter den Hammerschlägen. Gelbes Metall blitzte im Licht, Gold, leuchtendes Gold, dem Birger Lost seit Jahr und Tag mit wachsender Gier nachgejagt war. Es war in der Form von verbeulten Ringen und Ketten. Aus den Kreidebrocken flimmerte der Glanz von Brillanten, die Birger Lost vorsichtig in ein Tuch wickelte. Er war so vertieft in seine Arbeit, daß er den leisen Luftzug von der plötzlich offenen Zimmertür gar nicht verspürte.
»Es war eine glänzende Idee von Jack, mich hierher zu schicken und in Arsta-Strand allein auf Sie zu warten, Birger Lost!« ertönte eine feste Stimme.
Birger Lost ließ den letzten Kreidebrocken zur Erde fallen. Ein irres Lächeln umspielte seine Lippen, als er zur Tür blickte, wo ein Mann in einem gelben Regenmantel stand.
»Oh, Sergeant Wade, oder Degerby, oder wie Sie sich sonst nennen mögen«, kicherte Birger Lost, »wollen Sie mir helfen, diese hübschen Sachen ins Meer zu schütten?«
Nathanel Wade blickte mißtrauisch auf Birger Lost.
»Interessiert es Sie wirklich, mehr von mir zu wissen?« fragte er. »Doch es ist erklärlich! Als ich vor einem Jahr in New York durch die Zeitung von dem Unfall Frau Eri Humles hörte, konnte ich nicht wissen, daß Sie einmal das Erbe eines Schuftes, wie Olaf Järnvägen einer war, antreten würden. Sie verstanden indessen die ›Geschäfte‹ noch besser, Birger Lost! Jetzt ist das Spiel aus!«
Birger Lost ließ ein gellendes Lachen hören.
»Noch habt ihr mich nicht, ihr Schnüffler!« schrie er. Einer der Gesteinsbrocken sauste haarscharf an Wades Gesicht vorüber. Gleich darauf sprang Birger Lost auf ihn zu. Wade wich dem Stoß seiner Faust aus, weshalb Lost vornüberschoß und durch ein geschicktes Beinstellen Wades zu Fall kam. Die Betäubung des Sturzes machte ihn wehrlos, so daß Wade in Sekundenschnelle stählerne Handschellen um seine Gelenke legen konnte. Wade triumphierte nicht lange über seinen Sieg, denn er hatte während des kurzen Kampfes eine Entdeckung gemacht, auf die er eigentlich schon immer gefaßt war. Beim Sturz hatte sich Birger Losts Haar verschoben. Ein kunstvoll angefertigtes Toupet war über die Stirnpartie gerutscht, ebenso hing ein Teil des silbergrauen Bartes vom Kinn. Es bedurfte keines scharfen Hinsehens, um hinter diesen Kulissen einen ganz anderen Menschen zu erkennen. Dieser andere war – Inspektor Torget.
Wade ging zum Arbeitszimmer hinüber, dessen Tür er hinter sich offen ließ. In wenigen Minuten hatte er die telephonische Verbindung mit dem Hauptpolizeiamt und Staatsanwalt Kronberg. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er Kronberg hörte. Während er auf das Erscheinen der Beamten wartete, sammelte er Birger Losts Schätze aus den Regalen, wobei ihm Lost mit wutverzerrter Miene zusah.
»Da hätten wir ja alles Gold von der ›Atlanta‹ beisammen«, sagte Wade, »wohin der Rest gehört, wird sich ja auch noch herausstellen.«
»Olaf Järnvägen schwor im Hammarby-Klub auf Ihre Freundschaft, obwohl ich Ihnen immer mißtraute«, versetzte Birger Lost, »der Narr hat Sie vor meiner Kugel in Schutz genommen.«
»Dafür kann ich Järnvägen dankbar sein«, erwiderte Wade kühl, »sympathischer wird mir seine Bekanntschaft dadurch jedoch nicht.« Er lauschte. Man hörte ein Auto auf der Straße. Eine Stunde oder mehr konnte nach dem Anruf in Stockholm vergangen sein. Wade ging hinaus, um die Tür zu öffnen. Er sah einige Männer den Weg heraufkommen. Als sie in den auf den Weg fallenden Lichtschein traten, erkannte er Kronberg.
»Hallo, Wade! Ich hoffe, es lag Wichtiges vor, um uns hier herauszurufen?«
»Wovon Sie sich sofort überzeugen können«, erwiderte Wade und ließ die Herren ein.